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Lippische Landes-Zeitung , 27.06.2024 :

Antisemitische Schmierereien am jüdischen Denkmal

Extertal-Bösingfeld (lob). Seit 2003 erinnert eine Gedenkstätte an der ehemaligen Synagoge am Südhagenweg in Bösingfeld an die Schicksale von Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs. Jetzt wurde es mit antisemitischen Schriftzügen beschmiert, darunter spiegelverkehrte Hakenkreuze und juden- und ausländerfeindliche Parolen. Der Vorfall wurde der Polizei bereits Ende Mai gemeldet und von dort aus an den Staatsschutz in Bielefeld weitergegeben, heißt es von der Polizei Bielefeld auf Nachfrage.

Ein Verursacher konnte im Rahmen der Ermittlungen allerdings nicht ermittelt werden. Der Fall wurde daraufhin an die Staatsanwaltschaft in Detmold übergeben.

Die Gedenkstätte wurde am 9. November 2003 eingeweiht. Der Entwurf stammte von Schülerinnen und Schülern der damaligen Realschule, die diesen im Kunstunterricht erarbeitet hatten.

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Polizei Lippe, 17.11.2003:

Gemeinschädliche Sachbeschädigung in Bösingfeld aufgeklärt

Extertal-Bösingfeld/Bielefeld. Aufgrund intensiver Ermittlungen und gezielter Hinweise aus der Bevölkerung gelang es den Ermittlern des Staatsschutzes des Polizeipräsidiums Bielefeld, die Sachbeschädigung an dem Mahnmal in Bösingfeld (wir berichteten ausführlich am 5. November) aufzuklären. Ein 15-jähriger Schüler aus Bösingfeld hat am Abend des 4. November die Gedenksteine aus den Verankerungen gerissen und umgeworfen. Eine politische Motivation oder ein rechtsextremistischer Hintergrund sind auszuschließen, zumal dem Jugendlichen offensichtlich nicht bekannt war, dass es sich bei den Gedenksteinen um ein jüdisches Mahnmal handelt. Zur Tatzeit trugen die Steine noch keine Inschriften, so dass im vorliegenden Fall von jugendlichem Vandalismus auszugehen ist.

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Lippische Landes-Zeitung, 08./09.11.2003:

500 Euro Belohnung für Hinweise auf Täter

Zerstörung der Bösingfelder Gedenkstätte

Extertal-Bösingfeld (te). Der Bielefelder Staatsschutz sucht in Bösingfeld nach den Zerstörern der Synagogen-Gedenkstätte am Südhagenweg. Eine Gruppe Jugendlicher soll in der Tatnacht gesehen worden sein. Inzwischen ist eine Belohnung für Hinweise, die zur Ermittlung der Täter führen, ausgesetzt worden.

Gestern verteilten Polizeibeamte des Staatsschutzes Bielefeld in Bösingfeld Flugblätter, in denen sie die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Tätern bitten. Neue Erkenntnisse zum Hintergrund der Tat gebe es bisher nicht, hieß es bei der Bielefelder Polizei. Wie Bürgermeister Hans Hoppenberg wissen ließ, sei eine Gruppe Jugendlicher in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in der Nähe des Mahnmals gesehen worden. In dieser Nacht war das zu dieser Zeit noch nicht fertiggestellte Mahnmal zerstört worden. Außerdem gingen eine Ruhebank und eine Schaufensterscheibe zu Bruch.

Ein Extertaler Ratsherr hat jetzt 500 Euro Belohnung für Hinweise ausgelobt, die zur Ermittlung der Täter führen. Hinweise nehmen die Polizei in Detmold, (05231) 6090, oder in Bielefeld, (0521) 5450, entgegen.

Die inzwischen wieder errichtete Gedenkstätte - ein Entwurf Bösingfelder Schüler - soll an die Zerstörung der Synagoge sowie die Verfolgung und Ermordung der Extertaler jüdischen Bevölkerung während des Nationalsozialismus erinnern. Sie wird morgen Nachmittag eingeweiht.

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Polizei Lippe, 05.11.2003:

Gedenkstätte beschädigt - Polizei bittet um Hinweise

Extertal-Bösingfeld. An der Hummerbrucher Straße haben Unbekannte in der Nacht zum (heutigen) Mittwoch eine jüdische Gedenkstätte beschädigt. Die Gedenkstätte bestehend aus mehreren, dreiecksförmig bearbeiteten und aufgestellten Steinen, sollte in den kommenden Tagen feierlich eingeweiht werden. Sie ist anlässlich eines Schülerprojektes der 10. Klasse der Realschule Bösingfeld errichtet worden.

Der oder die Täter haben die Steine umgestoßen und zum Teil aus der Verankerung gerissen. Die Unterabteilung Staatsschutz des Polizeipräsidiums Bielefeld hat den Fall übernommen und die Ermittlungen aufgenommen. Eine politisch motivierte oder fremdenfeindliche Tat ist nicht auszuschließen. Es gibt derzeit keine Täterhinweise.

Wer sachdienstliche Angaben zu der Straftat machen kann, wird gebeten, die Unterabteilung Staatsschutz unter der Rufnummer 0521 / 545-2410 oder 545-2420 zu informieren.

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Am 26. Juni 2024 schrieb die "Lippische Landes-Zeitung" Online, der Staatsschutz habe für die "Ende Mai" 2024 gemeldeten Schändungen der jüdischen Gedenkstätte in Bösingfeld keine Tatverdächtigen ermittelt.

"Ende Mai" 2024 wurden der Polizei antisemitische, rassistische Codes und spiegelverkehrte Hakenkreuze auf der am 9. November 2003 eingeweihten Gedenkstätte der früheren Synagoge in Bösingfeld gemeldet.

Am Abend des 4. November 2003 wurde die - bis dato nicht fertiggestellte - Synagogen-Gedenkstätte am Südhagenweg in Bösingfeld, ein Entwurf Bösingfelder Schülerinnen sowie Schülern der Realschule, zerstört.

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www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/a-b/452-boesingfeld-nordrhein-westfalen

www.gfcjz-lippe.de


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