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Ev. Kirchenkreis Paderborn , 10.04.2003 :

Gedenken zur Ehre der Opfer des KZ Niederhagen / Ein Stein für jedes Opfer

Wewelsburg. Einen Stein für jedes der 1.285 Todesopfer des Konzentrationslagers Niederhagen legten die Wewelsburger Anfang April am Mahnmahl im Ort nieder. "Durch Erinnerung bleibt die Vergangenheit Teil der Gegenwart", sagte Superintendent Christoph Berthold, der am diesjährigen "Gedenktag 2. April" die Ansprache hielt.

Das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers vermittle eine doppelte Botschaft, sagte Berthold. Sie offenbare den Schrecken und mache zugleich "aufmerksam auf Menschen, die dem Naziterror widerstanden und so eine bessere Zukunft für uns alle eröffnet haben". Ein Beispiel dafür sei der evangelische Pfarrer Paul Schneider. Als "Prediger von Buchenwald" ließ er sich auch von den Nationalsozialisten nicht in seinem Glauben beirren. Ein Bekenntnis, für das er zu Tode gemartert wurde.

Die Gedenkfeier in Wewelsburg wurde in diesem Jahr mitgestaltet von Schülern des Paderborner Gymnasiums Theodorianum. Superintendent Berthold bescheinigte den jungen Menschen eine "wache Aufmerksamkeit für die Not und das Leid anderer". Egal ob Schüler gegen den Irak-Krieg protestieren oder sich beim Gedenken an die Opfer der NS-Zeit engagieren, sie hätten ein "gutes Gespür für Recht und Menschlichkeit".

Von den Schülern stammte auch die Idee, eine jüdische Tradition aufzugreifen und im Gedenken an die Verstorbenen Steine – statt Tulpen – an dem Mahnmahl niederzulegen. Am 8. Mai, wenn sich das Ende des Zweiten Weltkrieges wieder jährt, wollen sie die Steine zu ihren natürlichen Orten zurückbringen.


PAD-KK-Kreiskirchenamt@kkpb

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