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Ev. Kirchenkreis Paderborn , 04.04.2005 :

Erinnern darf nicht enden / Gedenkfeier / KZ Niederhagen vor 60 Jahren befreit / Gedenken am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Wewelsburg

Wewelsburg. Am 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Niederhagen in Wewelsburg haben am 2. April rund 250 Menschen der Opfer gedacht. An der Gedenkfeier nahmen auch sechs Überlebende des KZ aus Österreich, Russland und der Ukraine sowie Regierungspräsident Andreas Wiebe, Landrat Manfred Müller, und Bürens Bürgermeister Wolfgang Runge teil. Vertreter des Kirchenkreises Paderborn waren Volker Kohlschmidt, 2. Vorsitzender des Vereins "Gedenktag 2. April" und geschäftsführender Jugendreferent, sowie Superintendentin Anke Schröder.

"Der 60. Jahrestag markiert eine Zäsur in der Auseinandersetzung mit dem Faschismus. Das Ende dieser Auseinandersetzung darf er nicht bedeuten", sagte Regierungspräsident Andreas Wiebe in seiner Ansprache. An das Schicksal der Überlebenden, mit ihren Erinnerungen an die Schrecken der KZ-Haft leben zu müssen, erinnerte Bürgermeister Wolfgang Runge: "Sie wurden befreit und doch nicht befreit."

Der Sprecher der Überlebenden, Alexander Schtscherbinin aus der Ukraine, äußerte seine Hoffnung, dass die Völker in Frieden leben können. Er lud zu einer Gesprächsrunde am nächsten Tag ein, bei der die ehemaligen Häftlinge über ihre Erlebnisse berichteten. Die Gedenkfeier wurde zum fünften Mal vom Verein "Gedenktag 2. April in Wewelsburg", der Stadt Büren und dem Kreismuseum organisiert. Gestaltet haben sie Schüler der Hauptschule Westenholz.

Das KZ Niederhagen wurde am 2. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit. In dem Lager sind von den etwa 3.900 Häftlingen nachweislich mindestens 1.285 Menschen durch Mord, Folter oder Hunger umgekommen. Seit 1939 wurden die KZ-Häftlinge beim Ausbau der Wewelsburg zu einem Kultzentrum der SS eingesetzt.

Oliver Claes






PAD-KK-Kreiskirchenamt@kkpb

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