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Westfalen-Blatt / Bielefelder Zeitung , 03.11.2021 :

Der DSC Arminia in der NS-Zeit

Vielfältiges Angebot zur Erinnerung an die jüdischen Opfer

Bielefeld (WB), In Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt Bielefeld und der NS-Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg bietet der DSC Arminia Bielefeld zwischen November und Januar eine Vielzahl an Terminen zur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in Bielefeld an.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet ein Vortrag zum Thema "Julius Hesse - der Vereinsfunktionär" im Presseraum der SchücoArena am Donnerstag, 4. November, um 19 Uhr. Dabei wird der Lebens- und Leidensweg von Julius Hesse, dem ehemaligen Vereinsvorsitzenden jüdischen Glaubens, von Friedhelm Schäffer (Kreismuseum Wewelsburg) vorgestellt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Eine Ticket-Buchung ist nicht erforderlich und ein 3G-Nachweis ist mitzubringen.

Die Eindrücke von diesem Vortrag können im neu etablierten Angebot "Spurensuche - DSC Arminia Bielefeld und der Nationalsozialismus" vertieft werden. Die Spurensuche ist ein Rundgang durch den Bielefelder Westen zu historischen Orten der Täter und Opfer, bei dem sichtbar wird, wie sehr der Sport, aber auch der Alltag von nationalsozialistischem Denken geprägt waren.

Die nächsten Termine sind jeweils sonntags, am 14. November, 12. Dezember und 30. Januar um 10.30 Uhr. Tickets für die Spurensuche sind in Kürze im Online-Shop oder im Fan- und Ticket-Shop an der SchücoArena erhältlich. Die Einnahmen der Spurensuche kommen der Präventions- und Erinnerungsarbeit im Verein zugute.

Am Mittwoch, 24. November, um 19 Uhr wird zudem der Bielefelder Künstler Michael Grunert sein bekanntes Solo-Theaterstück "Schlachter-Tango" im "Sechzehner" der Westtribüne der SchücoArena aufführen. Der Schlachter-Tango erzählt die Geschichte des Bielefelders Ludwig Meyer, der im Krieg als Sohn eines jüdischen Schlachters verfolgt wurde und auch nach dem Krieg noch mit Diskriminierung auf Grund seiner Homosexualität zu kämpfen hatte. Auch für den "Schlachter-Tango" sind die Tickets in Kürze im Online-Shop oder im Fan- und Ticket-Shop an der SchücoArena erhältlich.

Zusätzlich zu diesen Angeboten besteht seit dieser Saison bei Heimspielen für Fans die Möglichkeit, am Julius-Hesse-Platz mit ausgebildeten Ansprechpersonen über Vereinsmitglieder und die NS-Vergangenheit im Verein und der Stadt ins Gespräch zu kommen.

Zum Gedenken seiner verfolgten und ermordeten jüdischen Mitglieder hat der DSC Arminia Bielefeld im Juni diesen Jahres den Julius-Hesse-Platz eingeweiht, welcher seitdem verstärkt in die Präventionsarbeit des Vereins eingebunden wird. Dabei wird die Geschichte und vor allem die Rolle des DSC während des Nazi-Regimes an Hand des Schicksals von Julius Hesse aufgearbeitet.

Tickets gibt es in Kürze online unter: www.eventimsports.de/ols/arminia

Bildunterschrift: Der ehemalige Vereinsvorsitzende Julius Hesse steht im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung.

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- Donnerstag, 4. November 2021 um 19.00 Uhr -


Vortrag von Friedhelm Schäffer: Julius Hesse - der Vereinsfunktionär


www.fanprojektbielefeld.de/2756-2


Veranstaltungsort:

Presseraum der SchücoArena
Melanchthonstraße 31a
33615 Bielefeld


Hinweis: Ein 3G-Nachweis ist mitzubringen.


In Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt Bielefeld e.V. und der NS-Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg bietet der DSC Arminia Bielefeld zwischen November 2021 und Januar 2022 eine Vielzahl an Terminen zur Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in Bielefeld an.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe stellt der Historiker Friedhelm Schäffer (Kreismuseum Wewelsburg) den Lebens- und Leidensweg von Julius Hesse, dem ehemaligen Vereinsvorsitzenden jüdischen Glaubens, vor.

Julius Hesse war Mitglied des Vereins Arminia Bielefeld und übernahm im Jahre 1909 den Vereinsvorsitz von Emil Schröder, der aus beruflichen Gründen nach Braunschweig verzog.

Der jüdische Kaufmann Hesse betrieb ein Schuh- und Sportgeschäft am Alten Markt in der Bielefelder Altstadt. Er war verheiratet und hatte drei Töchter. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sein Geschäft Opfer des staatlich verordneten Boykotts jüdischer Geschäfte. Mitglieder der SA schrieben Parolen wie "Heil Hitler! Schuhe kauft man bei Wittler! Kauf sie bloß nicht bei Hesse, sonst bekommst du was in die Fresse!" an die Schaufenster. Mitte der 1930er Jahre versuchten die Eheleute Hesse, Selbstmord zu begehen, was jedoch misslang. Im November 1938 kam Hesse in das Konzentrationslager Buchenwald, konnte aber später nach Bielefeld zurückkehren. Am 12. Mai 1943 wurde Hesse mit seiner Frau in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Julius Hesse wurde dort am 6. März 1944 ermordet. Seine Ehefrau starb ebenfalls dort. Die drei Töchter überlebten den Holocaust, da sie in die USA, Belgien bzw. Israel emigrierten.

Vor dem Bielefelder Hauptbahnhof steht ein Mahnmal an die von hier aus deportierten Jüdinnen und Juden, auf dem die Namen der Eheleute Hesse vermerkt sind. Die Fan-AG von Arminia Bielefeld übernahm eine Patenschaft für die Stolpersteine, die Julius und seiner Frau Jenni Hesse gewidmet sind. Die Stolpersteine befinden sich in der Rathausstraße 1 in Bielefeld. Im Juni 2021 wurde der Platz hinter der Westtribüne der Bielefelder SchücoArena "Julius-Hesse-Platz" getauft.

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Ab 4. November 2021 bis 30. Januar 2022 bietet DSC Arminia Bielefeld, in Zusammenarbeit mit dem Fan-Projekt Bielefeld sowie Gedenkstätte Wewelsburg, Termine zur Erinnerung an die NS-Opfer in Bielefeld an.

Am 12. Mai 1943 wurden der jüdische Kaufmann Julius Hesse wie seine Ehefrau Jenni Hesse aus Bielefeld in das KZ Theresienstadt deportiert, wo er am 6. März 1944 ermordet wurde, Jenni Hesse starb auch dort.

Am 12. Mai 1943 wurde Jenni Hesse aus Bielefeld, Ehefrau des jüdischen Kaufmanns Julius Hesse, in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie ermordet wurde, das Todesdatum ist nicht bekannt.

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www.fanprojektbielefeld.de/2756-2

www.stolpersteine-bielefeld.de/das-projekt-stolpersteine/downloads/Infos%20zu%20%20Julius%20und%20Jenni%20Hesse.pdf


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