Haller Kreisblatt Online ,
11.01.2021 :
Steckt der NSU hinter Todesschuss auf Fevzi Ufuk im Kreis Gütersloh?
11.01.2021 - 20.10 Uhr
Tatort GT (6): Der 68-jährige Türke stirbt auf einem Parkplatz. Blutüberströmt liegt er plötzlich da - und niemand weiß, wer dahinter steckt. Doch dann wird der Fall mit einer Todesliste des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Verbindung gebracht.
Wolfgang Wotke
Kreis Gütersloh. Alle Religionen - egal ob himmlisch oder nicht - haben einen Ort für ihre Gottesdienste oder Rituale. Der Ort der Muslime dafür sind die Moscheen. Das Wort "Moschee" bedeutet, die verstreuten Menschen zusammen zu bringen, voneinander getrennte zu vereinen.
Der 68-jährige Fevzi Ufuk ist gerade in Rheda-Wiedenbrück zu Besuch. Auch für ihn ist das tägliche Gebet wichtig. Also geht er zum türkischen Kulturverein. Es soll sein letztes Gebet werden. 25 Stunden später ist er tot. Erschossen. Der mysteriöse Fall liegt mehr als 14 Jahre zurück und ist ungeklärt. Das Verbrechen gibt bis heute viele Rätsel auf.
Blutüberströmt liegt er auf dem Parkplatz
Der 1. März 2006, ein Mittwoch, gehört noch zu den kalten Tagen jenes Monats. Die Temperatur pendelt sich am späten Nachmittag um die fünf Grad Celsius ein. Fevzi Ufuk ist in Eile, denn er will nicht das Abendgebet verpassen. Er wirft seinen dicken Mantel um und fährt los. So parkt er um 18.11 Uhr seinen weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen direkt vor dem Haupteingang der türkischen Moschee an der Holzstraße.
Gegen 18.30 Uhr verlässt er das Gotteshaus durch den Vordereingang und geht zu seinem Auto. Minuten später findet ihn der Vorbeter blutüberströmt und schwer verletzt liegend auf dem Parkplatz. Er wird in ein Krankenhaus eingeliefert, wo die Ärzte überraschend eine schwere Kopfverletzung diagnostizieren. Am nächsten Tag stirbt Fevzi Ufuk. Erst die Obduktion ergibt, dass der Rentner von hinten mit einem Durchschuss in den Hinterkopf getötet worden ist. Eine Mordkommission übernimmt.
Es gibt keine Zeugen und kaum Spuren
Doch die steht vor einer schweren Aufgabe: Es gibt keinen einzigen Zeugen, kein Motiv, wenige Hinweise, kaum Spuren, somit auch keinen Verdächtigen. Am Tatort wird nur eine einzige Patronenhülse gefunden, mit der später durch Spezialisten des Landeskriminalamtes Düsseldorf die Tatwaffe und das Kaliber bestimmt werden können. Es handelt sich um eine Pistole des Modells 9mm Makarov, die in der Sowjetunion entwickelt worden ist.
Diese selbstladende Waffe wird bis heute produziert und ist auch von der NVA in der DDR verwendet worden. Niemand hat vor dem türkischen Kulturverein etwas gesehen oder gehört. Die Frage stellt sich: Hat der Mörder seinem Opfer aufgelauert und einen Schalldämpfer benutzt? Ein Projektil wird nicht entdeckt. Dabei ist der Bereich der Moschee gut zu überblicken, nicht weitläufig.
Für ein paar Wochen hatte er bei seiner Tochter gewohnt
Das Gelände liegt in einem Wohngebiet mit dichter Bebauung. Hätte die Spurensicherung das Projektil gefunden, könnte der genaue Ablauf der heimtückischen Tat rekonstruiert werden.
Schon seit einigen Jahren hat Fevzi Ufuk nicht mehr in Deutschland gelebt. Er hat sich Anfang der 2000er Jahre in Izmir in der Türkei zur Ruhe gesetzt. Erst im Frühjahr 2006 ist er nach Rheda-Wiedenbrück zurückgekehrt und hat für einige Wochen bei seiner Tochter gewohnt. Dort will er sich noch einmal von deutschen Ärzten durchchecken lassen, weil er hier immer noch krankenversichert ist. Danach hat er vor, wieder in die Türkei zu fliegen.
Sohn: "Ich weiß nicht, warum man ihn erschossen hat?"
Ufuk ist nicht mehr vor Ort verwurzelt und kennt nur noch wenige Landsleute. Ermittlungen der Polizei ergeben, dass weder er noch seine Angehörigen Mitglieder des Moschee-Vereins in Rheda-Wiedenbrück sind. Eine Beziehungstat oder ein Mord aus religiösen Gründen innerhalb der Moscheegemeinschaft schließt die Kripo aus.
An Hand der Fakten sei das eher unwahrscheinlich. Gegenüber der Presse äußert sich einer seiner Söhne hinsichtlich einer möglichen Verwechslung kurz nach dem Mordanschlag: "Der Parkplatz ist abends hell erleuchtet. Mein Vater hat keine Feinde. Ich weiß nicht, warum man ihn erschossen hat?"
Dann wird der Fall plötzlich mit dem NSU in Verbindung gebracht
Wochenlang, monatelang, ja sogar jahrelang kommen die Fahnder in diesem Fall keinen Schritt weiter. Dann, im Juni 2018, greift eine ZDF-Dokumentation den Mordfall neu auf und bringt ihn mit den Gräueltaten des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Verbindung. Der Film von den Autoren Rainer Fromm und Ron Boese ("ZDFzoom") berichtet über eine geheimnisvolle Liste, auf der mehr als 10.000 Namen vermerkt sind und die im Brandschutt der Wohnung von Beate Zschäpe entdeckt worden war.
Diese Sammlung wird später in den Ermittlungsakten als "Todesliste der NSU" erwähnt. Darauf soll auch die Anschrift des Kulturvereins in Rheda-Wiedenbrück an der Holzstraße stehen. Fromm und Boese fragen: Was hat es mit dieser Todesliste auf sich? Wer hat sie erstellt? Und: kann der Mord an Fefzi Ufuk ebenfalls vom NSU begangen worden sein? Nicht nur Experten, sondern auch die beiden Filmemacher sind überzeugt: "Diese Organisation hat weitaus mehr Attentate geplant und auch mehr Helfer gehabt."
Pistole und Munition passen nicht zusammen
Die damalige Bielefelder Mordkommission, so stellt es die Film-Doku dar, habe zwar einen Ermittlungsansatz zur NSU-Todesliste erkannt, sie jedoch schnell wieder verworfen. Die Ermittler haben als Grund für das Kapitalverbrechen eher einen " ... für türkische Verhältnisse äußerst unsteten Lebenswandel des Opfers ... " (Zitat aus den Ermittlungsakten) gesehen. Doch ein Mord aus Eifersucht oder religiösen Gründen? Wohl nicht. Auf eine "Mauer des Schweigens" seien Rainer Fromm und Ron Boese während ihrer Recherchen gestoßen, denn die Ermittlungsbehörden wollten sich dazu öffentlich nicht äußern.
Schließlich habe die Staatsanwaltschaft schriftlich mitgeteilt, dass die bei der Tat verwendete Munition nicht mit den NSU-Waffensystemen übereinstimme. Die Pistole als auch die Munition passten nicht zusammen. So sei Ufuk mit einem Projektil im Kaliber "9mm Browning kurz" erschossen worden, allerdings sei die Kugel mit größerem Kaliber "9mm Makarov" verschossen worden. Das sei an Hand der Hülse nachweisbar.
Vertane Chance, an Hand von Todesliste weiteren Mord der NSU aufzuklären?
Bei der Durchsicht der NSU-Asservate, so erklärt es der Film, sei man auf eine Pistole gestoßen, einer Ceska 82, 9mm Makarov, geladen mit der eigentlich nicht passenden Munition "Browning kurz". Das bedeute: In den Asservaten der NSU finde sich genau die Kombination aus Waffe und falscher Munition wieder, die auch beim Ufuk-Mord möglicherweise verwendet worden sei. Ein durchgeführtes Experiment belegt, dass die Waffe auch mit falscher Munition schießt. Fazit: "Vielleicht eine vertane Chance, an Hand dieser Todesliste einen weiteren Mord der NSU aufzuklären."
Der 68-jährige Fevzi Ufuk wird 2006 getötet, zu einer Zeit, in der der NSU noch mordend durch Deutschland gezogen ist. Die Todesliste bleibt weiter ein Geheimnis in der Terrorismus-Akte. Und auch der Mordfall Ufuk wird wohl nie aufgeklärt.
Bildunterschrift: Wenige Stunden nach dem Mordanschlag steht der weiße Mercedes von Fevzi Ufuk noch vor der Moschee an der Holzstraße.
Bildunterschrift: Fevzi Ufuk wurde mit einem Kopfschuss getötet.
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Digitalcourage, 13.08.2018:
11. NSU-Mord in Rheda-Wiedenbrück?
Dieser Beitrag erschien ursprünglich am 23. Juli 2018 beim Campusradio der Universität Bielefeld Hertz 87.9 und ist dort auch als circa 15-minütiger Audiopodcast abrufbar. Digitalcourage ist Mitglied im Bielefelder "Bündnis gegen Rechts".
Einer der längsten Strafrechtsprozesse der Nachkriegszeit ist beendet. Der um den NSU: Uwe Mundlos, Uwe Böhnhard und Beate Zschäpe. 3 Extremisten, 10 Morde. Im Prozess um die Verbrechen des selbsternannten "Nationalsozialistischen Untergrund" wurde die Hauptangeklagte Beate Zschäpe jetzt zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch hat der Prozess den NSU-Komplex um die 10 Morde von Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhard vollends aufgeklärt? Nach 437 Verhandlungstagen im NSU-Prozess ist Abdulkerim Şimşek, der Sohn des ersten Mordopfers des NSU, vom Prozess enttäuscht:
"Ich kann nicht abschließen, weil ich das Gefühl habe, dass nicht alles dafür getan wurde, um alles aufzuklären. Ich kann nicht abschließen, weil ich sicher bin, dass draußen weitere Mitwisser und Helfer herumlaufen. Ich kann nicht abschließen, weil ich nicht verstehe, warum in einem Land wie Deutschland Akten geschreddert werden und niemand zur Verantwortung gezogen wird, wenn man Aufklärung verspricht. Ich bin enttäuscht!"
In einer Presseerklärung der Nebenklage heißt es, das Urteil enttäusche nicht nur wegen der geringen Strafe für die weiteren Angeklagten. Wütend mache sie vor allem, dass das Urteil ein Schlussstrich sein soll. Das Gericht, so die Nebenklage, stellt den NSU als abgeschottetes Trio dar. Dem widerspricht der Anwalt Sebastian Scharmer:
"Nein! Der NSU war kein Trio. Er war ein Netzwerk; das ist nicht nur durch die Beweisaufnahme belegt, sondern (es gibt) auch (ein) eigenes Selbstbekenntnis in der Bekenner-DVD des NSU, wo es heißt "Der NSU ist ein Netzwerk von Kameraden"".
Den größten Hinweis, dass der NSU ein Netzwerk ist, liefert die so genannte "Todesliste" des NSU. Gefunden wurde sie im letzten Versteck des NSU. Sie enthält Karten, Namen und Adressen von 10.000 Zielen in ganz Deutschland mit teilweise genauen Beschreibungen der einzelnen Objekte. Es ist unwahrscheinlich, dass so viele Ziele von nur drei Personen ausgespäht worden sind. Davon geht auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Clemens Binniger, ehemaliger Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages, aus. In einer Dokumentation im ZDF äußert sich Binninger dazu:
"Die Umstände, die Auswahl der Tatorte, diese abseitig gelegenen Tatorte, die lassen eben den Schluss schon auch zu, dass - zumindest bei dieser Erhebung von Namen von Orten muss es oder kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ortskundige Unterstützer gegeben haben."
Die "Todesliste" für Bielefeld
Die Nebenklage im NSU-Prozess und der Obmann des NSU-Untersuchungsausschusses gehen also davon aus, dass es Helfer gab. Auch 21 Bielefelder Personen und Adressen finden sich auf der Liste. Der Ausschnitt mit den Zielen des NSU in Bielefeld liegt Hertz 87.9 vor. Darauf finden sich vermeintlich typische rechte Ziele, wie das Islamische Zentrum oder der Flüchtlingsrat, aber auch auffällig viele Politiker. Auch auf Karten von Bielefeld sind die Adressen von Bielefelder Bundestagsabgeordneten besonders hervorgehoben. Sogar der Ring Christlich Demokratischer Studenten an der Universität steht auf der Liste. Wie weit das Netzwerk der NSU-Terroristen reichte, lässt sich bis heute nicht genau sagen. Halfen ihnen ortskundige Neonazis dabei, ihre Anschlagsziele auszuwählen? Und waren sie während der Tat möglicherweise in Bereitschaft, falls etwas schiefging? Gezielte Ermittlungen zur Liste in der regionalen Neonazi-Szene hat es vermutlich nie gegeben. Laut einem Aktenvermerk der Polizei wurden die Ausdrucke der Adressübersicht sowie Detailkarten von Bielefeld am 03.04.2006 erstellt, laut aufgedrucktem Datum. Einen Tag später ermordete der NSU in Dortmund sein achtes Opfer. Laut der Akte vermutet die Polizei deshalb, dass die Täter an diesem Tag eine Weiterreise von Dortmund nach Bielefeld erwogen haben.
Dass es dazu nicht kam, könnte mit einem ungeklärten Mordfall aus dem Jahr 2006 in OWL zu tun haben. Am 01.03.2006 wird in Rheda-Wiedenbrück der 68-jährige Fevzi Ufuk vor einer Moschee erschossen. Die Moschee steht auf der Todesliste des NSU. Bis heute ist der Mord nicht aufgeklärt. Zwar hatte die Polizei 2012 nach der Selbstenttarnung des NSU eine Verbindung zur Todesliste erkannt, aber schnell wieder verworfen. Für die Polizei steht fest: Der Fall ist nicht verfahrensrelevant für den NSU-Komplex. Die Staatsanwaltschaft behauptet in einem Schreiben, dass die bei der Tat in Rheda-Wiedenbrück verwendete Waffe nicht mit den Waffensystemen des NSU übereinstimmt. Es handelt sich laut der Staatsanwaltschaft bei der Tatwaffe um eine Pistole des Modells 9mm Makarow, die mit der eigentlich unpassenden Munition 9mm Browning kurz geladen war. Eine ZDF-Recherche findet genau diese Kombination in den Asservaten des NSU.
"Bei der Durchsicht der NSU-Asservate stoßen wir auf diese Waffe, eine Cheska 82 im Kaliber 9mm Makarov, geladen mit der eigentlich nicht passenden Munition 9mm Browning kurz. Das bedeutet, in den Asservaten des NSU findet sich genau die Kombination aus Waffe und falscher Munition, die auch beim Mord in Rheda-Wiedenbrück möglicherweise verwendet wurde."
Hinweise auf den NSU?
Die Tatwaffe und die Todesliste liefern Hinweise auf den NSU. Nach Informationen von Hertz 87.9, die vermutlich niemals der Polizei bekannt waren, spricht ein weiteres Indiz für eine Tatbeteiligung des NSU. Nur 400 Meter vom Tatort in Rheda-Wiedenbrück entfernt wohnte zum damaligen Zeitpunkt Neonazi und NPD-Mitglied Siegfried R. Er kandidierte mehrmals für die NPD und trat in jüngerer Vergangenheit bei Pegida-Demonstrationen in Duisburg auf. Siegfried R. hat also beste Kontakte in deutschen Neonazi-Strukturen, mit denen auch das NSU-Trio vernetzt war. Besondere Brisanz bekommt die Nähe des Wohnorts von Siegfried R. zum Tatort in Rheda-Wiedenbrück dadurch, dass auch bei anderen Morden des NSU Neonazis in der Nähe zum Tatort wohnten. In Rostock ermordete der NSU 2004 in einem Dönerimbiss einen Türken. Auch dort wohnte in unmittelbarer Nähe ein Neonazi, der sogar auf einer Telefonliste des NSU stand. Auch bei dem Mord am 04.04.2006 in Dortmund lag der Kiosk von Mehmet Kubaşık, in dem er erschossen wurde, in unmittelbarer Nähe zur Gaststätte "Thüringer Hof". Nach Informationen von Hertz 87.9 trafen sich dort regelmäßig Neonazis aus Dortmunder Kameradschaften. Der Opferanwalt im NSU-Prozess, Mehmet Daimagüler, erklärt seine Interpretation der Todesliste im ZDF:
"Ich interpretiere die Liste zusammen mit den Erkenntnissen aus dem Strafverfahren in München als eine Art Bestellliste. Dass da Figuren aus der Neonazi-, aus der Rassisten-Szene genau wussten: dort haben wir einen, ja, Todesschwadron und dort kann man Bestellungen abgeben, da kann man sagen: der gehört umgebracht und jener gehört umgebracht."
Das ZDF spricht im Mordfall Ufuk von einer "Mauer des Schweigens"
Weder die Staatsanwaltschaft Bielefeld, noch die Polizei oder das Landeskriminalamt möchten zu dem Fall ein Interview geben. Auch eine Anfrage von Hertz 87.9 an die Staatsanwaltschaft bleibt unbeantwortet. In den Ermittlungsakten zum Mordfall Ufuk in Rheda Wiedenbrück verwirft die Polizei jeden Zusammenhang mit dem NSU-Komplex und vermutet eine andere Motivlage für den Mord. Sie sieht ein Mordmotiv in dem - Zitat - :
( …) "für türkische Lebensverhältnisse äußerst unsteten Lebenswandel des Opfers" ( … )
Also ein Mord unter Migranten aus religiösen Gründen oder aus Eifersucht? Die Vermutung der Polizei erinnert an die Bezeichnung "Döner-Morde". Über Jahre wurden die Morde der rechtsextremen Terror-Zelle mit diesem Begriff bezeichnet. Er ist ein Beleg dafür, wie lange Ermittler und Journalisten im Dunkeln tappten - aber auch, welche rassistischen Vorurteile mitschwangen. Auch hier sprechen einige Indizien dafür, dass die Version der Polizei nicht plausibel ist. Ufuk lebte laut Angehörigen 2006 bereits nicht mehr in Deutschland, sondern hatte sich in Izmir in der Türkei zur Ruhe gesetzt. Im Frühjahr 2006 kehrte er nach Deutschland zurück, da er hier noch krankenversichert war. Er wollte sich noch einmal von deutschen Ärzten durchchecken lassen und dann in die Türkei zurückkehren. Weder er noch Angehörige von ihm sind oder waren Mitglied des Moschee-Vereins. Ufuk war nicht vor Ort verwurzelt und nichts spricht für Beziehungen zu Frauen in Rheda-Wiedenbrück - in der Zeit wohnte er bei seiner Tochter. Wie die Polizei zu ihrer Schlussfolgerung kommt, dass das Motiv im für Türken unsteten Lebenswandel Ufuks liegt, ist aus den Akten nicht ersichtlich. Eine Beziehungstat oder ein Mord aus religiösen Gründen innerhalb der Moschee-Gemeinschaft ist an Hand der Fakten eher unwahrscheinlich. Einer seiner Söhne schließt gegenüber der Presse auch eine Verwechslung aus:
"Der Parkplatz vor der Moschee ist durch Laternen hell erleuchtet. Ich weiß nicht, warum er erschossen wurde. Mein Vater hatte doch keine Feinde."
Auch bei den Ermittlungen gibt es Pannen
Ufuk wurde laut den Akten mit einem Schuss aus naher Distanz in den Hinterkopf getötet. Die Patronenhülse wurde gefunden und anhand der Hülse das Kaliber der Waffe und der Munition bestimmt, aber es wurde nie das Projektil gefunden. Dabei ist das Gelände der Moschee nicht besonders weitläufig und liegt in einem Wohngebiet mit dichter Bebauung. Das Projektil hätte Hinweise auf den genauen Ablauf der Tat gegeben. Bereits 2006 wurden also Fehler bei den Ermittlungen begangen. Aber auch 2012, nach der Selbstenttarnung des NSU, kam es zu einer Fehlerkette. Die Sicherheitsbehörden überprüften alle ungeklärten Mordfälle auf eine Beteiligung des NSU, diese Prüfung wurde aber an die lokalen Staatsschutzabteilungen ausgelagert. In Bielefeld stellte die Polizei zwar einen Bezug der Moschee zur Todesliste fest, aber verwarf diesen Bezug, weil angeblich eine Kombination aus Waffe und Projektil benutzt wurde, die der NSU nicht besaß. Doch genau diese Kombination aus Waffe und Munition wurde im letzten NSU-Versteck gefunden. Nach Informationen von Hertz 87.9 ist es wahrscheinlich, dass die Bielefelder Staatschutzabteilung 2012 keine Einsicht in alle Asservate und Akten zum NSU hatte. Deshalb könnte dem Bielefelder Staatschutz 2012 schlicht nicht bekannt gewesen sein, dass die richtige Kombination aus Waffe und Munition beim NSU gefunden wurde. Bei allen anderen vom NSU ermordeten Menschen mit Migrationshintergrund wurde eine tschechische Ceska 83 abgefeuert. Der Bielefelder Staatschutz prüfte 2012 eventuell nur, ob auch diese Waffe bei dem Mord an Ufuk verwendet wurde. Vermutlich deshalb sahen die Beamten 2012 keinen Bezug zum NSU-Komplex.
Warum aber eine andere Waffe?
Falls der NSU für den Mord an Ufuk verantwortlich ist, bleibt die Frage offen, warum die Terroristen diesmal eine andere Waffe benutzten, als bei den anderen Morden. Denn ihr Plan war es, dass die Morde auch wie eine Mordserie aussehen. Die Strategie des NSU war, Angst unter Migranten in Deutschland zu verbreiten. Das funktionierte auch. Nach den Morden im Frühjahr 2006 demonstrierten tausende fast ausschließlich Migranten aus der Türkei in Dortmund und Kassel für ein Ende der Mordserie. Im Gegensatz zu Ermittlern und Journalisten erkannten sie, was die Morde wirklich waren: rassistische Morde. Die Strategie funktionierte. Falls der Mord tatsächlich der NSU begangen hat, kommt aber die Frage auf, warum in Rheda-Wiedenbrück eine andere Waffe verwendet wurde. Nach Informationen von Hertz 87.9 gibt es dafür eine Theorie:
Im Frühjahr beging der NSU nachweislich zwei Morde. Am 4. April in Dortmund und am 6. April in Kassel. Die Morde waren präzise vorbereitet und die Objekte sehr genau ausgespäht. Das bedarf natürlich einer gewissen Vorbereitung. Die Täter hätten kaum nach zwei Tagen den nächsten Mord begehen können, wenn sie beide Taten vorher nicht genau vorbereitet hätten. Die Autobahn A44 verbindet Kassel mit Dortmund. Ungefähr in der Mitte zwischen Dortmund und Kassel liegt - knapp 30 Kilometer von der Autobahn entfernt - Rheda-Wiedenbrück. Während die Täter also vor ihren Morden im März zwischen Kassel und Dortmund gependelt sind, um die Objekte auszuspähen und genaue Vorbereitungen zu treffen, könnten sie auf ihrer Todesliste weitere Ziele auf dem Weg ausgekundschaftet haben. Wie etwa am 01.03.2006 die Moschee in Rheda-Wiedenbrück. Das würde auch erklären, warum sie eine andere Waffe dabei hatten. Einem Unterstützer offenbarten Mundlos und Böhnhard bereits im Jahr 2000, dass sie ständig bewaffnet wären. Doch auf der Autobahn gibt es immer die kleine Chance, in eine Polizeikontrolle zu geraten. Zwar wurde das Trio bereits 2006 gesucht, aber nur für bereits verjährte Taten aus ihrer Zeit, bevor sie in den Untergrund gegangen sind. Wäre bei einer Kontrolle auf der Autobahn aber die Ceska 83 als Tatwaffe der NSU-Mordserie bei ihnen gefunden worden, wären sie sofort aufgeflogen. Deshalb könnten sie eine andere Waffe dabei gehabt haben, für die sie im Falle einer Kontrolle nur wegen illegalem Waffenbesitz belangt worden wären. Ufuk wäre demnach ein absolutes Zufallsopfer und leider zur falschen Zeit aus der Moschee gekommen. Die Terroristen nahmen die Chance wahr und wegen der untypischen Tatwaffe stellten die Behörden niemals eine Verbindung zum NSU-Komplex fest.
Doch wie erklärt sich die "Mauer des Schweigens" zu dem Fall bei der Bielefelder Staatsanwaltschaft und Polizei? Nach der Selbstenttarnung des NSU erkannte scheinbar der Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel einen Zusammenhang mit der Terrorserie des NSU und kündigte gegenüber dem Westfalen-Blatt an, dass der Mordfall Ufuk zur erneuten Überprüfung an die Bundesanwaltschaft übergeben werde. Das passierte aber nicht. Laut Informationen von Hertz 87.9 behauptet die Polizei Bielefeld in einem internen Schreiben an das LKA, dass Staatsanwalt Mackel diese Ankündigung niemals gemacht habe und dass die Angaben des Westfalen-Blattes falsch seien. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sich der gleiche Staatsanwalt bereits 2008 über das Verhalten des Innenministeriums NRW beschwert hat. In dem Fall ging es um einen rechten V-Mann in der rechtsextremen Szene, der vor der Überwachung durch den Verfassungsschutz gewarnt wurde. Heute ist bekannt, dass dieser V-Mann auch Kontakte zum NSU hatte.
"Das Innenministerium ist nicht kooperativ"
hat Staatsanwalt Christoph Mackel gegenüber der Frankfurter Rundschau zu dem Fall gesagt. Seit Monaten kämen die Ermittler nicht voran. Die Affäre wurde mehrfach im parlamentarischen Kontrollgremium des Landtags unter Ausschluss der Öffentlichkeit beraten. Nach Informationen von Hertz 87.9 vermuten NSU-Experten, dass die Äußerung von Staatsanwalt Mackel gegenüber dem Westfalen-Blatt genauso gefallen ist, wie das Westfalen-Blatt damals berichtet hat. Mackel könnte durch die Äußerung versucht haben, seine Vorgesetzten oder die Bundesanwaltschaft zum Handeln zu bewegen. Intern könnte die Bielefelder Staatsanwaltschaft jedoch wegen der Äußerungen Mackels heftig kritisiert worden sein. Denn dann hieß es plötzlich: Entgegen anderslautender Medienberichte sehe die Staatsanwaltschaft bislang keine Parallelen zwischen dem Gewaltverbrechen in Rheda-Wiedenbrück und der "Döner-Mordserie". Es handle sich um grundverschiedene Tat- und Opfermuster. Eine solche Überprüfung sei bei unaufgeklärten Verbrechen Alltagsgeschäft. Mackel musste also öffentlich zurückrudern. Dies würde erklären, wieso zu dem Fall Ufuk heute bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld eine "Mauer des Schweigens" existiert und Presseanfragen nicht beantwortet werden. Die Bielefelder Staatsanwaltschaft darf oder möchte sich vermutlich ohne Absegnung nicht mehr zum Fall äußern.
Viele Rätsel bleiben.
Im Verlauf der Recherchen stieß Hertz 87.9 auf viele Rätsel im Mordfall Ufuk. Angefangen bei den mangelhaften Ermittlungen unmittelbar nach der Tat, weiter mit der nicht gründlichen Überprüfung des Falls nach der Enttarnung des NSU, bis heute zur "Mauer des Schweigens" der Behörden zum Fall. Fakt ist: In den Asservaten des NSU findet sich genau die Kombination aus Waffe und falscher Munition, die auch beim Mord in Rheda-Wiedenbrück verwendet wurde - und auch weitere Hinweise deuten auf eine Tatbeteiligung der Rechtsterroristen hin. Oder doch nur alles Zufall? Eins steht zweifelsfrei fest: Der Mord würde in die Strategie des NSU passen, Angst unter Migranten in Deutschland zu verbreiten.
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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke Online, 26.06.2018:
Steckt NSU hinter Kopfschuss in Rheda?
26.06.2018 - 18.25 Uhr
Rheda-Wiedenbrück (kaw). Nachdem er an jenem Mittwochabend im März 2006 die Moschee verlassen hat, geschieht die grausame Tat: Ein Schuss trifft den 68-jährigen Türken. Schwer am Kopf verletzt geht er zu Boden.
Ein Geistlicher entdeckt ihn vor der Tür des Bethauses an der Holzstraße in Rheda. Der Verwundete wird ins Krankenhaus Gilead in Bielefeld gebracht, wo er mit dem Tod ringt. Tags darauf stirbt er. Bis heute ist die rund zwölf Jahre zurückliegende Gewalttat an dem Mann mit Wohnsitz in Rheda-Wiedenbrück nicht geklärt - ein investigativer Fernsehbeitrag legt nun die Vermutung nahe, dass ein Zusammenhang mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bestehen könnte.
Die Autoren der vorige Woche ausgestrahlten ZDF-Zoom-Dokumentation "Die Todesliste des NSU" berichten, dass auf der Adresssammlung, die die Polizei im Brandschutt der Wohnung von Beate Zschäpe entdeckte, der so genannten "10.000er Liste", auch der Tatort Holzstraße 10 in Rheda steht, wo Fevzi Ufuk erschossen wurde. In der Dokumentation wird zugleich die Frage gestellt, wer das Papier erstellt hat und ob die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe auf ortskundige Unterstützer zählen konnten.
Lokalpolitiker in Sorge
Entsprechend hat die Dokumentation Politiker in Rheda-Wiedenbrück aufhorchen lassen und mit Sorge erfüllt. In der Ratssitzung am Montag wies Gremiumsmitglied Andreas Hahn (Bündnis 90 / Die Grünen) auf das Thema hin und wandte sich an Bürgermeister Theo Mettenborg mit den Worten: "Ich glaube, dass uns als Stadt das etwas angeht." An das Stadtoberhaupt hatte auch schon UWG-Ratsherr Dirk Kamin in der vergangenen Woche einen Link zu der Fernsehsendung geschickt und dazu die Frage formuliert: "Sehr geehrter Herr Mettenborg, wir hätten dann damals (heute?) eine vernetzte rechtsradikale Szene auch hier gehabt?"
Auf Anfrage der "Glocke" bezüglich der Haltung im Rathaus zu diesem Thema bezog Erster Beigeordneter Dr. Georg Robra folgendermaßen Stellung: "Wir nehmen die Inhalte des ZDFzoom-Beitrags ernst und werden selbstverständlich mit den zuständigen Sicherheitsbehörden entsprechende Gespräche führen. Natürlich gibt es in Rheda-Wiedenbrück vereinzelt Menschen mit rechtsextremem Gedankengut, aber keine Szene. Grundsätzlich sind wir in solchen Fällen nicht die zuständige Behörde, sondern andere Institutionen wie die Polizei oder der Staatsschutz, mit denen wir natürlich in einem guten und regelmäßigen Austausch stehen." Diese enge Zusammenarbeit zeige sich beispielsweise durch die bestehende Ordnungspartnerschaft.
Munition und Waffe geben Rätsel auf
Die NSU-Fälle seien bei den Ermittlungen im Rheda-Wiedenbrücker Fall zwar als möglicher Ansatzpunkt erkannt aber verworfen worden, heißt es in dem ZDF-Beitrag. Als ein möglicher Hintergrund für die Tötung des 68-Jährigen sei letztlich der "für türkische Lebensverhältnisse äußerst unstete Lebenswandel des Opfers" ins Feld geführt worden.
Diese Gewalttat sei als "nicht verfahrensrelevant im NSU-Komplex" eingestuft worden. Auf eine Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld sei mitgeteilt worden, dass die im Fall Ufuk verwendete Munition nicht mit den Waffensystemen übereinstimme, die der NSU verwendet habe. Wie der Fernsehbericht weiter ausführt, handele es sich bei der auf Ufuk abgefeuerten Munition um ein Projektil im Kaliber neun Millimeter Browning kurz. Dieses sei aus einer Waffe im Kaliber neun Millimeter Makarow abgegeben worden. In Unterlagen des Polizeipräsidiums Bielefeld heiße es, dass Pistole und Munition eigentlich nicht zusammenpassen würden. Die investigativen Autoren verfolgten diesen Aspekt weiter und erläutern, dass sie bei den NSU-Asservaten auf eine Pistole gestoßen seien, die genau diese Kombination aufweise (Neun-Millimeter-Makarow-Waffe geladen mit Neun-Millimeter Browning-kurz-Projektil), die möglicherweise in Rheda verwendet worden sei.
Ob es die Staatsanwaltschaft Bielefeld auf Grund dieser Erkenntnisse als sinnvoll erachtet, dass im Fall der Tötung von Fevzi Ufuk erneut Ermittlungen aufgenommen werden, konnte die Redaktion am Dienstag nicht in Erfahrung bringen. Die zuständige Oberstaatsanwältin war trotz wiederholter Versuche nicht zu erreichen.
Bildunterschrift: Lange Zeit schien Gras über die Gewalttat gewachsen zu sein, die sich am 1. März 2006 vor der Moschee an der Holzstraße in Rheda ereignet hat. Dort traf einen 68-jährigen Türken ein Kopfschuss, tags darauf starb er. Der bis heute ungeklärte Fall könnte womöglich in Zusammenhang mit den NSU-Verbrechen stehen. Diese Vermutung legt ein investigativer ZDF-Beitrag nahe.
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Westfalen-Blatt Online, 22.06.2018:
Taucht Tatort auf NSU-Todesliste auf?
22.06.2018 - 08.42 Uhr
ZDF-Dokumentation rollt den Mord an Fefzi Ufuk in Rheda-Wiedenbrück auf
Gütersloh (WB). Der Mord liegt mehr als zwölf Jahre zurück. Damals ist der 68-jährige Fefzi Ufuk vor einer Moschee in Rheda-Wiedenbrück kaltblütig erschossen worden. Das Verbrechen ist ungeklärt. Eine ZDF-Dokumentation hat den mysteriösen Fall jetzt aufgerollt und bringt ihn mit den Gräueltaten des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) in Verbindung.
Von Wolfgang Wotke
Der Film von Rainer Fromm und Ron Boese ist am Mittwochabend ("ZDFzoom") über die Bildschirme geflimmert. Darin geht es um eine geheimnisvolle Liste, auf der mehr als 10.000 Namen vermerkt sind und die im Brandschutt der Wohnung von Beate Zschäpe, deren Prozess in München immer noch läuft, entdeckt worden war. Diese Sammlung wurde später in den Ermittlungsakten als "Todesliste der NSU" erwähnt. Darauf soll sich auch die Anschrift des Tatortes in Rheda-Wiedenbrück befinden. Die beiden Autoren gehen brisanten Fragen nach: Was hat es mit dieser Liste auf sich? Wer hat sie erstellt? Kann der Mord an Fefzi Ufuk ebenfalls von Mitgliedern des NSU begangen worden sein? Nicht nur Experten, so Fromm und Boese, seien überzeugt: Diese Organisation soll weitaus mehr Attentate geplant und Helfer gehabt haben.
Rentner wird durch Kopf geschossen
Rückblick: Es ist Mittwoch, der 1. März 2006, Holzstraße 10. Rentner Fefzi Ufuk, seit drei Wochen in Rheda zu Besuch, parkt seinen weißen Mercedes vor dem Eingang des türkischen Kulturvereins. Nach dem Gebet wird er gegen 18.35 Uhr schwer verletzt und blutüberströmt auf dem Hof gefunden. 24 Stunden später ist er tot. Erst die Obduktion ergibt, dass der 68-Jährige durch einen Kopfdurchschuss von hinten getötet worden ist. Es gibt keine Zeugen, kaum Spuren, wenige Hinweise. Nur eine Patronenhülse, mit der die Tatwaffe identifiziert werden kann.
Die Mordkommission, so wird es in der Doku dargestellt, habe zwar einen Ermittlungsansatz zur NSU-Todesliste erkannt, jedoch schnell wieder verworfen. Die Polizei habe als Grund für den Mord eher einen " ... für türkische Verhältnisse äußerst unsteten Lebenswandel des Opfers ... " (Zitat aus den Ermittlungsakten) gesehen. Ein Mord aus Eifersucht oder religiösen Gründen? Rainer Fromm und Ron Boese seien während ihrer Recherchen auf eine "Mauer des Schweigens" gestoßen. Die Ermittlungsbehörden wollten sich dazu öffentlich nicht äußern. Schließlich habe die Staatsanwaltschaft schriftlich mitgeteilt, dass die bei der Tat verwendete Munition nicht mit dem NSU-Waffensystemen übereinstimme.
In den Aservaten taucht die Pistole auf
Pistole und Munition passten nicht zusammen. So sei Ufuk mit einem Projektil im Kaliber "9mm Browning kurz" erschossen worden, allerdings sei die Kugel im größeren Kaliber "9mm Makarow" verschossen worden. Das sei an Hand der Hülse nachweisbar. Bei der Durchsicht der NSU-Aservate sei man auf eine Pistole gestoßen, einer Ceska 82, 9mm Makarow, geladen mit der eigentlich nicht passenden Munition "Browning kurz". Das bedeute: In den Aservaten der NSU finde sich genau die Kombination aus Waffe und falscher Munition, die auch beim Ufuk-Mord möglicherweise verwendet worden sei. Ein Experiment belegt, dass die Waffe auch mit falscher Munition schießt. Fazit: "Vielleicht eine vertane Chance, durch die Todesliste einen Mordfall aufzuklären." Fefzi Ufuk ist 2006 erschossen worden, in einer Zeit, in der der NSU noch mordend durch Deutschland zog. Die Todesliste bleibe ein Geheimnis in der Terrorismus-Akte, die noch lange nicht geschlossen werden dürfte.
Bildunterschrift: Am 1. März 2006 wird der Rentner Fefzi Ufuk (kleines Bild) neben seinem geparkten, weißen Mercedes vor dem Eingang des türkischen Kulturvereins in Rheda blutüberströmt aufgefunden. Am nächsten Tag ist er tot: Kopfdurchschuss.
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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 15.11.2011:
Ermittlungen nach Schüssen in Rheda
Der 27-jährige Mann, der am Dienstagmorgen in Rheda-Wiedenbrück auf zwei türkische Einrichtungen geschossen hat, leidet laut Polizei unter psychischen Problemen. Rechtsradikale Motive als Grund für seine Tat schließen Polizei und Staatsanwaltschaft vorerst aus. Eine verschmähte Liebe soll den 27-Jährigen zu der Tat getrieben haben. Durch Straftaten mit rechtsradikalen Motiven war der Mann bisher noch nicht aufgefallen, so der Staatsschutz. Aber der Mann sei rechtsradikalen Gedanken gegenüber aufgeschlossen. Der mutmaßliche Täter gilt als intelligent, hat zwei abgeschlossene Ausbildungen und Kenntnisse zur Herstellung von Sprengstoff. Woher er die Waffen und die Hakenkreuzbinde hatte, die er bei der Tat einsetzte, dazu machte er keine Angaben.
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Westfalen-Blatt Online, 15.11.2011:
Rechtsextremer Terror: Auch Mordfall in OWL wird überprüft
Fevzi Ufuk starb 2006 durch Kopfschuss
15.11.2011 - 07.51 Uhr
Rheda-Wiedenbrück (WB). Im Zusammenhang mit der rechtsextremistischen Terrorserie überprüft die Polizei auch einen bislang ungeklärten Mordfall in Ostwestfalen-Lippe. Das hat gestern der Bielefelder Staatsanwalt Christoph Mackel bestätigt.
Am 1. März 2006 war der 68-jährige Fevzi Ufuk vor einer Moschee des türkischen Kulturvereins in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) mit einem gezielten Schuss in den Kopf getötet worden. Es gab keine Zeugen. Die Bundesanwaltschaft und das Innenministerium überprüfen derzeit, ob ungeklärte Gewaltverbrechen mit der Mordserie der Gruppierung "Nationalsozialistischer Untergrund" (Zwickau) in Verbindung stehen.
In einem Video hatte sich die Terrorzelle der Morde an acht türkischstämmigen Männern und einem Griechen in den Jahren 2000 bis 2006 bezichtigt. Die Gruppe soll zudem für den Mord an einer Heilbronner Polizistin (2007), einen Nagelbombenanschlag in Köln (22 Verletzte im Jahr 2004) und einen Anschlag im Jahr 2001 auf eine Deutsch-Iranerin in Köln verantwortlich sein. Gegen einen 37-jährigen mutmaßlichen Helfer der Gruppe aus Lauenau (Niedersachsen) wurde gestern Abend Haftbefehl erlassen.
Hintergrund: Wer ermordete Fevzi Ufuk? – Bundesanwalt prüft Fall aus Rheda-Wiedenbrück
Rheda-Wiedenbrück (WB). Mehr als 100 Spuren hat die Kripo akribisch verfolgt. Doch der Mord an dem Türken Fevzi Ufuk (68) vor fünf Jahren in Rheda-Wiedenbrück ist ungeklärt. Nach Bekanntwerden der jüngsten Mordserie durch Rechtsextreme müssen Fälle in Deutschland neu aufgerollt werden. Darunter ist auch der Mordfall Ufuk.
Hinweise auf mögliche Zusammenhänge mit der rechtsterroristischen Zwickauer Zelle ergeben sich auf den ersten Blick zwar nicht, sagte Staatsanwalt Christoph Mackel aus Bielefeld, da der Mord an dem türkischen siebenfachen Familienvater nicht so ganz in das Profil der mutmaßlichen Täter passe. "Wir werden trotzdem auch diesen Fall der Bundesanwaltschaft zur erneuten Überprüfung übergeben."
Ufuk war am Mittwoch, 1. März 2006, gegen 18.30 Uhr vor der Moschee des türkischen Kulturvereins an der Holzstraße in Rheda blutüberströmt aufgefunden worden. Die Rettungskräfte gingen zuerst von einem Unfall aus. Nur wenig später waren sich die behandelnden Ärzte in einer Bielefelder Spezialklinik aber sicher: "Hier handelt es sich um eine Schussverletzung." Mehr als 30 Stunden lang kämpften die Mediziner verzweifelt um das Leben der Opfer, dann starb der Mann.
Ermittlungen der Polizei ergaben: Sein Mörder muss ihm vor dem Bethaus aufgelauert und in den Kopf geschossen haben. "Das war ein ganz gezielter Schuss", erklärte damals Kriminalhauptkommissar Ralf Gelhot. Der Kripobeamte schloss zwei Jahre später einen Bezug zu der bundesweiten Mordserie aus, bei der acht Türken und ein Grieche erschossen wurden. Denn: die Patronenhülse, die man am Tatort in Rheda sicher stellen konnte, soll nicht aus der Tatwaffe des Typs Ceska 83 stammen, die bei der Mordserie benutzt wurde. Seltsam ist jedoch, dass das Projektil nie gefunden worden ist.
Am Tattag gab es auch keine Zeugen. Niemand hat einen Schuss, Lärm oder einen lauten Knall gehört. Die Ermittler waren verwundert, denn in der Moschee herrschte zu dem Zeitpunkt Hochbetrieb und nur wenige Meter davon entfernt sind Wohnsiedlungen. War der Parkplatz vor der Moschee menschenleer als der Täter abdrückte? Wurde eventuell ein Schalldämpfer benutzt, so wie bei den anderen Morden der Neonazis? Christoph Mackel: "Die anderen neun Opfer wurden alle in ihren eigenen Räumen hingerichtet. Bei Ufuk war das anders. Doch nach den heutigen Erkenntnissen können wir nichts ausschließen."
Fevzi Ufuk arbeitete mehrere Jahre in der Nähe von Lippstadt. Dann zog es ihn wieder in seine türkische Heimat nach Konya bei Izmir. Zur Tatzeit war er für drei Wochen bei seinen Familienangehörigen in Rheda zu Besuch, um sich dort einem medizinischen Check zu unterziehen.
Am Abend des 1. März 2006 fuhr der 68-jährige Rentner dann mit seinem weißen Mercedes Benz (mit Soester Kennzeichen) zur Moschee, um zu beten. Zuvor hatte er sein Auto ordnungsgemäß auf dem Parkplatz davor abgestellt. Später fanden ihn dann seine Landsleute schwer verletzt auf dem Boden liegend, direkt neben seinem Fahrzeug.
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Der Patriot - Lippstädter Zeitung, 10.03.2006:
Polizei sucht nach Mörder
Lippstadt / Wiedenbrück. In der Mordsache Fevzi U., der am Mittwochabend der vergangenen Woche, 1. März, gegen 18.30 Uhr vor dem Eingang einer Moschee an der Holzstraße in Rheda-Wiedenbrück erschossen wurde, bittet die Mordkommission Bielefeld die Bevölkerung weiter um Mithilfe.
Der 68 Jahre alte Türke lebte seit vier Jahrzehnten als Gastarbeiter in Deutschland. Als Rentner hatte er dann zuletzt zehn Monate in der Türkei verbracht und hielt sich seit Anfang Februar wieder im Raum Lippstadt und Rheda-Wiedenbrück auf. Meistens war Fevzi U. mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen unterwegs, auch am Tag der Tat (wir berichteten).
Die Polizei möchte u.a. wissen: Wo hat sich Fevzi U. von Anfang Februar bis zur Tatzeit aufgehalten, wer hatte zu ihm Kontakt? Wer hat ihn am Tattag gesehen und sogar gesprochen? Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Mord stehen könnten? Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh, Tel. 05241 / 8690.
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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 10.03.2006
Mordfall Fevzi Ufuk: Noch keine heiße Spur
Gefundenes Damenfahrrad war gestohlen
Rheda-Wiedenbrück (WB). Das im Zuge der Ermittlungen zum Mord an dem 68-jährigen Türken Fevzi Ufuk gefundene Damen-Fahrrad (wir berichteten) steht nicht im Zusammenhang mit der Tat. Wie die Polizei jetzt mitteilte, wurde das Fahrrad am Rhedaer Bahnhof gestohlen.
Fevzi Ufuk wurde am Mittwoch, 1. März, 18.30 Uhr vor dem Eingang der Moschee an der Holzstraße erschossen. Er lebte 40 Jahre als Gastarbeiter in Deutschland. Als Rentner hatte er zuletzt zehn Monate in der Türkei verbracht und hielt sich seit Anfang Februar wieder im Raum Rheda-Wiedenbrück / Lippstadt auf. Meistens war er mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen unterwegs.
Die Polizei fragt:
Wo hat sich Fevzi U. von Anfang Februar bis zur Tatzeit aufgehalten, wer hatte zu ihm Kontakt? Wer hat ihn am Tattag gesehen und sogar gesprochen? Wer hat zur Tatzeit im Bereich der Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt? Wer hat Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Mord stehen könnten? Hinweise bitte an die Polizei in Gütersloh, Telefon 05241 / 8690.
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Neue Westfälische / Gütersloher Zeitung, 10.03.2006:
Polizei hat viele Fragen
Mordkommission bittet weiterhin um Mithilfe
Rheda-Wiedenbrück (NW). Das gefundene Fahrrad, zu dem die Polizei um Hinweise gebeten hatte, steht in keinem Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an dem 68-Jährigen in der vergangenen Woche. Es stammt aus einem Diebstahl am Bahnhof Rheda, so die Polizei gestern. Bei Motiv und Täter, der dem Türken in den Kopf geschossen hatte, tappen die Ermittler weiter im Dunklen.
Fevzi U., der am Mittwoch vergangener Woche gegen 18.30 Uhr vor dem Eingang der Moschee an der Holzstraße erschossen wurde, lebte 40 Jahre als Gastarbeiter in Deutschland. Als Rentner hatte er zuletzt zehn Monate in der Türkei verbracht und war seit Anfang Februar wieder in Rheda-Wiedenbrück und Lippstadt auf. Meistens war er mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen unterwegs. Nach wie vor sucht die Mordkommission dringend Zeugen.
Sie fragt: Wo hat sich Fevzi U. seit Anfang Februar aufgehalten, wer hatte zu ihm Kontakt? Wer hat ihn am Tattag gesehen oder gesprochen? Wer hat zur Tatzeit in der Nähe der Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt? Wer hat sonstige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Mord stehen könnten?
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Telefon 05241 / 8690.
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Neue Westfälische, 10.03.2006:
Mörder noch auf freiem Fuß
Rheda-Wiedenbrück. Gut eine Woche nach dem Mord an einem 68-jährigen Türken in Rheda-Wiedenbrück tappen die Ermittler noch völlig im Dunkeln. Der durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzte Mann hatte am Mittwochabend letzter Woche vor einer Moschee gelegen. Einen Tag später starb er an seinen Verletzungen.
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Radio Gütersloh, 09.03.2006:
Moschee-Mord in Rheda: Neue Informationen der Polizei
Nach dem Moschee-Mord in Rheda sucht die Polizei mit einem Foto des ermordeten Mannes nach dem Täter. Außerdem haben die Beamten heute neue Informationen über das Opfer herausgegeben.
Der 68-jährige Türke lebte 40 Jahre lang als Gastarbeiter in Deutschland. Kurz vor seinem Tod verbrachte er 10 Monate in der Türkei. Seit Anfang Februar lebte er in Rheda-Wiedenbrück und Lippstadt. Mittlerweile ist auch klar, dass ein verdächtiges Fahrrad, das vor der Moschee in Rheda gefunden wurde, nichts mit dem Mord zu tun hat. Das Rad war einfach am Bahnhof in Rheda geklaut worden.
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Polizei Gütersloh, 09.03.2006:
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bielefeld, der Mordkommission Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Gütersloh / Die Polizei bittet weiterhin um Mithilfe
09.03.2006 - 15.44 Uhr
Gütersloh (ots). Kreispolizeibehörde / Rheda-Wiedenbrück / Gütersloh / Bielefeld. Durch die Öffentlichkeitsfahndung konnte zwischenzeitlich festgestellt werden, dass das aufgefundene Fahrrad (siehe Pressebericht v. 07.03.06) nicht im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an dem 68jährigen Mann türkischer Nationalität steht. Das Fahrrad stammt aus einem Diebstahl am Bahnhof Rheda.
Der türkische Mitbürger Fevzi U., welcher am Mittwoch der vergangenen Woche (01.03, 18.30 Uhr) in Rheda-Wiedenbrück vor dem Eingang der Moschee an der Holzstraße erschossen wurde, lebte 40 Jahre als Gastarbeiter in Deutschland. Als Rentner hatte er dann zuletzt 10 Monate in der Türkei verbracht und hielt sich seit Anfang Februar wieder im Raum Rheda-Wiedenbrück und Lippstadt auf. Meistens war er mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen unterwegs. Nach wie vor sucht die Mordkommission dringend Zeugen.
Die Polizei fragt:
Wo hat sich Fevzi U. von Anfang Februar bis zur Tatzeit aufgehalten, wer hatte zu ihm Kontakt?
Wer hat ihn am Tattag gesehen und sogar gesprochen?
Wer hat zur Tatzeit im Bereich der Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt?
Wer hat sonstige verdächtige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Mord stehen könnten?
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
Zusatz: Ein neueres Foto des Getöteten wird den lokalen Medien per E-Mail übersandt, für alle anderen auf Anfrage.
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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke Online, 08.03.2016:
Tötungsdelikt Fahrrad: Endlich eine heiße Spur?
Rheda-Wiedenbrück (gl). Im Fall des 68-jährigen Türken, der am 1. März vor der Moschee in Rheda durch einen Kopfschuss getötet worden war ("Die Glocke" berichtete), haben die Ermittler noch immer keine heiße Spur. Ihre Hoffnungen setzen sie jetzt auf ein in der Nähe des Tatorts aufgefundenes Damenfahrrad. Im Rahmen ihrer Ermittlungen zu dem Tötungsdelikt haben die Beamten das schwarz-blaue 28er-Damenrad sichergestellt. Es war von Anwohnern der Rhedaer Holzstraße unweit der Moschee in einer Hauszufahrt unverschlossen vorgefunden und bei der Polizei als Fundsache gemeldet worden. Am Fahrrad-Lenker befindet sich eine Sieben-Gang-Nabenschaltung mit Drehgriff der Marke "Shimano Nexus". Das Rad ist mit einem schwarzen Gepäckkorb ausgestattet, in dem ein Regenschirm der Marke "Mini-Windfighter" in einer silberfarbenen Metallhülle liegt. Unterhalb des Sattels hängt am Rahmen ein rotes Spiralschloss.
Bisher gebe es keine konkrete Verbindung zwischen dem aufgefundenen Damenfahrrad und dem Tötungsdelikt, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bielefeld, der Mordkommission Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Gütersloh, aber: "Wir wollen allen Spuren und Hinweismöglichkeiten nachgehen!" Inzwischen steht fest, dass der 68-jährige Türke am Tattag, Mittwoch, 1. März, gegen 18 Uhr die Wohnung an seiner Meldeadresse in der Waldenburger Straße im Stadtteil Rheda verlassen hatte, um mit seinem Pkw, einem weißen älteren Daimler Benz mit Soester Kennzeichen, zur Moschee zu fahren. Der Wagen wurde auf dem Parkplatz vor dem Bethaus an der Holzstraße abgestellt.
Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zum Benutzer oder Besitzer des aufgefundenen Fahrrades und des Regenschirmes geben? Wann wurde das Rad dort abgestellt? Wer hat verdächtige Beobachtungen am Tattag, insbesondere zwischen 18 und 19 Uhr, und auch schon in den Tagen davor in der Waldenburger Straße und in der Holzstraße oder in der Nähe der Moschee gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten? Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh, Tel. 05241 / 8690, entgegen.
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Der Patriot - Lippstädter Zeitung, 08.03.2006:
Mordopfer wohnte früher in Lippstadt
Lippstadt / Rheda. Ein am vergangenen Mittwoch vor einer Moschee in Rheda mit einem Kopfschuss gefundener Türke hat früher in Lippstadt gelebt. Das bestätigte der Pressesprecher der Kreispolizei Gütersloh, Karl-Heinz Stehrenberg, gestern auf Anfrage. Wie berichtet, war der 68 Jahre alte Mann vor dem Gebetshaus von einem Geistlichen der Moschee bewusstlos aufgefunden worden. In einer Spezialklinik in Bielefeld erlag er später seinen schweren Kopfverletzung. Die Vermutung der Polizei, dass es sich dabei um eine Schusswunde handele, bestätigte sich bei der Obduktion der Leiche.
Der 68-Jährige hatte am Tattag gegen 18 Uhr die Wohnung an seiner Meldeadresse in der Waldenburger Straße in Rheda-Wiedenbrück verlassen und war mit seinem Pkw, einem weißen älteren Daimler Benz mit Soester Kennzeichen, zur Moschee gefahren. Den Wagen hatte er auf dem dortigen Parkplatz abgestellt. Was anschließend geschah, versuchen die Beamten der Mordkommission Bielefeld zu ergründen.
Das Mann hatte bis Ende des Jahres in Lippstadt gewohnt und war dann nach Rheda-Wiedenbrück verzogen. Weitere Einzelheiten wollte Stehrenberg nicht nennen. Dass Spuren des Verbrechens nach Lippstadt führen könnten, deute sich allerdings derzeit nicht an, so der Pressesprecher.
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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 08.03.2006:
Weist ein Rad den Weg zum Täter?
Fundstück in Tatortnähe gibt Rätsel auf
Rheda-Wiedenbrück (WB). Im Rahmen der Ermittlungen zum Mord an dem 68-jährigen Türken Fevzi Ufuk (das Westfalen-Blatt berichtete), hat die Polizei ein Damenfahrrad sichergestellt.
Das Rad wurden von Anwohnern der Holzstraße unweit der Moschee in einer Hauszufahrt unverschlossen gefunden und bei der Polizei als Fundsache gemeldet. Bisher gibt es keine konkrete Verbindung zwischen dem Fahrrad und der Tat, jedoch soll allen Spuren und Hinweismöglichkeiten nachgegangen werden, heißt es in einer Presseerklärung der Staatsanwaltschaft sowie der Mordkommission Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Gütersloh.
Bei dem Fahrrad handelt es sich um ein schwarz-blaues 28-er Damenrad, der Hersteller des Rades ist nicht erkennbar. Am Lenker befindet sich eine Sieben-Gang-Nabenschaltung mit Drehgriff der Marke Shimano Nexus. Das Rad ist mit einem schwarzen Gepäckträger ausgestattet, der Tacho und das Rücklicht fehlen. Unterhalb des Sattels hängt am Rahmen ein rotes Spiralschloss. Am Lenker befindet sich ein schwarzer Einkaufskorb, in dem ein Regenschirm der Marke Mini-Windfighter in einer silberfarbenen Metallhülle liegt.
Fest steht, dass Fevzi Ufuk am Tattag (Mittwoch, 1. März) gegen 18 Uhr die Wohnung an seiner Meldeadresse (Waldenburger Straße) verlassen hat und mit seinem Pkw, einem weißen älteren Mercedes-Benz mit Soester Kennzeichen, zur Moschee gefahren ist und auf dem dortigen Parkplatz den Wagen abgestellt hat.
Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zum Benutzer oder Besitzer des Fahrrades und des Regenschirmes geben? Wann wurde das Rad dort abgestellt? Wer hat verdächtige Beobachtungen am Tattag, insbesondere zwischen 18 und 19 Uhr, und auch schon in den Tagen davor an der Waldenburger und der Holzstraße beziehungsweise in der Nähe der Moschee gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
Hinweise bitte an die Polizei in Gütersloh, Telefon 05241 / 8690.
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Neue Westfälische / Gütersloher Zeitung, 08.03.2006:
Polizei sucht weitere Hinweise
Damenrad an der Holzstraße gefunden
Rheda-Wiedenbrück (NW). Bei ihren Ermittlungen, wer warum einen Türken vor der Moschee in Rheda mit einem Kopfschuss tödlich verletzte, hat die Polizei ein Damenfahrrad sichergestellt. Es wurde in einer Hofzufahrt der Holzstraße gefunden. Auch sei klar, dass der 68-Jährige am Mittwoch, 1. März, gegen 18 Uhr eine Wohnung an der Waldenburger Straße, wo er gemeldet war, verließ und mit seinem weißen älteren Mercedes mit Soester Kennzeichen zur Moschee fuhr. Bisher gebe es keine Verbindung zwischen Rad und Tat. Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zum Benutzer oder Besitzer des Rades und des Regenschirmes Marke „Mini-Windfighter“ geben, der im Fahrradkorb lag? Wer hat Beobachtungen am Tattag, zwischen 18 und 19 Uhr, und in den Tagen davor in der Waldenburger Straße und in der Holzstraße oder in der Nähe der Moschee gemacht? Hinweise an die Polizei in Gütersloh: Telefon 05241 / 8690.
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Neue Westfälische, 08.03.2006:
Polizei hofft auf Spur nach Todesschuss
Rheda-Wiedenbrück. Ein schwarz-blaues Damenfahrrad sorgt für Hoffnung bei der Polizei in Rheda. Es wurde nicht abgeschlossen unweit der Moschee gefunden, vor der ein 68-jähriger Türke am vergangenen Mittwoch durch einen Kopfschuss getötet wurde. Die Ermittler suchen Hinweise auf den Besitzer des Fahrrads.
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Radio Gütersloh, 07.03.2006:
Neue Spur im Moschee-Mordfall
Im Mordfall von Rheda-Wiedenbrück hat die Polizei eine neue Spur. Anwohner der Holzstraße fanden in der Nähe der Moschee, an der der Todesschütze einen 68-jährigen Türke tötete, ein Fahrrad. Eventuell besteht zwischen dem Fahrrad und dem Mord ein Zusammenhang. Bei dem Fahrrad handelt es sich um ein schwarz-blaues 28er Damenrad, der Hersteller des Rades ist nicht erkennbar. Am Lenker befindet sich eine Sieben-Gang-Nabenschaltung mit Drehgriff der Marke "Shimano Nexus". Das Rad ist mit einem schwarzen Gepäckträger ausgestattet, der Tacho und das Rücklicht fehlen. Unterhalb des Sattels am Rahmen hängt ein rotes Spiralschloss. Im Fahrradkorb fand die Polizei einen Regenschirm der Marke "Mini-Windfighter".
Die Polizei fragt jetzt:
1. Wer kann Hinweise zum Benutzer oder Besitzer des aufgefundenen Fahrrades und des Regenschirmes geben? Wann wurde das Rad dort abgestellt?
2. Wer hat verdächtige Beobachtungen am Tattag, insbesondere zwischen 18 und 19 Uhr, und auch schon in den Tagen davor in der Waldenburger Straße und in der Holzstraße, bzw. in der Nähe der Moschee gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
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Polizei Gütersloh, 07.03.2006:
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Bielefeld, der Mordkommission Bielefeld und der Kreispolizeibehörde Gütersloh: Neue Fragen zum Tötungsdelikt in Rheda
07.03.2006 - 14.16 Uhr
Rheda-Wiedenbrück / Gütersloh / Bielefeld. Im Rahmen der Ermittlungen zum Tötungsdelikt in Rheda, bei dem ein 68-jähriger Mann türkischer Nationalität ums Lebens kam, haben die Beamten zwischenzeitlich ein Damenfahrrad sichergestellt. Das Rad wurden von Anwohnern der Holzstraße unweit der Moschee in einer Hauszufahrt unverschlossen vorgefunden und bei der Polizei als Fundsache gemeldet. Bisher gibt es keine konkrete Verbindung zwischen dem Fahrrad und der Tat, jedoch will man allen Spuren und Hinweismöglichkeiten nachgehen.
Bei dem Fahrrad handelt es sich um ein schwarz-blaues 28er Damenrad, der Hersteller des Rades ist nicht erkennbar. Am Lenker befindet sich eine Sieben-Gang-Nabenschaltung mit Drehgriff der Marke "Shimano Nexus". Das Rad ist mit einem schwarzen Gepäckträger ausgestattet, der Tacho und das Rücklicht fehlen. Unterhalb des Sattels am Rahmen hängt ein rotes Spiralschloss. Am Lenker befindet sich ein schwarzer Einkaufkorb, in dem ein Regenschirm der Marke "Mini-Windfighter" in einer silberfarbenen Metallhülle abgelegt ist.
Darüber hinaus steht fest, dass der 68-Jährige am Tattag (Mittwoch, 01.03,) gegen 18 Uhr die Wohnung an seiner Meldeadresse in der Waldenburger Straße verlassen hat und mit seinem Pkw, einem weißen älteren Daimler Benz mit Soester Kennzeichen, zur Moschee gefahren ist und auf dem dortigen Parkplatz den Wagen abgestellt hat.
Die Polizei fragt:
1. Wer kann Hinweise zum Benutzer oder Besitzer des aufgefundenen Fahrrades und des Regenschirmes geben? Wann wurde das Rad dort abgestellt?
2. Wer hat verdächtige Beobachtungen am Tattag zwischen 18 und 19 Uhr und auch schon in den Tagen davor in der Waldenburger Straße und in der Holzstraße, bzw. in der Nähe der Moschee gemacht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnten?
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
Zusatz:
Fotos von Fahrrad und Regenschirm werden an die lokalen Medien per E-Mail übersandt, für alle anderen auf Anfrage.
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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 07.03.2006:
Mord noch ungeklärt
Im Mordfall von Rheda–Wiedenbrück tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. Dort war vor knapp einer Woche ein 68-jähriger Türke vor einer Moschee erschossen worden. Bisher seien lediglich zwei Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte ein Polizeisprecher dem WDR. Auch konnten die Familienverhältnisse des Türken und die Frage, wie lange der Mann bereits in Deutschland lebte, noch nicht geklärt werden.
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Neue Westfälische / Gütersloher Zeitung, 07.03.2006:
Polizei geht Hinweisen von Anrufern nach
Rheda-Wiedenbrück (pok). Noch immer hat die Polizei weder ein Motiv noch einen Täter im Fall des vor der Moschee an der Holzstraße angeschossenen 68-jährigen Türken. Der war am Donnerstag seinen Verletzungen erlegen. Zwei Anrufer hätten sich nach den Presseveröffentlichungen gemeldet und ihre Beobachtungen geschildert. Diesen Hinweisen werde momentan nachgegangen, sagte Polizeipressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg gestern auf Anfrage.
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Radio Gütersloh, 04.03.2006:
Obduktionsergebnis: Türke mit Kopfschuss getötet
Die Obduktion des Mord-Opfers aus Rheda hat bestätigt, dass der Türke mit einem Kopfschuss getötet wurde. Die Mordkommission hat bisher keinen Hinweis auf einen Täter.
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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke Online, 04.03.2006:
Ermittlungen dauern an
68-Jähriger stirbt durch einen Kopfschuss
Rheda-Wiedenbrück (gl/dpa). Der 68-jährige Mann türkischer Nationalität, der am Mittwochabend mit einer stark blutenden Kopfwunde vor der Moschee an der Holzstraße in Rheda gefunden wurde, ist am Donnerstagabend im Krankenhaus Gilead in Bielefeld gestorben. Eindeutig geklärt ist nach der gestrigen Obduktion, dass das Gewaltopfer durch einen Schuss in den Kopf getötet worden ist. Allerdings hat eine Untersuchung durch Mitarbeiter des Gerichtsmedizinischen Institutes der Universität aus Münster in einem Bielefelder Krankenhaus bisher keine neuen Anhaltspunkte für weitere Ermittlungen in diesem Fall ergeben.
"Die Ermittlungen im Umfeld des Opfers und im Tatortumfeld dauern an", informierten am Freitag die Staatsanwaltschaft und die Mordkommission Bielefeld sowie die Kreispolizeibehörde Gütersloh in einer gemeinsamen Presserklärung. Nachdem der Türke mit Wohnsitz in Rheda-Wiedenbrück am Mittwochabend schwer verletzt vor dem Bethaus an der Holzstraße gefunden worden war, wurde am Donnerstag der Tatort bei Tageslicht eingehend untersucht. Ein Projektil oder eine Waffe seien jedoch nicht gefunden worden. Ermittelt werde auch im Umfeld des Opfers, also bei Verwandten und Nachbarn. "Die Motivlage ist völlig unklar", sagte der Polizeipressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg. "Es ist nicht erkennbar, dass es einen religiösen oder politischen Hintergrund gibt." Ein Suizid könne ausgeschlossen werden. Derzeit werde in alle Richtungen ermittelt. Insbesondere seien die Beamten weiterhin auf Zeugenaussagen aus der Umgebung des Tatortes angewiesen. Vor allem die Anwohner und Besucher der Holzstraße, in der Disselkampstraße, "Am Hagekamp" und "Auf der Schulenburg" werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden, wenn sie am Mittwoch zwischen 18 und 19 Uhr Beobachtungen gemacht haben, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten. Jede kleinste Wahrnehmung könne von Bedeutung sein, betonte Stehrenberg. Hinweise und Angaben nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690, entgegen.
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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 04./05.03.2006:
Türke stirbt nach Kopfschuss
Mord an Fevzi Ufuk (68) gibt Rätsel auf - Obduktion durchgeführt
Von Wolfgang Wotke
Rheda-Wiedenbrück (WB). Er hat fast 30 Stunden lang verzweifelt um sein Leben gekämpft, doch die Schussverletzung war zu schwer. Donnerstagabend verstarb Fevzi Ufuk in einer Bielefelder Klinik. Sein Mörder hatte dem 68-jährigen am Mittwochabend vor einer Moschee in Rheda aufgelauert und in den Kopf geschossen (wir berichteten). Die Ermittler stehen auch zwei Tage später vor einem Rätsel.
Gerichtsmediziner aus Münster haben inzwischen Fevzi Ufuk in einem Bielefelder Krankenhaus obduziert. Seit gestern Mittag steht das Ergebnis fest: Der siebenfache Familienvater aus der Türkei ist an einer Schussverletzung gestorben. Ufuk war am Mittwochabend nach seinem Gebet in der Moschee des türkischen Kulturvereins an der Holzstraße blutüberströmt aufgefunden worden. Zuerst gingen die Rettungskräfte von einem Unfall aus. Doch zwei Stunden später waren sich die behandelnden Ärzte sicher, dass es sich um eine Schussverletzung handelt.
Fevzi Ufuk, der seit einem Jahr wieder in seiner Heimat Konya (bei Izmir) lebt, war seit drei Wochen in Rheda-Wiedenbrück zu Besuch. "Dort wohnte er bei einer seiner Töchter, wollte sich hier in Deutschland noch einmal ärztlich untersuchen lassen und dann wieder abreisen", berichtet ein Neffe. Warum der als freundlich geltende Rentner sterben musste, ist für alle ein Rätsel. Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg sagte, dass die Beamten der Mordkommission Bielefeld noch keine heiße Spur hätten. "Tathergang und Motiv liegen im Dunkeln. Auch aus der Bevölkerung sind kaum Hinweise bei uns eingegangen. Deshalb suchen wir dringend nach Zeugen. Jede kleinste Wahrnehmung kann von Bedeutung sein."
Der Mörder muss Fevzi Ufuk aufgelauert haben. Einer seiner Söhne, der später am Tatort war, schließt eine mögliche Verwechslung gänzlich aus: "Der Parkplatz vor der Moschee ist durch Laternen hell erleuchtet. Ich weiß nicht, warum er erschossen wurde. Mein Vater hatte doch keine Feinde."
Die gesamte türkische Gemeinde in Rheda steht unter Schock. Die Ermittlungen der Polizei auch im Umfeld des Opfers dauern an. Der Tatort ist genauestens abgesucht worden. Ein Projektil wurde allerdings nicht gefunden. Über weitere Ermittlungsansätze schweigt die Mordkommission. Fevzi Ufuk soll bald in die Türkei überführt werden.
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Neue Westfälische / Gütersloher Zeitung, 04./05.03.2006:
Türke erliegt seinen Kopfverletzungen
Polizei sucht weiter nach Motiv und Täter
Rheda-Wiedenbrück (pok). Der 68-Jährige, auf den am Mittwochabend vor der Moschee an der Holzstraße geschossen wurde, ist am Donnerstag Abend seinen Verletzung erlegen. Zu Motiv und Täter tappt die Polizei weiter im Dunkeln. Angesprochen auf die Angst, die Besucher der Moschee geäußert haben, sagte Polizei-Pressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg: "Es gibt absolut keine Hinweise gegen die türkische Gemeinde."
Gestern Morgen wurde der Leichnam des Toten von Mitarbeitern der Gerichtsmedizin Münster in Bielefeld obduziert. Das Ergebnis zeige eindeutig, dass der türkische Staatsangehörige "einen Kopfschuss erlitten hat und daran verstorben ist", sagte Staatsanwalt Klaus Metzler gestern auf Anfrage der NW. Darüber hinaus habe die Obduktion keine weiteren Ermittlungsansätze ergeben.
Der Türke war Mitte Dezember nach Rheda-Wiedenbrück gekommen, um sich einem Gesundheits-Check zu unterziehen. Gemeldet war er in einem Haus am Bahndamm. Bis vor vier Jahren soll er eine türkische Gaststätte an der Berliner Straße betrieben haben.
Mitarbeiter der Mordkommission Bielefeld ermitteln nun weiter im Umfeld des Opfers und des Tatorts. Dabei werden sie von Beamten der Polizei Gütersloh unterstützt. Insbesondere sind die Beamten auf Zeugenaussagen angewiesen.
Vor allem Anwohner und Besucher von Holzstraße, Disselkampstraße, Am Hagekamp und Auf der Schulenburg werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden, sagte Stehrenberg. "Selbst die kleinste Kleinigkeit, die am Mittwoch zwischen 18 und 19 Uhr im Wohnbereich oder in der Nähe der Moschee aufgefallen ist, kann ein wichtiges Stück in dem Puzzle sein."
Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh, Telefon 05241 / 8690, entgegen.
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Neue Westfälische, 04./05.03.2006:
Türke erliegt Schusswunden
Rheda-Wiedenbrück (pok). Der 68-Jährige, der mit einem Kopfschuss vor einer Moschee in Rheda gefunden worden war, ist am Donnerstagabend seinen schweren Verletzungen erlegen. Wie die Polizei mitteilte, habe eine Obduktion keine weiteren Ermittlungsansätze ergeben.
Von einem Motiv oder dem Täter fehlt weiterhin jede Spur. Auch die Waffe ist noch nicht gefunden worden. Die Polizei ermittelt im Umfeld des Opfers und des Tatortes weiter und "ist auf jede kleinste Wahrnehmung von Zeugen angewiesen", so Pressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg. Der Türke hielt sich seit Mitte Dezember in Rheda-Wiedenbrück auf, um sich einem Gesundheits-Check zu unterziehen. Bis vor vier Jahren hatte er im Stadtteil Rheda eine Gaststätte betrieben.
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Radio Herford, 03.03.2006:
Schüsse vor Moschee: Opfer gestorben
Nach dem rätselhaften Kopfschuss in Rheda-Wiedenbrück ist das Opfer am Abend in einem Bielefelder Krankenhaus gestorben. Die Beamten der Bielefelder Mordkommission und der Kripo Gütersloh haben nach eigenen Angaben noch keine konkreten Hinweise oder Spuren. Tatbeteiligung und Tathergang bleiben somit vorerst im Dunkeln. Auch das Motiv ist unklar. Ein 68-jähriger Mann war gestern Morgen vor einer Moschee angeschossen worden.
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Radio Gütersloh, 03.03.2006:
Kopfschuss-Opfer gestorben
Nach dem Kopfschuss in Rheda ist das Opfer gestorben. Besonders jetzt, wo der Mann tot ist, bleibt der ganze Fall mysteriös: Mittwochabend wurde der 68-jährige Mann vor der Moschee in Rheda angeschossen. Die Mordkommission und die Kripo durchsuchten bei Tageslicht das Gelände in Rheda. Ohne Erfolg. Die Ermittler fanden weder eine Tatwaffe noch ein Projektil. Ein Polizeisprecher schloss einen Selbstmordversuch aber aus. Jetzt hoffen die Ermittler auf Hinweise von möglichen Zeugen, die am Mittwochabend an der Moschee in Rheda etwas Verdächtiges gesehen haben.
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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 03.03.2006:
Opfer verstorben
In einer Bielefelder Spezialklinik ist in der vergangenen Nacht ein 68-jähriger Türke verstorben. Der Mann war Mitte der Woche vor einer Moschee in Rheda mit einem Kopfschuss aufgefunden worden. Bislang hat die Mordkommission noch keine konkreten Hinweise auf den unbekannten Schützen. Der 68-Jährige soll heute in der Gerichtsmedizin obduziert werden.
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Neue Westfälische Online, 03.03.2006:
68-Jähriger verstarb nach Schussverletzung
Vorbeter fand Opfer nach Abend vor Moschee
Rheda-Wiedenbrück (lnw). Ein 68 Jahre alter Türke aus Rheda- Wiedenbrück bei Gütersloh, der vor einer Moschee mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden war, ist am Donnerstagabend gestorben.
Nach wie vor suchten Beamte der Mordkommission Bielefeld und der Kriminalpolizei Gütersloh nach Anhaltspunkten zur Aufklärung des Verbrechens, teilte die Polizei am Freitag mit. Hinweise aus der Bevölkerung habe es kaum gegeben.
"Die Motivlage ist völlig unklar", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg. "Es ist nicht erkennbar, dass es einen religiösen oder politischen Hintergrund gibt." Der Geistliche einer Rheda-Wiedenbrücker Moschee hatte den 68-Jährigen am Mittwochabend vor dem Gotteshaus gefunden, als er für eine Zigarettenpause vor die Tür trat. Daraufhin alarmierte er einen Notarzt, der das Opfer in ein Krankenhaus brachte. Dort kämpften die Ärzte vergeblich um das Leben des Mannes.
Noch am Freitag war die Obduktion der Leiche geplant. Dringend suchten die Fahnder nach Zeugen, teilte die Polizei weiter mit.
Das Projektil und die Tatwaffe seien noch nicht aufgetaucht, sagte Stehrenberg. Derzeit klärten die Ermittler das Umfeld des Opfers, also Nachbarn und Verwandte, ab. Ein Suizid könne ausgeschlossen werden. "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte der Sprecher.
Der Mann habe seinen Wohnsitz in Rheda-Wiedenbrück und besaß vor einigen Jahren im Ort eine Gaststätte.
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Polizei Gütersloh, 03.03.2006:
68-jähriger Rheda-Wiedenbrücker verstorben
03.03.2006 - 08.24 Uhr
Gütersloh (ots). Kreispolizeibehörde / Rheda-Wiedenbrück / Gütersloh. Der 68-jährige Rheda-Wiedenbrücker, der am Mittwoch Abend (01.03.) vor einer Moschee in der Holzstraße mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Schuss in den Kopf schwerste Verletzungen erlitten hatte (s. Presseberichte vom 01.03./02.03.), ist am Donnerstag Abend im Krankenhaus Gilead in Bielefeld an den Folgen dieser Verletzungen verstorben.
Nach wie vor suchen die Beamten der Mordkommission Bielefeld und der Kriminalpolizei Gütersloh Anhaltspunkte, die zur Klärung der Straftat führen könnten. Bisher sind kaum Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, so dass weiterhin dringend Zeugen und Hinweisgeber in dieser Sache gesucht werden. Meldungen und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke Online, 03.03.2006:
Mysteriöser Fall in Rheda
Kopfschuss: Mann ringt mit dem Tod
Rheda-Wiedenbrück (gog). Ein mysteriöser Fall beschäftigt Polizei und Staatsanwalt. Vor der Moschee in Rheda war am Mittwochabend ein Mann aufgefunden worden, der aus einer Wunde am Kopf stark blutete. Im Krankenhaus stellte sich später heraus, dass die Verletzung "mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Schuss verursacht wurde". Das Opfer schwebt in akuter Lebensgefahr. Die Tathintergründe liegen noch völlig im Dunkeln.
Am Mittwochabend um 18.35 Uhr waren Rettungskräfte der Feuerwehr darüber informiert worden, dass vor der Moschee an der Holzstraße in Rheda ein schwer verletzter Mann liege. Es handelte sich dabei, wie die Polizei herausfand, um einen 68 Jahre alten Türken mit Wohnsitz in Rheda-Wiedenbrück, der offenbar kurz zuvor die Moschee besucht hatte. Ein Geistlicher fand den Schwerverletzten vor der Tür des Bethauses an der Holzstraße. Der 68-Jährige wurde vom Notarzt des Rettungswagens vor Ort erstversorgt und dann ins Krankenhaus Gilead nach Bielefeld gebracht. Dort stellten die behandelnden Ärzte gegen 20.30 Uhr fest, dass die schwere Kopfverletzung des Mannes offensichtlich von einem Schuss verursacht worden war. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Mordkommission Bielefeld wurden informiert und nahmen umgehend die Ermittlungen auf. Nach ihren eigenen Angaben gibt es derzeit "absolut keinerlei konkrete Hinweise über Täter, Tatwaffe, Tatbeteiligung, Tathergang oder Tatmotiv".
Das Umfeld des Tatortes an der Rhedaer Holzstraße wurde am gestrigen Donnerstag bei Tageslicht nochmals eingehend abgesucht. "Auch dabei wurde nichts Verwertbares gefunden, was den Ermittlern weiter helfen würde", hieß es im gestern Abend veröffentlichten Bericht. Die Polizei setzt auf Hinweise aus der Bevölkerung: Wer hat am Mittwochabend gegen 18.35 Uhr in der Holzstraße beziehungsweise in der Nähe der türkischen Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen oder sonstige verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer hat verdächtige Geräusche oder einen Knall gehört? Hinweise nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
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Neue Westfälische / Gütersloher Zeitung, 03.03.2006:
Schuss in den Kopf
Moschee-Besucher schwebt in Lebensgefahr / Gemeindemitglieder haben Angst
Von Marion Pokorra-Brockschmidt und Jobst Lüdeking
Rheda-Wiedenbrück. Der Imam fand das Opfer, keine 20 Schritte vom Eingang der Diyanet-Moschee an der Holzstraße entfernt. Dort schoss am Mittwoch Abend ein noch unbekannter Täter auf einen 68-jährigen Besucher des islamischen Gotteshauses, der gerade vom Abendgebet kam.
Der Türke wurde mit der Kopfverletzung sofort ins Krankenhaus Gilead nach Bielefeld gebracht. Er schwebt in akuter Lebensgefahr.
Ein Kreis aus oranger Sprühfarbe markierte gestern den Fundort des Opfers. Weder zum Motiv noch zum Täter konnte die Polizei bis gestern Abend etwas sagen. Beamte hatten am Vormittags noch einmal den Bereich um den Tatort nach Spuren des Schützen abgesucht. Allerdings ohne Erfolg, auch das Projektil fanden sie nicht.
Geschockt sind die 300 Mitglieder der Gemeinde. "Wir haben eine schlaflose Nacht verbracht", sagte Gemeindevorstand R. Taskin fassungslos am Tatort. Die Menschen der Glaubensgemeinschaft hätten Angst. Denn der 68-Jährige sei alleine aus der Moschee gekommen. "Woher wusste der Täter das?", fragt er.
Zwei Mal im Monat sei der Türke zum Beten nach Rheda in die Moschee gekommen. Salih Demiroglu, der gleich nebenan wohnt, erklärt: "Er ist ein anständiger Mann." Er habe weder Probleme gemacht, noch Streit gehabt, so Taskin. "Sonst wäre er hier gar nicht reingekommen."
Um 18.10 hatte das Abendgebet begonnen und etwa 15 Minuten gedauert. In der Moschee, die es seit 1985 gibt, hätten sich etwa 20 Gläubige versammelt. Während die anderen Männer nach dem Gebet noch miteinander sprachen oder die Teestube aufsuchten, verließ das Opfer alleine die Moschee und wollte wohl zu seinem Wagen gehen. Wenig später fand ihn der Vorbeter, als er auf dem Hof eine Zigarette rauchen wollte.
Einen Schuss hatte in der Moschee niemand gehört - auch in der Nachbarschaft nicht. Demiroglu wurde erst durch das Blaulicht aufmerksam, lief zum Parkplatz vor der Moschee und erfuhr, was geschehen war. Taskin wurde um 2 Uhr von der Polizei geweckt und befragt. Die Beamten hätten sich in der Nachbarschaft umgehört, seien in Kneipen gegangen und hätten sonstige Treffpunkte von Ausländern aufgesucht.
Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg sagte, dass es keine Spur gebe. "Wir hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung." Die Ermittler der Mordkommission, so Stehrenberg, seien dabei Freunde, Verwandte und Nachbarn des 68-Jährigen zu befragen. Der sei in Rheda-Wiedenbrück gemeldet, wo er Verwandte habe und bis vor einigen Jahren eine Gaststätte betrieb. Das Opfer war mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen gekommen und soll im Bereich Lippstadt wohnen.
Hinweise an die Polizei unter Telefon (05241) 8690.
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Neue Westfälische, 03.03.2006:
Türke nach Abendgebet vor Moschee niedergeschossen
Rheda-Wiedenbrück: Vorbeter findet 68-Jährigen auf dem Vorplatz / Von Kugel in den Kopf getroffen
Rheda-Wiedenbrück (pok/jwl). Auf dem Parkplatz der Moschee an der Holzstraße in Rheda-Wiedenbrück wurde am Mittwochabend ein Besucher (68) nach dem Abendgebet niedergeschossen. Die Kugel des noch unbekannten Täters traf ihn in den Kopf. Gegen 18.30 Uhr fand der Vorbeter der Gemeinde das Opfer. "Wir haben eine schlaflose Nacht verbracht und Angst", so Gemeindevorstand R. Taskin am Tatort.
Zweimal im Monat sei das Opfer zum Beten gekommen. Salih Demiroglu, der neben der Moschee wohnt, sagt: "Er ist ein anständiger Mann." Er habe weder Probleme gemacht noch Streit gehabt, so Taskin. "Sonst wäre er hier gar nicht reingekommen."
Zwanzig Gläubige waren am Mittwochabend zum Gebet in der Moschee. Das Opfer war mit einem weißen Mercedes mit Soester Kennzeichen vorgefahren. Das Gebet begann um 18.10 Uhr und endete gegen 18.25 Uhr. Während die anderen Männer noch miteinander sprachen oder die Teestube aufsuchten, verließ das Opfer alleine die Moschee. Wenig später fand ihn der Imam auf dem Parkplatz. Einen Schuss hatte in der Moschee niemand gehört – auch in der Nachbarschaft nicht. Demiroglu wurde durch Blaulicht aufmerksam, eilte zum Parkplatz und erfuhr, was geschehen war. Taskin wurde um 2 Uhr von der Polizei geweckt und befragt. Die Beamten hätten sich in der Nachbarschaft umgehört, seien in Kneipen gegangen und hätten sonstige Treffpunkte von Ausländern aufgesucht. Eine Spur fanden sie nicht.
Wie diese Zeitung erfuhr, soll das Opfer in Rheda-Wiedenbrück gemeldet sein, aber aus Lippstadt kommen. Darüber hinaus soll der Mann Verwandte in Rheda-Wiedenbrück haben. "Die Ermittler", so Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg, "hoffen, dass es Hinweise aus der Bevölkerung gibt". Eine Spur gebe es noch nicht. Bis gestern Abend befragten die Beamten Freunde, Verwandte und Nachbarn des Opfers, das nach wie vor in akuter Lebensgefahr schwebt.
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Westfalen-Blatt / Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel, 03.03.2006:
Kopfschuss: Lauerte Täter auf dem Dach?
Schwer verletzter Türke (69) kämpft um sein Leben
Von Wolfgang Wotke
Rheda-Wiedenbrück (WB). Hat der Täter dem Rentner aus Izmir (Türkei) vor der Moschee in Rheda aufgelauert und ihm dann eiskalt in den Kopf geschossen? Der 69-jährige Fevzi U. kämpft um sein Leben. Er wurde am Mittwochabend Opfer eines Mordanschlages. Der brutale Überfall gibt der Polizei Rätsel auf.
Als Fevzi U. gegen 18.35 Uhr auf dem Parkplatz an der Holzstraße in Rheda, direkt vor dem Eingang des türkischen Kulturvereines, blutüberströmt vom Pastor gefunden wurde, ahnte noch niemand, welches Drama sich dort abgespielt haben muss. "Er lag da auf dem Bauch, blutete stark am Kopf. Wir dachten, er ist gestürzt", berichtet êsmail ‚aybase (65) fassungslos. Der ehemalige Vorsitzende des Kulturvereins sagte, dass U. zuvor in der Moschee war, um zu beten. Dann sei er mit einem Schuhanzieher in der Hand nach draußen gelaufen, um in seinen weißen Mercedes zu steigen. Da muss dann der Schuss gefallen sein. ‚aybase: "Wir haben sofort den Notarzt gerufen." Der verletzte Mann wurde mit dem Rettungswagen in das Krankenhaus Gilead nach Bielefeld gebracht. Erst gegen 20.30 Uhr am Mittwochabend - nach genauer Untersuchung - stellten die behandelnden Ärzte fest, dass die Kopfverletzung "mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Schuss verursacht wurde". Polizeisprecher Karl-Heinz Stehrenberg: "Der Mann schwebt in akuter Lebensgefahr. Es sieht sehr schlecht um ihn aus. Wir wissen nicht, ob er die Nacht übersteht." Inzwischen hat die Mordkommission Bielefeld die Ermittlungen aufgenommen. Der Tatort wurde gestern genauestens nach Spuren abgesucht. Ein Projektil wurde nicht gefunden. Stehrenberg: "Es gibt keinen Hinweis, was dort geschehen ist. Wir kennen weder den Tathergang noch ein Motiv und wissen nicht, welche anderen Personen beteiligt waren. Die Ermittlungen laufen aber auf Hochtouren."
Nach Informationen des Westfalen-Blattes soll sich gestern noch ein Zeuge aus der Nachbarschaft bei der Polizei gemeldet haben, der kurz vor 18.30 Uhr einen schwarz gekleideten Mann mit langem, wehenden Mantel auf dem Dach der Moschee gesehen haben will. Hat der Täter etwa dort auf sein Opfer gewartet? êsmail ‚aybase vermutet, dass es sich dabei um einen Profi handeln muss: "Wer schießt schon so genau jemanden aus dieser Entfernung in den Kopf?" Die Version mit dem Dach sei gar nicht so abwegig: "Der Unbekannte müsste über einen Drahtzaun und über eine Mauer auf das Dach und wieder zurück geklettert sein."
Fevzi U. lebt wieder in der Türkei und wohnte zuvor lange Jahre in Lippstadt und Rheda, wo er türkische Lebensmittelgeschäfte betrieb. Er hat vier Söhne und drei Töchter. Vor drei Wochen kam er nach Rheda, um eine seiner Töchter zu besuchen und wollte in den nächsten Tagen wieder nach Izmir reisen. Zweimal sei er in den vergangenen Tagen in der Moschee an der Holzstraße zum Beten gewesen. Einer seiner Söhne fragte gestern verzweifelt: "Wer schießt einem alten Mann so einfach in den Kopf? Mein Vater hat niemandem etwas getan."
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Radio Herford, 02.03.2006:
Mann vor Moschee angeschossen
In Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh ist ein Mann vor einer Moschee angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Ein Geistlicher hatte den Verletzten am Abend auf der Straße gefunden. Der Mann blutete stark aus einer Wunde am Kopf. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass er höchst wahrscheinlich durch einen Schuss verletzt wurde. Bei dem Mann handelt es sich um einen 68-Jährigen türkischer Abstammung. Über Täter und Tatmotiv gibt es bislang noch keine Informationen.
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Radio Bielefeld, 02.03.2006:
Mann lebensgefährlich verletzt
Vor einer Moschee in Rheda ist am Abend ein Mann mit einer Schussverletzung am Kopf gefunden worden. Ein Geistlicher hatte den 68-Jährigen entdeckt, er lag auf der Straße. Er wurde in ein Bielefelder Krankenhaus gebracht. Der Mann schwebt in Lebensgefahr. Bisher gibt es keine Einzelheiten zu den Hintergründen der Tat. Die Bielefelder Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
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Radio Gütersloh, 02.03.2006:
Mysteriöser Kopfschuss
Ein mysteriöser Kopfschuss beschäftigt die Polizei. In Rheda-Wiedenbrück wurde ein Mann niedergeschossen, der 68-Jährige schwebt in Lebensgefahr. Als ein Geistlicher ihn fand, lag das Opfer stark blutend vor der Moschee in Rheda-Wiedenbrück. Die Hintergründe für die Tat sind unklar. Jetzt sucht die Mordkommission Zeugen: Wenn sie am Abend an der Holzstraße in Rheda-Wiedenbrück etwas gesehen haben, wenden Sie sich an die Gütersloher Polizei.
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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 02.03.2006:
Türke wurde angeschossen
Vor einer Moschee in Rheda ist gestern Abend ein Türke lebensgefährlich verletzt worden. Der 68-Jährige wurde von einem Geistlichen der Moschee bewusstlos aufgefunden. In einer Spezialklinik in Bielefeld stellten die Ärzte eine lebensbedrohliche Kopfverletzung fest, die vermutlich durch ein Geschoss verursacht worden ist. Die Polizei sucht dringend Zeugen, die am frühen Abend verdächtige Personen in der Nähe der türkischen Moschee in Rheda beobachtet haben.
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Neue Westfälische Online, 02.03.2006:
68-Jähriger mit Kopfschuss vor Moschee gefunden
Akute Lebensgefahr / Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Rheda-Wiedenbrück (nw). Ein 68-jähriger Mann mit einer stark blutenden Kopfverletzung wurde am Mittwochabend gegen 18.35 Uhr vor einer Moschee in Rheda gefunden. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Schussverletzung, so die Polizei. Es bestehe akute Lebensgefahr für den Mann türkischer Nationalität.
Der Verletzte war von einem Geistlichen der Moschee an der Holzstraße gefunden worden. Der 68-Jährige wurde vom Notarzt eines sofort alarmierten Rettungswagens vor Ort erstversorgt und dann ins Krankenhaus Gilead nach Bielefeld gebracht.
Staatsanwaltschaft und Mordkommission Bielefeld wurden informiert und haben inzwischen die Ermittlungen übernommen. Derzeit gibt es nach Angaben der Polizei absolut keinerlei Hinweise über Tatbeteiligung, Tathergang oder Tatmotiv. Ein Suizidversuch könne jedoch ausgeschlossen werden.
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Wer gegen 18.35 Uhr in Rheda an der Holzstraße oder in der Nähe der türkischen Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen sowie verdächtige Geräusche oder einen Knall gehört hat, der melde sich bitte bei der Polizei in Gütersloh unter der Rufnummer 05241 / 8690.
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Deutsche Presseagentur , 02.03.2006 :
Türke mit Kopfschuss vor Moschee gefunden
02.03.2006 - 11.10 Uhr
Rheda-Wiedenbrück (dpa). Vor einer Moschee in Nordrhein-Westfalen ist ein türkischer Mann mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzt worden. Passanten hätten den 68-Jährigen am Abend vor dem Gotteshaus in Rheda-Wiedenbrück bei Gütersloh gefunden, sagte ein Polizeisprecher. In einem Krankenhaus kämpfen die Ärzte um das Leben des Mannes. Der Tathergang ist noch völlig unklar, hieß es bei der Polizei Gütersloh. Es sei weder eine Tatwaffe gefunden worden, noch gebe es Hinweise auf den Täter oder ein Motiv.
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Polizei Gütersloh, 02.03.2006:
68-jähriger Mann mit Schussverletzung aufgefunden - akute Lebensgefahr
02.03.2006 - 00.44 Uhr
Gütersloh (ots). Kreispolizeibehörde / Rheda-Wiedenbrück. Am Mittwoch Abend (01.03.) gegen 18.35 Uhr wurden die Rettungskräfte der Feuerwehr in Rheda-Wiedenbrück informiert, dass auf der Holzstraße in Rheda vor der dortigen Moschee ein 68-jähriger Mann türkischer Nationalität mit Wohnsitz in Rheda-Wiedenbrück liegt, der aus einer Wunde am Kopf stark blutet.
Der Verletzte war kurz zuvor von einem Geistlichen der Moschee gefunden worden.
Der 68-Jährige wurde vom Notarzt des Rettungswagens vor Ort erstversorgt und dann ins Krankenhaus Gilead nach Bielefeld gebracht.
Dort stellten die behandelnden Ärzte gegen 20.30 Uhr fest, dass die Kopfverletzung mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen Schuss verursacht wurde. Es besteht akute Lebensgefahr für den Verletzten.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Mordkommission Bielefeld wurden informiert und haben inzwischen die Ermittlungen übernommen.
Derzeit gibt es absolut keinerlei Hinweise über Tatbeteiligung, Tathergang oder Tatmotiv, so dass im Moment keine weiteren Auskünfte gegeben werden können.
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung:
Wer hat gegen 18.35 Uhr in der Holzstraße, bzw. in der Nähe der türkischen Moschee verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen. Wer hat verdächtige Geräusche / Knall gehört?
Hinweise und Angaben dazu nimmt die Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 / 8690 entgegen.
Zum weiteren Sachverhalt wird unaufgefordert nachberichtet, sobald sich neue, gesicherte Erkenntnisse ergeben haben. Es wird gebeten, von vorzeitigen Anfragen Abstand zu nehmen.
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Am 1.März 2006 wurde Fevzi Ufuk in Rheda-Wiedenbrück vor einer Ditib-Moschee erschossen, die auf der Liste möglicher Ziele des "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU), so genannte "10.000er Liste" stand.
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www.nsu-watch.info
www.nrw.nsu-watch.info
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