Lippische Landes-Zeitung ,
07.05.2005 :
Unfriedensbüro / Leserbrief "Wer sind die nächsten", LZ vom 16./17. April
Der Verein, der sich seit der Gründung Ende der 70-er Jahre "Friedensbüro" nennt, ist zum Unfriedensbüro verkommen.
Erwachsenen ein Angebot für politische Bildung anzubieten, Beratungsstellen einzurichten, die anderswo nicht (mehr) finanziert werden oder schlicht Menschen in sozialen Notlagen als helfende Einrichtung zu unterstützen, ist eine sinnvolle und nach wie vor richtige Aufgabe. Dies hat sich leider sehr geändert. Immer deutlicher zutage tretende persönliche Profilierungssüchte (siehe Antrag von Herrn Tünnermann aus Bielefeld, nicht Lemgo, die Mitgliederversammlung solle zukünftig keine Kontrolle mehr über die Vorstandsarbeit ausüben dürfen), fehlende Kritikfähigkeit und Unkenntnis in der Sache haben leider dazu geführt, dass dieser Verein mit dem sozialen Leben in Lemgo nichts mehr zu tun hat.
Das Bedauerliche dabei ist, dass dies augenscheinlich auch so gewollt ist. Wenn es nach Herrn Tünnermann ginge, würde der Laden sowieso nach Bielefeld in sein Wohnzimmer verlegt werden. Das hat er nun seit Jahren zur Genüge geäußert. Dummerweise standen dieser Idee immer die Grundschuld des Hauses in der Rosenstraße in Lemgo sowie andere Verpflichtungen gegenüber. Aber auch die große Mehrzahl der damaligen Mitglieder, die natürlich fast alle aus dem Lemgoer Umfeld kamen, hatte natürlich kein Interesse daran.
Es hat sich in den letzten Jahren eine kleine Schar von Leuten im Friedensbüro breit gemacht, die offensichtlich nichts anderes zu tun hatten, als sich schwatzend und rauchend dort aufzuhalten. Und jeder, der eine qualitativ gute Arbeit einforderte, ist von diesen angepöbelt worden. Das hat viele Leute verschreckt, die schon damals sich fragten, was da los ist. Und als es wohl nicht mehr anders ging, wurden Ehrenamtliche und hauptamtlich Beschäftigte systematisch herausgeekelt.
Das Ganze gipfelte dann in einer hauptsächlich von diesen Leuten organisierten, nicht von der Mitgliederversammlung genehmigten Gegenveranstaltung zum 25-jährigen Vereinsjubiläum und der dafür öffentlich verbreiteten Hetz- und Beschimpfungsschrift. Seit Sommer 2004 ist nun alles fest in der Hand vom Vorständler Herrn Tünnermann, der sich selbst auch gerne als "Geschäftsführer" dieses Vereins bezeichnet hat.
Es ist schade, dass letztendlich solche Machenschaften dazu geführt haben, dass etwa das Frauencafé, das AntiDiskriminierungsBüro und das Arbeitslosenzentrum eingestampft wurden/werden mussten. Ich gebe diesem Verein in dieser Art noch höchstens ein bis zwei Jahre. Dann ist er von der Bildfläche verschwunden. In unserer Gesellschaft findet er jetzt schon nicht mehr statt.
Steffen Hofmann
Hauptstraße 76
Barntrup
07./08.05.2005
detmold@lz-online.de
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