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Lippe aktuell , 04.05.2005 :

Sonderausstellung im Heimatmuseum Alverdissen / Mahnmal für den Frieden

Barntrup-Alverdissen (cr). "Nicht schon wieder" - Ein Satz, den manche denken mögen, wenn sie hören, dass es einmal wieder eine Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg gibt. Dieses Problems ist sich auch Helmuth Welsch vom Bürger- und Verkehrsverein Alverdissen bewusst: Der Initiator der Sonderausstellung "Der Zweite Weltkrieg in Bilder und Dokumenten" versucht daher eine objektive Aufarbeitung des Themas und hat eine interessante und informative Ausstellung auf die Beine gestellt, die sich zum Ziel setzt, die Besucher zum Nachdenken anzuregen und somit gegen Krieg und für Frieden einzutreten.

Am kommenden Sonntag, 8. Mai, findet der internationale Museumstag statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto "Museen bauen Brücken". Das Heimatmuseum Alverdissen, das eine Einrichtung des Bürger- und Verkehrsvereins ist, beteiligt sich zum ersten Mal daran. So kam Welsch die Idee, eine Sonderausstellung über den Zweiten Weltkrieg ins Leben zu rufen, denn "das Wissen über gestern zeigt uns den Weg für morgen", so der Initiator. "Diese Ausstellung stellt einen kleinen Stein für den Bau der Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart da. Nur wenn es uns gelingt, diese Brücke zu bauen, kann Frieden und Versöhnung herrschen."

Die Ausstellung behandelt den dunkelsten Teil der deutschen Geschichte. Ein Schwerpunkt liegt allerdings auch auf der Zeit nach 1945, nachdem die Kapitulationserklärung unterzeichnet wurde. "Es hat immer noch erhebliche Misshandlungen und Morde gegeben", so Welsch. Nach Kriegsende seien sogar fast mehr Deutsche gestorben als während des Krieges. Diese Tatsache würde, so Welsch, oft unter den Tisch fallen. Wichtig ist ihm, das Thema objektiv zu sehen: "Die Deutschen haben den Krieg angefangen. Sie tragen Schuld daran. Dass ist aber kein Grund die Verantwortung für den Verbrechen den Nachkriegsgenerationen anzulasten", stellte der Ehrenvorsitzende des Bürger- und Verkehrsvereins fest.

Die Ausstellung kann chronologisch durchlaufen werden. Neben alten Kriegsdokumenten, Wehrpässen, Ehrenszeichen oder Plakate, sind zahlreiche Bilder zu sehen, die das Grauen - zerbombte Städte oder geborgene Leichen - vor Augen führen. Zeitungsberichte aus der Kriegszeit, die Titel wie "Es soll jeder wissen, dass wenn er die Hand zum Schlage gegen den Staat erhebt, der sichere Tod sein Los ist" tragen, können gelesen werden. Eine Luftschutz- und Feuersirene sowie eine Luftschutzspritze können ebenfalls in Augenschein genommen werden. Alle Ausstellungsstücke sind mit kleinen Kärtchen kommentiert.

Die Ausstellung endet mit einem Zitat von Martin Luther King, indem er alle Menschen zum friedlichen Zusammenleben aufruft. Der Brücke, die die Sonderausstellung zwischen Vergangenheit und Gegenwart bauen will, wird schließlich der Name "Versöhnung und Frieden" gegeben.

Die Sonderausstellung ist noch am Donnerstag, 5. Mai, und am Sontag, 8. Mai, von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen.


la.redaktion@lippe-aktuell.de

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