Westfalen-Blatt / Höxtersche Zeitung ,
11.03.2020 :
Werke jüdischer Komponisten erklingen
Zwei Gedenkkonzerte anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager
Höxter / Bad Driburg (WB). Erinnern, gedenken und ehren steht im Mittelpunkt zweier Gedenkkonzerte zur 75-jährigen Wiederkehr der Befreiung der Konzentrationslager zum Kriegsende 1945 am Samstag, 14. März, um 19 Uhr in der Evangelischen Marienkirche Höxter und am Sonntag, 15. März, um 16 Uhr in der Evangelischen Kirche Bad Driburg.
In kollegialer Kooperation gestalten die Kantoren Torsten Seidemann (Bad Driburg) als Tenorsolist und Orgelbegleiter sowie Florian Schachner (Höxter) an der Orgel gemeinsam mit dem ehemaligen Bad Driburger Kantor Heinrich Bentemann diese Gedenkkonzerte.
Unter der Mitwirkung von Friederike Webel (Sopran), Heike Hauenschild-Bentemann (Alt), Enno Kinast (Bass), Britta Jones (Klarinette), Zoë Knoop (Harfe) sowie eines Projektchores aus ehemaligen und aktiven Mitgliedern der Kantorei Bad Driburg mit Choristen aus Aachen, Alzey, Bonn, Kassel und Paderborn erklingen Werke von Komponisten jüdischer Herkunft, die in der Zeit von 1933 bis 1945 wegen eben dieser Herkunft geächtet waren.
Somit erklingen von Felix Mendelssohn-Bartholdy Chöre und Soli aus dem Oratorium "Elias", von Gustav Mahler das "Adagietto" aus der 5. Sinfonie in einer Bearbeitung für Klarinette, Harfe und Orgel und von Giacomo Meyerbeer der Psalm 91 für Solisten und vier- bis achtstimmigen Chor a-cappella.
Mit den Konzerten soll an Verschleppte, Getötete und Befreite des Zweiten Weltkriegs erinnert werden
Die Harfenistin, Zoë Knoop wird von Sergiu Natra, der 1924 geboten ist, "Prayer" für Harfe Solo vortragen. Komponisten, die den Schrecken jener Zeit nicht unmittelbar ausgesetzt waren, sind ebenfalls vertreten. Darunter der Wahlamerikaner mit Schweizer Wurzeln, Ernest Bloch, mit "Prayer" für Klarinette und Orgel und der Amerikaner Leonard Bernstein mit dem 3. Satz der "Chichester-Psalms" für Solisten, Chor, Harfe und Orgel.
Erinnern, gedenken und ehren will das Gedenkkonzert aller Verschleppten, Getöteten und der wenigen Befreiten auch mit den berührenden persönlichen Zeugnissen und Berichten ihrer Enkel, die Andrea von Treuenfels in ihrem vor wenigen Wochen erschienenen Buch "Leben mit Auschwitz - Momente der Geschichte und Erfahrungen der dritten Generation" zusammengestellt hat.
Der Eintritt zu den beiden Gedenkkonzerten ist frei. Am Ausgang wird allerdings um eine angemessene Spende zur Deckung der Kosten gebeten.
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