Lippe aktuell ,
07.11.2001 :
Heimatkreisgemeinschaft / Spende für "Zentrum gegen Vertreibungen"
Lemgo. Die Heimatkreisgemeinschaft Kolmar (HKG) hat kürzlich bei einem Treffen in Lemgo 600 Mark für ein geplantes Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin gespendet. Weiterer Tagungspunkt war das geplante öffentliche Ausstellen von vorhandenen Exponaten aus dem ehemaligen Kreis Kolmar.
Das mit einer Spende der HKG bedachte Zentrum gegen Vertreibungen soll in Berlin errichtet werden. Zu den Spenden hat Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach aufgerufen. In einem Brief fordert sie alle Menschen zur Mithilfe auf, "dass Geschichte, Kultur und Leidensweg schuldloser Kinder, Frauen und Männer in dem vom Bund der Vertriebenen (BdV) auf den Weg gebrachten Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin erfahrbar werden".
Das Zentrum werde der Aufarbeitung und Dokumentation dieses einschneidenden Teils gesamtdeutscher und europäischer Geschichte dienen und mit Ausstellungen für die Öffentlichkeit zugänglich sein. "Zugleich soll es Mahnung sein, Vertreibungen weltweit entgegenzuwirken, sie zu ächten und die Völkergemeinschaft zu sensibilisieren", heißt es weiter in dem Aufruf Steinbachs, die zugleich Präsidentin des BdV ist.
Spenden können auf das Konto ... bei der ... Bank mit dem Verwendungszweck "Projekt Zentrum gegen Vertreibungen" eingezahlt werden. Für das Zentrum gebe es auch eindeutige Zusagen mehrerer Ministerpräsidenten, das Vorhaben finanziell zu unterstützen.
Die HKG ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Bewohnern des Kreises Kolmar im heutigen Polen (und deren Nachkommen), die dort bei Kriegsende vertrieben wurden. Sie treffen sich regelmäßig in Lemgo als Partnerstadt, um ihrer Heimat zu gedenken und das Erlebte aufzuarbeiten.
Im kommenden Jahr soll erstmals eine offizielle Delegation der HKG zu einem Treffen mit offiziellen Vertretern aus dem heutigen Kreis Kolmar zusammenkommen.
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