Lippische Landes-Zeitung ,
09.04.2005 :
Förderpreise für zwei Lipper / Wichtige Beiträge zur Kulturpflege
Kreis Lippe. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vergibt seinen Förderpreis für westfälische Landesforschung in diesem Jahr an Gudrun Mitschke-Bucholz (Detmold) und Roland Linde (Münster). Beide teilen sich das Preisgeld in Höhe von 3.100 Euro.
"Die Preisträger haben mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten wichtige Beiträge zur Kulturpflege geliefert. Da sie mit der Frühneuzeit und dem 20. Jahrhundert unterschiedliche Epochen behandeln, ergänzen sie sich ideal", urteilt der Rat für Westfälische Landeskunde.
Mitschke-Bucholz, 1962 in Blomberg geboren, beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte von Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Dabei kombiniert sie Methoden der "Oral History" mit Archiv- und Quellenarbeit. Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören das "Gedenkbuch für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Detmold", der stadtgeschichtliche Führer zu Orten jüdischer Geschichte in Detmold sowie das Buch "Die letzten Augenzeugen hören" (1998), in dem sie Interviews mit überlebenden Juden publizierte.
Linde, 1968 in Detmold geboren, beschäftigt sich mit dem frühneuzeitlichen Alltagsleben. Sein Spezialthema sind Gasthöfe und Kaffeehäuser dieser Zeit. Er hat vieles zur Stadtgeschichte von Paderborn und Horn beigetragen und die Geschichte zahlreicher Dörfer und Höfe verfasst. Linde lebt als freiberuflicher Historiker und Publizist in Münster.
09./10.04.2005
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