Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische ,
08.04.2005 :
Theater gegen Castortransport / Atommüll soll Ende Mai durch Bad Oeynhausen rollen / Widerstand der Atomgegner
Bad Oeynhausen (nw). Nordrhein-westfälische und niedersächsische Anti-Atomkraft-Initiativen bereiten gemeinsam mit ostwestfälischen AtomkraftgegnerInnen die Anti-Atom-Demo am 23. April zum Tschernobyl-Jahrestag und gegen die für Ende Mai geplanten Castor-Transporte durch Bad Oeynhausen vor.
Dazu werden in den nächsten Tagen zwei Veranstaltungen in Bad Oeynhausen stattfinden: Am Samstag, 9. April, findet ab 12 Uhr in der Fußgängerzone am Schweinebrunnen eine Theateraktion mehrerer Umweltgruppen statt, um auf die Gefahren der Atomtransporte sowie auf die ungelöste Entsorgungsfrage für Atommüll hinzuweisen.
Am Montag, 18. April, findet ab 20 Uhr im Begegnungszentrum Druckerei, Kaiserstraße 14, eine Informationsveranstaltung zu den Atomtransporten und zu der Demo am 23. April statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Mehrere Referenten werden zu der Gefährlichkeit der Atomtransporte Stellung nehmen und Fragen beantworten.
Für die drei Atommülltransporte mit insgesamt 18 Castor-Behältern und 951 abgebrannten hochradioaktiven Brennelementen von Dresden ins westfälische Ahaus gibt es nur zwei mögliche Routen. Nach Informationen der Atomgegner bevorzugt die Polizei derzeit die so genannte "Nordroute" über Hannover - Bad Oeynhausen - Osnabrück. Das heißt, dass an drei Tagen bzw. Nächten die Bundesstraße 61 in Bad Oeynhausen komplett gesperrt würde und die Polizei die Umgebung weiträumig abriegeln wird. Das Gleiche gilt für Nachbarorte wie Löhne oder Bünde, die unmittelbar an der A 30 liegen.
Die Castor-Behälter wurden nie im beladenen Zustand auf ihre Transportfähigkeit getestet. Zudem sind die Lagermöglichkeiten in Ahaus sogar noch schlechter als in Dresden. Die Transporte machen also auch unter Sicherheitsgesichtspunkten keinerlei Sinn. Dennoch sollen sie trotz aller Risiken und trotz zahlreicher Proteste in Ahaus und in Dresden durchgeführt werden. "19 Jahre nach Tschernobyl halten wir so ein Verhalten für absolut inakzeptabel. Anstatt sofort aus der Atomenergie auszusteigen, führen die Bundesregierung und die Landesregierung immer neue Atomtransporte durch. Deshalb rufen wir dazu auf, sich an den Protesten gegen die Atomtransporte zu beteiligen, um Druck auf die Bundes- und Landesregierung auszuüben. Noch ist die Absage der Transporte möglich", so die Initiative in einer Presseerklärung.
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