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Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke , 07.04.2005 :

Arbeitskreis Asyl / Freiwillige tatkräftige Mithilfe sichert den Fortbestand

Lippetal-Herzfeld (gek). Vorurteile haben viele Deutsche, wenn es um das Thema Asyl und Asylbewerber geht. Um hier mehr Klarheit zu bringen und um auf das Wirken des Lippetaler Arbeitskreises Asyl aufmerksam zu machen, veranstalteten die Helfer rund um Barbara Strumann jetzt in Herzfeld einen Informationsabend.

"Fast jede geflüchtete Familie und fast jede Asyl begehrende Einzelperson ist traumatisiert", erklärte Barbara Strumann. Mit der Geschichte einer Flüchtlingsfamilie begann sie den Abend, um den Zuhörern ein Bild über die Situation von Asylbewerbern zu vermitteln. "Vor allem bei den Kindern hinterlassen Verfolgung und Flucht Spuren." Meist teile sich eine Familie zwei Zimmer in den Unterkünften, die ihnen in Deutschland zugewiesen werden. Nicht selten stehe den Bewohnern nur eine Küche für 18 bis 20 Personen zur Verfügung; ähnliches gelte auch für die sanitären Anlagen. Viele Asylbewerber fänden keinen Anschluss an die Nachbarn und seien sehr einsam. Mangelnde Deutschkenntnisse würden den Antrag für eine Bleibe in Deutschland teilweise erheblich erschweren. so Barbara Strumann.

Um gegen Vereinsamung vorzugehen und Hilfestellungen bei Problemen mit den Verwaltungen und alltäglichen Dingen wie beispielsweise den Hausaufgaben der Kinder zu geben, hat sich 1991 der Arbeitskreis Asyl zusammengeschlossen, um Asylbewerbern in Lippetal zu helfen. Hilfestellung bekommt der Arbeitskreis von der Diakonie, die sich im Kreis Soest für Asylbewerber einsetzt. Mit einer Psychologin und einem ausgebildeten Berater hilft die Diakonie den Arbeitskreisen im Kreis, so gut sie kann. Das drohende "Aus" wegen mangelnder Zeit der aktiv in Lippetal Beteiligten wendete sich am Montag in Lippetal ab, da sich wieder einige freiwillige Helfer fanden. Viele Ideen, wie gemeinsames Grillen, Wanderungen und Hausaufgabenbetreuung entwickelten sich während der angeregten Unterhaltung. Konkrete Dinge sind zwar für die Zukunft noch nicht geplant, aber man trifft sich zukünftig wieder, um weiterhin tatkräftig den Asylbewerbern zu helfen.


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