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Die Glocke , 12.12.2003 :

Erinnerung an ermordete Juden in Riga / Namensstein aus Warendorf wird Gedenkstätte ergänzen

Warendorf/Riga (hjk). Im Sommer hielt sich der Historiker Matthias M. Ester in Riga auf. Er suchte jene Orte in der lettischen Hauptstadt auf, die mit der Warendorfer Stadtgeschichte zur Zeit des NS-Regimes aufs Engste verbunden waren.Dort entschied sich 1941 das Schicksal auch von zehn jüdischen Mitbürgern, die aus Warendorf stammten und die nach Riga deportiert wurden. Die Stadt Warendorf ist inzwischen, wie auch die Städte Münster, Steinfurt und Bocholt, dem Riga-Komitee beigetreten, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Gedenken an die Opfer von damals aufrecht zu erhalten. Matthias M. Ester und anderen Besuchern aus Warendorf war aufgefallen, dass allerdings an der Gedenkstätte in Bikernieki im Gesteinsfeld des zentralen Gedenkplatzes ein Namensstein Warendorf noch fehlt. Es gebe zwar Pultsteine mit den Inschriften für die münsterländischen Städte Münster und Bocholt - aber keinen für die Emsstadt, auch nicht für Steinfurt. Eine Nachfrage Esters beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel hat ergeben, dass mit den Pultsteinen jene Städte verzeichnet werden, "die sich im Riga-Komitee engagiert haben, um die Anlage (in Bikernieki) zu realisieren". Die noch fehlenden Städtenamen, wie beispielsweise Warendorf und Steinfurt, sollen noch ergänzt werden. Matthias M. Ester berichtet über seine Reiseeindrücke, über die Stätten, die für die meisten Deportierten zu letzten, grausamen Stationen ihres Lebens wurden. "Die Glocke" veröffentlicht heute und morgen diese Zusammenstellung auf zwei Themenseiten.


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