Lippische Landes-Zeitung , 14.03.2005 :

Gegen rechte Gewalt / Jusos sammeln für Fechenbach-Gedenkstätte

Detmold. Mit einer Spenden-Aktion wollen die Jusos in Zeiten drohender rechter Gewalt ein Zeichen setzen. Mitglieder des ostwestfälischen Juso-Regionalvorstands überreichten dem Vorsitzenden der Felix-Fechenbach-Stiftung, dem lippischen SPD-Geschäftsfuhrer Rainer Brinkmann, 500 Euro zur Finanzierung einer neuen Gedenktafel.

Im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung hatte zuvor Brinkmann über das Leben Felix Fechenbachs und die Geschichte der Stiftung berichtet. Der jüdische Journalist und Sozialdemokrat Felix Fechenbach wurde 1933 während eines Gefangenentransportes von Nazi-Schergen im Wald zwischen Warburg und Paderborn erschossen. Gerade die Jungsozialisten verbinde einiges mit der Person Fechenbachs, wie es in einer Pressemitteilung des Regionalvorstands heißt. 1904 war es der junge Felix Fechenbach, der als Gründungsvorsitzender der Münchner Jusos Verantwortung übernahm und die Jungsozialisten in der bayrischen Metropole aufbaute.

Die Figur Fechenbach war es auch, die indirekt zur Kooperation der ostwestfälischen mit den bayrischen Jusos beitrug. Am Rande eines Seminars vor drei Jahren boten sich die ostwestfälischen Teilnehmer an, über die Fechenbach-Stiftung ein 70 Jahre altes Theaterstück aufzutreiben, das Felix Fechenbach damals als spielerische Warnung für Kinder vor dem aufkeimenden Hass und der Intoleranz des Nazi-Regimes geschrieben hatte. So konnte Regionalvorsitzender Christoph Dolle dank der Vermittlung von Rainer Brinkmann den bayrischen Jusos die Dokumente beschaffen. Aber trotz dieser Assoziationen sei es ein trauriges und beschämendes Ereignis gewesen, so Dolle, das die Jungsozialisten zur Sammel-Aktion bewegt habe: Zum wiederholten Male sei im vergangenen Jahr die Gedenkstätte im Scherfeder Wald geschändet worden. Diesmal seien die Täter auffällig professionell und zielstrebig vorgegangen und hätten mit schwerem Spezialgerät die Tafel am Gedenkstein abgetrennt und entwendet.

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