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Lippische Landes-Zeitung , 29.10.1992 :

Stadt bewegte Aussiedler dazu, dem Mönckeberg den Rücken zuzukehren und wieder nach Leopoldstal zu kommen / 44 gehen zurück

Horn-Bad Meinberg (sk). 44 Aussiedler wollen jetzt wieder zurück in das Übergangswohnheim in Leopoldstal gehen. Vorausgegangen war ein "Sinneswandel" im Verteidigungsministerium, das nun doch grünes Licht für die Belegung des Gebäudes am Mönckeberg in Kempen-Feldrom mit Asylbewerbern zugestimmt hat (die LZ berichtete gestern).

Wie Stadtdirektor Eberhard Block auf Anfrage mitteilte, sei am Dienstagabend ein Gespräch mit den betroffenen Aussiedlern hinsichtlich der Rückkehr nach Leopoldstal geführt worden. "Wir sind dabei nicht auf Freude gestoßen", sagte Block. Viele hätten sich darüber mokiert, dass sie nach der kurzen Zeit wieder umziehen sollten. "Wir haben ihnen diese Entscheidung jedoch freigestellt", so der Stadtdirektor. Schließlich hätten sich 44 der 52 betroffenen Aussiedler dazu entschlossen, dem Mönckeberg den Rücken zu kehren. Für die verbleibenden acht Aussiedler soll es eine getrennte Unterbringung geben, einige Gemeinschaftsräume werden sie sich aber mit den Asylbewerbern teilen müssen, die auf die 78 nun freien Plätze in dem ehemaligen Bundeswehrgebäude verteilt werden sollen.

Wie Block sagte, wollten die 44 "Heimkehrer" auf Grund der besseren Räumlichkeiten und bereits bestehenden freundschaftlichen Kontakten wieder zurück nach Leopoldstal. Die verbleibenden acht fürchteten im Fall ihrer Rückkehr wohl auch die Häme derer, die in Leopoldstal geblieben waren. Sie wollten so lange am Mönckeberg bleiben, bis ihnen Unterbringungsalternativen angeboten werden. "Für uns ist mit dieser Entwicklung auch klar, dass Leopoldstal weiterhin als Standort für die Unterbringung von Aussiedlern bestehn bleiben wird", sagte Stadtdirektor Block.


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