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Die Glocke , 09.03.2005 :

Woche der Brüderlichkeit / Viele Freundschaften, aber auch Ablehnung

Sendenhorst (gat). "Deutschland und Israel - Sehen wir uns immer noch in besonderer Verantwortung" lautet das Motto der Woche der Brüderlichkeit, die vom 6. bis zum 13. März andauert.

Beispielhaft für die Überwindung kultureller wie religiöser Grenzen und auch beispielhaft für freundschaftlichen und liebevollen Umgang mit israelischen Gleichaltrigen sind die Sendenhorster Realschüler. Die haben zum mittlerweile dritten Mal an einem deutsch-israelischen Austausch teilgenommen. Infolge dessen einen großen Schatz an Erfahrungen gewonnen und vor allem intensive Freundschaft zu jungen Israelis aufgebaut. Am Montagabend ließen aktive und ehemalige Realschüler den Gegenbesuch der Israelis in Deutschland während des zweiten Austausches und den Besuch von 19 Realschülern in Israel im Zuge des dritten Austausches vom 21. April bis zum 7. Mai Revue passieren. Die Schüler kommentierten gemeinsam mit Realschulrektor Gerd Wilpert Dias der beiden Schüleraustausche und ließen dabei Anekdoten einfließen, die die zahlreichen Zuhörer zum Schmunzeln brachten. Unterstützt wurden sie von der Sendenhorster Realschulband, die einige flotte Songs zum Besten gab. Der Gegenbesuch der Israelis Ende September bis Mitte Oktober 2002 war gespickt mit Programmpunkten wie der Aufführung eines Theaterstückes, gemeinsamem Kochen, einer Reise nach Berlin oder auch dem Besuch im Konzentrationslager Sachsenhausen.

Die Schüler erklärten, wie beunruhigt sie im Vorfeld dieses Ereignisses waren, zumal im Holocaust fast jede Familie der israelischen Jugendlichen mindestens ein Mitglied verloren hatte. "Im Nachhinein schweißte uns dieser Kraftakt noch weiter zusammen", schilderte eine Schülerin und erklärte, wie sich im Anschluss an den Besuch alle Beteiligten in den Armen lagen und einander trösteten. Auch der Israelbesuch im Frühjahr 2004 war reich an Ereignissen und Erfahrungen. Ein Besuch in der Jerusalemer Grabeskirche und in der Knesset, die Besichtigung der Klagemauer und des Ölbergs sowie ein langer Aufenthalt am See Genezareth zählten zu den Programmpunkten, die die deutschen Schüler gemeinsam mit ihren israelischen Freunden erlebten. Neben aller Freundschaftlichkeit und Offenherzigkeit der Israelis seien ihnen aber auch Menschen begegnet, die sie aufgrund ihrer Nationalität beleidigten oder ihnen gar den Hitlergruß zeigten, erläuterte eine Schülerin. Trotz allem habe der Austausch die Erwartungen aller bei weitem übertroffen und dafür gesorgt, dass alle Teilnehmer eine intensive Beziehung zum Land Israel mit seinen Menschen aufgebaut haben.


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