Lippische Landes-Zeitung ,
25.11.1992 :
Appell des Kreispolizeibeirates / Gewalttäter der Polizei melden
Kreis Lippe. Der Kreispolizeibeirat ruft alle lippischen Bürger auf, sich aktiv für ein friedliches Zusammenleben von Deutschen und Ausländern in Lippe einzusetzen. "Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt dürfen kein Mittel im Zusammenleben von Menschen sein", heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Vorsitzende des Kreispolizeibeirates, Dr. Jürgen Ermeling, appelliert an die Bevölkerung, die Polizei zu informieren, wenn man Zeuge von gewalttätigen Übergriffen auf unschuldige Mitbürger oder Ausländer wird. Nur so könnten Lippes Polizeibeamten, die nach wie vor die Freunde und Helfer aller lippischen Bürger seien, etwas gegen die zunehmende Gewalt und den Fremdenhass unternehmen.
In seiner jüngsten Sitzung begrüßte der Beirat, dass die lippische Polizei durch eine stärkere öffentliche Präsenz in Erscheinung treten wolle. Dies sei in einer Zeit zunehmender Gewaltbereitschaft notwendig. Die Menschen, aber auch das gesamte demokratische Staatswesen müssten vor gewalttätigen Extremisten aller Richtungen geschützt werden. Dies sei aber in der Ausführung allein Sache der Polizeibeamten.
Die Kreispolitiker fordern in einer Resolution, dass alle Angriffe auf die Würde und das Leben von Menschen mit der vollen Härte der Gesetze geahndet werden müssten. Schließlich sei die Würde eines jeden Menschen unantastbar. "Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die zunehmende Gewaltbereitschaft sich nicht auch in Lippe verstärkt. Dazu braucht die Polizei aber die Unterstützung der lippischen Bevölkerung", meint Dr. Jürgen Ermeling.
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