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Die Glocke , 11.12.2003 :

Junge Flüchtlinge / So kann helfen Freude machen

Rheda-Wiedenbrück (gl). Eine ungewöhnliche Gruppe erregte auf dem Adventskrämchen Rheda viel Aufmerksamkeit. Nicht gerade "deutsch aussehende" junge Männer schoben Rollstühle durch die kleine Budenstadt im Schatten der Evangelischen Stadtkirche Rheda: Junge Flüchtlinge, denen oft ein eher negatives Image anhaftet, ermöglichten Bewohnerinnen des Evangelischen Altenheimes Rheda den Ausflug auf den Weihnachsmarkt. In der Diakonie gibt es die Flüchtlingsberatung und das "Projekt SESA", das das ehrenamtliche Engagement in Altenheimen fördert. So entstand die Idee, jugendliche Flüchtlinge und Senioren in Alteneinrichtungen zusammen zu bringen. Das Evangelische Altenheim Rheda und in Frage kommende Jugendliche wurden angesprochen: Beide Seiten reagierten freudig und neugierig. Die erste Begegnung der beiden unterschiedlichen Gruppen in den Räumen der Senioreneinrichtung an der Parkstraße in Rheda fiel durchweg positiv aus . Zum Abschluss sangen die ausländischen Jungen zusammen mit den alten Menschen deutsche Volkslieder. Zum Abschied wurde ausgemacht, gemeinsam das Adventskrämchen Rheda zu besuchen. Gesagt, getan: Der vorweihnachtliche Bummel erfreute alle Teilnehmer(innen) gleichermaßen. Die auffällige Gruppe erlebte positive Überraschungen: So erwiesen sich die Betreiber eines Zeltes als überaus "seniorenfreundlich", stellten schnell eine Rampe vor den Eingang, rückten Tische zurecht und stellten sogar Getränke zum Sonderpreis bereit. Coscito und Joel aus Angola, Arthur aus Armenien, Micha und Roman aus Georgien, Tagier aus Tadschikistan und Daniel aus Äthiopien erlebten, das "helfen Freude macht". Die seien alle "so lieb gewesen", stellten die betreuten alten Damen fest. Zum Schluss gab es eine herzliche Verabschiedung und die Zusage: "Wir kommen wieder!"


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