Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische ,
25.01.2005 :
Unkonventioneller JVA-Chef in Ruhestand / Peter Möllers Nachfolger ist sein Stellvertreter
Büren (gär). In der Abschiebehaftanstalt Büren wird es in wenigen Tagen eine wichtige personelle Veränderung geben. Ihr Leiter, Peter Möller (65), tritt am 1. Februar altersbedingt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird der Regierungsrat Volker Strohmeyer. Er hatte in dem Gefängnis bislang als Möllers Stellvertreter fungiert.
Der Wechsel an der Führungsspitze wurde gestern vom Düsseldorfer Justizministerium auf Anfrage bestätigt. Peter Möller sei "ein sehr verdienter und beliebter Mann", dessen Arbeit großen Respekt verdiene, sagte der Sprecher des Ministeriums.
Möller hatte die Justizvollzugsanstalt seit ihrer Errichtung vor elf Jahren geführt. Die erste Zeit war von vielen Turbulenzen gekennzeichnet. Mehrfach gab es große Demonstrationen gegen den Knast, der mit insgesamt 530 Plätzen längere Zeit als das größte Abschiebegefängnis in Europa galt.
Peter Möller widmete sich seiner schwierigen Aufgabe mit großem Engagement. Manchmal wirkten seine Sprüche zwar etwas rau und unkonventionell. Doch Möller war auch dafür bekannt, dass er die Besucherregelungen eher großzügig auslegte.
Heftige Auseinandersetzungen um die JVA in Büren gab es in letzter Zeit nicht mehr. Das lag auch daran, dass die Gefangenenzahlen stark rückläufig waren.
Vor zwei Wochen hatte der Abschiebeknast noch einmal großen Zulauf, weil 85 Insassen, die bislang in der Justizvollzugsanstalt Moers untergebracht waren, dort integriert werden mussten. Die JVA Moers wird aufgelöst. In Büren warten nun knapp 300 Menschen aus etwa 50 Nationen auf ihre Abschiebung.
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