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Veranstaltung / Nachrichten , 13.01.2016 :

Tages-Chronologie von Mittwoch, 13. Januar 2016

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Veranstaltungskalender:



- Mittwoch, 13. Januar 2016 um 20.00 Uhr -


Vortrag von Karina Isernhinke: Der Häftlingsalltag im Nationalsozialismus - Innenansichten des fast vergessenen Frauen-Strafgefangenenlagers Oberems


Veranstaltungsort:

AJZ Bielefeld
Heeper Straße 132
33607 Bielefeld

www.ajz-bielefeld.de


Das "Gefangenenlager Oberems" im heutigen Kreis Gütersloh war eines der vier größten von der Justiz betriebenen Gefangenenarbeitslager im Nationalsozialismus. Es war Teil des Systems der Justizgefangenenlager, das etwa 167 größere Anstalten und weitere Strafgefangenenlager umfasste. Da dort in großem Umfang auch weibliche Gefangene inhaftiert waren, stellt das Strafgefangenenlager vor allem in Hinblick auf den NS-Frauenstrafvollzug eine Besonderheit dar.

Die Referentin Karina Isernhinke, deren Buch "Das Strafgefangenenlager Oberems. Das nationalsozialistische Lagersystem im Gebiet des heutigen Kreises Gütersloh" im April 2015 erschienen ist, geht in ihrem Vortrag Fragen zur Entstehung und Organisation des "Gefangenenlagers Oberems" nach und gibt an Hand eines Zeitzeuginnen-Berichts Einblicke in den Häftlingsalltag weiblicher Gefangener in Oberems.


Karina Isernhinke: Das Strafgefangenenlager Oberems. Das nationalsozialistische Lagersystem im Gebiet des heutigen Kreises Gütersloh, Bielefeld April 2015 (Veröffentlichungen aus dem Kreisarchiv Gütersloh 13), ISBN 978-3-89534-893-8, 144 Seiten, Euro 14,90.

Das Buch ist beim Verlag für Regionalgeschichte erschienen und im lokalen Buchhandel erhältlich.


Eine Veranstaltung von akzent_in Kooperation mit dem Feministischen Referat der Universität Bielefeld:

www.akzentin.blogsport.de
www.femref.blogsport.de

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 13. Januar 2016


Am 21. Januar 2016 trägt Historiker Norbert Ellermann in der "Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945" über "Heinrich Himmler und der Großmufti von Jerusalem - Muslime in der Waffen-SS" vor.

Am 11. Januar 2016 hat Facebook die Seiten des Bundesvorstandes, des Kreisverbandes Dortmund, des Landesverbandes Sachsen - und des "Stützpunktes" Ostwestfalen-Lippe der Partei "Die Rechte" gesperrt.

Am 13. Januar 2016 fand in der Gaststätte Kaisersaal in Minden, Königstraße, ein Stammtisch des extrem rechten Kreisverbandes Minden-Lübbecke der "Alternative für Deutschland", mit 60 Teilnehmenden, statt.

Am 31. Dezember 2015, kurz vor 22.50 Uhr, warf ein 49 Jahre alter Mann aus Enger aus einem Fahrzeug heraus Silvester-Kracher in Richtung der Notunterkunft für Flüchtlinge in der Harewood-Kaserne in Herford.

Am 9. Januar 2016 schoss ein bewaffneter Täter gegen 05.30 Uhr mehrmals mit einer Schreckschusswaffe auf ein Flüchtlingsheim in der Ortschaft Hohenhausen in der Gemeinde Kalletal - es gab keine Verletzten.

Für den 16. Januar 2016 ist der Neonazi-Hip-Hopper Julian Fritsch, alias "Makss Damage", aus Gütersloh für ein Konzert von "Kategorie C - Hungrige Wölfe" im "Raum Karlsruhe" (im Vorprogramm) angekündigt.

Am 13. Januar 2016 berichtete das Westfalen-Blatt, dass wegen Hetze gegen Asylsuchende ("Die Heime werden anfangen zu brennen und ich werde töten") beim Facebook-Netz die Polizei in Gütersloh ermittelt.

Für den 15. Januar 2016 hat der extrem rechte Kreisverband Paderborn der "Alternative für Deutschland" (AfD) eine rassistische Demonstration in Paderborn (Motto: "Merkel die Rote Karte zeigen") angekündigt.

Am 12. Januar 2016 waren in der Notunterkunft Büren, in einer Zeltstadt neben der Abschiebehaftanstalt, 403 von bis zu 1.000 Flüchtlingen auf dem Anwesen der früheren amerikanischen Siedlung untergebracht.


www.paderbunt.de/aktuelles/demo-extraseite

www.bgr-paderborn.de

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Kreis Paderborn, 13.01.2016:
Pressemitteilung / Heinrich Himmler und der Großmufti von Jerusalem - Vortrag von Norbert Ellermann am Donnerstag, 21. Januar, in der Wewelsburg

Radio Herford, 13.01.2016:
Facebook löscht "Rechte"-Seite

Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
Facebook löscht Seiten

Neue Westfälische, 13.01.2016:
Facebook entfernt Seiten der Partei "Die Rechte" / Löschaktion: Auch "Stützpunkt OWL" ist betroffen / Sascha Krolzig kündigt neuen Auftritt an

Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
Staatsschutz ermittelt nach Böller-Wurf

Radio Lippe, 13.01.2016:
Ermittlungen in Kalletal

Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
Unbekannter schießt

Neue Westfälische, 13.01.2016:
Schreckschüsse auf Zuwandererunterkunft

Blick nach Rechts, 13.01.2016:
"Kategorie C" auf Tour

Radio Gütersloh, 13.01.2016:
Polizei ermittelt gegen Facebook-Hetzer

Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
Polizei ermittelt wegen Hetze

Kreispolizeibehörde Paderborn, 13.01.2016:
Bei Demonstrationen ist mit Verkehrsstörungen zu rechnen

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
Kirche pocht auf Hausrecht / Herz-Jesu-Gemeinde will AfD auf ihrem Grund keinen Raum geben

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:
Leserbriefe / Zurückhaltung bedauerlich

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:
Kirche will AfD nicht vor der Tür haben

Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:
Paderborn: Pfarrer Stolz will die AfD nicht vor seiner Tür haben

Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 13.01.2016:
"Stimmung ist entspannt" / 403 Menschen leben zur Zeit in der Notunterkunft Stöckerbusch

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Kreis Paderborn, 13.01.2016:

Pressemitteilung / Heinrich Himmler und der Großmufti von Jerusalem - Vortrag von Norbert Ellermann am Donnerstag, 21. Januar, in der Wewelsburg

Kreis Paderborn (krpb). Die Waffen-SS gilt bis heute als rein deutsche Organisation. In Wirklichkeit kämpften etwa 500.000 Nicht-"Reichsdeutsche" in dieser Truppe. Dazu gehörte auch die zum größten Teil aus bosnischen Muslimen bestehende 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS, die so genannte "Handschar". Ideologisch betreut wurde sie durch Mohammed Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem, dessen nationalistische und antisemitische Haltung mit der des Nationalsozialismus weitgehend übereinstimmte.

Wer war dieser Mann? Hatte der Großmufti Mohammed Amin al-Husseini tatsächlich Einfluss auf die führenden Köpfe des NS-Regimes? Welche Folgen hatte diese ideologische Nähe? Antworten gibt am Donnerstag, den 21. Januar, Norbert Ellermann, Historiker und Mitarbeiter des Kreismuseums Wewelsburg, um 19 Uhr in der Wewelsburg. Interessierte sind zum Vortrag im Filmraum der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 herzlich eingeladen.

Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit, im Plenum Fragen an den Referenten zu richten.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Die Erinnerungs- und Gedenkstätte ist am Vortragsabend bis 18.45 Uhr geöffnet.

Bildunterschrift: Norbert Ellermann, Historiker und Mitarbeiter des Kreismuseums Wewelsburg.

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Radio Herford, 13.01.2016:

Facebook löscht "Rechte"-Seite

Facebook hat die Seiten der rechtsextremen Partei "Die Rechte" gelöscht. Auch die des so genannten Stützpunktes OWL ist betroffen. Der Internet-Konzern begründet den Schritt mit einem Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen des sozialen Netzwerks. Facebook hatte vor einigen Wochen angekündigt, alle Seiten zu sperren, die irgendetwas mit Drohungen und Hass zu tun haben. Der Bielefelder Rechtsextreme Sascha Krolzig hat aber schon gesagt, die Partei "Die Rechte" werde schon in den nächsten Tagen mit einer neuen Facebook-Seite an den Start gehen.

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Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

Facebook löscht Seiten

Bielefeld (WB/ca). Facebook hat Seiten der rechtsextremen Partei "Die Rechte" gelöscht. Betroffen sind Seiten des Stützpunkts Ostwestfalen-Lippe, des Bundesverbands, des Kreisverbands Dortmund und des Landesverbands Sachsen. Vorstandsmitglied Sascha Krolzig aus Bielefeld sagte dem Westfalen-Blatt, Facebook habe die Löschung mit "Verstößen gegen Nutzungsbedingungen" begründet, ohne konkret zu werden. Er werde alle Seiten neu anlegen. "Die Rechte" versuchte zuletzt, sich mit Anti-Flüchtlings-Kampagnen zu profilieren. Die Partei soll 500 Mitglieder haben, davon nach Angaben des Verfassungsschutzes knapp 300 in NRW.

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Neue Westfälische, 13.01.2016:

Facebook entfernt Seiten der Partei "Die Rechte" / Löschaktion: Auch "Stützpunkt OWL" ist betroffen / Sascha Krolzig kündigt neuen Auftritt an

Von Matthias Bungeroth

Bielefeld. Das Unternehmen Facebook Deutschland hat am Montag mehrere Seiten der rechtsextremen Partei "Die Rechte" gelöscht. Darunter fällt die Seite des Bundesverbandes der Partei ebenso wie die des Kreisverbandes Dortmund, des Landesverbandes Sachsen und des Stützpunktes Ostwestfalen-Lippe.

Auf ihrer Homepage teilte die Partei mit, Facebook habe diesen Schritt mit nicht näher genannten Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen des Betreibers des sozialen Netzwerks begründet. "Offensichtlich macht Facebook seine Drohungen wahr und geht nun rigide gegen ausländerkritische und patriotische Aussagen bei Facebook vor, selbst wenn sie nicht strafbar sind", heißt es auf der Homepage der Partei weiter.

Das Bielefelder Parteimitglied Sascha Krolzig kündigte auf Anfrage dieser Zeitung an: "Wir werden in den nächsten Tagen mit einer neuen Facebook-Präsenz an den Start gehen und wie gehabt weitermachen."

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Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

Staatsschutz ermittelt nach Böller-Wurf

Herford (WB/pjs). Die Staatsschutzabteilung der Bielefelder Polizei ermittelt jetzt gegen einen 49-Jährigen aus Enger, der am Silvesterabend aus einem Pkw heraus Böller in Richtung der Registrierungsunterkunft in der Herforder Harewood-Kaserne geworfen hatte. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund sei nicht auszuschließen, teilte die Polizei in Herford gestern auf Anfrage mit. Wie berichtet, hatte der Sicherheitsdienst den Pkw-Fahrer zur Rede gestellt. Daraufhin soll der Mann die Angestellten (beide 36) mit weiteren Knallkörpern beworfen haben.

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Radio Lippe, 13.01.2016:

Ermittlungen in Kalletal

Nach Schüssen aus einer Schreckschusswaffe in der Nähe einer Flüchtlingsunterkunft in Hohenhausen ermittelt der Bielefelder Staatsschutz. Die Tat passierte am Samstag gegen 5.30 Uhr. Der Staatsschutz prüft jetzt, ob es sich um eine politisch motovierte Tat handeln könnte. Die Rede ist von mehreren Schüssen. Bei dem Vorfall am Samstagmorgen wurde niemand verletzt. Auch sonstige Schäden konnte die Polizei vor Ort nicht feststellen. Die Beamten fanden Hülsen von Platzpatronen und stellten sie sicher. Wer in dem Bereich gegen 5.30 Uhr etwas Verdächtiges gesehen hat, kann sich an jede Polizeidienststelle wenden.

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Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

Unbekannter schießt

Kalletal (WB). Ein Unbekannter hat am Samstag gegen 5.30 Uhr in Kalletal in der Nähe einer Asylbewerberunterkunft mehrmals mit einer Schreckschusspistole geschossen. Polizisten fanden die entsprechenden Hülsen. Was hinter den Schüssen steckt, ist noch nicht geklärt. Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Bielefeld hat die Ermittlungen aufgenommen, weil ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann. Hinweise werden an 0521 / 5450 erbeten.

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Neue Westfälische, 13.01.2016:

Schreckschüsse auf Zuwandererunterkunft

Kalletal. Ein unbekannter Täter schoss mehrmals mit einer Schreckschusswaffe auf eine Unterkunft für Zuwanderer im Ortsteil Hohenhausen. Verletzt wurde niemand, ein Sachschaden ist nicht entstanden. Der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Bielefeld hat die Ermittlungen aufgenommen.

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Blick nach Rechts, 13.01.2016:

"Kategorie C" auf Tour

Von Horst Freires

Die Bremer Rechtsrocker wollen am Samstag in Karlsruhe wieder ein Konzert mit dem Hip-Hopper "Makss Damage" veranstalten - der "KC"-Sänger Hannes Ostendorf hatte am Montag einen Kurzauftritt bei "Legida" in Leipzig.

Nicht alle Auftritte der vom Bremer Verfassungsschutz als eindeutig rechts orientiert eingeordneten Hooligan-Band "Kategorie C - Hungrige Wölfe" (KC) werden von der Band auch im Vorwege auf der eigenen Homepage angekündigt. Während seit geraumer Zeit auf zwei Auftritte am bevorstehenden Wochenende im Raum Karlsruhe hingewiesen wird, war der Kurzauftritt von "KC"-Sänger Hannes Ostendorf am Montag bei der Veranstaltung zum einjährigen Bestehen der "Legida"-Bewegung in Leipzig zuvor nicht publik gemacht worden.

Ostendorf, der eine Freundschaft zum ebenfalls in Leipzig vertretenen Pegida-Chef Lutz Bachmann pflegen soll, betont immer gerne die angeblich unpolitische Seite seiner Band. Doch Auftritte im Ausland unter dem neonazistischen "Blood and Honour"-Banner zeigen sehr wohl die Ausrichtung der Bremer Rechtsrocker. Zumal hat Ostendorf noch als Sänger seiner Band "Nahkampf" Dinge wie "20 Jahre Neonazi, zehn Jahre Marsch für Rudolf Heß" gesungen.

Im März bei französischer "Blood and Honour"-Sektion

Im 19. Jahr des Bestehens von "Kategorie C" soll es nun wieder ein Konzert am 16. Januar im Raum Karlsruhe geben. Mit angekündigt wird dabei "Makss Damage". Außerdem wird ein tags zuvor geplanter Balladenabend beworben. Die Bühnen-Kombination des KC-Quintetts mit dem rechtsgerichteten Hip-Hopper Julian F. alias "Makss Damage" hat es bereits im Vormonat gegeben. Beide Acts waren für das Ruhrgebiet angekündigt, stattgefunden hat der Auftritt dann am 5. Dezember im niederländischen Zwolle (Blick nach Rechts berichtete am 07.12.2015). Auch diesmal könnte der Doppeltermin wieder einmal ins benachbarte Ausland verlegt werden. Genaue örtliche Anfahrtsinstruktionen werden Interessenten bekanntlich erst ganz kurzfristig mitgeteilt.

Zum wiederholten Mal wird KC dann am 5. März bei der französischen "Blood and Honour"-Sektion "Hexagone" auftreten. Bereits international wird dafür im Internet die Werbetrommel gerührt, bislang allerdings noch nicht auf der Band-Homepage der Bremer. Zusammen mit Ostendorf & Co. sollen an dem Samstag die französischen Rechtsrock-Bands "Bunker 84", von denen es unter anderem einen Song namens "Mein Kampf" gibt, und "Match Retour" (Lyon) spielen. Ebenfalls zum Line-Up gehört die Combo "Katastrof" aus Warschau.

Bildunterschrift: Wieder Bühnen-Kombination mit "Makss Damage".

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Radio Gütersloh, 13.01.2016:

Polizei ermittelt gegen Facebook-Hetzer

Die Gütersloher Polizei ermittelt offenbar gegen einen Internet-Hetzer auf Facebook. Wie das Westfalen-Blatt schreibt, hat der Unbekannte auf der Internetplattform fremdenfeindliche Parolen veröffentlich und unter anderem angekündigt, dass er Flüchtlingsheime abbrennen und Flüchtlinge umbringen will. Facebook-User aus dem Kreis Gütersloh haben die Polizei auf den Internet-Hetzer aufmerksam gemacht und Anzeige erstattet.

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Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

Polizei ermittelt wegen Hetze

Gütersloh (WB/wow). Die Polizei in Gütersloh ermittelt wegen Hetze gegen Flüchtlinge im Internet. "Die Heime werden anfangen zu brennen und ich werde töten", soll ein Unbekannter verbreitet haben. Eine Gütersloherin hatte über Facebook auf diese Drohung hingewiesen, um damit offenbar die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. "Wir sehen den Verdacht einer Straftat", teilt die Polizei mit.

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Kreispolizeibehörde Paderborn, 13.01.2016:

Bei Demonstrationen ist mit Verkehrsstörungen zu rechnen

13.01.2016 - 14.28 Uhr

Paderborn (ots) - (uk). Für Freitagabend (15.01.2016) sind in Paderborn zwei Demonstrationen bei der Polizei angemeldet worden, in deren Verlauf mit kurzfristigen Verkehrsstörungen im Innenstadtbereich zu rechnen ist. Bei zwei Aufzügen, die vom Rathaus aus durch die Westernstraße und über die Bahnhofstraße bis zur Florianstraße und vom Bahnhofsvorplatz aus über die Bahnhofstraße bis zur Florianstraße führen werden, sind in der Zeit zwischen 17.45 Uhr und 18.15 Uhr im Bereich zwischen Westerntor und Bahnhof Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Dies gilt auch für den öffentlichen Nahverkehr, wo in dieser Zeit rund um das Westerntor zu kurzfristigen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. Teile des Parkplatzes an der Florianstraße werden darüber hinaus in der Zeit zwischen 17.00 Uhr bis etwa 22.00 Uhr für Autofahrer nicht zur Verfügung stehen. Das gleiche gilt für den öffentlichen Platz vor der Herz-Jesu-Kirche, der für Fußgänger und Radfahrer in diesem Zeitraum nur eingeschränkt genutzt werden kann. In der Zeit zwischen 19.00 Uhr und 19.45 Uhr wird es im Bereich Fürstenbergstraße, Imadstraße, Ferdinandstraße wegen eines weiteren Demonstrationszuges temporär zu Behinderungen kommen. Die Polizei wird die Kundgebungen und die Aufzüge begleiten und versuchen die Beeinträchtigungen für alle Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten. Ortskundige werden gebeten während der genannten Zeiten die Innenstadt im Bereich zwischen Westerntor und Riemekeviertel großräumig zu umfahren.

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Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

Kirche pocht auf Hausrecht / Herz-Jesu-Gemeinde will AfD auf ihrem Grund keinen Raum geben

Paderborn (mai). Die Herz-Jesu-Kirche steht am Freitagabend im Zentrum zwischen zwei Kundgebungen. Zum Westerntor hin soll die Kundgebung der AfD stattfinden, zur Florianstraße hin die der Gegendemonstration "Für Willkommenskultur - Gegen Ausgrenzung", zu der inzwischen 25 Organisationen aufrufen. Pfarrer Thomas Stolz beobachtet die Vorbereitungen mit gemischten Gefühlen. "Wir haben als Kirche eine Vorstellung von Mitmenschlichkeit und gelungenem Zusammenleben, für die die Positionen der AfD sicherlich nicht förderlich sind", sagt er. Deshalb werde die Gemeinde von ihrem Hausrecht Gebrauch machen. "Auf dem Teil des Vorplatzes, der der Kirchengemeinde gehört, werden wir der AfD keinen Platz einräumen. Wir werden die Polizei auffordern, dafür zu sorgen", sagte er gestern. Außerdem lädt der Pfarrverbund Paderborn NOW für Freitag, 19.30 Uhr, in die Herz-Jesu-Kirche zu einem Friedensgebet ein.

Während die Rednerliste der AfD kürzer wird - Uwe Witt, arbeits- und sozialpolitischer Sprecher der AfD NRW hat abgesagt - ist die der Gegendemo stetig gewachsen. Gestern hatte Organisator Reinhard Menne bereits zwölf Redner von Parteien und Organisationen auf seiner Liste. Um 17.30 Uhr versammeln sich die Demonstranten an zwei Treffpunkten, vor dem Rathaus und vor dem Hauptbahnhof, um von dort aus jeweils zum Parkplatz an der Florianstraße / Herz Jesu-Kirche, dem Hauptkundgebungsort, zu ziehen. Von 18.15 Uhr an gibt es dort Musik, Kabarett und Poetry Slam neben den politischen Statements - unter anderem von den Paderborner Grünen. Die haben bei ihrer Fraktionssitzung einstimmig beschlossen, geschlossen zur Demonstration zu gehen. Bei der Sportlerehrung werden sie durch den sachkundigen Bürger Ulrich Graben vertreten. Die Mehrheit der grünen Kreistagsmitglieder will ebenfalls demonstrieren gehen. Die Fraktionsspitze gehe zum Neujahrsempfang des Kreises.

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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:

Leserbriefe / Zurückhaltung bedauerlich

Betreff: Leserbrief zum Beitrag: "Kundgebung spaltet politische Lager" und "Flagge gegen Rechte zeigen?" in der NW vom 12. Januar.

Angesichts des bevorstehenden Auftritts der AfD (Alternative für Deutschland) in Paderborn ist es um so erfreulicher, dass eine Vielzahl unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppierungen unter dem Motto "Für Willkommenskultur - Gegen Ausgrenzung" (Paderbunt) am Freitag , 15. Januar, um 17.30 Uhr, vor dem Rathaus Paderborn und nach einem Sternmarsch zum Parkplatz Florianstraße dieser rechtspopulistischen Bewegung massiv entgegentritt. Bedauerlich ist aus meiner Sicht die zurückhaltende Positionierung des Bürgermeisters, von dem ich erwartet hätte, sich zum Auftreten der AfD in Paderborn deutlicher zu distanzieren, wie es zum Beispiel die Kanzlerin Angela Merkel in Fragen der Flüchtlingssituation getan hat.

Roland Bauer
33102 Paderborn

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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:

Kirche will AfD nicht vor der Tür haben

Kundgebungsort sorgt für Ärger: Teile des Platzes gehören zur Herz-Jesu-Kirche, die dort keine Veranstaltung haben will / Die Gegendemonstranten ziehen im Sternmarsch zum Parkplatz Florianstraße

Von Birger Berbüsse

Paderborn. Die Herz-Jesu-Kirche ist allein auf Grund ihrer Lage am Westerntor einer der beliebtesten Plätze für Kundgebungen und Demonstrationen in Paderborn. Dass am Freitag allerdings die AfD vor dem 1898 erbauten Gotteshaus ihre Kundgebung abhalten will, gefällt Pfarrer Thomas Stolz überhaupt nicht. Denn "ein gutes Drittel" des Vorplatzes gehört der Kirche. "Ich möchte nicht, dass auf unserem Grundstück so eine Veranstaltung stattfindet", macht Pfarrer Stolz deutlich.

Er will die Polizei deshalb bitten, dafür zu sorgen, dass die Demonstranten nicht den Kirchenvorplatz betreten. Wie genau das sichergestellt werden kann, müsse aber noch geklärt werden. Einen Zaun zur Abtrennung lehnt Pfarrer Stolz jedoch ab. Das Grundstück der Kirche endet etwa zehn Meter von der Treppe entfernt, der Rest des Platzes ist öffentlicher Raum.

Mit größeren Auswirkungen auf die AfD-Kundgebung rechnet die Polizei durch diesen Wunsch deshalb nicht. Aber natürlich habe die Kirche "Hausrecht". Dass die Demo dennoch unmittelbar davor abgehalten wird, akzeptiert Stolz widerwillig. "Es ist halt das Recht der AfD als demokratische Partei", so der Pfarrer, der aber auch betont: "Man muss nicht alles Gedankengut, das so vorgetragen wird, gut finden." Er wolle deshalb auf jeden Fall an der angekündigten Gegenveranstaltung teilnehmen. Gerne spräche er auch auf der Bühne, wenn er angefragt würde. Um 19.30 Uhr lädt die Gemeinde zum Friedensgebet in die Herz-Jesu-Kirche ein.

Mittlerweile steht auch der Ort der Gegenkundgebung "Für Willkommenskultur - Gegen Ausgrenzung". Vertreter von Paderbunt und Polizei einigten sich gestern auf den Parkplatz an der Florianstraße, der direkt hinter der Herz-Jesu-Kirche liegt. "Damit sind wir zufrieden", sagte Reinhard Menne, der immer die Kirche als Ziel ausgegeben hatte. Der Platz sei auch für die geschätzten 2.000 Teilnehmer geeignet. Wie bereits berichtet, versammeln sich die Demonstranten um 17.30 Uhr an zwei Treffpunkten. Dann ziehen sie vom Rathaus und Hauptbahnhof zum Hauptkundgebungsort. Hierfür müssen laut Polizeiangaben kurzzeitig das Westerntor und die Bahnhofstraße sowie Teile des Parkplatzes gesperrt werden. Ab 18.15 Uhr soll es dort politische Statements, Musik, Kabarett, Poetry Slam "und eine Überraschung" geben.

Das vielfältige Bündnis aus insgesamt 25 Flüchtlingsinitiativen, Parteien, Gewerkschaften, Initiativen und kirchlichen Organisationen will "alles dafür tun, dass diese Gesellschaft Solidarität und Zusammenhalt für Alle organisiert und erlebt". Es gelte, der AfD und ihrer "widerwärtigen Hetze" Paroli zu bieten. Den kompletten Text des Aufrufes gibt es unter www.paderbunt.de.

Als Redner kündigte Menne unter anderem den stellvertretenden Bürgermeister Martin Pantke (SPD) und die Landtagsabgeordnete Sigrid Beer (Grüne) an. Eine angedachte Live-Schaltung zu Landrat Manfred Müller wird es nicht geben. Müller ist beim Neujahrsempfang des Kreises von 17.30 Uhr bis 20 Uhr eingebunden. Damit werde auch "ein klares Zeichen der Wertschätzung für den humanitären und unermüdlichen Einsatz der vielen Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe" gesetzt. "Das ist und bleibt unsere Botschaft, die wir zeitgleich aussenden", so Müller.

Die gemeinsame Kreistagsfraktion der Linken und Piraten bedauert, dass weder Landrat noch Bürgermeister zur Gegendemo kommen. "Wäre ich Sportlerin oder ehrenamtliche Helferin - es wäre mir eine größere Ehre, gemeinsam mit ihnen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Hass in Paderborn Gesicht zu zeigen", sagt Sabine Martiny, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion. Die Kreistagsfraktion verzichte auf den Empfang und werde sich "geschlossen gegen die rechte Gesinnung der AfD stellen".

Auch die Grünen gehen komplett zur Demonstration, um "unmissverständlich Position gegen die AfD-Hetze und Rassismus zu beziehen". Nur die Fraktionsspitze werde beim Neujahrsempfang den eingeladenen Flüchtlingsinitiativen Respekt und Dank zollen, betonen die Bündnisgrünen.

Bildunterschrift: Zufrieden: Reinhard Menne von Paderbunt.

Bildunterschrift: Dagegen: Pfarrer Thomas Stolz von der Herz-Jesu-Kirche.

Facebook wird zum Tummelplatz für Bürgerwehr-Propaganda

Eskalation der Worte: Nach den Übergriffen auf junge Frauen tun junge Männer im Internet so, als müssten sie deren Schutz nun selbst in die Hand nehmen / Der Staatsschutz und die Polizei beobachten das Phänomen

Paderborn (ig). "Mir ist egal, aus welchem Land du kommst. Packst du meine Frau oder mein Kind an, hast du morgen Pflegestufe 5." Die Drohung soll Eindruck machen: Hier wird jemand im Zweifel vor nichts zurückschrecken. Auch nicht davor, sich selbst strafbar zu machen.

Das Medium, in dem diese Drohung an prominenter Stelle gleich oben auf dem Bildschirm zu lesen ist, gehört zum "Sozialen Netzwerk" Facebook. Dort tauchen in den letzten Tagen Seiten auf, die den Eindruck vermitteln, es gebe auch im Paderborner Land nach den Silvester-Übergriffen in Metropolen wie Köln und Hamburg massive Sicherheitsprobleme für Frauen, gegen die nur Bürgerwehren helfen. In geschlossenen Facebook-Gruppen versammeln sich bereits mehrere hundert Nutzernamen. Und die AfD unterstützt die Bürgerwehr-Idee auf ihrer Facebook- Seite.

Der Staatsschutz in Bielefeld hat unterdessen keine Erkenntnisse über konkrete Gruppen in und um Paderborn. "Wir beobachten das", sagt Michael Schütte, Sprecher der Polizei Bielefeld. Tatsächlich könne niemand sagen, wie viele wirkliche Personen hinter diesen Gruppen im virtuellen Raum stehen. Bürgerwehren würden aber erst dann zu einem juristischen Problem, wenn Straftaten aus solchen Gruppen heraus verübt würden oder Aufrufe dazu erfolgten.

Landrat Manfred Müller hat als Polizeichef wenig Verständnis: Die Polizei handele schnell und konsequent. Wer selbst in dieser Form aktiv werde, gefährde sich und andere.

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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 13.01.2016:

Paderborn: Pfarrer Stolz will die AfD nicht vor seiner Tür haben

Paderborn. Der Kundgebungsort der AfD-Demo am Freitag sorgt für Ärger: Teile des Platzes am Westerntor gehören zur Herz-Jesu-Kirche. Doch Pfarrer Thomas Stolz möchte nicht, dass auf dem Kirchengrundstück solch ein Veranstaltung abgehalten wird. Die Gegenveranstaltung findet auf dem Parkplatz Florianstraße statt.

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Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 13.01.2016:

"Stimmung ist entspannt" / 403 Menschen leben zur Zeit in der Notunterkunft Stöckerbusch

Von Hanne Hagelgans und Besim Mazhiqi (Fotos)

Büren (WV). Die Notunterkunft für Flüchtlinge am Stöckerbusch zwischen Büren und Haaren hat ihren Betrieb aufgenommen. 403 Menschen sind zur Zeit dort untergebracht.

Es ist Mittagszeit. Geduldig stehen Männer, Frauen und Kinder - vom Säugling auf dem Arm der Mutter bis zum Teenager - in einer Warteschlange an der Essensausgabe in der Werkhalle der ehemaligen JVA an. Es gibt Gulasch (um allen gerecht zu werden, ohne Schweinefleisch), Brötchen und zum Nachtisch Milchreis. Die Mahlzeiten liefert das Klinikum Bielefeld. Gegessen wird an langen Bänken und Tischen. Noch können alle Bewohner zeitgleich ihre Mahlzeiten einnehmen. "Wenn wir voll belegt sind, werden wir uns etwas einfallen lassen müssen", sagt Ute Dank, die als Mitarbeiterin der Bezirksregierung gemeinsam mit Hartmut Mester die Einrichtung leitet. Weil viel mehr Tische in der Werkhalle keinen Platz haben, soll dann möglicherweise zeitversetzt gegessen werden.

Drei Wochen nach dem Start hat die Einrichtung knapp die Hälfte ihrer maximalen Aufnahmekapazität von 1.000 Menschen erreicht. "Es kommen Alleinreisende, aber auch viele Familien", weiß Ute Dank. Die Herkunftsländer seien ganz unterschiedlich, besonders viele Flüchtlinge kämen aus dem Kosovo, Syrien und dem Irak. Etwa 130 Kinder seien zur Zeit am Stöckerbusch untergebracht.

"Die Stimmung ist gut und entspannt", erzählt Janet Roderfeld von den Paderborner Johannitern, die die Notunterkunft betreiben. Schon bei der Verteilung der Ankömmlinge auf die Leichtbauhallen werde darauf geachtet, dass die Menschen zueinander passen und miteinander harmonieren. Auch die Weitläufigkeit des Geländes am Stöckerbusch sei ein Vorteil, findet Janet Roderfeld: "Die Leute hocken nicht aufeinander, sondern können sich auch aus dem Weg gehen."

Sie hat beobachtet, dass Neuankömmlinge sich meist binnen weniger Tage entspannen und von den Strapazen der Flucht erholen können: "Die unterhalten sich natürlich mit ihren Landsleuten und dann spricht sich schnell herum, dass ihnen hier geholfen wird." Es sei wichtig, die Menschen ernst zu nehmen, sagt Ute Dank. Oft könnten sie sich dann öffnen und von den Erlebnissen der Flucht erzählen: "Was viele dieser Menschen durchgemacht haben, können wir uns gar nicht vorstellen."

In einer Kleiderkammer mit gespendeten Textilien, die ebenfalls in der Werkhalle untergebracht ist, werden die Flüchtlinge mit den nötigsten Kleidungsstücken versorgt. Nebenan gibt es Hygieneartikel und alles, was Babys brauchen. Unterstützung bekommen die Johanniter bereits jetzt von ehrenamtlichen Helfern, doch weitere sind willkommen. Denn die Betreuer möchten alles tun, um den Erwachsenen und Kindern die Tage im Stöckerbusch nicht zu lang werden zu lassen.

Maximal zwei bis drei Wochen blieben die Bewohner in der Notunterkunft, erläutert Janet Roderfeld. Während dieser Zeit werden sie medizinisch untersucht und, wenn nötig und gewünscht, geimpft. Außerdem wird geklärt, ob ihr Asylverfahren Aussicht auf Erfolg hat.

Bildunterschrift: In der ehemaligen Werkshalle der JVA wird das Mittagessen ausgegeben, geduldig stehen die Flüchtlinge in der Warteschlange. Drei Wochen nach der Eröffnung sind zur Zeit gut 400 Menschen in der Notunterkunft am Stöckerbusch untergebracht.

Bildunterschrift: Als Mitarbeiterin der Johanniter kümmert sich Christa Schnoor auch um die Ausgabe der Hygieneartikel.

Bildunterschrift: Ute Dank und Hartmut Mester leiten die Einrichtung der Bezirksregierung Detmold. Im Hintergrund ist die Registrierungshalle zu sehen.

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