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14.12.2015 :
Tages-Chronologie von Montag, 14. Dezember 2015
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Montag, 14. Dezember 2015
Zum 13. Dezember 2015 hin wurde die Kreisgeschäftsstelle der CDU Schaumburg in Stadthagen mit Eiern beworfen und ein Zettel "Stürzt die Stasihure ( ... ) Merkel hat euch die Eier abgeschnitten ( ... )" geklebt.
Am 13. Dezember 2015 entfernte Marcus Pretzell, AfD-NRW-Landesvorsitzender, im Internet seine zuvor geäußerte Kritik an einem rassistischen Vortrag des AfD-Fraktionsvorsitzenden in Thüringen, Björn Höcke.
Zum 13. Dezember 2015 legte die extrem rechte Partei "Alternative für Deutschland" nach einer Erhebung des WDR in NRW um zwei Prozentpunkte zu und würde mit fünf Prozent knapp in den Landtag einziehen.
Am 14. Dezember 2015 berichtete die Neue Westfälische, dass "in den vergangenen Tagen" in Gütersloh-Kattenstroth ein Baum mit den Nationalfarben der Ukraine und einem Hakenkreuz beschmiert worden sei.
Bis zum 14. Dezember 2015 hat die Stadt Bielefeld 3.023 Flüchtlinge in 2015 zugewiesen bekommen, bis Ende November 2015 sogar 89 Asylsuchende mehr aufgenommen, als der Verteilungsschlüssel bestimmt.
Am 13. Dezember 2015 waren in der Stadthalle Bielefeld am Nachmittag 1.500 Menschen beim Winterfest unter den Mottos "Geflüchtete willkommen in Bielefeld!" und "Bielefeld ist weltoffen und bunt" zu Besuch.
Am 14. Dezember 2015 gab die Verwaltung der Stadt Höxter bekannt, dass derzeitig 319 Asylsuchende in Höxter und den Orten untergebracht seien und die Plätze in den aktuellen Unterkünften noch ausreichen.
Am 12. Dezember 2015 richteten unter dem Motto "(K)ein Fluchtnachmittag" Studierendenparlament und Studierendenausschuss der Katholischen Hochschule Paderborn (KatHO) das Welcome Festival Vol. 2 aus.
Am 7. Dezember 2015 kam es in einem Flüchtlingsheim in Brakel gegen 14.10 Uhr zu einem Fenstersturz aus dem ersten Obergeschoss eines 27 Jahre alten Geflüchteten aus Somalia mit schweren Verletzungen.
Am 14. Dezember 2015 besichtigte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes Nordrhein-Westfalen für Flüchtlinge in Borgentreich.
Für den 12. Dezember 2015 riefen pax christi, Diözesanverband Paderborn und die Paderborner Initiative gegen den Krieg zu einer gemeinsamen Demonstration gegen den Einsatz der Bundeswehr in Syrien auf.
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Schaumburger Nachrichten Online, 14.12.2015:
Erneut Drohung gegen CDU
Der Tagesspiegel Online, 14.12.2015:
"Setzen, 6, Herr Höcke!" / Rüge für Chef der AfD in Thüringen
Neues Deutschland, 14.12.2015:
AfD-Politiker löschen ihre Höcke-Kritik
Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
AfD in NRW bei fünf Prozent
Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 14.12.2015:
Baum mit Hakenkreuz beschmiert
Radio Bielefeld, 14.12.2015:
Winterfest für Flüchtlinge
Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
Willkommen für die Flüchtlinge / Winterfest in der Stadthalle: Initiativen stellen ihre Arbeit vor - 500 Geschenke für Kinder
Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 14.12.2015:
Deutlich mehr als 1.000 Besucher beim "Winterfest"
Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 14.12.2015:
Studierende informieren über Flucht und Vertreibung
Kreispolizeibehörde Höxter, 14.12.2015:
Nachtrag zum Sturz aus einem Fenster in Asylbewerber-Unterkunft
Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 14.12.2015:
Dialog statt Konfrontation
Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
Mahnwache gegen Kriegseinsatz
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Schaumburger Nachrichten Online, 14.12.2015:
Erneut Drohung gegen CDU
14.12.2015 - 19.27 Uhr
Erneut haben Unbekannte die Schaumburger CDU bedroht. Diesmal beließen es die Täter jedoch nicht bei einer Botschaft.
Stadthagen. Die Fassade der Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbandes wurde mit Eiern beworfen, am Fenster klebte ein halb abgerissener Zettel mit der Botschaft: "Stürzt die Stasihure oder geht mit ihr unter. Merkel hat euch die Eier abgeschnitten ( ... ) einen Eunuchenverein gemacht."
Als der Fraktionsvorsitzende der CDU im Stadthäger Rat, Heiko Tadge, die Sauerei am Sonnabend gegen 12 Uhr bemerkte, verständigte er die Polizei. Der Staatsschutz ermittelt. Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, nachdem Ende Oktober Flüchtlingsgegner damit gedroht hatten, einen Stein durchs Fenster der Geschäftsstelle zu werfen, wenn die CDU ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik nicht ändert.
Statt Steinen hagelte es nun rohe Eier. Martina Gericke, Mitarbeiterin der Kreisgeschäftsstelle, kümmerte sich am Adventssonntag um die Beseitigung der Schmierereien. "Ich habe die festgeklebten Eier von der Scheibe gekratzt und die Schalen aufgesammelt", berichtet Gericke, der angesichts einer solchen Dreistigkeit die Worte fehlen. "Was soll man dazu sagen?"
Angst vor persönlichen Angriffen hat Gericke nicht. "Allerdings werde ich ab sofort die Tür verschließen. Wer uns besuchen möchte, muss künftig klingeln." Der CDU-Kreisvorstand will im Januar zudem über weitere Sicherheitsvorkehrungen beraten.
Deutliche Worte findet der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes, Klaus-Dieter Drewes: "Das waren sehr gestörte Menschen. Ich verstehe, dass Bürger nicht immer alle politischen Entscheidungen nachvollziehen können. Aber man hat immer noch die Möglichkeit, sich selbst politisch zu engagieren, statt auf solch billige Weise."
Den Menschen in Deutschland gehe es wahnsinnig gut, sagt Drewes. Täglich würden Unmengen an Lebensmitteln weggeschmissen. Daher könne er es nicht nachvollziehen, dass angesichts der ankommenden Flüchtlinge bei einigen die Toleranzgrenze überschritten ist, "obwohl keiner auf irgendetwas verzichten muss, die Sozialleistungen nicht geringer geworden sind und keiner mehr Steuern zahlen muss".
Nach Ansicht von Drewes haben einige nicht begriffen, dass Politik nicht heiße: Wir können einfach tun, was wir wollen. "Wir leben in einer globalisierten Welt. Deutschland profitiert davon durch seine Exporte ohne Ende. Die globale Welt heißt aber auch, dass wir uns nicht abschotten können. Wir können Syrien nicht Syrien und Afrika nicht Afrika sein lassen. Wir sind wirtschaftlich alle miteinander verbunden." Es gelte vielmehr, die Menschen, die in Deutschland Zuflucht finden, mit auf den Weg zu nehmen "um unser tolles Land zu erhalten".
Ihr Ziel haben die Eierwerfer jedenfalls verfehlt: Die Schaumburger CDU stehe mehr denn je hinter Kanzlerin Merkel und der Linie der Bundes-CDU, betont Drewes.
Bildunterschrift: Ein Beispiel für die von Klaus-Dieter Drewes angeprangerte Lebensmittelverschwendung in Deutschland liefern die Eierwerfer selbst.
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Der Tagesspiegel Online, 14.12.2015:
"Setzen, 6, Herr Höcke!" / Rüge für Chef der AfD in Thüringen
14.12.2015 - 09.11 Uhr
Von Matthias Meisner
Björn Höcke hat wegen einer Rede zur Rassentheorie Ärger. Der AfD-Vorstand tadelt ihn - greift aber nicht die Forderung nach einem Parteiausschluss auf.
Nach einer umstrittenen Rede zur Asylpolitik hat sich Thüringens AfD-Chef Björn Höcke vom Bundesvorstand seiner Partei eine Rüge eingefangen - wegen "politischer Torheit". Zudem wird Höcke zur nächsten Sitzung des Bundesvorstands vorgeladen, wie dessen Mitglieder am Sonntagabend nach Angaben aus Parteikreisen in einer Telefonkonferenz beschlossen.
Ob ihm wegen seiner Äußerungen, die Politiker anderer Parteien als rassistisch kritisiert hatten, der Ausschluss aus der AfD droht, ist noch offen. Höcke hatte Ende November in einem Vortrag zur Asylpolitik erklärt, der "lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp" treffe in Europa auf den "selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp". Er war damals Teilnehmer eines Kongresses des Instituts für Staatspolitik auf dem Rittergut Schnellroda in Sachsen-Anhalt, bei dem sich die intellektuelle "Neue Rechte" versammelte. Thema waren die Flüchtlinge unter dem Titel "Ansturm auf Europa".
Am Wochenende hatte der Landesverband Bayern der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative den Parteiausschluss von Höcke gefordert. Dessen Facebook-Eintrag wurde allerdings am Wochenende ebenso gelöscht wie eine scharfe Kritik des nordrhein-westfälischen AfD-Vorsitzenden Marcus Pretzell. Dieser hatte auf Facebook - Screenshots liegen dem Tagesspiegel vor - die Äußerungen Höckes als "groben Unfug" bezeichnet. Mit seinen sachlich falschen Einschätzungen drehe der thüringische AfD-Vorsitzende "Jahrhunderte der Kolonialisierung in ihr Gegenteil".
Der Europaabgeordnete Pretzell schrieb auf Facebook weiter: "Wir brauchen keine Phantasien über rassisch bedingte aggressive afrikanische Überlebensstrategien und defensive europäische." Und: "Ich habe viele ungeschickte Äußerungen Höckes, die eines Geschichtslehrers unwürdig sind, ertragen und erduldet. Das hier hat eine andere Qualität. Es ist sachlich falsch, fundamental falsch und rassenideologisch geprägt." Der inzwischen wieder gelöschte Eintrag schloss mit den Worten: "Setzen, 6, Herr Höcke!"
Jörg Meuthen, neben Frauke Petry zweiter Parteivorsitzender, sagte zur Debatte am Sonntag im Bundesvorstand: "Seine Ausführungen sind sachlich unsinnig, entbehren wissenschaftlicher Substanz und laden zu Fehldeutungen als rassistische Aussagen geradezu ein." Sie seien eine "politische Torheit". Dass Höcke der französischen Front National zu ihrem Erfolg bei den Regionalwahlen gratuliert habe, sei ebenfalls "falsch und unangemessen". Der Thüringer Landeschef schade damit dem Erscheinungsbild der Alternative für Deutschland und gefährde die Einheit der Partei. Höcke hat Rückhalt im rechtsnationalen Flügel der AfD und galt zuletzt als gefährlichster Rivale Petrys.
"Als Rechtsextremist entlarvt"
Der thüringische Landtagspräsident Christian Carius (CDU) zeigte sich fassungslos. Höcke habe sich in "gefährliche Nähe zur Argumentation von Nationalsozialisten" begeben und sich damit als Rechtsextremist entlarvt, sagte Carius der "Thüringer Allgemeinen". Jeder Kleintierzüchterverein spreche verantwortungsvoller über das Paarungsverhalten von Kaninchen als der AfD-Landeschef über Menschen auf dem afrikanischen Kontinent.
Trotz - oder wegen - der radikalen Töne gewinnt die AfD in Thüringen offenbar an Mitgliedern. Im Vergleich zum Jahresbeginn stieg die Mitgliederzahl um 28 Prozent, meldete MDR Info am Montag. Auch die AfD Sachsen hat demnach um mehr als 21 Prozent zugelegt. Höcke führt das auch auf die regelmäßigen Demonstrationen in Erfurt zurück, man sei als APO, außerparlamentarische Opposition, auf die Straße gegangen. Diese Demonstrationen seien "ein Riesenerfolg" gewesen. Nach zweieinhalb Jahren sei der Parteiaufbau der AfD abgeschlossen "und wir können uns endlich vollständig der inhaltlichen Arbeit widmen".
Bildunterschrift: Björn Höcke, Vorsitzender der AfD in Thüringen.
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Neues Deutschland, 14.12.2015:
AfD-Politiker löschen ihre Höcke-Kritik
Nach rassistischer Rede: NRW-Landechef und Junge Alternative Bayern entfernen kritische Internetkommentare / Thüringer Rechtsaußen "bedauert Fehldeutungen" / Bundesvorstand spricht von "Torheit"
Berlin. Der AfD-Bundesvorstand hat die rassistische Rede des Thüringer Rechtsaußen Björn Höcke gerügt, die Kritik daran aber als "Fehldeutungen" abgewiesen. Jörg Meuthen, neben Frauke Petry zweiter Parteivorsitzender, sagte laut der Nachrichtenagentur dpa: "Seine Ausführungen sind sachlich unsinnig, entbehren wissenschaftlicher Substanz und laden zu Fehldeutungen als rassistische Aussagen geradezu ein." Sie seien eine "politische Torheit". Zudem werde Höcke zur nächsten Sitzung des Bundesvorstands vorgeladen, wie dessen Mitglieder am Sonntagabend nach Angaben aus Parteikreisen in einer Telefonkonferenz beschlossen.
Höcke hatte in einer erst jetzt bekannt gewordenen Rede Ende November unter anderem erklärt, der "lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp" treffe in Europa auf den "selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp". Dies war auf helle Empörung gestoßen, Politiker von Linken bis CDU sowie Experten erklärten, Höcke stehe auf einer Linie mit der NS-Rassentheorie. Er habe sich mit dem Auftritt als Rechtsextremist entlarvt, sagt Thüringens Landtagspräsident Christian Carius.
Höcke selbst verteidigte seine Aussagen ebenfalls gegen "Fehldeutungen". Er bedauere diese, vertrete aber "das christliche Menschenbild und die Würde jedes Menschen ist für mich unantastbar", so der Rechtsaußen im Sozialen Netzwerk Facebook. "Es ging mir darum, deutlich zu machen, dass sich Europa meiner Meinung nach vor einer Einwanderung, die es selbst überfordern würde, durch geschlossene Grenzen schützen muss." Man dürfe dies nicht "aus Sorge vor Missverständnissen oder Fehlinterpretationen verschweigen".
Derweil haben AfD-Politiker ihre zuvor geäußerte Kritik an der Höcke-Rede wieder zurückgezogen. "Man muss nicht jeden Unfug unkommentiert lassen; schon gar nicht rassische Ideologie", hatte zunächst der NRW-Landeschef und Petry-Lebensgefährte Marcel Pretzell im Kurznachrichtendienst Twitter erklärt. Später löschte er eine entsprechende Mitteilung in Facebook mit der Begründung, "nachdem Herr Höcke den Beitrag zu evolutionären Unterschieden afrikanischer und europäischer Fortpflanzungsstrategien entfernt und erläutert hat, habe ich meine dazu geäußerte Kritik gleichfalls gelöscht. Inhaltlich habe ich dem von mir gesagtem nichts hinzuzufügen."
Die Junge Alternative Bayern entfernte ebenfalls einen Höcke-kritischen Kommentar von ihrer Facebook-Seite. Dieser habe dem Landesverband der Nachwuchsorganisation der AfD "ein unerwartetes Echo beschert", hieß es dort später. Und weiter: "Nachdem Herr Höcke sich um eine Stellungnahme bemüht hat und auch andere Vertreter der Partei folglich ihre öffentlichen Beiträge zurückgenommen haben, werden auch wir - nach interner Diskussion und auf freiwilliger Basis - unseren Beitrag löschen, sodass eine parteiinterne Diskussion stattfinden kann."
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Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
AfD in NRW bei fünf Prozent
Düsseldorf (dpa). Die Alternative für Deutschland (AfD) würde nach einer repräsentativen WDR-Umfrage derzeit in den NRW-Landtag einziehen. Die Partei hat laut Umfrage um zwei auf fünf Prozent zugelegt. Die SPD erreicht in der Umfrage 34 Prozent, die CDU 35 (- 1), die Grünen 10 (- 1), die FDP 6 (+ 1) und die Linke 5 (- 1). Ein neuer Landtag wird 2017 gewählt.
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Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 14.12.2015:
Baum mit Hakenkreuz beschmiert
Gütersloh (nw). Unbekannte Täter haben in den vergangenen Tagen in Kattenstroth an der Straße Im Füchtei / Ecke Buxelstraße einen Baum mit den Nationalfarben der Ukraine sowie einem Hakenkreuz beschmiert. Wer die blau-gelbe Fahne und das schwarze Nazi-Symbol auf den Stamm angebracht hat, ist der Polizei bislang ebenso nicht klar wie der Hintergrund der Schmiererei.
Eine fremdenfeindliche Motivation kann somit ebenso nicht ausgeschlossen werden wie eine Anspielung auf den Ukraine-Konflikt, wo sich unter anderem rechtsextreme Kämpfer von Freiwilligenbataillonen an nationalsozialistischen Symbolen wie beispielsweise der Wolfsangel bedienen. Wer verdächtige Beobachtungen gemacht hat oder sachdienliche Hinweise geben kann, soll sich bei der Polizei unter Tel. (05241) 8960 melden.
Bildunterschrift: Schmiererei: Ein Hakenkreuz auf der ukrainischen Fahne.
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Radio Bielefeld, 14.12.2015:
Winterfest für Flüchtlinge
Rund 1.500 Flüchtlinge und Bielefelder haben gestern gemeinsam in der neuen Veranstaltungshalle der Stadthalle gefeiert. Zum großen Winterfest hatte die Initiative "Geflüchtete Willkommen in Bielefeld" gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund eingeladen. In der gut gefüllten Veranstaltungshalle wurde ausgelassen getanzt, gesungen und aufeinander zugegangen. Mohammed zum Beispiel ist aus Syrien gekommen, vermisst natürlich seine Familie, aber er hat sich auch einfach gefreut aus seinem Trott in der Flüchtlingsunterkunft herauszukommen. Er sagt, sonst besteht sein Tag aus schlafen und essen, er kann nichts machen. Deshalb sei es schön bei dem Fest zu sein mit Menschen Spaß haben zu können. Vor allem viele geflüchtete Männer waren dort, aber auch Kinder, die spielen konnten. Für die Organisatoren war das Fest ein voller Erfolg.
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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
Willkommen für die Flüchtlinge / Winterfest in der Stadthalle: Initiativen stellen ihre Arbeit vor - 500 Geschenke für Kinder
Bielefeld (uko). "Bielefeld ist weltoffen und bunt" war auf dem Transparent über der Empore zu lesen. Mit diesem Leitwort hat die Initiative "Geflüchtete willkommen in Bielefeld" ihr Winterfest in der Ausstellungshalle der Stadthalle gefeiert.
Mehr als 1.500 Menschen tummelten sich am Sonntagnachmittag an Ständen und Informationstischen; Deutsche trafen auf Syrer, Afghanen auf Iraker, Afrikaner auf Jesiden. "Wir wollen ein Zeichen setzen für unsere hervorragende Willkommenskultur", betonten Klaus Rees und Michael Gugat von der Initiative sowie Ingo Schlotterbeck vom Regionalverband des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Ostwestfalen-Lippe.
In der Zeit von 14 bis 18 Uhr wurden in der Ausstellungshalle Musik, Kultur, Kinderspielaktionen, Kaffee und Kuchen angeboten. 22 Flüchtlings-Initiativen aus der ganzen Stadt zeigten an ihren Ständen, mit welchem Engagement sie die Menschen empfangen, die eine lange und abenteuerlich beschwerliche Flucht durch halb Europa hinter sich haben.
Ehrenamtliche hatten fast 500 Pakete im Wert von bis zu zehn Euro gepackt, die gestern dann an die Kinder unter den Besuchern verteilt wurden. Klaus Rees: "Wir freuen uns, dass wir dieses Winterfest ohne großen finanziellen Aufwand organisieren konnten." Allerdings sei vor allem den vielen Sponsoren Dank abzustatten. So sorgten Mobiel, der ASB und auch das Busreiseunternehmen Anne Kleps für den Hin- und Rücktransport der Besucher aus den Unterkünften überall in der Stadt.
Zur Begrüßung richteten die beiden Bielefelder Abiturienten Henrik Weber (18) und Ayleen Rentrop (17) gemeinsam mit dem irakischen Flüchtling Dheyaa Almamoori (24) einen Aufruf an die Gäste zu Menschlichkeit und Verständigung. In Deutsch, Englisch und Arabisch forderten die Sprecher zu mehr humanitärem Handeln und Kommunikation unter den Menschen auf.
Für die Musik sorgten dann die Gruppe "Pronto Mulino" sowie Uwe Banton und seine Band. Es gab viele Kuchenspenden von Privatleuten, von Bäckereien aus Bielefeld, das Catering "Emilio" und das "Café Welcome" kümmerten sich um Getränke und Essen. Bielefeld sorgte für seine neuen Mitbürger und reichte ihnen während des Winterfestes die Hände.
Bildunterschrift: Mehr als 1.500 Gäste: Flüchtlinge und Einheimische trafen in der Stadthalle zusammen.
Bildunterschrift: Seit drei Monaten in Bielefeld (v. l.): Ahmad (9), Hanin (6) und Mohammad (11) bekamen Geschenke.
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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 14.12.2015:
Deutlich mehr als 1.000 Besucher beim "Winterfest"
Die Initiative "Geflüchtete willkommen in Bielefeld" hat mit der Stadthalle Bielefeld und dem Arbeiter-Samariter-Bund OWL (ASB) das Winterfest in der Ausstellungs- und Veranstaltungshalle veranstaltet.
Das Fest sollte Begegnungen und Austausch zwischen Bielefeldern und Flüchtlingen ermöglichen;
Deutlich mehr als 1.000 Besucher kamen zum Winterfest;
Vor allem für die Flüchtlinge wurden Pendelbusse eingesetzt, damit sie von ihren Unterkünften, unter anderem dem ehemaligen Oldentruper Hof oder den Böllhoff-Hallen in Brackwede, zur Stadthalle kommen konnten. Unter anderem Mobiel setzte mehrere Busse ein.
Das "Café Welcome" sorgte für Kaffee und Tee, der Caterer "Emilio" bot vegetarische Küche an, freiwillige Helfer mischten Punsch, machten Limonaden, backten Waffeln oder spendeten Kuchen;
Der Verein "Spielen mit Kindern" baute Murmelbahnen, Kriechtunnel, Großbrettspiele, heißer Draht und andere Spiele auf, das Clownstheater "Ilse Bill" belustigte die Besucher mit Späßen; eine Kissenlandschaft lud zum fläzen ein;
Moderiert wurde die Veranstaltung von den Schülern Ayleen, Hendrik und Diar;
Das Medienprojekt "It`s my life" aus dem Internationalen Begegnungszentrum (IBZ), an dem auch mehrere syrische Flüchtlinge teilnehmen, drehte eine Filmdokumentation über das Winterfest.
Die Veranstaltung war für alle Gäste kostenfrei. Es gab die Möglichkeit, Geld zu spenden zugunsten des Arbeitskreises Asyl und des Cafés Welcome, das an der Zentralen Ausländerbehörde die Menschen verpflegt.
Auf der Bühne gab es musikalische Beiträge. Der Chor "Vetternwirtschaft" (ehemals Knebelchöre) sang, ebenso Pronto Mulino und Uwe Banton.
Bildunterschrift: Geschenke gab es auch: Das "Winterfest für Geflüchtete und Einheimische" füllte die Ausstellungshalle.
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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 14.12.2015:
Studierende informieren über Flucht und Vertreibung
Paderborn (dig). Die Flüchtlingsproblematik wird breitflächig diskutiert. Dabei wirkt die Auseinandersetzung mit dem Thema zugleich Unwissen, Ignoranz und Intoleranz entgegen. Einer gezielten Erläuterung der Thematik nahmen sich am Samstag der Studierendenausschuss und das Studentenparlament der Katholischen Hochschule an. In mehreren Sälen der Kulturwerkstatt stand ein Tagesprogramm rund um die Bereiche Flucht und Vertreibung auf der Agenda. Die "(K)ein Fluchtnachmittag" betitelte Zusammenkunft wartete auf mit Betroffenenberichten, Vorträgen der Caritas, Stellungnahmen von Dozenten und einem Beitrag des Vereins "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft". Hinzu kamen sowohl poetische wie musikalische Einlässe. Letztere mündeten in ein Benefiz-Konzert. Der Reinerlös der Veranstaltungen kommt Flüchtlingen im Raum Paderborn zugute.
Bildunterschrift: Das Organisatoren-Team mit Plakaten: (v. l.) Rico Willeke, Alex Mühe, Jana Tölle und Stefan Kourieh.
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Kreispolizeibehörde Höxter, 14.12.2015:
Nachtrag zum Sturz aus einem Fenster in Asylbewerber-Unterkunft
14.12.2015 - 13.22 Uhr
Brakel (ots). Am Montag, 07.12.2015, kam es zu einem Zwischenfall an einer Asylbewerberunterkunft in Brakel. Hierzu wurde bereits berichtet. Inzwischen konnte der 27-Jährige, der in diesem Zusammenhang aus einen Fenster gestürzt war, mit einem Dolmetscher vernommen werden. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen ist aber nicht von einem Fremdverschulden im Zusammenhang mit dem Sturz auszugehen. /Te.
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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 14.12.2015:
Dialog statt Konfrontation
Demonstration: Paderborner Gruppierungen pax christi und Initiative gegen den Krieg wenden sich gegen den Einsatz der Bundeswehr in Syrien
Von Dietmar Gröbing
Paderborn. Es herrscht Krieg in Syrien. Und die Bundeswehr mischt mit. Offiziell zwar nur in unterstützender Mission, doch auch das provoziert Widerstand. Zum Beispiel bei der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi sowie bei der Paderborner Initiative gegen den Krieg.
Beide Gruppierungen demonstrierten am Samstag in der Westernstraße, wo man sich geschlossen gegen den Einsatz der Bundeswehr in Syrien aussprach. Vor der Franziskanerkirche hatten die Verantwortlichen Plakate, Spruchbanner und engagiertes Personal platziert. Rund 40 Kriegsgegner machten ihrem Unmut mitunter lautstark Luft.
"Wir halten den Schritt in den Krieg für falsch", sagt der Vorsitzende der Friedensbewegung pax christi für das Erzbistum Paderborn, Peter Witte. "Auf Grund der Erfahrungen nach dem 11. September 2001 lässt sich sagen, dass eine militärische Bekämpfung des Terrors nicht das richtige Mittel ist", so Witte, der in seiner Meinung von Manfred Jäger unterstützt wird. "Statt Gewalt sollten die Beteiligten auf Dialog und Mediation setzen", sagt der Mann von der Initiative gegen den Krieg und wünscht sich, dass Konflikte "nicht mit Hilfe des Militärs gelöst werden".
Auch der Präsident des pax christi-Bündnisses, Bischof Heinz Josef Algermissen, spricht sich klar gegen eine feindliche Auseinandersetzung aus. "Krieg ist keine Lösung", findet Algermissen und hat dabei vor allem die schwerwiegenden Folgen im Blick. "Mehr als 250.000 Menschen wurden während des fünfjährigen Krieges in Syrien getötet, Millionen sind auf der Flucht", sagt der Mann aus Fulda, der verlangt, dass die Waffen endlich schweigen müssen.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Statt eines tragfähigen Friedensabkommens "treten neue Akteure in den Krieg ein", was der Gewaltspirale weiteren Antrieb verschafft. Nach Meinung Algermissens treffen die von deutschen Streitkräften flankierten Luftangriffe "die gesamte syrische Bevölkerung" und nicht nur die avisierten Kämpfer des so genannten Islamischen Staates (IS). Die zunehmende Involvierung weiterer Staaten in das Bombardement führe laut Algermissen zu einer "verstärkten Militarisierung der Region", was wiederum zur Folge hat, dass die Weltgemeinschaft Gefahr läuft, in die "militärische Sackgasse" zu rennen. Dem könne und müsse man statt mit Konfrontation "mit Dialog" begegnen.
So sieht die pax christi-Gemeinschaft nach wie vor einen Hoffnungsschimmer in den in Wien zum Thema Syrien begonnenen Gesprächen zwischen dem Iran, Saudi-Arabien und der Türkei. Das Ziel der Zusammenkunft in der österreichischen Hauptstadt ist ein dauerhafter Waffenstillstand.
Bildunterschrift: Pazifisten mit Plakat: (v. l.) Peter Witte (pax christi), Fabian Krause (Attac) und Manfred Jäger (Initiative gegen den Krieg).
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Westfälisches Volksblatt / Westfalen-Blatt, 14.12.2015:
Mahnwache gegen Kriegseinsatz
Gegen den Bundeswehr-Einsatz in Syrien demonstrierten am Samstag in der Paderborner Fußgängerzone mit einer Mahnwache die Paderborner pax christi-Friedensbewegung und die Paderborner Initiative gegen den Krieg. pax christi-Sprecher Peter Witte (Foto) forderte statt eines militärischen Einsatzes zur Unterstützung von Reform-Prozessen in der Region, Dialogen und wirtschaftlichen sowie finanziellen Boykottmaßnahmen gegen den IS auf. In Flugblättern erinnerte man an die jüngsten Mahnungen des pax christi-Präsidenten Bischof Heinz Josef Algermissen zur Beendigung der Gewaltspirale in der Region.
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