Die Glocke ,
01.02.2005 :
Neujahrsempfang der Flüchtlingshilfe / Fest der Kulturen, bunt und friedlich
Rheda-Wiedenbrück (mac). Der traditionelle Neujahrsempfang der Flüchtlingshilfe fand in der "Alten Emstorschule" in Rheda statt. Internationale Speisen, kurdische und angolanische Musik, afghanische und afrikanische Tänze machten die Feier mit 300 Teilnehmern zu einem friedlichen Fest der Kulturen. In Rheda-Wiedenbrück leben zurzeit 200 Asylsuchende. Die größte Flüchtlingsgruppe in Rheda-Wiedenbrück komme aus Georgien, berichtete die Flüchtlingsberaterin der Diakonie, Marita Sieben. Sie seien meist Jesiden, die in ihrer Heimat wegen ihrer Religion verfolgt und unterdrückt würden. Zu den Asylsuchenden in der Doppelstadt an der Ems zählten aber auch Familien aus dem Irak oder Afghanistan, die vor dem Krieg geflohen seien, Menschen aus dem Iran, Nepal, Armenien oder Aserbaidschan. Um eine Flucht finanzieren zu können, müssten diese Menschen häufig ihren gesamten Besitz verkaufen, sagte Sieben. Aus Kriegs- oder Krisengebieten flüchteten die Menschen oft mit nichts als ihrer Kleidung.
In Rheda-Wiedenbrück versuchen Sieben und ihre Kollegen, den Asylsuchenden in allen rechtlichen und privaten Fragen zur Seite zu stehen. Sprache, Schule oder Behördengänge seien für viele Flüchtlinge unüberbrückbare Hindernisse. "Für die Kinder ist die Situation in den Flüchtlingsheimen aber meist am schwersten", so Sieben. Die Jugendarbeit liegt ihr darum besonders am Herzen. So hat sie sich dafür eingesetzt, in den Heimen eine Spielgruppe und eine Hausaufgabenhilfe einzurichten, um den Kindern das Leben in der Fremde leichter zu machen.
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