www.hiergeblieben.de

Lippische Landes-Zeitung , 01.02.2005 :

Uri Hans Abraham gestorben

In Israel ist Uri Hans Abraham im 83. Lebensjahr verstorben. 26 Jahre seines bewegten Lebens hat er in Detmold verbracht. "Hier habe ich mich am wohlsten gefühlt", bekannte er 1997 in einem Gespräch mit der Lippischen Landes-Zeitung, bevor er nach Israel zog.

Als in Detmold 1988 die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet wurde, gehörte er als jüdischer Vertreter dem Vorstand an. 1922 in Berlin geboren, schickten ihn seine Eltern als 15-jährigen nach Palästina. Seine Eltern wurden im Konzentrationslager ermordet. Nach dem Krieg kam Hans Abraham mit seiner Frau Neomi in den 50er-Jahren nach Deutschland, wo beide bis zu ihrer Pensionierung in jüdischen Altersheimen arbeiteten.

"Viele Jahre lang waren die beiden das einzige jüdische Ehepaar in Detmold", berichtet Peter Wagner, früherer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, in einem Nachruf. Als Neomi in Detmold starb, zog Uri Hans Abraham, der an der Volkshochschule in Detmold Kurse in Hebräisch abhielt, als Übersetzer tätig war und auch ein Hebräisch-Lehrbuch verfasst hat, mit seinen Kindern zurück nach Israel.

In der Schriftenreihe "Panu derech" (Bereitet den Weg) der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit hat Abraham unter dem Titel "Von Berlin bis Haifa" seine Lebenserinnerungen niedergeschrieben.


detmold@lz-online.de

zurück