Heinz Gess ,
29.01.2005 :
Die andere road map zum Frieden und die andere Art des Erinnerns
Liebe Freunde von der Liste,
Die andere Art des Erinnerns
sechzig Jahre nach dem Ende des Massenmordes an Juden in Auschwitz findet heute in der Bielefelder Volkshochschule eine Veranstaltung statt mit dem Thema: "Die andere road map zum Frieden". Die Veranstaltung wird organisiert vom Bielefelder Friedensnetzwerk und der Herforder Friedensgruppe.
Das Bielefelder Friedensnetzwerk hat sich in der Vergangenheit dadurch hervorgetan, dass es die mörderischen Aktionen jener arabischen Organisationen, deren erklärtes Programm die Vernichtung Israels und der Juden ist und die aus dem Vernichtungsantisemitismus eine völkisch akzentuierte Religion gemacht haben, nach der Frieden überhaupt erst herrschen kann, wenn der "jüdische Fremdkörper" aus dem "Haus des Islams" entfernt worden ist, in der Öffentlichkeit stets als verzweifelte Reaktion unschuldiger palästinensischer Menschen dargestellt hat. Diese werden von der Friedensinitiative als das auf dem Westjordanboden 'ansässige und dort verwurzelte Volk' imaginiert, denen die dort nicht hingehörigen 'Pariajuden' rauben, was ihnen von Natur aus zukommt. Die Verteidígungsmaßnahmen des Staates Israel gegen den mörderischen Terror der arabischen und islamischen Vernichtungskommandos werde dagegen stets als 'mörderischer Terror des Raubstaates Israel' gegen die unschuldige einheimische Bevölkerung dargestellt. Was auch immer die mörderischen antisemitischen Kampftruppen der Fatah (PLO), Hamas, Djihad, Hisbulah tun und wie lautstark sie auch ihren Vernichtungsantisemitsmus auch immer hinausposaunen, für das Friedensnetzwerk bleiben sie bloße Opfer der Juden, die das 'heimische Urvolk' grundlos, aus reinem imperialistischen Machtstreben zersetzen und vernichten wollen. Dass Menschen zu "Opfern" werden können nur, weil sie selbst ein vernichtungswütige Täter waren oder sind, fällt ihnen sechzig Jahre nachdem die Deutschen solche "Opfer" wurden, schon nicht mehr ein. Der leicht erkennbare antisemitische Vernichtungswille der arabischen
(palästinensischen) Terrororganisationen wird, wenn überhaupt je zugestanden wird, dass es ihn gibt, zur verstehbaren Reaktion auf den nicht vorhandenen jüdischen Terror heruntergespielt, der selbstverständlich verschwinden würde, wenn die Juden mit ihrem angeblichen "Terror" aufhörten, den Sicherheitszaun, der sie von der arabischen Bevölkerung auf der Westbank trennt, die es bisher nicht vermocht hat, sich aus eigener Kraft von der völkischen, antisemitischen Religion zu emanzipieren, niederreißen und die Waffen niederlegen würden. Das halten die deutschen Friedenwerker für die "andere road map zum Frieden". Weil sie das so sehen, haben sie Julia Dreeg, die sich selbst für eine Friedensaktivisten hält und deshalb die mörderische Antifada gegen Israel tatkräftig unterstützt, indem sie sich zum "Schutzschild" des erklärten Antisemiten Arafats und zu seinem Propagandainstrument in Deutschland machte, als Referentin für den heutigen Tag eingeladen.
Dass ihre Waffenlosigkeit die Juden in ihrer zweitausendjährigen Geschichte nach der Zerstörung des dritten Tempels und ihrer Vernichtung und Vertreibung aus ihrem Heimatland nie vor Verfolgung, Drangsalierung, Knechtung, Verächtlichmachung oder Ermordung in christlichen oder islamischen Völkerschaften geschützt hat, die sich stets für die "wahren Gläubigen" und die Juden für die "Fälscher" des wahren Glaubens (Mohammed) oder für Lügner von Natur aus (Johannes, Luther) und deswegen für "mindere Wesen" gehalten haben, die bestenfalls geduldet werden, aber nicht gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, kommt dieser Friedensinitiative nicht in den Sinn. Sie kann sich nicht einmal sechzig Jahre zurückerinnern. Dass das Niederlegen der Waffen durch die Juden, die Beendigung ihrer Selbstverteidigung, abermals ihr Ende sein könnte, das Ende der Selbstverteidigung in gewissen Sinne also tatsächlich zum "Frieden" führen könnte, aber zu eben jenem Frieden nach deutschem Muster, wie die Nazis ihn sich vorstellten und den ein bekannter deutscher Volksphilosoph und namhafter Opernkomponist des 19. Jahrhunderts auf die Formel gebracht hat: "Erlösung durch Vernichtung", kommt ihnen partout nicht in den Sinn. Dabei liegt dieser Gedanke doch so nahe. Denn schließlich war Arafat, vor dem Julia Deeg meinte, sich als Schutzschild stellen zu müssen, der Nachfolger des Muftis von Jerusalem, einem nachgewiesenermaßen bekennenden Freund der Nazi-Deutschen, muslimischen Nazi und Vernichtungsantisemiten. Arafat fühlte sich bis zu seinem Lebensende verpflichtet, das vom Mufti angefangene Werk zu Ende zu führen. Oder aber es kommt den Friedennetzwerkern diese Möglichkeit manchmal doch in den Sinn, und sie wollen diesen "Frieden" tastsächlich oder nehmen ihn doch billigend in Kauf. Denn Schuld an dieser zum "Frieden" führenden Endlösung wären ja die Juden selbst: Hätte sie sich nur anders verhalten, wäre es zu der Eskalation, die zur Frieden bringenden Endlösung führte, gar nicht gekommen.
Um das Vorhaben des Bielefelder Friedensnetzwerks nicht unwidersprochen zu lassen, haben das Bielefelder Bündnis gegen Antisemitismus und die Detmolder GWG in der VHS Flugblätter gegen diese deutsche Form des Pazifismus verteilt, die dem Antisemitismus Vorschub leiste, indem sie ihn als Friedensaktivität ausgibt. Die Befürchtung, die Veranstaltung könnte gut besucht sein - das Bündnis rechnete mit bis zu hundert Personen - bestätigte sich erfreulicherweise nicht. Es waren gerade einmal gut zwanzig Personen erschienen, um Julia Deng zu hören. Manche Mitglieder des Bündnisses haben es über sich gebracht, in die Veranstaltung zu gehen, um sich zu Wort zu melden. Vielleicht teilen sie ja morgen noch mit, wie die Veranstaltung gelaufen ist. Ich möchte der Liste erst einmal die Flugblätter
weiterreichen. Ich meine, sie sind sehr gut gelungen und eignen sich als Vorgaben für Aktionen an anderen Orten gegen andere antiisraelische deutsche "Friedenaktionen".
hgess@gmx.de
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