Scahumburger Zeitung ,
27.01.2005 :
Auf den Spuren von Schindlers Liste / Im März nach Auschwitz / Ausstellung über Konzentrationslager im Gymnasium
Rinteln (la). 60 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz beschäftigen sich auch die Schüler der Sekundarstufe II am Gymnasium Ernestinum mit diesem Thema. Sie beteiligen sich an einem Projekt der Schülerakademie Schaumburg mit dem Titel "Geschichte & Gegenwart".
Dabei soll sowohl die heimische Region als auch die europäische Perspektive in den Blick geraten. Letzmalig heute können sich Schüler ab Klasse 10, aber auch andere Interessierte, im Gymnasium eine informative Ausstellung des Arbeitskreises christlicher Studenten zu diesem Thema ansehen.
Elf Schüler des Ernestinums und weitere 29 Schüler von anderen Schaumburger Gymnasien beteiligen sich an dem Projekt der Schülerakademie. Am kommenden Wochenende treffen sie sich zu einem Vorbereitungsseminar für eine einwöchige Studienfahrt nach Auschwitz und Krakau. "Durch Planspiele, Workshops, Filme und Recherchen werden die Schüler auf die Fahrt vorbereitet", berichtet der begleitende Fachlehrer des Ernestinum, Thomas Weißbart.
Mitte März geht es dann nach Auschwitz. Die Gedenkstätte soll besichtigt und eine Führung durch Krakau unternommen werden. Außerdem informieren sich die Jugendlichen vor Ort in Workshops über Häftlingskunst, Ärzte in Auschwitz, können Originalquellen in Archiven einsehen und Gespräche mit Überlebenden, sowie mit deutschen und polnischen Offizieren führen. "Wir wandeln dort quasi auf den Spuren von Schindlers Liste", erläuterte Weißbart. Die Teilnahme an dem Projekt der Schülerakademie ist freiwillig.
"Ich bin dabei, weil ich es interessant finde, Hintergründe über Auschwitz zu erfahren. Am meisten bin ich an dem Gespräch mit Überlebenden interessiert", erläuterte die 17-jährige Julia Kleinmann ihr Interesse.
"Meine Großeltern sprechen nicht über diese Zeit, dabei will man doch gerade heute, wo alles immer mehr hochkommt, mehr wissen", meinte die 18-jährige Merle Rösler.
"Es ist wichtig, dass man das alles nicht vergisst", äußerte sich die 18-jährige Dina Benito.
"Ich habe viel mit meinen Eltern und Großeltern darüber gesprochen und war schon in zwei Konzentrationslagern", berichtete Maren Gohr.
In der kommenden Woche wird die Ausstellung in der Volkshochschule in Stadthagen zu sehen sein.
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