Antifa-Café in der alten Pauline ,
27.01.2005 :
Veranstaltungen im Antifa-Café der alten Pauline im Februar 2005
Mittwoch, 2. Februar 2005 um 19.30 Uhr: Collegium Humanum - Zentrum der Holocaustleugner
Das Collegium Humanum ist ein extrem rechtes Seminarhaus im ostwestfälischen Vlotho. Seit mehr als einem Jahr gruppiert sich um die Leiterin des Hauses Ursula Haverbeck und Horst Mahler ein Netzwerk internationaler Holocaustleugner.
Am 17. Oktober 2003 protestierten Antifaschistinnen und Antifaschisten mit einer symbolischen Blockade vor dem Collegium Humanum, um gegen die Verbreitung von Antisemitismus zu demonstrieren. Anlass war eines der zahlreichen Seminare Horst Mahlers in dem Haus. Der Staatsschutz der Polizei Bielefeld leitete daraufhin 28 Ermittlungsverfahren ein und lud zahlreiche Antifaschistinnen und Antifaschisten zur erkennungsdienstlichen Behandlung vor. Gegen diese Kriminalisierung wehren sich die Betroffenen, denn Widerstand ist weiterhin notwendig.
Der mit Folien illustrierte Vortrag behandelt die Geschichte des seit 1963 bestehenden Collegium Humanums, Organisation und Aktionen der Holocaustleugner und antifaschistische Protestaktionen.
Mittwoch, 9. Februar 2005 um 20 Uhr: Gesprächsabend: Was heißt Judentum heute in Deutschland? Zu Gast: Thorsten Stüker und Melanie Greschke
Mittwoch, 16. Februar 2005 um 19.30 Uhr: Nachbereitung der Veranstaltung vom 9. Februar - "Was heißt Judentum heute in Deutschland?".
Mittwoch, 23. Februar 2005 um 19.30 Uhr: Das ehemalige NS-Strafgefangenenlager Stalag 326 (VI/K) in der Nähe von Stukenbrock. Eine Informations- und Mobilisierungsveranstaltung mit dem Vorbereitungskreis für das Antifa Work-Camp 2005.
An der Bundesstraße 68 zwischen Bielefeld und Paderborn, in der Nähe der Gemeinde Stukenbrock, macht ein kleines Hinweisschild auf eine in der Senne befindliche "Kriegsgräberstätte" aufmerksam. Es handelt sich jedoch nicht um "Kriegsgräber" im eigentlichen Sinne, sondern um einen Friedhof, auf dem Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik ihre letzte Ruhe gefunden haben. Die Rede ist von dem ehemaligen Strafgefangenenlager Stalag 326 (VI/K) "Forrelkrug", in dem ca. 65.000, vorwiegend russische, Kriegsgefangene unter menschenverachtenden Bedingungen zu Tode gequält worden sind.
Zum Gedenken der Toten und aus den Lehren, die aus dem Nationalsozialismus und den Ablegern dieser Ideologie finden sich bereits seit über 36 Jahren Antifaschistinnen und Antifaschisten anlässlich des internationalen Anti-Kriegstages am 1. September auf dem Friedhof des Stalag ein. Die Geschichte des Stalags in Stukenbrock-Senne ist Teil einer deutschen Vergangenheit, deren "Entsorgung" in Wissenschaft und öffentlicher Meinung der Bundesrepublik immer noch oder aufs neue versucht wird; jeder Einblick in die wirklichen Verhältnisse dieses Lagers lässt aber auf exemplarische Weise die menschenverachtende und -vernichtende Praxis des Nationalsozialismus erkennen.
Bereits zum neunten Mal veranstaltet das "Antifaschistische Kreisplenum Gütersloh" dieses Jahr das Camp, welches ursprünglich von der SDAJ und Gewerkschaftsorganisationen aufgrund von Friedhofsschändungen in der Nacht zum Antikriegstag ins Leben gerufen worden ist. Mahnwachen folgten danach jedes Jahr in dieser Nacht auf dem Friedhof, woraus schließlich die Tradition des Camps entstanden ist.
Das orthodoxes Kreuz, das seit dem Jahr 1957 den Obelisk an der Gedenkstätte für die 65.000 Toten des Lagers "Stalag 326" ziert, soll nach dem Willen von Überlebenden der Gefangenschaft zum 60. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers im April 1945 wieder gegen eine Glasplastik mit der sowjetischen Flagge ausgetauscht werden, die Rotarmisten nach Kriegsende zur Erinnerung an ihre Kameraden aufgestellt hatten.
Veranstaltungsort:
Autonomes Kultur-
und Kommunikationszentrum
alte Pauline
Bielefelder Straße 3
32756 Detmold
Vorankündigung:
Im März gibt es eine Veranstaltungsreihe über Widerstand gegen deutsche Besatzung und Faschismus in Italien. Dabei werden ehemalige Partisaninnen und Partisanen zu Gast in der alten Pauline sein.
Eine Veranstaltungsreihe des Bildungswerks Lippe in Kooperation mit der Kulturinitiative Detmold e.V.
info@hiergeblieben.de
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