Schaumburger Zeitung ,
26.01.2005 :
Jede Runde hilft ehemaligen Zwangsarbeitern / Herderschule: Geschichtswerkstatt lädt ein zum Benefizlauf / Dokumentation überarbeitet
Bückeburg (thm). Einen "Lauf für St. Petersburg" veranstaltet die Geschichtswerkstatt der Herderschule am Donnerstag, 27. Januar, in der Zeit von 11.45 bis 13.15 Uhr in der Dr. Faust-Halle. Am Nachmittag um 17.30 Uhr wird in der Pausenhalle der Herderschule die Ausstellung "Gebt uns unsere Würde wieder - Zwangsarbeit in Schaumburg" eröffnet und die gleichnamige überarbeite Dokumentation zu diesem Thema vorgestellt.
Die Schirmherrschaft hat Landesbischof Jürgen Johannesdotter übernommen. Beide Veranstaltungen sind bewusst auf den 27. Januar gelegt worden: Es ist zum einem der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und außerdem der 60. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Bereits in den Jahren 2001 und 2003 haben Schüler der Herderschule Gelder für ehemalige Zwangsarbeiter aus Schaumburg erlaufen. Über 40 Frauen und Männer aus Belarus, der Ukraine und Russland konnten unterstützt werden. Diese Tradition will die Geschichtswerkstatt jetzt fortsetzen. Der Schwerpunkt ist dieses Mal St. Petersburg. Für jedeRunde, die ein Läufer während der Benefizaktion dreht, wandert ein vorher festgesetzter Spendenbetrag in den großen Topf.
Im August 2004 hatte die Geschichtswerkstatt Besuch von Maria Arbenina aus St. Petersburg, die im Zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiterin im Auetal war. Sie wie auch weitere den Hobby-Geschichtsforschern bekannte ehemalige Zwangsarbeiter sollen mit einer Monatsrente von 25 Euro unterstützt werden. Außerdem geplante Hilfsprojekte: Einladung eines Mädchens und ihrer Mutter aus St. Petersburg nach Bückeburg im Sommer 2005; Unterstützung von Straßen- und leukämiekranken Kindern in St. Petersburg, der "Geschichtswerkstatt Minsk" (Treffpunkt ehemaliger Zwangsarbeiter und KZ-Insassen aus Belarus) und von "AMCHA" - einer israelischen Organisation, die traumatisierte Menschen betreut, die noch heute unter den Folgen des Holocaust leiden.
Am Nachmittag wird - musikalisch umrahmt von der Musikgruppe Mizwa aus Hannover - die Ausstellung "Zwangsarbeit in Schaumburg" eröffnet und die überarbeitete, 114 Seiten umfassende Dokumentation vorgestellt. Die Ausstellung ist bis zum 18. Februar während der Schulzeiten zu sehen. Die Dokumentation ist im Sekretariat der Herderschule sowie in den Buchhandlungen Frommhold und Scheck zum Preis von acht Euro erhältlich.
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