Mindener Tageblatt Online ,
14.09.2015 :
40 weitere Flüchtlinge im Kraftwerk Veltheim
14.09.2015 - 19.33 Uhr
Von Dirk Haunhorst
Porta Westfalica-Veltheim (mt). In der Veltheimer Notunterkunft wurden im Laufe des Montags 40 weitere Flüchtlinge erwartet. Die Gesamtzahl steigt damit auf knapp 300.
Am Tag zwei nach der Ankunft von ungefähr 250 Flüchtlingen im Kraftwerk ist die Stimmung in der Unterkunft "insgesamt friedlich und harmonisch". Das teilt der Kreis Minden-Lübbecke mit. Unter Hinweis auf die Ruhe, die Flüchtlinge benötigen, sowie mit Blick auf die zahlreichen Aufgaben der Helfer wurde der Bitte der MT-Redaktion, sich selbst einen Eindruck in der Unterkunft verschaffen zu können, nicht entsprochen.
Landrat Dr. Ralf Niermann, Kreisdirektorin Cornelia Schöder, Kreisbrandmeister Michael Schäfer und Arbeitsgruppenleiter Michael Kirchhoff wollen am heutigen Dienstag den Bürgern Rede und Antwort stehen. Die Informationsveranstaltung im neuen Möllberger Vereinszentrum an der Schierholzstraße beginnt um 19 Uhr.
Die meisten Menschen, die derzeit im ehemaligen Bürogebäude des stillgelegten Kraftwerks Zuflucht gefunden haben, stammen aus Syrien und Afghanistan. Wie der Kreis mitteilt, sind derzeit zwölf DRK-Helfer im Einsatz, darüber hinaus sieben Mitarbeiter des Kreises und sechs Feuerwehrleute als Brandsicherheits-Wachdienst. Dolmetscher kümmern sich um die Flüchtlinge, ein Dienstleister liefert das Mittagessen an, das im Kraftwerk aufgewärmt wird. "Das Frühstück wird vor Ort zubereitet, das Abendessen wird über Lunchboxen ausgegeben." Aktuell diene der frühere Speisesaal des Gebäudes noch als Schlafraum und die Flüchtlinge gingen zum Essen in ein extra eingerichtetes Speisezelt.
Aufgrund der Materialknappheit sind die Räume noch mit Feldbetten ausgestattet, die im Laufe der Woche durch Doppelstockbetten ersetzt werden sollen. "Damit wird auch die räumliche Situation verbessert."
Da das Gebäude bereits außer Betrieb war, werden die sanitären Anlagen abschnittsweise in Betrieb genommen. Den Flüchtlingen stehen deshalb Duschmöglichkeiten in einem eigens dafür angelieferten Zelt zur Verfügung. Allmählich sollen provisorische Lösungen durch dauerhafte Strukturen ersetzt werden, schreibt der Kreis. "In erster Linie geht es nach wie vor um die Betreuung der Flüchtlinge, ihre medizinische Versorgung und Verpflegung."
Es gebe zahlreiche Hilfsangebote und Sachspenden aus der Bevölkerung. "Die Mitarbeitenden bitten um Verständnis, dass Hilfen aller Art nach wie vor nicht direkt vor Ort entgegen genommen werden können", so der Kreis. Derzeit arbeiteten die zuständigen Stellen daran, eine möglichst ortsnahe Anlaufstelle in Betrieb zu nehmen.
Bildunterschrift: Die Essensausgabe im Zelt wird vorbereitet: Jens Schierbaum und Ingrid Schäfer vom DRK-Ortsverband Petershagen zählen zu den Helfern.
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