Lippische Landes-Zeitung ,
22.01.2005 :
Der Detmolder und der Aufstand / Jürgen Stroop und das Massaker im Warschauer Ghetto
Detmold. Die Volkshochschule hat Dr. Jürgen Hensel vom Jüdischen Historischen Institut Warschau eingeladen, um im Rahmen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus über die Rolle von Jürgen Stroop bei der Niederschlagung des Ghettoaufstandes, seine Haft und seinen Prozess in Warschau zu berichten.
Jürgen Stroop, gebürtiger Detmolder und SS-Brigadeführer, war maßgeblich am Massaker an den Juden im Warschauer Ghetto im Frühjahr 1943 beteiligt. Mit dem Satz "Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr", endet Stroops weltbekannter Bericht über die Räumung des Warschauer Ghettos im April/Mai 1943. Die "Räumung" des Ghettos war ein einziges, etwa vierwöchiges Massaker an Jüdinnen und Juden, während dessen Verlauf Hunderte von Menschen grausam umgebracht wurden.
Stroop meldete täglich den Fortgang der "Aktion" an seinen Vorgesetzten. Diese so genannten "Stroop-Berichte" sind eines der wenigen authentischen Zeugnisse der damaligen Vorkommnisse.
Die Veranstaltung am Mittwoch, 26. Januar, findet in Kooperation mit dem Grabbe-Gymnasium und dem Verein zur Aufarbeitung der Verbrechen der Wehrmacht, Bielefeld, statt. Der Eintritt ist frei. Beginn ist um 11.30 Uhr in der Neuen Aula des Grabbe-Gymnasiums.
22./23.01.2005
detmold@lz-online.de
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