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Lippische Landes-Zeitung , 12.07.1993 :

Besucher des Kinderfestes mussten sich aus Sicherheitsgründen ausweisen / Tänze und Musik aus 20 Ländern vorgeführt

Detmold (mk). "Ich bin gerne in die Klüter Kaserne gekommen, um mich endlich einmal selbst zu überzeugen, wie es hier aussieht und wie die Menschen hier leben", erklärte eine Besucherin des Stadtteil-Kinderfestes in der Gemeinschaftsunterkunft für ausländische Flüchtlinge ("GUK") in der ehemaligen Klüter Kaserne.

Wie der Leiter der Betreuungseinrichtung, Michael Laue, von der Arbeiterwohlfahrt meinte, sei das ein Anliegen der Veranstaltung gewesen. "Gegenseitige Toleranz und Verständnis sollen gefördert werden", so Laue, "und wie es aussieht, ist die Resonanz der Bevölkerung auf das Kinderfest sehr positiv". Eindeutiges Ziel sei es aber, durch eine Begegnung zwischen Asylsuchenden und den Detmoldern Vorurteilen und Gerüchten entgegenzuwirken. Außerdem solle den Besuchern ein neuer Eindruck von der Gemeinschaftsunterkunft vermittelt werden.

Einige der interessierten Detmolder waren erstaunt und schockiert darüber, dass sich jeder Besucher ausweisen musste. Doch Laue klärte auf, dass dies eine Auflage der Landesstelle sei, die im Hinblick auf die vielen Sanktionen gegen Ausländer wirklich verstanden werden müsse.

Trotzdem waren am Samstag viele gekommen, um in der Gemeinschaftsunterkunft neue Akzente zu setzen. Für ein spannendes und unterhaltendes Rahmenprogramm sorgten die engagierten Mitarbeiter der AWO. Beim Torwandschießen, bei Mal- und Schminkaktionen sowie bei Spielen verstanden sich die Kinder auch ohne viele Worte. Auch einige Clowns hatten sich angesagt, um die Besucher zu unterhalten.

Im "GUK"-Cafe war für das leibliche Wohl gesorgt. Hier hatten Kinder und Eltern die Möglichkeit, sich mit den Bewohnern der Einrichtung zu unterhalten. Im Anschluss an das Kinderfest stand ein gemeinsames Grillen auf dem Programm. Mit Musik und Tanz aus 20 verschiedenen Ländern klang das gelungene Fest aus.


Detmold@lz-online.de

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