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Schaumburger Zeitung , 23.12.2004 :

2005 wird spannend für die Heeresflieger / EC-135-Ausbildung steht / NH-90 kommt / Simulator wird erweitert / General ist jetzt General

Bückeburg (rc). Er war bei den Gebirgs- und den Fallschirmjägern, im Ausland, in Celle und in Mendig. Seit dem 12. März dieses Jahres ist er General der Heeresflieger und Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg. Am vergangenen Freitag wurde Richard Bolz mit fast einem dreiviertel Jahr Verspätung zum Brigadegeneral ernannt.

"Hier wird viel und professionell gearbeitet, an der Schule herrscht Aufbruchstimmung", fasst der General die ersten Monaten in Bückeburg zusammen. Die Heeresflieger hätten allen Grund zu sagen: "Es geht vorwärts." Alle Kennzahlen deuten nach oben, so der General und zählt eine ganze Reihe von Neuerungen auf, die auf die Heeresflieger in 2005 warten.

Im 1. Halbjahr beginnt die Ausbildung auf dem Schulungshubschrauber EC-135, "Full Mission" samt der dazugehörigen Simulatoren. Dass die EC-135 nicht für die komplette fliegerische Ausbildung genutzt werden kann ( wir berichteten) bezeichnete der General "als ein Problem, dass gelöst werden muss". Bis der Verteidigungsminister entschieden hat, ob andere Schulungshubschrauber angeschafft oder aber privatisiert wird, behelfen sich die Heeresflieger damit, dass sie die Bo-105 zu Schulungszwecken einsetzten. Das alte Schlachtross der Schule, die Alouette II, wird nach über 40 Jahren Dienstzeit Ende 2005 endgültig ausgemustert.

Die Ausbildung auf der Bell UH-1 d, dem Teppichklopfer, wird ab Februar kommenden Jahres komplett nach Celle verlegt. In Bückeburg werden Kapazitäten gebraucht, denn im zweiten Halbjahr, der exakte Termin steht noch nicht fest, wird die erste NH-90 an die Waffenschule übergeben. Dann wird umgehend mit dem Aufbau der Ausbildung auf diesem neue mittleren Transporthubschrauber begonnen, so der General.

Die Einführung der NH-90 hat zur Folge, dass auch ein neues Simulatorgebäude samt der dazugehörigen Innereien gebraucht wird. Die Bedarfsplanung ist vom Verteidigungsministerium abgesegnet, erste Mittel dafür sollen bereits im kommenden Jahr freigegeben werden. Gebaut werden soll unmittelbar hinter dem vorhandenen Simulator. Auch eine Lösung in der Unterkunftsfrage deutet sich an, wie der General im Hinblick auf laufenden Gespräche nur andeutete.

Die "Full Mission" der EC-135 will die Bundeswehr offensiv vermarkten und weltweit versuchen, Ausbildung nach Bückeburg zu holen. "Ich habe fest vor, damit Geld zu verdienen", weist Bolz darauf hin, dass er nicht nur Soldat, sondern auch Manager ist. Immerhin entstehen der Schule mit ihren fünf Kasernen – Bückeburg, Achum, Celle, Fassberg und Leluc in Frankreich, dort wird die Tiger-Ausbildung durchgeführt – jährlich 120 Millionen Euro Betriebskosten.


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