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Zeitung für Halle, Borgholzhausen und Versmold / Westfalen-Blatt , 02.12.2014 :

Für "ein gutes Miteinander unserer Völker" / Advents-Kaffeetrinken vom Bund der Vertriebenen mit 70 Gästen im Haus Hagemeyer-Singenstroth

Borgholzhausen (sam). Flüchtlinge, Kriege, verlorene Heimat - der Ortsverein Borgholzhausen des Bundes der Vertriebenen beschäftigt sich bei der Adventsfeier im Haus Hagemeyer Singenstroth nicht nur mit erfreulichen Themen. Neben dem gemütlichen Beisammensein widmen sich die rund 70 Gäste aktuellen Problemen in Deutschland und der gesamten Welt.

Der Vereinsvorsitzende Günther Schwarz sprach in seiner Rede die Vielzahl der Asylanträge an und warf damit die Frage auf, wie der Bund der Vertriebenen diese Menschen unterstützen kann. Sie kämen mit der "Hoffnung auf ein friedliches Leben bei und mit uns" und das solle den Menschen auf der Flucht auch geboten werden. Bürgermeister Klemens Keller gab im Bezug darauf Auskunft über die derzeitige Situation von Flüchtlingen in Borgholzhausen. Zur Zeit leben 47 Asylbewerber in der Stadt, darunter Familien mit Kindern, Paare oder Einzelpersonen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Geschichten. Die verlorene Heimat als Gemeinsamkeit verbindet die Mitglieder des BdV mit den geflüchteten Menschen und schafft Solidarität.

Auch auf Bundesebene gehört ein friedvolles Miteinander zu den Zielen des Bundes der Vertriebenen. Mit 1,3 Millionen Mitgliedern, die das gleiche Schicksal teilen, befasst sich die Organisation mit der sozialen Betreuung von Vertriebenen und leistet den in der ehemaligen Heimat verbliebenen Deutschen Unterstützung. Es wird an einem "guten Miteinander unserer Völker" gearbeitet, wie Günther Schwarz das Engagement des Vereins zusammenfasste.

Trotz der vielen ernsten und wichtigen Themen war bei dem jährlichen Adventsfest auch Platz für unbeschwerten Austausch und Begegnung, Freude auf die Weihnachtszeit und Musik. Manfred Lasner begleitete die Winterlieder auf dem Akkordeon und einige Anwesende trugen Weihnachtsgeschichten vor.

Der Höhepunkt des Nachmittags war zum einen die Verleihung der silbernen Ehrennadel an Alexander Krüger. Für seinen Einsatz bei der Restauration des Gedenksteins an der Wegspinne am Hermannsweg lobte Bezirksvorsitzender Ingo Eßler das Ehrenmitglied. "Geht nicht gibt es nicht!" sei dabei das Motto Alexander Krügers gewesen. Der Stein hat für viele BdV-Mitglieder eine große Bedeutung, dient als Ort der Trauer und soll an das Leid der Kriege erinnern.

Zum anderen war die Übergabe der traditionellen Spende in diesem Jahr etwas Besonderes. Das gesammelte Geld geht an eine Aktion in Südafrika, bei dem die Borgholzhausenerin Maria Willich mitarbeitet. Das Projekt kümmert sich dort um Kinder mit zerebraler Kinderlähmung. Als Spende sind fast 300 Euro zusammen gekommen, die Maria Willich bei ihrem Besuch 2015 für ein Haus im Rahmen des Projektes einsetzen wird.

Bildunterschrift: Gehen gemeinsam soziale Projekte an (von links): Stefan Walter, Klemens Keller, Alexander Krüger, Vorsitzender des Ortsvereins Günther Schwarz, Bezirksvorsitzender Ingo Eßler und Maria Willich.

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Zeitung für Halle, Borgholzhausen und Versmold / Westfalen-Blatt, 29./30.11.2014:

Gedenkstein nun weniger auffällig / BdV reagiert auf Kritik - Sonntag wird gefeiert

Borgholzhausen (kg). Der Gedenkstein auf dem Barenberg in Borgholzhausen wird den Wanderern künftig nicht mehr so stark auffallen wie es in den vergangenen Wochen der Fall war (das WB berichtete). Der Bund der Vertriebenen (BDV) hat den mit einer neuen Tafel "aufpolierten" Stein aus den 70er Jahren jetzt stärker seiner Umgebung angepasst. "Ein Kompromiss", sagt Piums BDV-Vorsitzender und Vize-Bezirksleiter Günter Schwarz.

Bei der Adventsfeier, die an diesem Sonntag um 15 Uhr im Haus Hagemeyer-Singenstroth stattfindet, will er auf die Erneuerung des Gedenksteins noch einmal zu sprechen kommen. Es habe etliche Beschwerden über die Modernisierung des Steins gegeben, mit dem der BdV seit Jahrzehnten Wanderer auf dem Barenberg auffordert, auch an die verlorene Heimat jenseits von Oder und Neiße zu denken. Es seien Anrufe direkt bei Förster Carsten Bölts eingegangen, der für den Staatswald in Pium zuständig ist, aber auch bei der Forstverwaltung, sagte Günter Schwarz dem WB.

Wegen der nachdenklich stimmenden Reaktionen, aber auch im Hinblick auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Förster, dessen Vorgänger Horst Rummel die einstige Lichtung am Kammweg mit ausgesucht habe, sei man jetzt überein gekommen, den stabilen Aluminium-Rahmen um den weißen Kies am Fuße des Gedenksteines durch einen Rahmen aus Tannenholz zu ersetzen, die weißen Steine durch Rindenmulch. So füge sich der Gedenkstein mehr in die Natur ein. "Alles andere durften wir so lassen", sagte Günter Schwarz. Er freue sich darüber, dass er wegen des wieder aufgearbeiteten Steins auch positive Rückmeldungen von Wanderern bekommen habe, die den Stein als Mahnung auffassen.


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