2 Veranstaltungen - Nachrichten ,
30.10.2014 :
Tages-Chronologie von Donnerstag, 30. Oktober 2014
_______________________________________________
Veranstaltungskalender:
- Donnerstag, 30. Oktober 2014 um 19.30 Uhr -
Filmvorführung: "Der blinde Fleck" (Deutschland 2013, Regie: Daniel Harrich, 99 Minuten)
Veranstaltungsort:
Offene Kirche St. Simeonis
Simeonskirchhof / Weingarten
32423 Minden
www.kirchenkreis-minden.de/simeonis
2014 wurde "Der blinde Fleck" mit dem Friedenspreis des deutschen Films und dem Publikumspreis der Filmkunstmesse ausgezeichnet.
Der Film erzählt vom Engagement und den Recherchen des Journalisten Ulrich Chaussy, der mehr als dreißig Jahre lang die extrem rechten Hintergründe des so genannten "Oktoberfest-Attentats", dem bisher schwersten Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik, aufzuklären versuchte. Bei den Recherchen stößt Chaussy auf Ungereimtheiten, und so wachsen seine Zweifel an den offiziellen Ermittlungsergebnissen.
In diesem spannenden Film werden die Schrecken des Attentats wieder lebendig und die politisch motivierten Verschleierungen durch den Verfassungsschutz wirken verstörend - ein überaus aktuelles Thema vor dem Hintergrund der Ermittlungspannen durch Verfassungsschutzorgane im Fall des "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU).
Eine Veranstaltung in Kooperation mit "Minden für Demokratie und Vielfalt e.V."
-----------------------------------------------------------
- Donnerstag, 30. Oktober 2014 um 19.30 Uhr -
Lesung mit dem Übersetzer Michael Halfbrodt: Èmile Pouget: Die Revolution ist Alltagssache. Schriften zur Theorie und Praxis des revolutionären Syndikalismus
Veranstaltungsort:
Gewerkschaftsbüro der FAU
Metzer Straße 20
33607 Bielefeld
www.fau.org/ortsgruppen/bielefeld/
Buchpräsentation - "Die Revolution ist Alltagssache"
Émile Pouget? Nie gehört? Nicht verwunderlich, zählt Pouget (1860 - 1931) doch zu den Vergessenen unter den großen Initiatoren moderner Sozialbewegungen. Dabei war Pouget zu Lebzeiten in Paris, der Weltmetropole des ausgehenden 19. Jahrhunderts, eine durchaus illustre Gestalt. Sein "Père Peinard", ein im Argot geschriebenes Anarcho-Blatt, genoss einen legendären Ruf. Mit derbem Witz machte er sich Woche für Woche über alles lustig, was der guten Gesellschaft heilig war. Nicht umsonst gilt Pouget als einer der begabtesten Journalisten, die die libertäre Bewegung je hervorgebracht hat. Doch mit Sarkasmen allein ließen sich Ausbeutung, Elend und staatliche Repression auf Dauer nicht bekämpfen. So trat an die Seite des grimmigen Publizisten der Gewerkschaftsstratege, der Gründervater und die graue Eminenz des "revolutionären Syndikalismus". Nur jenseits von Staat und Parteien, durch direkte gewerkschaftliche Aktion, sind die arbeitenden Menschen in der Lage, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Nur aus dieser Selbstermächtigung, am Arbeitsplatz wie im Alltagsleben, kann eine neue Ethik und die Grundsätze einer Gesellschaft freier Menschen entstehen.
Die Schriften, in denen Pouget, vor einem Jahrhundert, dieses Konzept gesellschaftlicher Autonomie darlegte, liegen nun erstmals in deutscher Sprache vor und werden vom Übersetzer und Kommentator, Michael Halfbrodt, vorgestellt.
Eine Veranstaltung der Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) Bielefeld.
_______________________________________________
www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Donnerstag, 30. Oktober 2014
Am 9. November 2014 wird der Autor Dieter Besserer sein Buch "Jüdisches Leben in der Stadt Preußisch Oldendorf" bei der Veranstaltung "Novemberklänge" im Haus des Gastes in Bad Holzhausen vorstellen.
Am 29. Oktober 2014 gedachten Oberbürgermeister Pit Clausen und der Vizekonsul der Republik Polen am Ehrenfeld für ausländische Kriegstote auf dem Bielefelder Sennefriedhof der polnischen Kriegsopfer.
Die für heute angekündigte Veranstaltung "Aus dem Tagebuch von Lenchen Liesemeier" im Detmolder Rathaus mit der Historikerin Gudrun Mitschke-Buchholz wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Am 29. Oktober 2014 weihte das psychiatrische Krankenhaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in der Kreuzkirche im LWL-Klinikum Gütersloh eine Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde ein.
Am 9. November 2014 laden Heimatverein, Kolpingsfamilie, Musik- und Kulturverband zum Theaterstück "Engel mit nur einem Flügel" über die wahre Geschichte eines jüdischen Jungen in der NS-Zeit in Verl ein.
Für den 16. November 2014, um 14.00 Uhr, kündigt die Ortsgruppe Bad Oeynhausen im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) auf dem Eidinghauser Friedhof ein Gedenken für die "Ostvertriebenen" an.
Für heute, um 14.30 Uhr, lud der "Ostdeutsche Kreis" zu einer Ansprache von Stephan Grigat über seine Tätigkeit als Sprecher der "Landsmannschaft Ostpreußen e.V." in die "Gelbe Schule" in Bad Salzuflen ein.
Für den 4. November 2014 ist eine Sitzung der Kreisgruppe Gütersloh der "Landsmannschaft Schlesien", Mitglied im revanchistischen "BdV", um 15.00 Uhr in einem Gütersloher Seniorenzentrum angekündigt.
Mitte Juli 2012 hat die extrem rechte "Justiz-Opfer-Hilfe NRW" ein Büro beziehungsweise die "Botschaft Germanitien" in dem Gebäude von Ralf Wachsmuth in der Lübbecker Straße 35 - 39 in Löhne eröffnet.
Für den 5. November 2014 ist für Mitglieder des Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe e.V. (IHC) eine Rede des AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke um 18.45 Uhr bei "HLB Stückmann, Bielefeld" angekündigt.
Am 28. Oktober 2014 hat der Rat der Stadt Brakel unter Tagesordnungspunkt 10 auf Antrag von Stefan Heilemann (Liste Zukunft) einmütig einer Resolution gegen Antisemitismus und Rassismus zugestimmt.
_______________________________________________
Preußisch Oldendorf: Buchvorstellung "Jüdisches Leben"
Am 9. November 2014 wird der Autor und langjährige Stadtheimatpfleger Dieter Besserer sein Buch "Jüdisches Leben in der Stadt Preußisch Oldendorf" im Rahmen der "Novemberklänge" im Haus des Gastes in Bad Holzhausen vorstellen. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, das Westfalen-Blatt.
-----------------------------------------------------------
Bielefeld: Gedenken an polnische Kriegsopfer
Am 29. Oktober 2014 gedachten Oberbürgermeister Pit Clausen und der Vizekonsul der Republik Polen, Jakub Wawrzyniak, am Ehrenfeld für ausländische Kriegstote auf dem Bielefelder Sennefriedhof der polnischen Kriegsopfer. Darüber berichten heute, am 30. Oktober 2014, das Westfalen-Blatt und die Neue Westfälische.
-----------------------------------------------------------
Detmold: Veranstaltung über Lenchen Liesemeier abgesagt
Die für heute, 30. Oktober 2014, angekündigte Veranstaltung "Aus dem Tagebuch von Lenchen Liesemeier 1914 bis 1919" im Rathaus Detmold mit der Historikerin Gudrun Mitschke-Buchholz wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Darüber berichtet aktuell die Stadt Detmold.
-----------------------------------------------------------
Gütersloh: Einweihung der Gedenkstätte für NS-Opfer
Am 29. Oktober 2014 weihte das allgemeinpsychiatrische Krankenhaus des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in der Kreuzkirche im LWL-Klinikum Gütersloh eine Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde ein. Darüber berichten heute, am 30. Oktober 2014, das Westfalen-Blatt, die Neue Westfälische und die Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke.
1.017 Gütersloher Opfer der "Euthanasie"-Verlegungen
Drei Orte widmet das LWL-Klinikum Gütersloh dem Gedenken an NS-Opfer: dem vormaligen Anstaltsfriedhof, einen neuen Gedenkstein und dezent beleuchtete Namensbänder an den Wänden der klinikeigenen Kreuzkirche. Mit all dem erinnert das allgemeinpsychiatrische Krankenhaus des LWL an die ermordeten Psychiatrie-Patientinnen und -Patienten aus der damaligen Provinzialheilanstalt Gütersloh während der NS-Zeit. Der historische Hintergrund: Zwischen 1940 und 1943 wurden 1.017 Gütersloher Patientinnen und Patienten Opfer der "Euthanasie"-Verlegungen. Die Nationalsozialisten sprachen diesen Menschen das Lebensrecht ab, die sie als "gänzlich gemeinschafts- und arbeitsunfähig" aussortierten und in Vernichtungslager deportierten.
- Informationen unter: www.erna-k-gedenkblog.blogspot.de
-----------------------------------------------------------
Verl: Theaterstück "Engel mit nur einem Flügel"
Am 9. November 2014 laden der Heimatverein Verl, die Kolpingsfamilie Verl und der Musik- und Kulturverband Verl zu dem Theaterstück "Engel mit nur einem Flügel" über die wahre Geschichte eines jüdischen Jungen in der Zeit des Nationalsozialismus in der Aula der Realschule Verl ein. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, die Neue Westfälische.
-----------------------------------------------------------
Bad Oeynhausen: Revanchistischer Klartext
Für den 16. November 2014, am "Volkstrauertag", kündigt die Ortsgruppe Bad Oeynhausen im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) am "Gedenkkreuz" (Inschrift: "Fern doch treu") auf dem Eidinghauser Friedhof ein Gedenken für die "Ostvertriebenen", die "durch Krieg, Flucht, Vertreibung und Verschleppung ihr Leben verloren", an. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, die Neue Westfälische.
-----------------------------------------------------------
Bad Salzuflen: Vortrag über die "Landsmannschaft Ostpreußen e.V."
Heute, am 30. Oktober 2014, lud der "Ostdeutsche Kreis" interessierte Gäste zu einem Vortrag von Stephan Grigat aus Detmold über seine Tätigkeit als Sprecher der "Landsmannschaft Ostpreußen e.V." (LO) in die "Gelbe Schule" in Bad Salzuflen ein. (1)
" ... besonders herzlich die Angehörigen der früheren deutschen Wehrmacht"
Grigat (Jahrgang 1964), Mitglied der CDU-Fraktionen im Rat der Stadt Detmold und im Kreis Lippe sowie Vizepräsident des revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV), sorgte am 29. Mai 2011 europaweit für Schlagzeilen: Er begrüßte als Sprecher der "Landsmannschaft Ostpreußen e.V.", auf deren "Deutschlandtreffen" in Erfurt "besonders herzlich die Angehörigen der früheren deutschen Wehrmacht. Dies ist mir ein besonderes Anliegen. Deutsche Soldaten haben unter Einsatz ihres Lebens die Flucht hunderttausender Ostpreußen ermöglicht und dafür tausendfach ihr eigenes Leben hingegeben. Deutschland schuldet Ihnen Dank, Ostpreußen steht in Ihrer Schuld. Sie sind uns herzlich willkommen!"
Relativierung des Holocaust
Damit nicht genug: "Die Vertreibung als solche und die damit zusammenhängenden Taten waren unverjährbare und in ihrer Dimension in der Neuzeit einzigartige Verbrechen", verkündete Grigat am 29. Mai 2011 in Erfurt unter enthusiastischen Beifall - ungeniert und unwidersprochen.
"Kulturhistorisches Seminar" im "Ostheim" in Bad Pyrmont
Vom 3. bis zum 7. November 2014 veranstaltet die "Landsmannschaft Ostpreußen e.V." im "Ostheim" in Bad Pyrmont ("Jugendbildungs- und Tagungsstätte" der LO), ein "Kulturhistorisches Seminar" zum Thema "Ost- und Westpreußens Schriftsteller im 18. - 20. Jahrhundert - Von Christian Donalitius bis Johannes Bobrowski". Am 6. November 2014 ist dort auch Dr. Marianne Kopp, Vorsitzende der "Agnes-Miegel-Gesellschaft e.V.", als Referentin über "Agnes Miegel (1879 - 1964) als Dichterin der Heimat Ostpreußen" angekündigt. (2)
Agnes Miegel: NS-Dichterin und Hitler-Verehrerin
Während der NS-Zeit war Agnes Miegel eine bekennende Verehrerin Adolf Hitlers. Sie wurde 1933 Mitglied der NS-Frauenschaft und nach der "Säuberung" Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie der Dichtung, einer Unterabteilung der Preußischen Akademie der Künste. Im Oktober 1933 gehörte sie zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg unterschrieb sie den Aufruf der Kulturschaffenden zur "Volksbefragung" wegen der Zusammenlegung des Amtes des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. 1939 nahm sie das Ehrenzeichen der Hitlerjugend entgegen; 1940 wurde sie Mitglied der NSDAP.
Sonderliste der "Gottbegnadetenliste"
Als bekannte "ostpreußische Heimatdichterin" wurde sie zu einem literarischen Aushängeschild des NS-Regimes. Während der NS-Zeit erhielt sie den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, wurde sie von Hitler in die Sonderliste der "Gottbegnadetenliste" mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern aufgenommen.
Veröffentlichungen im neonazistischen Umfeld
In der Bundesrepublik publizierte Miegel im neonazistischen Umfeld, so etwa in der Monatszeitschrift "Nation und Europa", die 1951 von dem ehemaligen SS-Sturmführer Arthur Erhardt und dem ehemaligen SA-Obersturmführer Herbert Böhme gegründet wurde.
"Landsmannschaft Ostpreußen" NRW unterstützt extrem rechte "Gedächtnisstätte"
Im Dezember 2013 suchte die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der "Landsmannschaft Ostpreußen e.V." im "Rundschreiben 4/2013" "Sponsoren" für das extrem rechte "Kultur- und Tagungszentrum Gedächtnisstätte … Guthmannshausen".
Personelle Überschneidungen zum Collegium Humanum
Das leer stehende Rittergut in Guthmannshausen (Kreis Sömmerda), vormals als landwirtschaftliche Landesschule genutzt, gehörte bis Mai 2011 noch dem Land Thüringen. Dann verkaufte die Thüringer Liegenschaftsgesellschaft die unter Denkmalschutz stehende Immobilie mit Hilfe eines Maklers an ein Mitglied der "Gedächtnisstätte e.V.", die Heilpraktikerin Bettina Maria Wild-Binsteiner aus Hessen. Der Verein "Gedächtnisstätte" wurde am 23. Mai 1992 in Vlotho gegründet, wo auch das 2008 verbotene "Collegium Humanum" seinen Sitz hatte. Dieses habe antisemitische Propaganda betrieben und weise eine Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus auf, hieß es in der Verbotsverfügung des Bundesinnenministeriums. Zwischen "Collegium Humanum" und "Gedächtnisstätte e.V." gab es personelle Überschneidungen, etwa in Person von Ursula Haverbeck-Wetzel, die das "Collegium Humanum" als Vorsitzende leitete und auch dem Trägerverein der "Gedächtnisstätte e.V." bis 2003 vorstand. Sie prägt auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand noch maßgeblich die Ausrichtung von "Gedächtnisstätte e.V." Zeitweise hatten beide Einrichtungen die gleiche Anschrift.
"Ostdeutscher Kreis" - Gedenkstein ausschließlich für "die deutschen Vertriebenen"
Am 7. Dezember 2011 scheiterte im Hauptausschuss der Stadt Bad Salzuflen ein Antrag des rechten CDU-Ratsherrn Ekkehard Schlicht zur Errichtung eines Gedenksteines im Ortsteil Wüsten ausschließlich für "die deutschen Vertriebenen".
"Deportation der Deutschen aus ihrer Heimat"
Ekkehard Schlicht, Leiter des "Ostdeutschen Kreises", nach eigenen Angaben eine "lockere Zusammenkunft von ehemaligen Bewohnern der Ostdeutschen Provinzen", wollte den fünf mal fünf Meter großen Gedenkstein zur "Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Deportation der Deutschen aus ihrer Heimat, den ostdeutschen Provinzen und dem Sudetenland, nach 1945" neben dem Kriegerdenkmal aufstellen lassen.
(1) Im Februar 2010 referierte Stephan Grigat beim "Ostdeutschen Kreis" über "Kreis und Stadt Goldap (östliches Ostpreußen)".
(2) In Grigats Heimatstadt Detmold fand die Umbenennung des "Agnes-Miegel-Weges" bereits im Jahr 2009 statt.
-----------------------------------------------------------
Kreis Gütersloh: "Landsmannschaft Schlesien"
Für den 4. November 2014 ist ein Treffen der Kreisgruppe Gütersloh der "Landsmannschaft Schlesien", Mitglied im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV), im Gütersloher Seniorenzentrum am Bachschemm 2 angekündigt. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, das Westfalen-Blatt.
-----------------------------------------------------------
Löhne: "Botschaft Germanitien" ...
Mitte Juli 2012 hat die vom Landesamt für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen und dem Polizeilichen Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe beobachtete extrem rechte "Justiz-Opfer-Hilfe NRW" ("JOH") ein Büro beziehungsweise die "Botschaft Germanitien" in dem Gebäude von Ralf Wachsmuth in der Lübbecker Straße 35 - 39 in Löhne eröffnet. Darüber berichten heute, am 30. Oktober 2014, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt.
... unter Zwangsverwaltung
Da Wachsmuth nach eigenen Angaben "seit dem 1. Januar 2012 keine Steuern" mehr bezahlt, wurde am 22. November 2012 die Versteigerung des Gebäudes und ein Dreiviertel Jahr später die Zwangsverwaltung angeordnet: Seit dem 22. August 2013 kontrolliert ein Rechtsanwalt die Mieteinkünfte aus dem Gebäude.
Strafbefehle ...
Am 26. August 2014 verwarf das Amtsgericht Bad Oeynhausen die Einsprüche von Axel Thiesmeier und Ralf Wachsmuth, Vorstandsmitglieder der "JOH", gegen zwei Strafbefehle wegen versuchter Nötigung und einem Strafbefehl wegen Sachbeschädigung.
... Haftbefehle
Am 13. Dezember 2013 hatte die Polizei in der "Botschaft Germanitien" zwei Haftbefehle gegen Ralf Wachsmuth vollstreckt und dabei Axel Thiesmeier wegen versuchter Nötigung vorübergehend festgenommen. Am 29. November 2013 hatte Ralf Wachsmuth zudem im Streit mit einem Kunden seiner "WAG-JOH Maschinenvermietuung" (Rechtschreibung im Original) gegen dessen parkendes Auto getreten und dabei einen Schaden von 700 Euro verursacht.
"Ausfälle" ...
Am 2. Oktober 2014 vermeldete die "JOH": "Auf grund mehrerer Ausfälle im Büro Löhne wrd die Justiz-Opfer-Hilfe / Deutschland bis zum Jahreende 2014 keine neuen / weiteren juristischen "Aufträge" entgegen nehmen. ( ... ) Weiter Auskünfte zu dieser Bekanntmacheung wird es nicht geben."
Bündnis-Treffen
Am 3. November 2014 findet ein Koordinationstreffen des Bündnisses "Gemeinsam für Vielfalt - Löhne gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus" im Jugendzentrum Riff zum weiteren Protest gegen die "JOH" statt.
- Informationen unter: www.loehnegegenrechts.wordpress.com
-----------------------------------------------------------
Bielefeld: AfD-Vorsitzender Lucke zu Gast beim IHC
Für den 5. November 2014 ist beim Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe e.V. (IHC) eine Rede des AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke "nur für Mitglieder sowie geladene Gäste" um 18.45 Uhr bei "HLB Stückmann, Bielefeld" angekündigt. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, Radio Bielefeld.
-----------------------------------------------------------
Brakel: Resolution gegen Antisemitismus und Rassismus
Am 28. Oktober 2014 hat der Rat der Stadt Brakel unter Tagesordnungspunkt 10 auf Antrag von Stefan Heilemann (Liste Zukunft) einstimmig einer "Resolution gegen Antisemitismus und Rassismus" zugestimmt. Darüber berichtet heute, am 30. Oktober 2014, die Neue Westfälische.
- Informationen unter: www.brakel.de/Stadt/Rat-Aussch%C3%BCsse/Ratsinformationssystem
_______________________________________________
Artikel-Einträge in der Datenbank:
Lübbecker Kreiszeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Jüdische Geschichte auf 540 Seiten / Autor Dieter Besserer hat sechs Jahre lang recherchiert
Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 30.10.2014:
Lichter entzündet für polnische Kriegstote / Gedenkveranstaltung auf dem Sennefriedhof
Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Gedenken an die Opfer der Kriege / Polnischer Vizekonsul Jakub Wawrzyniak legt Kranz auf dem Sennefriedhof nieder
Stadt Detmold, 30.10.2014:
Absage der Lesung "Aus dem Tagebuch von Lenchen Liesemeier"
Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke, 30.10.2014:
Gedenken an ermordete Patienten
Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 30.10.2014:
Symbolisches Grab für die Ermordeten / Das LWL-Klinikum weihte gestern die Gedenkstätte für ermordete Psychiatrie-Patienten ein
Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
1.017 Namen leuchten ewig im Licht / Einweihung der Gedenkstätte für die ermordeten Psychiatrie-Patienten in der Zeit des Nationalsozialismus
Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Von den Nazis ermordet / Gedenkstätte für Gütersloher Psychiatrie-Patienten eröffnet
Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 30.10.2014:
Erinnerung wird wachgehalten / Theaterstück erzählt die bewegende Geschichte eines jüdischen Jungen
Neue Westfälische 12 - Bad Oeynhausen, 30.10.2014:
Bund der Vertriebenen gedenkt der Kriegsopfer
Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Informationen über Alzheimer
Löhner Zeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Bündnis tritt für Vielfalt ein
Neue Westfälische 13 - Löhne und Gohfeld, 30.10.2014:
Polizei ermittelt wegen Kennzeichen-Missbrauch
Radio Bielefeld, 30.10.2014:
Streit um Lucke-Einladung
Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 30.10.2014:
Zeichen gegen Antisemitismus / Rat Brakel stimmt Resolutionsentwurf zu
_______________________________________________
Lübbecker Kreiszeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Jüdische Geschichte auf 540 Seiten / Autor Dieter Besserer hat sechs Jahre lang recherchiert
Preußisch Oldendorf (WB). Die Musikschule organisiert in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, der Realschule, der Kirchengemeinde Bad Holzhausen, dem Posaunenchor Bad Holzhausen und der Stadtbücherei Espelkamp eine Gedenkstunde zur Erinnerung an jüdisches Leben in Preußisch Oldendorf. Die Gedenkstunde ist am Sonntag, 9. November, und beginnt um 19 Uhr im Haus des Gastes.
In diesem Jahr steht die Vorstellung des neuen Buches "Jüdisches Leben in der Stadt Preußisch Oldendorf" von Stadtgeschichtsforscher Dieter Besserer im Zentrum der Gedenkstunde. Deshalb sind auch der Rat der Stadt, die Schulen, die Kirchen, die Heimatpfleger, der Stadtarchivar und die Jüdische Kultusgemeinde eingeladen. Zudem werden zahlreiche Sponsoren erwartet, ohne die das Buchprojekt nicht hätte realisiert werden können. Die Arbeiten an dem Werk nahmen insgesamt sechs Jahre in Anspruch.
Sie umfassten vor allem umfangreiche Archivstudien. 2013 begann Dieter Besserer mit der Texterstellung. Auch die Nachfahren der jüdischen Familien Löwenstein in Amsterdam und in Bonn, mit denen Besserer in Verbindung stand, und die auch Unterlagen sowie Fotos zur Verfügung gestellt haben, sind eingeladen.
Das Buch umfasst etwa 540 Seiten. Davon widmen sich etwa 100 Seiten der Dokumentation des jüdischen Friedhofes in Wort und Bild. Herausgeber des Buches ist die Stadt Preußisch Oldendorf, der Druck erfolgt durch die Firma Kölle. Alle in den Quellen nachweisbaren jüdischen Einwohner vom 16. bis zum 20. Jahrhundert werden namentlich genannt. Die einzelnen Familien werden umfangreich mit weiteren Artikeln behandelt. Das Buch kann im Anschluss an die Veranstaltung im Haus des Gastes für 20 Euro erworben werden. Im Anschluss wird eine Spende für einen Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus gesammelt.
Bildunterschrift: Bereiten die Gedenkstunde am 9. November vor (von links): Helmut Recker, Ralf Köster, Johanna Hespe, Wilhelm Hoffmann und Buchautor Dieter Besserer.
_______________________________________________
Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 30.10.2014:
Lichter entzündet für polnische Kriegstote / Gedenkveranstaltung auf dem Sennefriedhof
Senne (kem). Am Ehrenfeld für ausländische Kriegstote legten gestern Oberbürgermeister Pit Clausen und der Vizekonsul der Republik Polen, Jakub Wawrzyniak, Kränze nieder und zündeten zwei Lichter an. Damit gedachten sie der polnischen Kriegsopfer. Mit dabei auch Vertreter der Deutsch-Polnischen Gesellschaft.
Allerheiligen ist für Polen wie für Deutsche ein Tag, der Toten zu gedenken. Zum vierten Mal trafen sich nun Vertreter aus beiden Ländern auf dem Sennefriedhof am Ehrenfeld ausländischer Kriegstoter, auf dem 312 Opfer aus Polen, Russland und Jugoslawien ruhen. Oberbürgermeister Pit Clausen erinnerte an den Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren und den deutschen Überfall auf Polen vor 75 Jahren, der den Zweiten Weltkrieg auslöste und betonte, wie viel Leid Krieg über die Menschen bringt. Die deutsch-polnische Verbundenheit sei ein Beispiel, wie aus Feinden Freunden werden, sagte Clausen. "Ich wünsche uns den Mut, auf den Frieden zu setzen und das Kämpfen zu lassen", erklärte er angesichts der derzeitigen Kriege in der Welt.
Vizekonsul Jakub Wawrzyniak sagte, umso wichtiger sei es, die Toten zu ehren und an die Vergangenheit zu erinnern, um aus Fehlern zu lernen. Die deutsch-polnische Freundschaft sei kein Wunder, sondern die Leistung vieler Menschen. Angesichts der russischen Aggression in der Ukraine seien die Einbettung Polens in die NATO (seit 15 Jahren) und die Europäische Union (seit zehn Jahren) ebenfalls wichtige Jahreszahlen.
"Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass diese Beitritte so wichtig würden und dass dies sich in so drastischer Weise zeigt?", fragte Wawrzyniak, der betonte, dass heute viele Polen in Deutschland leben und stark integriert seien. "Wenn sie nicht die Möglichkeit haben, nach Polen zu fahren, gehen sie zu den Ehrenfeldern und zünden Kerzen an", berichtete Wawrzyniak, bevor der Pfarrer der katholischen Mission in Bielefeld, Krzysztof Romanowski, zusammen mit den Anwesenden für die Toten betete.
Bildunterschrift: Gedenken: Der polnischen Toten und der Opfer der Kriege gedenken Rainer Lux (v. l.), Vizekonsul Jakub Wawrzyniak, Oberbürgermeister Pit Clausen, Andreas Chmielecki, Krzysztof Romanowski, Agata Kotowska und Olaf Selonke am Ehrenfeld ausländischer Kriegstoter auf dem Sennefriedhof.
_______________________________________________
Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Gedenken an die Opfer der Kriege / Polnischer Vizekonsul Jakub Wawrzyniak legt Kranz auf dem Sennefriedhof nieder
Senne (peb). Bei einer Gedenkfeier am Ehrenfeld der ausländischen Kriegstoten auf dem Sennefriedhof haben Polen und Deutsche gestern gemeinsam der Opfer der Weltkriege gedacht. Jakub Wawrzyniak, Vizekonsul am polnischen Generalkonsulat in Köln, und Oberbürgermeister Pit Clausen schlossen dabei die Verfolgten und getöteten heutiger Konflikte in das Gedenken ein. "Krieg ist niemals eine Lösung", sagte Wawrzyniak. Umso wichtige sei es, an die Opfer zu denken. Dass aus "Feinden Freunde wurden", wie es Clausen mit Blick auf die deutsch-polnische Freundschaft sagte, ist nach den Worten des Vizekonsuls "kein Wunder, sondern die Leistung von Menschen".
100 Jahre nach Beginn des Ersten und 75 Jahre nach dem Anfang des Zweiten Weltkriegs "ist uns gerade im Jahr 2014 klar, wie viel Elend Krieg bringt", betonte der Oberbürgermeister, weil auch jetzt an vielen Orten wieder gekämpft werde. Dass heute die einst verfeindeten Deutschen und Polen gemeinsam gedenken, sei auch ein Zeichen dafür, dass es besser sei auf Frieden zu setzen als auf Krieg. "Dazu gehört manchmal auch Mut. Diesen Mut wünsche ich uns."
Für das polnische Generalkonsulat ist der anstehende Allerheiligen-Feiertag der Anlass für die Gedenkveranstaltung am Ehrenfeld auf dem Sennefriedhof. "In Polen ist das ein besonderer Tag", an dem viele seiner Landsleute aus dem Ausland in ihre Heimat reisen, um der Verstorbenen zu gedenken - oder im Ausland Gedenkstätten aufsuchten. In dem vom Generalkonsulat in Köln betreuten Bereich gebe es davon hunderte.
An der Kranzniederlegung nahmen auch Rainer Lux und Andreas Chmielecki von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bielefeld teil sowie von der Polnischen Katholischen Mission in Bielefeld Agata Kotowska und Pfarrer Krzysztof Romanowski, der auf dem Ehrenfeld das Gebet sprach, und Olaf Selonke, Referent für Städtepartnerschaften im Rathaus.
Bildunterschrift: Am Ehrenfeld der ausländischen Kriegstoten haben (von links) Rainer Lux (Deutsch-Polnische Gesellschaft), Vizekonsul Jakub Wawrzyniak, Oberbürgermeister Pit Clausen, Andreas Chmielecki (Deutsch-Polnische Gesellschaft), Pfarrer Krzysztof Romanowski und Agata Kotowska von der Polnischen Katholischen Mission sowie Olaf Selonke (Stadtverwaltung) der Opfer des Krieges gedacht.
_______________________________________________
Stadt Detmold, 30.10.2014:
Absage der Lesung "Aus dem Tagebuch von Lenchen Liesemeier"
Die Lesung im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Ersten Weltkrieg "Aus dem Tagebuch von Lenchen Liesemeier" muss leider abgesagt werden. Auf Grund von polizeilichen Ermittlungen ist das Rathaus heute für den Dienstbetrieb gesperrt.
Die Lesung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
_______________________________________________
Gütersloher Volkszeitung / Die Glocke, 30.10.2014:
Gedenken an ermordete Patienten
Gütersloh (gl). Die schiere Zahl lässt erschaudern: systematischer Mord in 1.017 Fällen. So viele Psychiatrie-Patienten sind zwischen 1940 und 1943 aus der Provinzialheilanstalt Gütersloh - dem Vorläufer der LWL-Klinik - abtransportiert worden, um sie zu töten.
Das nationalsozialistische Regime mit seiner menschenverachtenden Rassenhygiene sprach ihnen das Recht zu leben ab. Die 1.017 Menschen wurden ermordet, weil sie den Machthabern als "gänzlich gemeinschafts- und arbeitsunfähig" galten.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erinnert jetzt auf dem Gelände der LWL-Klinik an diese Opfer des finstersten Kapitels deutscher Geschichte. Die neue, am Mittwoch eingeweihte Erinnerungsstätte umfasst den vormaligen Anstaltsfriedhof, einen Gedenkstein und beleuchtete Namensbänder an den Wänden der Kreuzkirche.
Der Stein stellt laut LWL eine symbolische Ruhestätte für die Ermordeten dar. In der Kreuzkirche sind sie alle persönlich genannt. Informationstafeln auf dem Friedhof gruppieren sich zu einem Rundgang, der exemplarisch die Geschichte der Einrichtung und der Psychiatrie erschließt. Es gehe auch darum, "die Erinnerung in nachfolgenden Generationen wachzuhalten", erklärt das LWL-Klinikum. "Diese Gedenkstätte soll die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte fördern. Wir wollen zum Nachdenken darüber anregen, was eine humane Gesellschaft heute auszeichnet."
Die Klinik-Seelsorgerin Ulrike Koj gab zum Auftakt der Einweihungsfeier einen geistlichen Impuls. Bürgermeisterin Maria Unger (SPD) sagte: "Fassungslos stehen wir auch nach Jahrzehnten vor dem Leid und dem Unrecht, das Menschen geschehen ist, die in psychiatrischen Kliniken Hilfe und Heilung gesucht haben." Sie würdigte, dass nun ein Ort des Erinnerns und Gedenkens geschaffen worden sei. "Warum ist es wichtig, diese Orte zu haben? Weil sie uns schmerzlich bewusst machen, dass die große schreckliche Maschinerie des Mordens von vielen kleinen Rädchen angetrieben wurde."
Mit der Nennung der Namen werde den Opfern ihre Identität zurückgegeben, sagte Unger weiter. "Sie machen uns klar, dass wir eben nicht vor einer anonymen, unvorstellbar großen Menge stehen, sondern dass es Menschen aus unserer unmittelbaren Umgebung waren, die vernichtet wurden. Dieses Bewusstsein können nur lokale Orte des Gedenkens schaffen."
LWL-Direktor Matthias Löb betonte in seiner Rede: "Es gibt nichts zu beschönigen: Der Provinzialverband Westfalen und die Westfälischen Provinzial-Heilanstalten als Vorgänger des LWL und der heutigen LWL-Kliniken für Psychiatrie haben sich damals aktiv an Unrechtstaten beteiligt, für die wir heute kaum noch Worte finden."
Er rief in Erinnerung, was zwischen 1940 und 1943 geschah: "1.017 Patienten wurden Opfer der so genannten Euthanasie-Verlegungen. Ein Großteil wurde in der Gaskammer von Hadamar, der zentralen Tötungsanstalt für die westfälischen Patienten, ermordet. Oder die Menschen starben durch Überdosen an Medikamenten, durch Hunger, Kälte und katastrophale hygienische Verhältnisse in den Durchgangs- und Zielanstalten."
Zur Eröffnung der Gedenkstätte gab es zwei Vorträge. Professor Dr. Bernd Walter gab eine historische Einordnung der nationalsozialistischen Euthanasie. Bernd Meißnest sprach über "Wege der Auseinandersetzung mit einem langen Schatten".
Bildunterschrift: Den Opfern einen Namen geben: Das beleuchtete Band in der Kreuzkirche, auf dem alle 1.017 ermordeten Psychiatrie-Patienten verzeichnet sind, ist der eindrucksvollste Teil der neuen Gedenkstätte. Das Namensband verläuft an drei Seiten der Kreuzkirche auf dem Klinikgelände.
_______________________________________________
Neue Westfälische 07 - Gütersloh, 30.10.2014:
Symbolisches Grab für die Ermordeten / Das LWL-Klinikum weihte gestern die Gedenkstätte für ermordete Psychiatrie-Patienten ein
Von Peter von Kageneck
Gütersloh. Auch 70 Jahre nach der Zeit des Nationalsozialismus bewegt die Ermordung der Gütersloher Psychiatrie-Patienten die Menschen. Das zeigte das große Interesse gestern: Das LWL-Klinikum weihte die Gedenkstätte für die 1.017 ermordeten Patienten zwischen 1940 und 1943 ein. Die Einweihung wurde jedoch nicht gefeiert - vielmehr wurde den Opfern in der Kreuzkirche der Klinik respektvoll gedacht.
Bernd Meißnest, heutiger Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie, war dankbar für das breite Interesse - nicht nur gestern. Immer wieder kämen Angehörige und Bürger, die die Institution auf die Vergangenheit aufmerksam machten. Den Anstoß zu der Gedenkstätte gab passenderweise auch das Interesse eines Bürgers.
Die Menschen wurden in den Jahren des Nationalsozialismus aus der damaligen Provinzialheilanstalt Gütersloh verlegt. Sie galten als nicht heilbar oder als gemeinschafts- und arbeitsunfähig. Sie wurden abtransportiert, um systematisch ermordet zu werden (die NW berichtete). Das wollte die Klinik des Landschaftsverbundes Westfalen-Lippe nicht vergessen.
"Geschichte bewahren, Geschichte sichtbar machen, aus der Geschichte lernen", sagte Matthias Löb, "darum geht es heute". Matthias Löb ist Direktor des LWL und für die Eröffnung der Gedenkstätte nach Gütersloh gekommen.
Rolf Westheider vom Stadtmuseum Gütersloh führte die vielen interessierten Gäste durch den Nachmittag. Zum Abschluss der Reden stellte er für den anschließenden Rundgang die Dreiteilung des Gedenkens vor. "Die Klinikgeschichte ist nicht isoliert, sondern Bestandteil der Geschichte Güterslohs", unterstrich Westheider.
In der Kreuzkirche gibt ein Erinnerungsband auf Hüfthöhe all den ermordeten Patienten ihre Namen zurück: "Wir möchten die Opfer aus der Anonymität heben", so Westheider. Dort sei ein persönliches Gedenken möglich. Der große Gedenkstein im Freien gebe zudem denen ein Grab, die nach ihrem Abtransport in der Ferne keines fanden. Er dient als symbolische Ruhestätte. Dritter und letzter Teil des Gedenkens ist der historische Rundgang. Auf diesem werden die verschiedenen Epochen der Geschichte an Hand persönlicher Schicksale deutlich. Informationstafeln an den Gräbern erzählen von den verstorbenen Patienten und Mitarbeitern der Klinik.
Das Gedenken sei gestalterisch umgesetzt, nicht künstlerisch, betonte Westheider. "Diese schwierige Aufgabe wurde geschickt gelöst." Der verantwortliche Landschaftsarchitekt Christhard Ehrig bezeichnet den Gedenkstein aus Granit als "Kunstwerk der Natur". Daher bräuchte er gar keine darüber hinausgehenden künstlerischen Elemente.
Die Gütersloher Bürgermeisterin Maria Unger betonte in ihrer Rede zum Schluss eines: "Ohne Erinnerung haben wir keine Zukunft." Bernd Meißnest erinnerte daran, dass bis in die 1980er-Jahre geistig kranke Menschen an den Rand der Gesellschaft getrieben wurden. Er schaute auch nach vorne. "Die Geschichte lehrt uns, eine Psychiatrie unter den Augen der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen." Die Psychiatrie müsse sich immer wieder der öffentlichen Debatte stellen.
Info / Projektgruppe ist verantwortlich
Zwei Jahre lang hat sich eine Projektgruppe mit der Frage befasst, in welcher Weise die Geschichte der Klinik aufgearbeitet werden kann.
Der Projektgruppe gehörten die LWL-Betriebsleitung und LWL-Personalvertretung ebenso an wie interessierte Bürger und Vertreter des Stadtmuseums, der Denkmalpflege oder des Westfälischen Instituts für Regionalgeschichte in Münster.
Die drei Orte des Gedenkens heißen "Raum der Namen", in der Kreuzkirche, "Rundgang zur Klinikgeschichte", auf dem Friedhof, und "Stein des Gedenkens".
Bildunterschrift: Ein besonderer Grabstein: Diese Bodenplatte erklärt den Hintergedanken des großen Granitsteins, der den entfernt ermordeten Opfern ein Grab geben soll.
_______________________________________________
Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
1.017 Namen leuchten ewig im Licht / Einweihung der Gedenkstätte für die ermordeten Psychiatrie-Patienten in der Zeit des Nationalsozialismus
Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). In die Zeit des Nationalsozialismus fällt das dunkelste Kapitel der deutschen Psychiatrie: Allein aus der Provinzialheilanstalt Gütersloh wurden 1.017 psychisch Kranke und Behinderte abtransportiert und ermordet.
Für diese Menschen, die zwischen 1940 und 1943 systematisch umgebracht wurden, weil sie als nicht heilbar oder als gemeinschafts- und arbeitsunfähig galten, gibt es seit gestern auf dem heutigen Gelände des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Gütersloh die "Orte des Erinnerns und Gedenkens". In der Kreuzkirche finden die Besucher einen "Raum der Namen". Auf einer Lichtleiste sind die mehr als tausend Patienten genannt, die verschleppt und getötet wurden.
Die Zahlen hinter ihren Namen bezeichnen das Alter zum Zeitpunkt des Abtransportes. Nur wenigen Meter weiter, nahe des Friedhofes, beginnt ein Rundgang zur Klinikgeschichte und auf einem Hügel steht der "Stein des Gedenkens" aus Granit, vier Meter hoch und zehn Tonnen schwer.
Zwei Jahre lang hatte sich eine Projektgruppe unter der Leitung von Chefarzt Bernd Meißnest mit der Fragestellung befasst, in welcher Weise die Geschichte der Klinik aufgearbeitet und den während der NS-Zeit ermordeten Patienten gedacht werden kann. "Mit der Gedenkstätte wollen wir die Erinnerung in nachfolgenden Generationen wach halten", erklärte Meißnest. "Wir brauchen eine Kreativität, um unsere Probleme und Anforderungen unserer Gesellschaft und der Kultur zu lösen und hierzu sind wir auf das Erinnern der Geschichte angewiesen."
Bürgermeisterin Maria Unger erklärte, dass man noch heute fassungslos vor dem Leid und dem Unrecht stehe, das Menschen geschehen ist, die in psychiatrischen Kliniken Hilfe und Heilung gesucht haben. "Die eiskalte Geschäftsmäßigkeit, mit der Menschen, die jeden Schutz der Gesellschaft und der Medizin beanspruchen durften, in den Tod geschickt wurden, macht uns stumm."
Für LWL-Landesdirektor Matthias Löb war es wichtig, gestern in Gütersloh zu sprechen: "Weil es nichts zu beschönigen gibt!" Der Provinzialverband Westfalen und die Westfälischen Provinzialheilanstalten als Vorgänger der LWL und der heutigen LWL-Kliniken für Psychiatrie hätten sich damals aktiv an Unrechtstaten beteiligt, "für die wir heute kaum noch Worte finden", meinte er. Man könne allerdings das Geschehene nicht rückgängig machen. Aber man wolle sich erinnern und dieser Menschen gedenken, "in dem wir diesen Opfern, die häufig in Massengräbern verscharrt wurden, Namen geben und sie dadurch aus der Anonymität reißen, in dem wir ihnen ihre Lebensgeschichte und Menschenwürde zurückgeben und in dem wir mit der Gedenkstätte die zahlreichen Opfer symbolisch nach Gütersloh zurückholen und so in ihrer früheren Heimstätte wieder aufnehmen".
Bildunterschrift: All diesen Menschen wurde seinerzeit ihr Lebensrecht abgesprochen. In der Kreuzkirche auf dem LWL-Gelände werden ihre Namen auf einer Lichtleiste genannt. Die Zahlen hinter den Namen bezeichnen das Alter zum Zeitpunkt des Abtransportes aus Gütersloh. Sie starben durch Medikamente, Hunger oder Kälte.
Bildunterschrift: Gedenkstunde (von rechts): Bürgermeisterin Maria Unger, Bernd Meißnest, Reinhard Loer und Prof. Klaus-Thomas Kronmüller.
Bildunterschrift: Vor dem Gedenkstein auf einem Hügel sind gestern bereits Blumen niedergelegt worden.
_______________________________________________
Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Von den Nazis ermordet / Gedenkstätte für Gütersloher Psychiatrie-Patienten eröffnet
Gütersloh (WB/wow). Von 1940 bis 1943 wurden 1.017 Patienten aus der damaligen Provinzialheilanstalt Gütersloh verlegt, weil sie im Sinne der NS-Ideologie als nicht heilbar galten, als gemeinschafts- und arbeitsunfähig - oder sie mussten ihr Bett für körperlich Kranke räumen. Sie wurden abtransportiert, um systematisch ermordet zu werden. Zwei Jahre lang hat jetzt eine Projektgruppe die Geschichte der Psychiatrie-Klinik aufgearbeitet. Orte des Erinnerns sind auf dem Gelände der Klinik in Gütersloh entstanden. Gestern wurden sie eröffnet. In der Kreuzkirche gibt es einen "Raum der Namen". Dort sind in einer Lichtleiste alle ermordeten Patienten verewigt. Güterslohs Bürgermeisterin Maria Unger sagte: "Diese Namen geben den Menschen ihre Identität zurück." Zudem entstand ein Rundgang zur Klinikgeschichte mit Texttafeln, Wegweisern sowie einem vier Meter hohen "Stein des Gedenkens".
Bildunterschrift: Im Raum der Namen: LWL-Direktor Matthias Löb (links) und Reinhard Loer, Kaufmännischer Direktor der Klinik.
_______________________________________________
Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 30.10.2014:
Erinnerung wird wachgehalten / Theaterstück erzählt die bewegende Geschichte eines jüdischen Jungen
Von Natalie Gottwald
Schloß Holte-Stukenbrock / Verl. In einer Kooperationsveranstaltung laden der Heimatverein, die Kolpingsfamilie Verl und der Musik- und Kulturverband der Nachbarstadt am Sonntag, 9. November, zu einem besonderen Theaterstück für die ganze Familie ein.
Unterstützt wird die Aufführung, die keinen Eintritt kostet, auch von der Verler CDU-Fraktion. "Engel mit nur einem Flügel" basiert auf den Erinnerungen aus der Kindheit des jüdischen Jungen Robert Goldstein in der NS-Zeit. Die wahre Geschichte wird vom "Töfte-Theater" mit zwei Figuren und einem Schauspieler auf die Bühne in der Aula der Realschule gebracht.
"Die Geschichte der Juden-Verfolgung, insbesondere die des Schicksals der Verler Juden, liegt mir besonders am Herzen", sagt Regina Bogdanow vom Verler Heimatverein. Nicht zuletzt deshalb hätten die Veranstaltungen zum Jahrestag der Pogromnacht, in der vom 9. auf den 10. November 1938 in einer organisierten Gewaltaktion des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland zahlreiche Versammlungsräume, Geschäfte, Wohnungen jüdischer Familien oder auch jüdische Friedhöfe zerstört wurden, bereits eine längere Tradition beim Verler Heimatverein. "Bisher hatten wir Lesungen oder auch Musikveranstaltungen zu diesem Tag organisiert", sagt Bogdanow. In Kooperation mit der Kolpingsfamilie, dem Musik- und Kulturverband und der Verler CDU-Fraktion wird nun erstmals ein thematisch passendes Theaterstück aufgeführt, das auch für Kinder ab acht Jahre geeignet ist.
"Das Stück hat traurige, aber auch durchaus komische Elemente"
"Insbesondere heute, wo die Zeitzeugen immer weniger werden, ist es wichtig, die Erinnerung wach zu halten", sagt Elke Hänel vom Musik- und Kulturverband, die den Kontakt zum aufführenden "Töfte-Theater" aus Halle / Westfalen herstellte. "Ich habe einen siebenminütigen Ausschnitt aus dem Stück gesehen, und schon der hat mich sehr berührt."
Im Stück wird die bewegende Geschichte Robert Goldsteins erzählt, die Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend, die wunderbaren und auch die schrecklichen Ereignisse, die er als kleiner jüdischer Junge in Deutschland und in Frankreich miterlebt hat.
Auf seiner "Reise durch die Erinnerung" begleiten ihn die Zuschauer in die Schule, zu seinen Lieblingsplätzen und Geheimverstecken, lernen Lehrer, Mitschüler und Freunde kennen, hören von ersten Anfeindungen und erfahren vom Judenstern. Irgendwann sitzen Robert und sein Vater in einem Zug Richtung Konzentrationslager, aber der kleine Robert wird wie durch ein Wunder gerettet. Er lebt bei einer Bauernfamilie in Frankreich, bis er nach Jahren durch eine glückliche Fügung seinen Vater in Paris wiederfindet.
"Das Stück hat traurige, aber auch durchaus komische Elemente und ist tatsächlich auch für Kinder und Jugendliche geeignet", betont Andrea Frickenstein von der Verler Kolpingsfamilie, die ebenfalls Ausschnitte der Aufführung gemeinsam mit ihren Kindern gesehen hat.
Es sei wichtig, dass auch junge Menschen schon erfahren, was Menschen anderen Menschen antun könnten, betont auch die Fraktionsvorsitzende der Verler CDU, Gabriele Nitsch, die durch ihre Vorstandsarbeit in der Israel-Stiftung Deutschlands einen ganz besonderen Bezug zur Thematik der Juden-Verfolgung in Deutschland hat. "Dadurch, dass der Zuschauer hier ein Einzelschicksal miterlebt, kommt das Thema viel näher an ihn heran. Das Theaterstück kann auch für die jüngere Generation ein Türöffner zum Interesse an diesem Teil der deutschen Geschichte sein."
Das Theaterstück "Engel mit nur einem Flügel" wird am Sonntag, 9. November, um 15 Uhr in der Aula der Realschule Verl gezeigt. Der Eintritt ist frei.
Info / Das Töfte-Theater
Ralf Kiekhöfer, Figurenspieler, Schauspieler und Musiker, ist Gründer des Theaters Töfte und spielt auch selbst die einzige Schauspieler-Rolle (unterstützt von zwei Puppen) im Stück "Engel mit nur einem Flügel".
Das Theater Töfte wurde im Jahr 1984 gegründet.
Bildunterschrift: Wollen Erinnerungen wachhalten: Gabriele Nitsch, Regina Bogdanow, Andrea Frickenstein und Elke Hänel (v. l.) haben die Kooperationsveranstaltung in der Aula der Realschule auf die Beine gestellt.
_______________________________________________
Neue Westfälische 12 - Bad Oeynhausen, 30.10.2014:
Bund der Vertriebenen gedenkt der Kriegsopfer
Bad Oeynhausen (nw). Am Volkstrauertag, 16. November, wird am Hochkreuz auf dem Eidinghauser Friedhof der Ostvertriebenen gedacht, die durch Krieg, Flucht, Vertreibung und Verschleppung ihr Leben verloren. Das Gedenkkreuz wurde im Herbst 1948 errichtet - als Ersatz für die Gräber in den ehemaligen Ländern jenseits der Oder-Neiße-Linie und für die Kriegsopfer, die auf dem Leidensweg bei der Vertreibung ohne Gebet und ohne ein Grab verschollen in den Fluten der Ostsee umkamen. Die Feierstunde findet um 14 Uhr in der Friedhofskapelle mit Pfarrer i. R. Adolf Grau statt. Besonders sind alle Nachkommen der Betroffenen aufgerufen, sich daran zu beteiligen und sich ihrer Herkunft zu besinnen.
_______________________________________________
Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Informationen über Alzheimer
Kreis Gütersloh (WB). Die Kreisgruppe Gütersloh der Schlesier lädt für Dienstag, 4. November, um 15 Uhr ins Seniorenzentrum am Bachschemm 2 in Gütersloh zum monatlichen Treffen ein. Nach dem Kaffeetrinken wird Hubert Laufer über den aktuellen Stand der Alzheimer-Forschung informieren und Hinweise zur Selbsthilfe geben. Gäste sind bei dieser Veranstaltung herzlich willkommen.
_______________________________________________
Löhner Zeitung / Westfalen-Blatt, 30.10.2014:
Bündnis tritt für Vielfalt ein
Löhne (LZ). Das Bündnis "Gemeinsam für Vielfalt - Löhne gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus" trifft sich am Montag, 3. November, um 19 Uhr im Jugendzentrum Riff in der Werretalhalle. Das Bündnis hält das Engagement weiter für notwendig. Denn die in Löhne ansässigen Reichsbürger, die so genannten Germaniten, machten weiter von sich reden. Dabei verleugneten sie den Staat, verbreiteten antisemitisches und fremdenfeindliches Gedankengut und versuchten, Anhänger zu gewinnen, indem sie sich neuerdings ein pseudo-religiöses Gewand gäben. Wer das Bündnis unterstützen möchte, ist zum Treffen eingeladen.
_______________________________________________
Neue Westfälische 13 - Löhne und Gohfeld, 30.10.2014:
Polizei ermittelt wegen Kennzeichen-Missbrauch
Löhne (ulf). Das Verkehrskommissariat Herford ermittelt im Fall des Löhner Germaniten, der mit einem selbst gebasteltem Reichs-Nummernschild Auto fährt. Wie am Mittwoch berichtet, hatte der Löhner statt Europas Sternen einen preußischen Adler samt Reichsfarben auf sein Nummernschild geklebt. Das ist nach Überzeugung der Polizei eine Straftat. "Wir ermitteln wegen des Verdachts auf Kennzeichenmissbrauch gegen den Fahrzeughalter", bestätigte gestern Polizeisprecher Michael Albrecht.
_______________________________________________
Radio Bielefeld, 30.10.2014:
Streit um Lucke-Einladung
Soll ein so umstrittener Politiker wie Bernd Lucke von der AfD mit einem Vortrag in Bielefeld auftreten dürfen? Das "Bielefelder Bündnis gegen Rechts" sagt nein und kritisiert den Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe. Der hat Lucke nächsten Mittwoch zu einer Diskussionsrunde eingeladen.
Es sei falsch, Rechtspopulisten wie Lucke eine öffentliche Bühne zu geben, heißt es von dem Bündnis. Denn Lucke und die AfD vergifteten mit ihren einfachen "Antworten" auf komplexe Fragen das gesellschaftliche Klima. Der Industrie- und Handelsclub hält dagegen, die Diskussionsrunde sei keineswegs eine öffentliche Veranstaltung, sondern nur für Mitglieder. Dabei gehe es um eine Auseinandersetzung mit politischen Entwicklungen in Deutschland. Der Club verstehe sich als politische und gesellschaftliche Ausgleichskraft. Auch in der Vergangenheit seien Politiker aller Couleur beim IHC zu Wort gekommen, zum Beispiel Joschka Fischer oder Sahra Wagenknecht.
_______________________________________________
Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 30.10.2014:
Zeichen gegen Antisemitismus / Rat Brakel stimmt Resolutionsentwurf zu
Brakel (Kro). Die Stadt Brakel hat einen Resolutionsentwurf erarbeitet, in dem sie sich klar gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und religiöser Intoleranz in Brakel ausspricht. Damit kommt sie dem Antrag von Stefan Heilemann (Liste Zukunft) nach, ein deutliches Zeichen zu setzten und Nein zu sagen zu rassistischen Äußerungen - insbesondere in Internetforen.
In dem Resolutionsentwurf heißt es unter anderem: "Wir rufen alle demokratischen Kräfte auf, jedweden Äußerungen antisemitischer oder rassistischer Diskriminierungen und Hetze aktiv entgegen zu treten." Und weiter: "Diskriminierung gegen Juden, Menschen anderer Hautfarbe, anderer Kultur oder ethnischer Herkunft in Deutschland und in unserer Stadt ist nicht zu tolerieren. Das Leben der genannten gesellschaftlichen Gruppierungen genießt in Brakel unseren besonderen Schutz und unsere Fürsorge."
Grund für den Resolutionsentwurf ist die zunehmende Verbreitung von Anfeindungen und antisemitischer Hetze in den sozialen Netzwerken. Der Rat votierte einstimmig für den Resolutionsentwurf.
_______________________________________________
info@hiergeblieben.de
|