Welthaus Bielefeld e.V. ,
05.12.2004 :
Veranstaltungsreihe zur deutschen Kolonialgeschichte / Namibia und Deutschland / Geschichte und Gegenwart / Dezember 2004 bis Mai 2005 / Erinnern und Verantworten
Veranstalterinnen:
Welthaus Bielefeld e.V.
AKE-Bildungswerk Vlotho e.V.
in Kooperation mit
VHS Bielefeld
AK Solidarische Kirche Westfalen
Sozialpfarramt Bielefeld
Gruppe Südliches Afrika
Gesamtschule Brackwede/Quelle
von Bodelschwinghsche Anstalten - Bethel
Weitere Informationen:
Welthaus Bielefeld e.V.
Christoph Beninde und Elisabeth Neske
August-Bebel-Straße 62
33602 Bielefeld
Telefon: (0521) 98648-0
e-mail: bildung@welthaus.de
Internet: www.welthaus.de
Im Dezember 2004 werden wir - einführend in die Veranstaltungsreihe - mit einer Film- und einer Diskussionsveranstaltung beginnen, die beide im Raum 240 in der VHS, Ravensberger Spinnerei, Ravensberger Park 1, stattfinden.
Filmveranstaltung am Dienstag, den 07.12.2004 von 20.00 bis 22.00 Uhr:
Waterberg – Kolonialkrieg und Völkermord in Namibia
Ein Film von Gisela und Udo Kilimann
Ev. Kirche Rheinland, 75 Minuten, 2004.
Der Waterberg ist der Ort des Krieges der Deutschen gegen die Herero. Warum nahmen die Herero 1904 den gewaltsamen Widerstand gegen die deutsche Kolonialmacht auf? Wie reagierten die deutschen Siedler, die Kolonialbehörden, die "deutsche Schutztruppe"? Wie reagierten die deutschen Missionare? Wie sehen die Namibier heute diesen Krieg? Diesen Fragen geht der Film auf den Grund.
Diskussionsveranstaltung am Dienstag, den 14.12.2004 von 20.00 bis 22.00 Uhr:
Völkermord an den Herero und Nama und Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft
Referent: Hanns Lessing
Hans Lessing ist Pfarrer und Journalist in Dortmund. Er lebte acht Jahre in Namibia und ist Autor der Materialsammlung "Namibia 1904 - 2004. Uns gehört Hereo-Land".
Namibia und Deutschland im Jahr 2004; dies ist sowohl eine Frage des Erinnerns deutscher Kolonialgeschichte als auch der Besinnung auf das Verantworten deutscher Vergangenheit. Der von Deutschen verübte Völkermord an den Hereo und Nama ist in Vergessenheit geraten.
Erinnern
Der Zeit des deutschen Kolonialismus kommt in unserer gesellschaftlichen Auseinandersetzung eine untergeordnete Rolle zu.
Die deutsche Kolonialherrschaft ist keineswegs bloß eine Episode. Allein die Dauer sagt nichts über die Intensität.
Es fehlen ein Bewusstsein und Informationen über den Vernichtungskrieg gegen die Herero und Nama 1904 bis 1908 in "Deutsch-Südwestafrika" und über die Opfer, die dort in Konzentrationslagern ermordet wurden.
Beteiligt am Kolonialismus - an der gedanklichen Umsetzung und Realisierung - war auch die Mission.
Zwei Beispiele sind die Rheinische Mission und die Ravensberger Mission.
"Mission und Kolonialkrieg in Deutsch-Südwestafrika", dieses Thema wird in den Ausstellungen unserer Veranstaltungsreihe 2005 behandelt.
Verantworten
Eine offizielle Entschuldigung der Bundesregierung Deutschland hat es bis 2004 nicht gegeben. Reparationszahlungen an die Hereo und Nama werden weiterhin abgelehnt, u.a. mit Verweis von Entwicklungshilfegeldern für Namibia.
Über den Stellenwert der Entschuldigung der Ministerin Frau Wieczorek-Zeul vom August 2004 wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe diskutiert.
Mit weiteren Veranstaltungen im Frühjahr 2005 möchten wir die Diskussion über die Fragen von Entschuldigung, Entschädigung und Reparation vertiefen.
2005
Im Februar 2005 werden wir über weitere Veranstaltungen im Rahmen der Reihe "Erinnern und Verantworten" informieren.
Ausstellungen im April und Mai 2005:
Vom 18.04.2005 bis zum 22.05.2005 werden folgende Ausstellungen im Haus Dankort in Bielefeld-Bethel gezeigt:
Erinnert Namibia! Mission, Kolonialismus und Freiheitskampf:
- Wanderausstellung der Vereinigten Evangelischen Mission in Zusammenarbeit mit der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal -
"Waterberg" - Ravensberger Missionare im Kolonialkrieg im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika:
- Ausstellung von Frigga Tiletschke und Wolfgang Dörscheln, Spenge -
Das Welthaus Bielefeld hat eine Recherche über mögliche Bielefelder Beteiligungen am deutschen Kolonialismus im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika in Auftrag gegeben.
bildung@welthaus.de
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