Die Glocke ,
26.11.2004 :
Angebot des NRW-Innenministeriums / Vielfältige Hilfe zum Ausstieg aus der "rechten" Szene
Beelen (gl). Das Innenministerium des Landes NRW hat in diesen Tagen die Kommunen um Hilfe bei der Bekanntgabe des so genannten "Aussteigerprogramms" gebeten. Bereits im Jahre 2001 hatte das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Aktionsprogramms gegen Rechtsextremismus ein Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten gestartet. Damit sollte Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit eröffnet werden, sich von ihrer Perspektivlosigkeit zu verabschieden und von "alten Freunden" zu lösen. Dieses Angebot gilt für Jugendliche und junge Erwachsene jeden Alters. Auch führenden Aktivisten soll durch Ansprache die Möglichkeit eingeräumt werden, sich von der menschenfeindlichen Ideologie des Rechtsextremismus zu trennen. Jede Person, die die rechtsextreme Szene verlassen will und dabei Hilfe benötigt, kann diese Hilfe finden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Mitläufer, Aktivisten oder selbst um Führungspersonen handelt. Auf Wunsch kann dann ein Kontakt zum Aussteigerberater hergestellt werden. In enger Zusammenarbeit mit der aussteigewilligen Person wird der Aussteigerbetreuer den individuellen Betreuungsbedarf ermitteln. Soweit es sinnvoll ist, werden dann Gespräche mit Familienangehörigen, Arbeitgebern, Staatsanwaltschaften und Bewährungshelfern angeboten oder vermittelt. Das Aussteigerkonzept kann außerdem die Vermittlung von Alkohol- und Drogentherapien, Hilfe bei der Arbeitsbeschaffung und das Erstellen von Entschuldungsprogrammen sowie die Unterstützung bei Behördengängen umfassen. Auch bei eventuellen Umzügen ist der Betreuer behilflich. Informationen zu dem Projekt sind für Freunde und Bekannten von aussteigewilligen Personen ebenfalls unter der unten aufgeführten Telefonnummer erhältlich. Ansprechpartner und erste Hilfe finden Aussteigewillige unter Telefon: 0180/3100.
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