www.hiergeblieben.de

AStA Universität Bielefeld und AStA Fachhochschule Bielefeld , 17.11.2004 :

Informationsveranstaltung in der Universität: Burschenschaften und die extreme Rechte

Es spricht Jörg Kronauer, Politologie und freier Journalist

Donnerstag, den 2. Dezember 2004, 19.30 Uhr
Hörsaal 3
Universität Bielefeld

Zu Beginn jeden Semesters werben Verbindungen, Corps und Burschenschaften mit günstigen Zimmern, Infoabenden und "tollen" Partys um die Gunst der neuen Studenten (!), um ihre ultrakonservativen, sexistischen und teilweise rechtsradikalen Ideologien an den Mann zu bringen.

Studentische Verbindungen in rechter Tradition / Was sind studentische Verbindungen?

Zu diesen Verbindungen gehören Corps, Burschenschaften, Turnerschaften u.v.a. Frauen sind dabei nicht erwünscht, Menschen aus anderen Ländern, sowie ehemalige Zivildienstleistende dürfen (bis auf wenige Ausnahmen) auch nicht eintreten. In vielen Verbindungen werden noch Mensuren geschlagen, d.h. es wird "blutig" gefechtet. Sollte euch jemand in der Uni mit komischer Mütze und Luftschlange um den Körper begegnen, so ist er aus einer farbentragenden Verbindung. Ganz wichtig ist vor allem das Saufen in einer Verbindung, denn Alkohol verbindet. Und nach der Studentenzeit werden sie von Industrie und Politik mit offenen Armen empfangen. Denn viele wichtige Wirtschaftsbosse und Politiker waren ja auch in einer Verbindung und finanzieren diese als "alte Herren" auch heute noch.

Geschichte der Verbindungen

Von den anfänglich liberalen Grundsätzen der Verbindungen blieb nach 1848 nichts mehr über, die feudalistisch-konservative Einstellung dominierte fortan. Antisemitische und völkische Gedanken prägten das Bild der Verbindungen immer mehr. Als starker Gegner der Weimarer Republik, bejubelten fast alle Verbindungen euphorisch das Dritte Reich, obwohl sie während der Nazizeit gleichgeschaltet wurden. Ab 1945 kamen die Verbindungen nach anfänglichen Sanktionen durch die Siegermächte wieder aus ihren Löchern. Im Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen in den 90ern, sind sie heute auch wieder verstärkt auf dem Vormarsch an den Universitäten.

Burschenschaft Normannia-Nibelungen zu Bielefeld - die Aktivitas

Nicht erst seit Semesterbeginn macht die Burschenschaft Normannia-Nibelungen durch Veranstaltungen mit Referenten der Extremen Rechten, u.a. Horst Mahler, auf sich aufmerksam. Diese finden in ihrem Domizil in der Schlosshofstraße 96 statt. Auch versucht sie durch Diffamierung anderer Studierender, von ihren eigenen Aktivas der Extremen Rechten abzulenken. Diese sind nach wie vor Multiplikatoren verschiedenster ideologischer Strömungen der Extremen Rechten in Bielefeld und in der Bundesrepublik.


info@asta-bielefeld.de

zurück