Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. u.a. ,
22.10.2001 :
Von Italien nach Auschwitz / Fossoli und Bozen: Stationen der Deportation 1944/45 / Symposium am 10. und 11. November 2001 im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Detmold, Willi-Hofmann-Straße 2
Unter der Schirmherrschaft des Consolato di Italia, Dortmund
Ehrengäste:
Demos Malavasi, Bürgermeister der Stadt Carpi / Fossoli
Dr. Sandro Repetto. Stadtrat für Kultur, Bozen
Empfang: Freitag, 09. November durch den Bürgermeister der Stadt Horn-Bad Meinberg im Rittersaal der Burg in Horn
Programm
11.00 – 20.00 Uhr, Samstag, 10. November:
Begrüßung: Dr. Jutta Prieur-Pohl, Leitende Direktorin des NW-Staatsarchivs Detmold
Eröffnung: Gabriele Behler, Ministerin für Schule, Wissenschaft und Forschung NRW
Grußworte: Demos Malavasi, Bürgermeister der Stadt Carpi, Dr. Sandro Repetto, Stadtrat für Kultur der Stadt Bozen
• Ingrid Schäfer: Warum dieses Thema in unserer Region? – Eine Einführung
• Dr. Klaus Voigt: "Die Judenverfolgung im faschistischen Italien vor und während der deutschen Besetzung"
Mittagspause (Imbiss im Staatsarchiv)
• Roberta Gibertoni: "Fossoli – Station auf dem Weg in die Vernichtung." Bericht über das ehemalige Polizei- und Durchgangslager Fossoli während der Besetzung der Deutschen.
• Prof. Vittore Bocchetta: "Inhaftiert in Bozen" – Ein Zeitzeuge berichtet.
Kaffeepause 16.30–17.00 Uhr
• Giuseppe Paleari: "Studienreise in ein KZ"
18.00 Uhr: Dr. Hermann Niebuhr, Staatsarchiv Detmold: Eröffnung der Wanderausstellung "Lager in Bozen"
•Dr. Carla Giacomozzi: "Bozen: Station auf dem Weg in die Vernichtung"
Abendessen im Lippischen Hof
11.00 – 13.30 Uhr, Sonntag, 11. November:
• Carlo Gentile: "Politische Soldaten" und "ganz normale Männer": Wehrmacht, Polizei und SS in Italien 1943 – 1945.“ Journalisten berichten
• Roberto Giardina: "Warum Italien die Naziverbrecher nach 50 Jahren entdecken will"
• Christiane Kohl: Als deutsche Journalistin in Italien: "Warum Recherchen über Kriegsverbrechen immer noch aktuell sind"
Mittagessen im Napoli
Referenten und Referentinnen:
Prof. Vittore Bocchetta, Verona, ehemals Inhaftierter in Bozen und Flossenbürg
Carlo Gentile, Köln, Historiker und Gutachter für italienische Militärstaatsanwaltschaften bei Kriegsverbrecherprozessen
Dr. Carla Giacomozzi, Stadtarchivarin Bozen, Leiterin der Gedenkstättenarbeit des Lagers Bozen
Roberto Giardina, Berlin, Journalist und arbeitet für diverse italienische Tageszeitungen
Roberta Gibertoni, Carpi bei Modena, leitete fast 10 Jahre die Gedenkstätten- und Museumsarbeit in Fossoli/Carpi
Christiane Kohl, Rom, Italienkorrespondentin der Süddeutschen Zeitung und Autorin des Buches: "Der Jude und das Mädchen. Eine verbotene Freundschaft in Nazideutschland"
Ingrid Schäfer, Detmold, Historikerin
Giuseppe Paleari, Leiter der Biblioteca Civica Popolare in Nova Milanese/Italien, Arbeits- und Forschungsschwerpunkt: Zeitzeugenbefragung der Überlebenden der Nazilager
Dr. Hermann Niebuhr, Detmold, Historiker und Oberarchivrat Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv
Dr. Klaus Voigt, Berlin, Historiker und Übersetzer sowie Autor des zweibändigen Werkes: "Zuflucht auf Widerruf: Exil in Italien 1933 – 1945"
Moderation: Dr. Andreas Ruppert, Detmold, Historiker, Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv
Veranstalter und Veranstalterinnen:
• Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe-Detmold e.V.
• Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv Detmold
• Deutsch-Italienische Gesellschaft Lippe
• Volkshochschule Detmold, Horn-Bad Meinberg, Schlangen
• Arbeitsgemeinschaft "Arbeit und Leben Detmold e.V."
• Institut für Lippische Landeskunde, Lemgo
• Filmarchiv Lippe e.V.
• "Wege der Erinnerung" Projekt: Geschichte in OWL 1933–1945, Gütersloh/Paderborn
• Dietrich Bonhoeffer-Berufskolleg des Kreises Lippe
• Bildstelle des Kreises Lippe
Das Symposium wird gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, Düsseldorf
Unterstützt durch die Firma Rolf Grote, Malerfachbetrieb GmbH, Detmold
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren!
Die Beispiele der beiden Lager Fossoli bei Carpi (Modena) und Bozen, deren Leiter aus Lippe kam, stehen exemplarisch für die "Endlösung der Judenfrage in Europa".
Sie stehen allerdings auch für die Vernichtung von italienischen Bürgern und Bürgerinnen nichtmosaischen Glaubens während der deutschen Besatzung.
Der unmittelbare Zusammenhang zwischen den Geschehnissen in diesen beiden italienischen Lagern und einer Person unserer Region, veranlasst die Veranstalter zur Durchführung dieses Symposiums.
Bekannte Fachwissenschaftler, Zeitzeugen, die Leiterinnen der Gedenkstättenarbeit der beiden Lager wie auch Journalisten aus Italien und Deutschland werden zu Wort kommen.
Darüber hinaus wird am Samstag um 18.00 Uhr die Wanderausstellung "Lager in Bozen" eröffnet, die bis Ende des Jahres im Nordrhein-Westfälischen Staatsarchiv Detmold zu sehen ist.
Wir erwarten reges Interesse und würden uns zusammen mit unseren italienischen Gästen und Freunden über Ihre Teilnahme freuen.
Mit freundlichen Grüßen
die Veranstalter
i.A. Ingrid Schäfer
andreas.ruppert@stadt.nrw.de
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