Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt ,
28.01.2014 :
Gedenken und überdenken / Anne Frank-Ausstellung im Gymnasium finanziert sich durch Spendengelder
Von Monika Schönfeld
Schloß Holte-Stukenbrock(WB). "Wichtig ist uns, dass Ausstellung und Theaterstück für Besucher kostenlos sind, damit sich viele dem Thema widmen können." Das sagt Markus Barlage, auf dessen Initiative in der nächsten Woche die Ausstellung "Deine Anne - Ein Mädchen schreibt Geschichte" vom Anne Frank Zentrum im Gymnasium aufgebaut wird.
Die Ausstellung in der Aula ist bis Anfang März zu sehen, viele Institutionen beteiligen sich mit einem Rahmenprogramm. Die Kosten der Ausstellung in Höhe von 8.000 Euro teilen sich die Familie-Osthushenrich-Stiftung (3.000 Euro), die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock (3.000 Euro), die Kreissparkasse Wiedenbrück (1.000 Euro), die Evangelische Landeskirche von Westfalen und die Bertelsmann AG mit jeweils 500 Euro. Außerdem ist das Projekt des Gymnasiums als Vorbild von Westfalen Weser Energie ausgezeichnet worden. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro wird gebraucht, um Tonmeister und Technik für das Theaterstück der Ehemaligen zu bezahlen. Sollte ein Überschuss bleiben - Spenden werden während der Veranstaltungen gerne angenommen - wird die Fahrt der Ausstellungsbegleiter nach Amsterdam bezuschusst, sagt Barlage. Die Ausstellungsbegleiter werden nächste Woche geschult. Es handelt sich um Schüler des Gymnasiums. Das Anne-Frank-Zentrum geht davon aus, dass das Gespräch zwischen Ausstellungsbegleitern und Besuchern, die etwa im gleichen Alter sind, mehr wirkt. Dabei geht es nicht allein um die Geschichte des Mädchens Anne Frank, sondern neben dem Gedenken auch um das Überdenken der eigenen Situation. Wen grenze ich im Alltag aus? Was kann ich bewirken? Das sind Fragen, die die eigene Umwelt reflektieren und zum Nachfragen anregen. Bereits 2007 hatten Schüler die Besucher durch die erste Anne Frank-Ausstellung geführt.
Stellvertretender Bürgermeister Hans Schäfer sagte gestern, dass er und seine Frau 2007 vom Theaterstück der Schüler tief beeindruckt gewesen seien. "Die Stadt bewundert, was die Schule hier leistet. Dass ehemalige Schüler zurückkommen, um das Theaterstück noch mal zu zeigen, zeugt davon, dass die Schule eine gute Führung, gute Lehrer und gute Räume hat." Die Familie-Osthushenrich-Stiftung und die Kreissparkasse, so Dr. Burghard Lehmann und Dirk Pfeiffer, finden es unterstützenswert, Denkanstöße zu liefern und die modernen Themen wie Ausgrenzung und Mobbing zu thematisieren und die Schüler dabei einzubinden.
Bevor die Ausstellung am Montag, 10. Februar, offiziell um 15 Uhr in der Aula eröffnet wird, beginnt bereits am Donnerstag, 6. Februar, um 18 Uhr in der Aula die Veranstaltung, die das Rhythmus-Filmtheater mit Unterstützung des Rotary Clubs Lippstadt anbietet. Gezeigt wird der Dokumentarfilm "Meine Familie, die Nazis und ich". In der Gesprächsrunde steht anschließend die Großnichte Heinrich Himmlers, Katrin Himmler, zur Verfügung. Moderiert von Gymnasiasten berichtet sie, wie man als Nachkomme mit der Tätervergangenheit der eigenen Verwandten umgeht.
Bildunterschrift: Fördern die Anne Frank-Ausstellung (von links): Stellvertretender Bürgermeister Hans Schäfer, Lehrer Markus Barlage, stellvertretender Schulleiter Dr. Michael Kößmeier, Fördervereinsvorsitzende Sabine Fürst, der Geschäftsführer der Familie-Osthushenrich-Stiftung, Dr. Burkhard Lehmann und Dirk Pfeiffer für die Kreissparkasse Wiedenbrück.
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