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Lippische Landes-Zeitung , 18.11.2004 :

Berührt vom Grauen des Krieges / Blomberger Hauptschüler und das unerfreulichste Kapitel deutscher Geschichte

Blomberg. Die Botschaft ist klar: Nie wieder darf es passieren, dass Menschen noch einmal solche Qualen erdulden müssen wie die Juden in Nazideutschland und die Opfer des Krieges. Siebtklässler der Hauptschule hatten sich jetzt intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Tanja Dieckmann hatte die 7a ein Programm zum Thema "Krieg und Judendiskriminierung" vorbereitet. Die Schüler trugen Lehrern und Mitschülern in Kleingruppen Geschichten zum Frieden vor, sangen Friedenslieder und informierten in kurzen Monologen über die Ursachen und verheerenden Folgen des Dritten Reiches.

Hierbei waren vor allem die musikalischen Beiträge der Klassen besonders gelungen, die von Kristina Oldenburger am Klavier und von Evelina George an der Querflöte unterstützt wurden. "Die Schüler hatten fächerübergreifend in Deutsch, Geschichte und Religion von den unmenschlichen Lebensbedingungen der jüdischen Bevölkerung unter Adolf Hitler erfahren. Ihr Anliegen war es, dem Zuschauer begreiflich zu machen, dass dieses Verbrechen sich nicht wiederholen darf." Dabei wurde der Blickwinkel vor allem auf das eigene Leben gerichtet und überlegt, dass Krieg, Unfrieden zwischen Menschen und Gewalt alltäglich geworden ist. Verhaltensmöglichkeiten wurden überlegt und Veränderungen angestrebt.

Die Schüler waren schockiert über die Tatsachen des Dritten Reiches, den Krieg und den Holocaust. Die anfangs so harmlos von den Schülern gemalten Hakenkreuze als Provokation für Lehrer fanden keine Bewunderer mehr. "Die Neugier der Schüler ist geweckt, noch mehr aus der Vergangenheit zu lernen", so die Klassenlehrerin. "Die diesjährige Lesenacht der Klasse wird sich ausschließlich mit Primär- und Sekundärliteratur des Dritten Reiches beschäftigen. Außerdem ist ein Stadtrundgang durch Blomberg geplant, der die Stationen jüdischen Lebens zur damaligen Zeit aufsuchen soll".


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