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Veranstaltungen / Nachrichten , 03.07.2013 :

Tages-Chronologie von Mittwoch, 3. Juli 2013

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Veranstaltungskalender:






- Mittwoch, 3. Juli 2013 von 10.00 bis 14.00 Uhr -


Ausstellung: "Rettungswiderstand in Dieulefit" - Topographien der Menschlichkeit: Antifaschistischer Widerstand in Frankreich 1940 bis 1945


Veranstaltungsort:

Bürgerinitiative Bürgerwache e.V.
Rolandstraße 16
33615 Bielefeld

www.bi-buergerwache.de


Ausstellungsdauer: 23. Juni bis 31. Juli 2013, mittwochs und freitags von 10.00 bis 14.00 Uhr. Außerdem nach telefonischer Vereinbarung unter (0521) 132737.

- www.topographiendermenschlichkeit.de


In der südfranzösischen Kleinstadt Dieulefit wurden während des Zweiten Weltkrieges etwa tausend Menschen vor ihren Verfolgern versteckt und geschützt, darunter viele Kinder, Jüdinnen und Juden oder Gegnerinnen und Gegner des NS-Regime. Keine und keiner der Helfenden wurde denunziert. Die Ausstellung belegt diesen wirksamen stillen Widerstand mit Fotos, Dokumenten und Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

Es handelt sich um das erste Projekt der Reihe "Topographien der Menschlichkeit", die Beispiele für vorbildliches humanistisches Handeln in der Geschichte zeigt. Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen.


Organisiert wird die Ausstellung und eine begleitende Veranstaltungsreihe von der Bürgerinitiative Bürgerwache e.V. in Kooperation mit dem Antiquariat in der Arndtstraße, dem AJZ-Verlag und der Rosa-Luxemburg-Club Bielefeld.

Mit freundlicher Unterstützung durch:

Annelie Buntenbach, Antifa-West, Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Universität Bielefeld, AStA der Fachhochschule Bielefeld, AKE-Bildungswerk Vlotho, Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben DGB / VHS im Kreis Herford, Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. - Sektion Bielefeld, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bielefeld e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW e.V., Verein für Zeitgeschichte und regionale Erinnerungskultur e.V.


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- Mittwoch, 3. Juli 2013 um 19.00 Uhr -


Vortrag von Kirsten John-Stucke: Zwischen Glauben und Widerstand - die Häftlingsgruppe der Zeugen Jehovas im Konzentrationslager


Veranstaltungsort:

Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne
Lippstädter Weg 26a
33758 Schloß Holte-Stukenbrock

www.stalag326.de


Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas wurde im Nationalsozialismus verfolgt und verboten. Viele von ihnen wurden in Schutzhaft genommen und erlitten jahrelange KZ-Haft. Im nationalsozialistischen KZ-System bildeten sie eine eigene Häftlingsgruppe. Ihre besonderen Existenzbedingungen und ihre Verhaltensweisen werden in dem Vortrag am Beispiel der Zeugen Jehovas im Konzentrationslager Niederhagen-Wewelsburg analysiert. Im Konzentrationslager Niederhagen, das von Reichsführer der SS Heinrich Himmler für die Umbauarbeiten der Wewelsburg zur zentralen Versammlungsstätte der SS eingerichtet worden war, nahmen die Zeugen Jehovas eine besondere Stellung in der Lagerentwicklung ein. An Hand zahlreicher Interviewauszüge von Überlebenden wird der Alltag der KZ-Häftlinge in Niederhagen nachgezeichnet.


Kirsten John-Stucke ist die Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg und hat zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Wewelsburg im Nationalsozialismus, zur Geschichte des Konzentrationslagers Niederhagen und den Häftlingsgruppen, zur pädagogischen Arbeit der Gedenkstätte und zur Erinnerungskultur der Wewelsburg herausgegeben. Sie ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte in NRW e.V. und Mitglied im Beirat des Altertumsvereins Paderborn e.V. und im wissenschaftlichen Projektbeirat NS-Dokumentation Vogelsang.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 3. Juli 2013


Am 25. März 2013 veröffentlichte "Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.", das Positionspapier "Für eine kritische Auseinandersetzung mit Agnes Miegel in Bad Nenndorf".

Bis zum 4. Juli 2013 sind die Nachfahren des Bünder Juden Alfred Spiegel, der den Holocaust überlebte, weil er 1938 in die USA emigrierte, für drei Tage zu Besuch in Bünde.

Für November 2013 kündigt das Stadtarchiv Lemgo eine Präsentation zur so genannten "Machtergreifung 1933" an, die vor 80 Jahren die NS-Herrschaft begründete.

Am 9. Juni 1993 wurde der Förderverein "Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne e.V." in Schloß Holte-Stukenbrock gegründet.

Am 8. März 2013 wurde in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne ein Brief von Beate Zschäpe, der Hauptangeklagten im NSU-Prozess, an den 29-jährigen Neonazi Robin Daniel Schliemann abgefangen.

Für den 3. August 2013 sind gegen den neonazistischen "Trauermarsch" beziehungsweise "8. Marsch der Ehre" in Bad Nenndorf vielfältige, bunte und kreative Proteste angekündigt.

Seit der letzten Juniwoche 2013 sind in der Innenstadt von Stadthagen vermehrt Aufkleber mit neonazistischen Inhalten an Laternenpfählen und Wänden zu finden.

Für den 6. Juli 2013 ist ein Rechtsrock-Konzert im Ruhrgebiet mit drei Neonazi-Bands, darunter das völkische Musikprojekt "Sleipnir" um Sänger und Gitarrist Marco Laszcz aus Verl, angekündigt.

Am 20. Juni 2013 fand die Wahlkreisversammlung des Kreisverbandes Lippe der rechtspopulistischen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) in der Schlosswache Detmold statt.

Zwischen dem 28. und dem 29. Juni 2013 wurde auf die Außenwand der Gemeinschaftsgrundschule Vinsebeck ein Hakenkreuz und auf eine Fensterscheibe das Wort "Nazi" gemalt.

Seit dem 15. Juni 2013 kann das ehemalige Autonome Kultur- und Kommunikationszentrum "alte Pauline" in Detmold mit Einschränkungen wieder genutzt werden.

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Bad Nenndorf: Kritischer Umgang mit Agnes Miegel

Am 25. März 2013 veröffentlichte Jürgen Uebel, Vorsitzender von "Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.", das Positionspapier "Für eine kritische Auseinandersetzung mit Agnes Miegel in Bad Nenndorf". Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, das Schaumburger Wochenblatt.

Petition der Jungsozialisten

Am 26. Mai 2013 veröffentlichten die Jungsozialisten Schaumburg eine Petition "Für einen kritischen Umgang mit Agnes Miegel in Bad Nenndorf!", mit folgenden Forderungen:

1.) Einstellung der durch städtische Mittel finanzierten Grabpflege.
2.) Entfernung des Denkmals aus dem Kurpark.
3.) Umbenennung des Agnes-Miegel-Platzes.

Kritischer Diskurs über Hitler-Verehrerin Agnes Miegel

Am 13. April 2013 hatten die Jungsozialisten Schaumburg in einer Pressemitteilung die Forderung erhoben, den Umgang mit der NS-Dichterin und Hitler-Verehrerin Agnes Miegel in Bad Nenndorf offen zu diskutieren und kritisch zu hinterfragen.

"Mit dem Agnes Miegel-Kult brechen!" - Antifaschistische Demonstration

Zuvor, am 23. März 2013, fand in Bad Nenndorf eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto "Mit dem Agnes Miegel-Kult brechen! - Gegen Opfermythen und Revisionismus!" statt.

Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler

Während der NS-Zeit war Agnes Miegel eine bekennende Verehrerin Adolf Hitlers. Sie wurde 1933 Mitglied der NS-Frauenschaft und nach der "Säuberung" Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie der Dichtung, einer Unterabteilung der Preußischen Akademie der Künste. Im Oktober 1933 gehörte sie zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg unterschrieb sie den Aufruf der Kulturschaffenden zur "Volksbefragung" wegen der Zusammenlegung des Amtes des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. 1939 nahm sie das Ehrenzeichen der Hitlerjugend entgegen; 1940 wurde sie Mitglied der NSDAP.

Sonderliste der "Gottbegnadetenliste"

Als bekannte "ostpreußische Heimatdichterin" wurde sie zu einem literarischen Aushängeschild des NS-Regimes. Während der NS-Zeit erhielt sie den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, wurde sie von Hitler in die Sonderliste der "Gottbegnadetenliste" mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern aufgenommen.

Veröffentlichungen im neonazistischen Umfeld

In der Bundesrepublik publizierte Miegel im neonazistischen Umfeld, so etwa in der Monatszeitschrift "Nation und Europa", die 1951 von dem ehemaligen SS-Sturmführer Arthur Erhardt und dem ehemaligen SA-Obersturmführer Herbert Böhme gegründet wurde.

Informationen unter:

www.bad-nenndorf-ist-bunt.com
www.jusos-schaumburg.de
www.antifawdl.blogsport.de

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Bünde: Nachfahren von Alfred Spiegel aus den USA zu Besuch

Bis zum 4. Juli 2013 sind die Nachfahren des Bünder Juden Alfred Spiegel, der den Holocaust überlebte, weil er 1938 in die USA emigrierte, für drei Tage zu Besuch in Bünde. Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, die Neue Westfälische.

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Lemgo: Ausstellungsprojekt zur so genannten "Machtergreifung 1933"

Für November 2013 kündigt das Stadtarchiv Lemgo eine Präsentation zur so genannten "Machtergreifung 1933" an, die vor 80 Jahren die NS-Herrschaft begründete. Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, die Lippische Landes-Zeitung.

Informationen unter: www.stadtarchiv-lemgo.de

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Schloß Holte-Stukenbrock: Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne

Am 9. Juni 1993 wurde der Förderverein "Dokumentationsstätte Stalag 326 (VI K) Senne e.V." in Schloß Holte-Stukenbrock gegründet. Darüber berichten heute, am 3. Juli 2013, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt.

Thema im Stadtrat

Am 16. Juli 2013 wird sich demnach der Stadtrat mit der aktuellen Situation der Dokumentationsstätte beschäftigen, um diese dauerhaft zu erhalten.

Informationen unter: www.stalag326.de

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München / Dortmund / Bielefeld: JVA-Briefkontakt mit Beate Zschäpe

Am 8. März 2013 wurde in der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Senne ein Brief von Beate Zschäpe, der Hauptangeklagten im NSU-Prozess, an den 29-jährigen Neonazi Robin Daniel Schliemann, welcher der verbotenen "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." (HNG) angehörte, abgefangen. Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, die Online-Ausgabe der Neuen Westfälischen.

Umfangreicher Briefwechsel

Demnach hat es in den vergangenen Monaten zwischen Zschäpe und Schliemann einen umfangreichen Briefwechsel mit gegenseitigen Durchhalteparolen gegeben, es wurden mehrere Schriftstücke gefunden.

Neonazi-V-Mann als Anstifter von Gewaltverbrechen

Am 2. Februar 2007 überfiel der Dortmunder Neonazi Schliemann eine Plus-Filiale in Dortmund-Brechten und schoss einen Tunesier (60) nieder. Dieser überlebte die vier Schussverletzungen nur Dank einer Notoperation. Schliemann wurde deshalb zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Vor Gericht hatte er sein Opfer noch als "Eselstreiber" verhöhnt. Der Anstifter des Gewaltverbrechens und Waffenlieferant an Robin Daniel Schliemann war Sebastian Seemann, ein V-Mann des NRW-Verfassungsschutzes.

Nebenklage will Zschäpe-Brieffreund hören

Im Münchener NSU-Prozess haben Opferanwälte beantragt, Schliemann in den Zeugenstand rufen. Schliemann und der Ex-V-Mann Seemann aus Dortmund sollen auf Antrag der Nebenklage als Zeugen geladen werden. Seemann soll bestätigen, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Schliemann am 18. März 2006 bei einem Konzert einer Rechtsrockband in Kassel gesehen zu haben. Knapp drei Wochen später wurde das mutmaßliche NSU-Opfer Mehmet Kubasik in Dortmund ermordet. Die Opferanwälte vermuten, Seemann und Schliemann könnten Hinweise für den Mord geliefert haben. Bestätigt sich der damalige Kontakt, wäre auch klar, warum Schliemann und Zschäpe in der Haft Briefkontakt pflegen.

Bundesanwaltschaft widerspricht Vernehmung

Heute, am 3. Juli 2013, hat die Bundesanwaltschaft der Vernehmung Schliemanns im NSU-Prozess widersprochen. Der Briefkontakt sei für die konkrete Schuld- und Straffrage ohne Bedeutung. Es bestünden auch keine Anhaltspunkte, dass bereits vor der Inhaftierung ein Kontakt bestanden habe, sagte Oberstaatsanwältin Anette Greger nach der heutigen Verhandlung im NSU-Prozess.

Kein Neonazi-Netzwerk in OWL-Gefängnissen?

Aktuell seien bei den in den Justizvollzugsanstalten Bielefeld-Brackwede und Herford inhaftierten Neonazis keine offene Strukturen oder Netzwerke erkennbar, teilten die JVA-Leiter am 10. April 2013 mit. Darüber berichtete am 11. April 2013 die Neue Westfälische.

HNG in der Region

Am 21. September 2011 hatte das Bundesministerium des Innern die neonazistische "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." (HNG) verboten. Die HNG war auch in Justizvollzugsanstalten in Ostwestfalen-Lippe sowie den Gefängnissen in Hameln und Bückeburg aktiv. In den 1980er Jahren war Christa Görth aus Bielefeld Vorsitzende der HNG. Sie stammte aus dem Umfeld von Michael Kühnen und der "Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationale Aktivisten" (ANS / NA).

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Bad Nenndorf: Proteste gegen neonazistischen "Trauermarsch"

Für den 3. August 2013 sind gegen den neonazistischen "Trauermarsch" beziehungsweise "8. Marsch der Ehre" in Bad Nenndorf vielfältige, bunte und kreative Proteste angekündigt. Darüber berichten heute, am 3. Juli 2013, die Schaumburger Nachrichten.

Informationen unter:

www.bad-nenndorf-ist-bunt.com
www.badnenndorf-blockieren.mobi

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Stadthagen: Vermehrt neonazistische Aufkleber

Seit der letzten Juniwoche 2013 sind in der Innenstadt von Stadthagen vermehrt Aufkleber mit neonazistischen Inhalten an Laternenpfählen und Wänden zu finden. Darüber berichten heute, am 3. Juli 2013, die Schaumburger Nachrichten.

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Dortmund / Verl: Rechtsrock-Konzert mit "Sleipnir"

Für den 6. Juli 2013 ist im Ruhrgebiet ein Rechtsrock-Konzert zugunsten des verbotenen "Nationalen Widerstands Dortmund" (NWDO) mit drei Neonazi-Bands, darunter das völkische Musikprojekt "Sleipnir" um Sänger und Gitarrist Marco Laszcz aus Verl (Kreis Gütersloh), angekündigt. Darüber berichtet heute, am 3. Juni 2013, der Blick nach Rechts.

Kontakte zum verbotenen Blood and Honour-Netzwerk

"Sleipnir" ist das Pseudonym des neonazistischen Liedermachers Marco Laszcz und gleichzeitig der Name der Rechtsrock-Band, dessen Kopf er ist.

Die Band wurde Anfang der 1990er Jahre in Verl gegründet und ist seitdem in unterschiedlichen Besetzungen aktiv. Sie unterhält Kontakte zum verbotenen Blood and Honour-Netzwerk, zur Szene der Freien Kameradschaften und zur NPD.

Lieder hetzen "in menschenverachtender Weise gegen Ausländer"

1996 erschien das erste Album von Marco Laszcz mit dem Titel "Mein bester Kamerad". Es wurde 1998 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert, mit der Begründung, die Lieder hetzten "in menschenverachtender Weise gegen Ausländer". Die Band "Sleipnir" veröffentlichte gemeinsam mit der Band "Patriot 19/8" im Jahr 1999 ihr erstes Album ("Das rechte Wort"), das ebenfalls indiziert wurde.

"Der nationale Widerstand"

Vor allem seit den 2000er Jahren ist die Band sehr aktiv. Außerdem tritt Laszcz weiterhin mit Soloprojekten in Erscheinung. Jährlich erscheinen ein oder zwei Alben von "Sleipnir", zuletzt 2010 das insgesamt sechzehnte Album mit dem Titel "Unverbesserlich". Dazu kommen Live-Aufnahmen, gemeinsame Produktionen mit anderen Rechtsrock-Bands sowie Samplerbeiträge, unter anderem auch auf Schulhof-CDs. Einige der Aufnahmen wurden indiziert.

Songs von "Sleipnir" heißen beispielsweise "Mein deutsches Volk", "Bomber über Dresden" oder "Für mein Land". Sie handeln häufig vom "Stolz" auf das "Vaterland", das im Niedergang begriffen ist, und von der Notwendigkeit gegen das ungerechte "System" zu rebellieren. Dabei rufen sie zu einer gemeinsamen neonazistischen Bewegung auf. In den Texten wird auch NS-Symbolik mobilisiert, wie im Lied "Der nationale Widerstand". Dort heißt es mit Anspielung auf die Reichsflagge: "Alt und jung, Hand in Hand für das deutsche Vaterland! Siegesgewiß und voller Mut weht das schwarz-weiß-rote Band."

Record Label "Boundless Records" und Onlineshop "Wolfszeit"

"Sleipnir" ist häufiger Gast bei großen Rechtsrock-Konzerten, wie dem NPD-Event "Rock für Deutschland" in Gera oder dem "Fest der Völker" in Jena. Auch international ist die Band sehr beliebt und tritt bei Konzerten auf.

Seit 2003 betreibt Marco Laszcz mit anderen Mitgliedern von "Sleipnir" das Record Label "Boundless Records" und den Onlineshop "Wolfszeit", der rechtsextreme Tonträger, Kleidung und Devotionalien vertreibt.

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Kreis Lippe: Wahl bei Rechtspopulisten - "Alternative für Deutschland"

Am 20. Juni 2013 fand die Wahlkreisversammlung des Kreisverbandes Lippe der rechtspopulistischen Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) in der Schlosswache Detmold statt. Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, die Lippische Landes-Zeitung.

Michael Hentschel gewählt

Der 49-jährige Bankkaufmann und Sprecher des Kreisverbandes Lippe, Michael Hentschel aus Detmold, wurde einstimmig als Direktkandidat zum Deutschen Bundestag des Wahlkreises 135 - Lippe I - gewählt.

Struktur des Kreisverbandes:

- Sprecher: Michael Hentschel, Detmold
- Stellvertretende Sprecherin: Kathrin Rommel, Horn-Bad Meinberg
- Stellvertretender Sprecher: Rolf-Dieter Oertel, Lemgo
- Schatzmeister: Ernst-Ulrich Frauli, Lemgo
- Beisitzerin: Gisela Lehmann, Oerlinghausen
- Beisitzer: Heiko Lehmann, Detmold

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Steinheim: Hakenkreuz an Gemeinschaftsgrundschule gemalt

Zwischen dem 28. Juni 2013, 13.30 Uhr, und dem 29. Juni 2013, 17.00 Uhr, wurde auf die Außenwand der Gemeinschaftsgrundschule Vinsebeck in Steinheim (Kreis Höxter) ein Hakenkreuz und auf eine Fensterscheibe das Wort "Nazi" gemalt. Darüber berichten heute, am 3. Juli 2013, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt.

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Detmold: Journey through the past - "alte Pauline"

Seit dem 15. Juni 2013 kann das ehemalige Autonome Kultur- und Kommunikationszentrum "alte Pauline" in Detmold mit Einschränkungen wieder genutzt werden. Darüber berichtet heute, am 3. Juli 2013, Lippe aktuell.

Gebäude versiegelt

Am 11. September 2012 hatte die Stadt Detmold die "alte Pauline" unter anderem wegen Mängel beim Brandschutz geschlossen und versiegelt.

Informationen unter: www.ratsinfo-detmold.de/bineu

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Schaumburger Wochenblatt, 03.07.2013:
Debatte um Agnes Miegel

Neue Westfälische 11 - Bünde, 03.07.2013:
"Fühlt sich an, als gehörten wir hier hin" / Nachfahren des Bünders Alfred Spiegel aus den USA zu Besuch / Auf den Spuren der Familie

Lippische Landes-Zeitung, 03.07.2013:
Stadtarchiv sucht Helfer / Vorbereitung einer Schau

Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt, 03.07.2013:
Arbeitskreis unterstützt Förderverein / Hubert Kniesburges: Dokumentationsstätte für Mahn- und Friedensarbeit wichtig

Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 03.07.2013:
Gedenkstätte droht Schließung / Ehrenamtliche sind an ihren Grenzen angekommen

Neue Westfälische Online, 03.07.2013:
Zschäpes Brieffreund wird nicht im NSU-Prozess vernommen

Schaumburger Nachrichten, 03.07.2013:
Nazi-Aufmarsch / Erstanmelder-Privileg sollte nicht gelten

Schaumburger Nachrichten, 03.07.2013:
"Spuckis" / Rechte Inhalte kleben an Laternen

Blick nach Rechts, 03.07.2013:
NPD-Werbung für Soli-Konzert

Lippische Landes-Zeitung, 03.07.2013:
Hentschel kämpft gegen den Euro

Höxtersche Zeitung / Westfalen-Blatt, 03.07.2013:
NS-Symbole an Schule gemalt

Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 03.07.2013:
NS-Symbole an Grundschule

Lippe aktuell, 03.07.2013:
"alte Pauline" wieder am Start / Mängel sind beseitigt, Musikveranstaltungen nicht erlaubt

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Schaumburger Wochenblatt, 03.07.2013:

Debatte um Agnes Miegel

Bad Nenndorf (Ka.) Die Debatte um Agnes Miegel ist in Bad Nenndorf keineswegs neu, so Jürgen Uebel vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt". Die Frage, ob die mit einem Denkmal im Kurpark und der Ehrenbürgerschaft gewürdigte Dichterin in der heutigen Zeit als Vorbild dienen kann, stellt sich 80 Jahre nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten nicht weniger dringend als im Jahr 1969. Damals lehnten Schüler, Lehrer und Eltern eine Umbenennung des hiesigen Gymnasiums in "Agnes-Miegel-Schule" ab. Bad Nenndorf ist "Ort der Vielfalt" und seit 2006 jährlicher Schauplatz von bundesweit beworbenen Nazi-Aufmärschen. "Wir halten eine kritische Auseinandersetzung der Stadtgesellschaft mit ihrer Vergangenheit für sehr wichtig und möchten mit einem Positionspapier, welches den Fraktionen im Stadt - und Samtgemeinderat zuging, die Debatte erneut anstoßen", fordert das Bündnis.

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Neue Westfälische 11 - Bünde, 03.07.2013:

"Fühlt sich an, als gehörten wir hier hin" / Nachfahren des Bünders Alfred Spiegel aus den USA zu Besuch / Auf den Spuren der Familie

Von Anne Webler

Bünde. Horst Menke ist ein Reiseführer der besonderen Art: Für den dreitägigen Besuch der Familie Spiegel aus den USA hat er ein minutiöses Programm erstellt. An jedem Stolperstein in Bünde und jeder Erinnerungsstätte erzählt er den Gästen detailliert von den jüdischen Familien in Bünde, wer wie verwandt war. Experte ist Menke für die Familie Spiegel, auf dessen Spuren er die Nachfahren gestern führte. Schaut er auf seine Armbanduhr, weiß die Reisegruppe: "Wir müssen weiter, zum nächsten Stop!"

Gestern haben Nancy Finegood, die Tochter von Alfred Spiegel, ihre Nichte Melani Spiegel sowie ihr Neffe Jeremy Spiegel und seine Frau Naitna mit Horst Menke ein strammes Programm absolviert: Morgens nahmen sie am Marktgymnasium an einer Englischstunde teil, der kommissarische Schulleiter Wolfgang Peuker zeigte ihnen die Schule, Horst Menke fuhr mit ihnen die Stolpersteine ab und die Straßen, die nach jüdischen Bürgern benannt wurden. Gegenüber des Marktgymnasium besuchten sie das Mahnmal auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof, am Nachmittag trafen sie Bürgermeister Wolfgang Koch und die Netzwerk-Gruppe des Marktgymnasiums zum Zeitzeugen-Kaffeetrinken im Rathaus, abends waren sie bei Christina Whitelaw, der ehemaligen Leiterin der Netzwerk-Gruppe, zum Essen eingeladen.

Bis 1938 lebte Alfred Spiegel in Bünde, dann wanderte er in die USA aus. Horst Menke führte die Gäste zum Haus in der Hindenburgstraße 20, in dem Alfred Spiegel gewohnt hat, zum Kindergarten am Markt, den er als Kind besuchte. Horst Menke fuhr mit den Spiegels in den Elsemühlenweg, vor dem Haus Nr. 38 sind vier Stolpersteine in den Bürgersteig eingelassen: Arthur, Antoinette, Berta und Gertrud Bloch haben hier gewohnt, bis sie nach Sobibor bzw. Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Arthur und Antoinette waren Onkel und Tante von Alfred Spiegel. "Ich wurde nach Antoinette benannt", sagt Nancy Finegood, geb. Spiegel. Die vier Gäste hocken um die Stolpersteine und berühren sie mit den Fingern. Berta und Gertrud Bloch wären heute im Alter ihres Vaters bzw. Großvaters Alfred Spiegel, er ist 84 Jahre alt. Alfred Spiegel überlebte den Holocaust, weil er in die USA emigrierte.

"Als er Horst Menke traf, öffnete sich mein Großvater"

Über seine Kindheit in Deutschland sprach er jedoch nie. Erst als er auf einem Kreuzfahrtschiff in Alaska Horst Menke kennenlernte, änderte sich das. Zwischen beiden Männern entstand eine Freundschaft, sie besuchten sich gegenseitig mehrfach in Bünde und in den USA, nahmen ihre Frauen, Kinder und Enkel mit. Durch die Freundschaft mit Horst Menke habe sich sein Großvater geöffnet, sagt Jeremy Spiegel. Indem sie Orte besuchten, wo ihre Vorfahren gelebt haben, fülle sich eine große Leerstelle in ihrer Familiengeschichte, sagt Jeremy. Vorher habe die Geschichte seiner Familie mit dem Eintreffen seines Großvaters in den USA begonnen, davor war nichts. "Ein großes Stück unserer Familiengeschichte war verloren und ist uns durch Horst Menke wiedergegeben worden", sagt Melani. Die Besuche in Bünde seien immer sehr emotional, sagt Nancy. Herauszufinden, wo ihre Familie gelebt hat und wie es endete. Bevor ihr Vater Horst Menke traf habe sie nie nach Deutschland kommen wollen, sie sei traurig gewesen. Es sei sehr bewegend, hier zu sein. "Alle behandeln uns wie Familienmitglieder. Als ob wir hier hingehören."

Info / Die Familie Spiegel

Nancy Finegood (60) lebt in Lansing (115.000 Einw.), Michigan und ist die Tochter von Alfred Spiegel (84).

Melani Spiegel (41) lebt in Washington, D.C. (630.000 Einw.) und ist die Tochter von Bob Spiegel, der verstorbene Sohn von Alfred Spiegel.

Jeremy (34) und Naitna (32) Spiegel leben in Atlanta (440.000 Einw.), Georgia, Jeremy ist der Sohn von Bob Spiegel.

Bildunterschrift: Vor dem Haus, in dem Onkel und Tante von Alfred Spiegel wohnten: Melani Spiegel (v. l.), Jeremy Spiegel, Horst Menke und Nancy Finegood vor dem Haus Elsemühlenweg 38.

Bildunterschrift: Erinnerungsbild: Nancy Finegood (l.) und Melani Spiegel fotografieren das Schild der Arthur-Bloch-Straße. Arthur Bloch emigrierte 1939 in die Niederlande und wurde von dort ins KZ Sobibor deportiert.

Bildunterschrift: Vor dem Marktgymnasium: Horst Menke (v. l.), Nancy Finegood, Wolfgang Peuker, Melani Spiegel, Dr. Angela Brüning, Naitna Spiegel, Jörg Menke und Jeremy Spiegel.

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Lippische Landes-Zeitung, 03.07.2013:

Stadtarchiv sucht Helfer / Vorbereitung einer Schau

Lemgo. Was haben Hexenprozesse und Engelbert Kaempfer mit den Nazis zu tun? Warum sprach Adolf Hitler auf dem Lemgoer Marktplatz? Diesen und weiteren Fragen geht das Stadtarchiv in einer Präsentation nach, für deren Erstellung Helfer gesucht werden.

Im Mittelpunkt steht laut Pressemitteilung die "Machtergreifung 1933", die vor 80 Jahren die NS-Herrschaft begründete. Die Eröffnung der Schau ist für November geplant. Das Stadtarchiv sucht nun Jugendliche über 15 Jahre von weiterführenden Schulen, die Spaß an Geschichte haben und in den Sommerferien an der Gestaltung der Ausstellung mitwirken möchten. Es gilt, Originaldokumente zu sichten und Exponate auszuwählen. Auch sollen Zeitzeugen befragt werden. Der Zeitaufwand kann individuell vereinbart werden.

Anmeldungen sind bis Freitag, 19. Juli, beim Stadtarchiv über stadtarchiv@lemgo.de möglich. Fragen beantwortet Stadtarchivar Marcel Oeben, Telefon (05261) 213413.

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Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt, 03.07.2013:

Arbeitskreis unterstützt Förderverein / Hubert Kniesburges: Dokumentationsstätte für Mahn- und Friedensarbeit wichtig

Schloß Holte-Stukenbrock (WB/ms). Der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" unterstützt die Kritik des Fördervereins Dokumentationsstätte Stalag 326 und die angekündigten Konsequenzen.

Wie in der Samstagsausgabe berichtet, hatte Oliver Nickel, Vorsitzender des Fördervereins, gesagt, dass die viele Arbeit der Dokumentationsstätte ehrenamtlich ohne Unterstützung eines Hauptamtlichen nicht mehr zu leisten ist.

"Von Anfang an haben wird uns auf eine gute arbeitsteilige Zusammenarbeit orientiert, die für uns auch für die Zukunft im Interesse unserer gemeinsamen Anliegen unverzichtbar ist. Das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Schloß Holte Stukenbrock sind nun am Zuge, endlich ihrer immer wieder geäußerten Hochachtung für die Gedenkstättenarbeit endlich Taten folgen zu lassen", sagt Hubert Kniesburges, Vorsitzender des Arbeitskreises "Blumen für Stukenbrock".

Für den Arbeitskreis habe seit Beginn seiner Tätigkeit 1967 festgestanden, dass zur Mahn- und Gedenkarbeit immer auch eine Dokumentationsstätte gehöre. "Mehrere Anträge wurden an die Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock und die Landesregierung in NRW gerichtet, zahlreiche Gespräche wurden auf den verschiedensten Ebenen, unter anderem zusammen mit dem damaligen Gemeindedirektor Dr. Burkhard Lehmann in Düsseldorf geführt", sagt Kniesburges. "Überall war Zustimmung zu dem Vorschlag zu hören, dann aber geballte Ablehnung, wenn es um die Trägerschaft des Landes oder der Gemeinde ging."

Während an anderen Orten des NS-Terrors, wie in Bergen-Belsen durch Förderung des Landes Niedersachsen eine eindrucksvolle, mit hauptamtlichen Mitarbeitern ausgestattete Gedenkstätte geschaffen worden sei, haben man in Nordrhein-Westfalen stets von der Notwendigkeit geredet, aus der Geschichte des Zweiten Weltkrieges und des NS-Terrors lernen zu müssen. "Die Verantwortlichen waren aber nicht bereit, diesen Ort in Stukenbrock zu fördern. Daran hat sich offenbar bis heute nichts geändert."

"Wenn es um die Trägerschaft des Landes oder der Gemeinde ging, gab es geballte Ablehnung."
Hubert Kniesburges
Blumen für Stukenbrock

In dem vom Arbeitskreis 1988 herausgegebenen Dokumentenband "Das Lager 326" sei die Notwendigkeit einer Dokumentationsstätte in der Nähe des Friedhofs heraus gestellt worden. Dort sollten die Dokumente, die Überlebende dem Arbeitskreis zur Verfügung gestellt hatten, einen würdigen Platz finden, so der langjährige Vorsitzende des Arbeitskreises, Werner Höner. Es sei ein Verdienst von Werner Busch, dass er 1993 die Initiative zur Gründung eines Fördervereins ergriff, der sich zur Aufgabe stellte, Weichen für eine Dokumentationsstätte zu stellen. Dieses Vorhaben sei von Anfang an aktiv vom Arbeitskreis unterstützt worden.

Manche mögen Stukenbrock als "kleines Auschwitz" gesehen haben, die Arbeit von "Blumen für Stukenbrock" sei bis heute als Versöhnungs- und Friedensprojekt zu sehen. Persönlichkeiten wie Pastor Heinrich Albertz, Raissa Gorbatschow und im vergangenen Jahr der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und der Botschafter Russlands unterstützten die Arbeit.

"Für den Arbeitskreis war deshalb konstruktiv, im Förderverein mitzuarbeiten, wie das Wolfgang Wrobel und Dr. Elisabeth Müller-Belikoff gemacht haben", sagt Kniesburges. Zahlreiche Materialien und Dokumente, wie das bei von Britisch-Movition erworbene Filmdokument von der Befreiung des Lagers am 2. April oder ein Gemälde von I.P. Anikejew, das er 1944 unter schwierigen Bedingungen im Lager gemalt hat, hat der Arbeitskreis der Dokumentationsstätte zur Verfügung gestellt.

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Neue Westfälische 06 - Schloß Holte-Stukenbrock, 03.07.2013:

Gedenkstätte droht Schließung / Ehrenamtliche sind an ihren Grenzen angekommen

Von Sabine Kubendorff

Schloß Holte-Stukenbrock. "Wir sind an einem Scheidepunkt", sagt Oliver Nickel. "Wenn jetzt nicht etwas passiert, existieren wir in ein, zwei Jahren nicht mehr." Er leitet den Förderverein, der die Dokumentationsstätte Stalag 326 betreibt. Ehrenamtlich, wie alle anderen Mitarbeiter. Und das funktioniert nicht länger. Nickel schlägt Alarm.

1.500 Stunden investieren die Freiwilligen im Jahr, Oliver Nickel alleine 40 Stunden im Monat. Allerdings ist das Konstrukt wackelig: Historiker Nickel kann aus privaten Gründen, wie er sagt, sein Pensum nicht aufrechterhalten. Studenten haben immer weniger Zeit, um mitzuarbeiten. Die überwiegend älteren Ehrenamtlichen fallen aus gesundheitlichen Gründen immer wieder mal aus.

"Wir brauchen eine Halbtagsstelle und ein Stundenkontingent für freie Mitarbeiter, die zum Beispiel Konzepte erstellen, die für Projektförderungen notwendig sind." 20, 30 Stunden sind für nur ein Konzept in der Regel erforderlich. Das wird zur Zeit noch ehrenamtlich gemacht. Außerdem: Bildarchiv, Identifizierung der Toten, Betreuung von (oft überraschend auftauchenden) Angehörigen der in Stukenbrock-Senne beerdigten russischen Kriegsgefangenen, Beantworten von 10 bis 15 Suchanfragen pro Monaten, regelmäßige Führungen, Aufsicht bei den Öffnungszeiten, Er- und Abarbeiten des umfangreichen Jahresprogramms. Das ist nur ein Ausschnitt aus dem normalen Arbeitspensum der Ehrenamtlichen.

Das Landesamt für Bildung bietet Einrichtungen wie der Dokumentationsstätte an, sich an den Kosten für Hauptamtliche zu beteiligen. Für den Förderverein illusorisch. Er kann nämlich den Restbetrag gar nicht aufbringen. "Die kleinen Gedenkstätten", sagt Oliver Nickel, "fallen mal wieder hinten rüber".

Und dann immer diese Geldsorgen. Wenngleich Stadt und Kreis inzwischen mit jährlich jeweils 2.500 Euro einspringen, private Spender und auch Stiftungen die Arbeit unterstützen. Alles ist nicht von Dauer und unter dem Strich zu wenig. "Wir brauchen Planungssicherheit", sagt Nickel entschieden. Zur Zeit wird fieberhaft gerechnet, wie viel Geld tatsächlich pro Jahr benötigt wird. Nickel geht von einem kleinen fünfstelligen Betrag aus, der aus seiner Sicht problemlos zusammenkommen kann, wenn sich auch Land, Bund und EU beteiligen würden. Aber zur Zeit wird der Förderverein von all jenen immer nur hin und her geschubst. "Keiner fühlt sich richtig verantwortlich", schimpft Nickel.

Die Personalnot hat bereits Folgen. Die Gedenkstätte ist nicht mehr dreimal, sondern nur noch einmal in der Woche geöffnet. Besuchergruppen müssen abgewiesen werden. "Weitere Entscheidungen", sagt Oliver Nickel, "stehen im Raum". Darüber wird morgen Abend während einer außerordentlichen Versammlung des Fördervereins gesprochen, die um 18.30 Uhr in der ehemaligen Entlausung auf dem Gelände der Polizeischule am Lippstädter Weg beginnt.

Müsste die Dokumentationsstätte geschlossen werden und wäre der Mietvertrag mit dem Land NRW abgelaufen, bliebe nur noch eines zu tun: Das gesamte historische Material müsste ausgeräumt und irgendwo - wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen - eingelagert werden. Ein Gedanke, der Nickel schmerzt. "Die Dokumentationsstätte", sagt er, "ist mein Leben".

Info / FDP reagiert

Der Stadtrat soll sich am 16. Juli mit der aktuellen Situation der Dokumentationsstätte Stalag 326 beschäftigen.

Das beantragt die FDP-Fraktion, für die "es von großer Bedeutung ist, die Dokumentationsstätte dauerhaft zu erhalten", sagt Fraktionsvorsitzender Thorsten Baumgart.

Historiker Oliver Nickel ist bereit, den Ratsmitgliedern Rede und Antwort zu stehen.

Bildunterschrift: Sommer 1941: Die ersten sowjetischen Kriegsgefangenen hatten Schutz in Erdhöhlen und Laubhütten gesucht. Dieses Foto ist eines von vielen, die zu sehen sind in der Ausstellung in der Dokumentationsstätte. Dort werden die Geschehnisse in dem Kriegsgefangenenlager aufgearbeitet.

Bildunterschrift: Nicht sehr optimistisch: Historiker Oliver Nickel.

Arbeitskreis teilt Kritik des Fördervereins

Schloß Holte-Stukenbrock. Nachvollziehbar sei die Kritik des Fördervereins "Dokumentationsstätte Stalag 326". Das sagt Hubert Kniesburges. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises "Blumen für Stukenbrock", der es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat, "die Erinnerung an das sowjetische Kriegsgefangenenlager Stalag 326 wach zu halten". Hubert Kniesburges fordert nun mehr als nur Bekenntnisse.

Es sei an der Zeit, der von Stadt und Land Nordrhein-Westfalen "immer wieder geäußerten Hochachtung für die Gedenkstättenarbeit endlich Taten folgen zu lassen", sagt der Arbeitskreis-Vorsitzende. Er könne zudem die vom Vorstand des Fördervereins angedrohten Konsequenzen und damit die möglich Schließung der Gedenkstätte nachvollziehen. Die Idee einer Gedenkstätte sei seinerzeit zwar auf Zustimmung, dann aber "auf geballte Ablehnung" gestoßen, als es darum gegangen sei, wer die Trägerschaft dieser Einrichtung übernehmen sollte - Land oder Gemeinde.

"Während an anderen Orten des NS-Terrors, wie zum Beispiel in Bergen-Belsen, durch Förderung des Landes Niedersachsen eine eindrucksvolle, mit hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausgestattete Gedenkstätte geschaffen wurde, redete man in Nordrhein-Westfalen stets von der Notwendigkeit, aus der Geschichte des Zweiten Weltkrieges und des NS-Terrors lernen zu müssen. Die Verantwortlichen waren aber nicht bereit, diesen Ort in Stukenbrock zu fördern. Daran hat sich offenbar bis heute nichts geändert."

So habe für den Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" bereits mit Beginn seiner Tätigkeit im Jahr 1967 festgestanden, "dass zur Mahn- und Gedenkarbeit immer auch eine Dokumentationsstätte gehört".

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Neue Westfälische Online, 03.07.2013:

Zschäpes Brieffreund wird nicht im NSU-Prozess vernommen

Bielefeld (dpa). Die Bundesanwaltschaft hat der Vernehmung des in Bielefeld einsitzenden Brieffreundes von Beate Zschäpe im NSU-Prozess widersprochen. Der Briefkontakt sei für die konkrete Schuld- und Straffrage ohne Bedeutung.

Es bestünden auch keine Anhaltspunkte, dass bereits vor der Inhaftierung ein Kontakt bestanden habe, sagte Oberstaatsanwältin Anette Greger am Mittwoch nach der Verhandlung im NSU-Prozess.

Zschäpe hatte aus der Haft einen 26 Seiten langen Brief an einen Strafgefangenen aus Bielefeld geschrieben. Dieser gehörte der Neonazi-Szene in Dortmund an. Vertreter der Nebenklage hatten beantragt, ihn als Zeugen zu hören. Das Gericht hat hierüber noch nicht entschieden.

"Es besteht volles Verständnis, dass die Nebenkläger größtes Interesse daran haben, dass möglichst alles über die Hintergründe aufgeklärt wird", sagte Bundesanwalt Herbert Diemer. "Es soll niemand glauben, dass das Thema NSU mit dem Prozess erledigt wäre." Der Prozess müsse sich aber schon wegen des Grundsatzes der Beschleunigung auf die Beteiligung der Angeklagten an den konkreten Taten beschränken.

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Schaumburger Nachrichten, 03.07.2013:

Nazi-Aufmarsch / Erstanmelder-Privileg sollte nicht gelten

Das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" will, dass die Neonazis um den Verdener Matthias Schultz dieses Jahr bei ihrem so genannten "Trauermarsch" nicht vom Erstanmelderprivileg Gebrauch machen können.

Bad Nenndorf. Stattdessen soll die Gegenkundgebung, die zum Großteil auf der Neonazi-Route liegt, von der Versammlungsbehörde den Genehmigungsbescheid für eine Demonstration vom Bad Nenndorfer Gymnasium an der Bahnhofsstraße bis zum Wincklerbad erhalten. "Wenn wir die Genehmigung nicht bekommen, behalten wir uns juristische Schritte vor", erklärt Jürgen Uebel, Vorsitzender des Bündnisses.

Wie der Landkreis als Genehmigungsbehörde in diesem Fall entscheiden wird, steht noch nicht fest. Bisher liegen elf angezeigte Versammlungen vor, erklärt Dezernatsleiterin Ursula Müller-Krahtz. Dem Neonazi-Aufmarsch stehen zehn Gegenveranstaltungen gegenüber. Für Donnerstag, 4. Juli, wurden alle Versammlungsanmelder zu einem Kooperationsgespräch mit dem Landkreis eingeladen.

Der DGB steckt bereits tief in den Planungen für den 2. und 3. August. DGB-Sekretär Steffen Holz aus Hannover rechnet mit etwa 200 Teilnehmern der Gewerkschaften am friedlichen Gegenprotest, ähnlich wie 2012. Sein Eindruck aus Gesprächen mit der Polizei und den Internetauftritten der Rechten sei, dass nicht mit mehr Neonazis als im Vorjahr zu rechnen sei. "Das wäre doch schon mal ein Teilerfolg", sagt er.

Der Schaumburger Kreistag hat sich, wie in den vergangenen Jahren, mit einer Resolution gegen extremistische Aktivitäten ausgesprochen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten, so heißt es, wird der Kreistag Maßnahmen unterstützen und initiieren, die die demokratische Entwicklung im Landkreis, insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern. Außerdem sei jeder Bürger aufgerufen, "deutlich Zivilcourage zu zeigen". Das heißt, erklärt Klaus Heimann, erster Kreisrat des Landkreises, dass von politischer Seite weiterhin Aktionen und Projekte, die sich gegen rechtsradikale Strukturen positionieren, gefördert werden sollen. "Das muss nicht immer nur finanziell sein, sondern kann auch durch die Präsenz unserer Politiker hervorgehoben werden." Bei Aktionen wie in Bad Nenndorf könnten Bürger ihre Zivilcourage auch mit ihrer Präsenz zeigen.

Die Resolution des Kreistages, der zusammen mit dem Kreisausschuss und der Kreisverwaltung die Versammlungsbehörde darstellt, kann "im Rahmen des Rechtlichen den Inhalten der Gegenveranstaltungen so viel Raum wie möglich lassen", stellte Müller Krahtz heraus. Das Erstanmeldeprivileg sei nicht zwingend, solange kein notwendiger Bezug zum Wincklerbad besteht.

Die Polizei erwägt unterdessen 1.500 bis 2.000 Beamte für die Veranstaltungen am 3. August in Bad Nenndorf, sagt Polizeidirektor Frank Kreykenbohm, Leiter der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg. Neben gut 450 Demonstranten aus der Neonazi-Szene gehe die Polizei von 1.500 Gegendemonstranten aus. Um Zusammenstöße der beiden Gruppen zu vermeiden, sollen Absperrungen aufgestellt werden. Zudem wird der Einsatz von Wasserwerfern und der Aufbau einer Gefangenensammelstelle erwägt. Genaue Planungen könnten jedoch erst nach den Kooperationsgesprächen am Donnerstag erfolgen. Zur Zeit werde über das Innenministerium bundesweit bei den Bereitschaftspolizeien der Länder angefragt.

Bildunterschrift: In vier Wochen soll es wieder bunt werden: Viele Gruppen stecken mitten in den Planungen für eine friedliche Gegendemonstration.

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Schaumburger Nachrichten, 03.07.2013:

"Spuckis" / Rechte Inhalte kleben an Laternen


In der Stadthäger Innenstadt sind wieder einmal vermehrt Aufkleber mit offenbar rechten Inhalten an Laternenpfählen und Wänden zu finden. Im Vorbeigehen sind die kleinen "Spuckis" kaum von anderen Aufklebern mit harmlosen Inhalten zu unterscheiden. Wer genauer hinschaut, kann aber schnell die politische Gesinnung, die sich hinter den Zeilen verbirgt, erkennen.

Stadthagen. "Jetzt verstehe ich das erst, die wollen Ausländer raus haben", so die Reaktion eines 13-Jährigen, der sich einen der Aufkleber einmal genauer angeschaut hat. "Warum denn das? Menschen sind doch alle gleich."

"Wir sind bei dem Thema hochsensibel und immer darauf bedacht, solche Aufkleber und Schriftzüge schnell zu entfernen, damit rechte Inhalte keine lange Halbwertzeit haben", sagt Polizeipressesprecher Axel Bergmann. Solche Inhalte tauchten immer mal wieder in unterschiedlicher Form auf.

Zum Teil sind es auch Plakate oder Schriftzüge, die an die Hauswand gesprayt werden, weiß Iris Freimann, Leiterin des Fachbereichs Bürgerdienste. Wie auch bei den aktuellen Vorfällen arbeite die Stadt mit der Polizei zusammen. Bei den nun aufgetauchten, nach Angaben von Bergmann "deutlich erkennbaren neuen Stickern", wurde eine Meldung an das Staatsschutzkommissariat der Polizeiinspektion Nienburg weitergeleitet, da es sich dabei offensichtlich um politische Inhalte handele. Auch eine "Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten" gehöre in solchen Fällen zum Procedere.

Freimann zufolge entfernen aufmerksame Bürger die Aufkleber häufig sogar selbst oder melden es, wenn sie welche sehen. "Wir sind auf die offenen Ohren und Augen der Bürger angewiesen, um politischen Extremismus schnell unterbinden zu können", erklärt Polizeipressesprecher Bergmann. Solche Aktionen träten in Stadthagen "glücklicherweise selten und sehr unregelmäßig auf".

Zwar liege Stadthagen geografisch zwischen zwei Städten, in denen es immer wieder zu Vorfällen im Zusammenhang mit politischem Extremismus komme - nämlich Bückeburg, wo sich ein von der Polizei so genannter "Rechts-Links-Konflikt" entwickelt hat und Bad Nenndorf, wo Rechtsextremisten jährlich zu einem "Trauermarsch" aufrufen. Dennoch ist Bergmann zufolge kein Zusammenhang zu bestimmten Veranstaltungen erkennbar.

Es gebe auch keine Häufung in bestimmten Straßen. Meistens betreffe es wie bei den jüngsten Vorfällen die Kernstadt im Bereich der Fußgängerzone um den Marktplatz. Stadtverwaltung und Polizei seien für die Mithilfe der Bürger dankbar und nähmen Hinweise "jederzeit gerne entgegen".

Bildunterschrift: Unscheinbar, aber mit ernstem Hintergrund: Aufkleber mit rechten Inhalten an Straßenlaternen in der Stadthäger Innenstadt.

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Blick nach Rechts, 03.07.2013:

NPD-Werbung für Soli-Konzert

Dortmund. Auch ein NPD-Kreisverband wirbt inzwischen für das Rechtsrock-Konzert zugunsten der verbotenen Neonazi-Organisation "Nationaler Widerstand Dortmund" (NWDO), das am kommenden Samstag stattfinden soll.

Der NPD-Kreisverband Unna / Hamm, dessen Vorsitzender Hans-Jochen Voß jahrelang eng mit den Neonazis vom NWDO zusammenarbeitete, veröffentlichte heute einen Teil des Flyers, mit dem in der Szene für das Konzert geworben wird. Wie berichtet, sollen unter dem Motto "Solidarität mit dem NWDO" die drei Neonazi-Bands "Sleipnir", "Words of Anger" und "Codex frei" auftreten. Der Veranstaltungsort ist noch nicht bekannt. Glaubt man der NPD Unna / Hamm, soll mit dem Erlös des Konzerts zumindest teilweise eine Klage finanziert werden, die von NWDO-Akteuren gegen das Verbot ihrer Organisation eingelegt worden war.

Den unteren Teil des Konzert-Flyers zeigt die NPD Unna / Hamm auf ihrer Internetseite offenbar wohlweislich nicht: Dort befindet sich ein Verbotsschild mit dem durchgestrichenen Schriftzug "NPD". Die ehemals führenden "Köpfe" des NWDO sind heute bei der Konkurrenzpartei "Die Rechte" aktiv. (ts)

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Lippische Landes-Zeitung, 03.07.2013:

Hentschel kämpft gegen den Euro

Kreis Lippe. Die "Alternative für Deutschland" (AfD) hat einstimmig Michael Hentschel zum Direktkandidaten für den Deutschen Bundestag für den Wahlbezirk 135 Lippe 1 gewählt. Der 49-Jährige wird sich "für die geordnete Auflösung des gescheiterten Euro-Experiments einsetzen", schreibt die Partei. Hentschel ist verheiratet und gelernter Bankkaufmann.

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Höxtersche Zeitung / Westfalen-Blatt, 03.07.2013:

NS-Symbole an Schule gemalt

Vinsebeck (WB). Unbekannte Schmierfinken haben in Vinsebeck die Wand der Grundschule mit einem Hakenkreuz bemalt. Zudem schrieben sie auf eine Fensterscheibe das Wort "Nazi". Die Kripo Höxter sucht Zeugen. Die Tat wurde zwischen Freitag, 13.30 Uhr, und Samstag, 17 Uhr, begangen. Hinweise: Telefon 05271 / 9620.

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Neue Westfälische 16 - Höxter (Kreis), 03.07.2013:

NS-Symbole an Grundschule

Vinsebeck (nw). Graffiti-Sprayer haben in Vinsebeck die Außenwand der Gemeinschaftsgrundschule am Schulweg beschmiert. Sie malten ein Hakenkreuz an die Hauswand und schrieben auf eine Fensterscheibe das Wort "Nazi". Die Kripo Höxter sucht unter Tel. (05271) 9620 Zeugen der Tat, die sich zwischen Freitag, 28. Juni, 13.30 Uhr, und Samstag, 29. Juni, 17 Uhr, ereignet haben muss.

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Lippe aktuell, 03.07.2013:

"alte Pauline" wieder am Start / Mängel sind beseitigt, Musikveranstaltungen nicht erlaubt

Detmold (ab). Die Arbeiten an der "alten Pauline" sind abgeschlossen. Die Schäden wurden zwar behoben, dennoch muss sich die "Kulturinitiative Detmold" (KID) bei der Nutzung des Gebäudes einschränken.

"Die Mängel sind beseitigt", erklärte Thorsten Hollmann, Leiter des städtischen Teams Hochbau den Mitgliedern des Ausschusses für Tiefbau und Immobilienmanagement vergangene Woche. Auch der Elektro-Check liege vor. "Einer Wiederaufnahme der Nutzung steht nichts entgegen", so Hollmann weiter. Eine wesentliche Einschränkung gibt es aber doch: Aus Schallschutzgründen dürfen keine Musikveranstaltungen stattfinden. "Das ist nicht erklärlich", kritisierte Hartmut Umgelder (Freie Wähler), schließlich seien Musikveranstaltungen die Haupteinnahmequelle für die KID, so dass es hier einen finanziellen Ausgleich geben müsse. "Gegenüber finden auch Musikveranstaltungen statt", ergänzte Helmut Giebe (SPD). Wilfried Mellies (CDU) vermutete, dass die Regelung mit nachbarschaftlichen Beschwerden zusammenhängt. In der Vergangenheit sei es oft zu laut gewesen, so dass die Polizei regelmäßig vor Ort war. Das bestätigte auch Parteikollege Helmut Schüte. Als Ortsbürgermeister für Detmold-Süd habe er die Bauphase deutlich gemerkt: "Ich hatte zehn ruhige Monate ohne Beschwerden." Davor sei das durchaus anders gewesen.

Thomas Lammering, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Immobilienmanagement, ging auf die Kritik nicht ein und verwies auf Immissionsschutzregelungen. Derzeit sei auch ein neuer Nutzungsvertrag mit der Kulturinitiative in Planung. Darin werde auch festgelegt, dass der KID-Vorstand jährlich zum 31. Oktober einen Bericht über die Aktivitäten des vergangenen Jahres zu erstellen habe, in dem die Veranstaltungen, die Vorstandsmitglieder und die vorgenommenen Instandhaltungsmaßnahmen aufgeführt sind.

Zudem solle ein städtischer Hausmeister regelmäßige Kontrollen durchführen. Die 18.000 Euro, die die Stadt als einmaligen Zuschuss für die Instandsetzung der Elektrik zahlt, wurden angewiesen, so Lammering. Eine Entscheidung zur Bewilligung weiterer Mittel, die die Kulturinitiative nach der Schließung im September beantragt hatte, soll nach der Sommerpause entschieden werden.

Bildunterschrift: Die "alte Pauline" ist wieder geöffnet.

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