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Veranstaltungen / Nachrichten , 02.06.2013 :

Tages-Chronologie von Sonntag, 2. Juni 2013

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Veranstaltungskalender:





- Sonntag, 2. Juni 2013 von 10.00 bis 18.00 Uhr -


Workshop: Blickpunkt Rassismus - Rassistischem Verhalten handelnd begegnen

- Eine Veranstaltung im Rahmen des 8. festival contre le racisme in Bielefeld vom 2. bis 10. Juni 2013:
- Programmübersicht: www.festival-bielefeld.de


Veranstaltungsort:

Fachhochschule
Kurt-Schumacher-Straße 6
Gebäude D - StuPa-Keller
33615 Bielefeld

www.fh-bielefeld.de

- Anmeldung bitte bis zum 31. Mai 2013 an: festival@asta-bielefeld


Rassismus kennzeichnet gesellschaftliche Normalität in Deutschland: Mehrere aktuelle Untersuchungen, europäische und internationale Berichte zur gesellschaftlichen und sozialen Lage in der BRD zeigen mit aller Deutlichkeit, dass Rassismus hier kein Randphänomen darstellt, sondern sich auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in mannigfaltiger und sich wandelnder Form manifestiert.

In unserem Seminar mit der Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V. (pokuBi) richten wir somit den Blick auf Rassismus als ein komplexes System, das auf individueller, kultureller und struktureller Ebene der Gesellschaft wirksam ist und alle in ihr lebenden Menschen auf unterschiedliche Weise betrifft.

Wir betrachten dieses System auch aus dem Blickwinkel von Menschen mit negativen Rassismus-Erfahrungen und erarbeiten anschließend Handlungsmöglichkeiten in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft.

Weitere Informationen: www.pokubi-sachsen.de


festival contre le racisme 2013

Mit Unterstützung durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität, den AStA der Fachhochschule Bielefeld, das Interkulturelle Bildungswerk Friedenshaus (IBF) im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) und verschiedene weitere Gruppen findet in diesem Jahr zum achten Mal das "festival contre le racisme" in Bielefeld statt.

Das "festival contre le racisme" geht auf eine Idee des französischen Studierendenverbandes UNEF zurück, der bereits 1995 zu einer Aktionswoche aufrief. In den Folgejahren entwickelte sich daraus eine Institution, die inzwischen auch in Deutschland einen festen Platz in der Hochschullandschaft hat. Einmal jährlich wird eine Woche lang durch verschiedenste Aktionen an vielen Hochschulstandorten der Fokus der Studierenden auf das bedauerlicherweise alltägliche Thema Rassismus gelenkt.

20 Jahre Abschaffung Asylrecht - 20 Jahre rassistisch motivierte Anschläge

Das diesjährige "festival contre le racisme" findet in Bielefeld unter dem Oberthema "20 Jahre Abschaffung Asylrecht - 20 Jahre rassistisch motivierte Anschläge" statt. Wir haben dieses Thema in Form einer vielfältigen Mischung aus Workshops, Lesungen, Vorträgen, Filmvorführungen und Theater umgesetzt. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei.

Anlass für das gewählte Thema ist ein unrühmliches Jubiläum. Vor 20 Jahren wurde der Artikel 16a des Grundgesetzes ("Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.") faktisch abgeschafft.

Im so genannten "Asylkompromiss" wurden am 26. Mai 1993 so viele Einschränkungen diesem Artikel 16 hinzugefügt, dass dieser nun de facto abgeschafft ist. Drei Tage darauf verübten vier junge Männer einen Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen. Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Genç starben in den Flammen beziehungsweise beim verzweifelten Sprung aus dem Fenster, um sich vor dem Feuer zu retten. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise schwer verletzt.

Die rassistische Hetze von Medien und Politikerinnen und Politikern schürten die Stimmung gegen Asylbewerberinnen und Asylbewerber und trugen so einen ausschlaggebenden Teil zur Abschaf­fung des Grundrechts auf Asyl bei. Die aktuelle Stimmungsmache und Politik gegen Asylsuchende aus Serbien und Mazedonien, gegen die Roma aus EU-Staaten knüpft naht­los an die Hetze von 1993 an und zeigt die rassistischen Kontinuitäten auf. Staat und Gesellschaft sind nach wie vor von Rassismus geprägt. Das zeigt sich nicht nur an Hand der Unterstützung des Staates von rassistischer Gewalt, wie es im Zusammenhang mit dem NSU immer deutlicher wird. Die Sarrazin-Debatte zeigt ebenfalls, dass Rassismus durchaus salonfähig ist.

Die Einschränkung des Asylrechts auf "politisch Ver­folgte" blendet globale Macht- und Ausbeutungsverhältnisse systematisch aus - und damit die Schuld und Verantwortung Deutschlands und Europas. Die zwei zentralen Slogans der Flüchtlingsproteste lauten: "We are here because you destroy our countries!" - "Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört"". Und deshalb: "Every refugee is a political refugee!" - "Jeder Flüchtling ist ein politischer Flüchtling!". Sie machen auf die gesell­schaftlich produzierten Ver­wüstungen und Krisen aufmerksam. Deutschlands Anti-Asyl-Politik wur­de zum Vorbild der europäischen Flüchtlingsabwehr, der in den letzten 20 Jahren mehr als 16.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Damit werden sämtliche umge­benden EU-Staa­ten Teil des Deutschen Abschottungsregimes. Die militarisierte Grenzschutz-Kooperation FRONTEX zwingt Flüchtende Tag für Tag auf lebensge­fährliche Routen, lässt sie ertrinken, verdursten oder ersticken.

Das Ziel des "festival contre le racisme" ist es, nicht nur über Nazis und den Abschiebestaat zu reden, sondern auch über die gesellschaftlichen Verhältnisse, die diese Gewalt ermöglichen. Der alltägliche Rassismus, welcher kein Randphänomen ist, soll reflektiert werden: Er zieht sich quer durch die Gesellschaft, er spiegelt sich in der Sprache wieder und findet sich damit unter anderem auch in der Politik und Wissenschaft wieder


Aufruf zum festival contre le racisme 2013: Rassismus ist noch immer gesellschaftsfähig

Seit 1933 - 80 Jahre Nationalsozialismus ohne Nazis

Vor 80 Jahren wurde Adolf Hitler als Reichskanzler vereidigt. Rassismus, gnadenlose Biopolitik und Krieg wurden von einer breiten Bevölkerungsmehrheit begrüßt und bejubelt. Im Jahr 2013 präsentiert zum Beispiel das ZDF mit "Unsere Väter, unsere Mütter" eine Erzählung der NS-Zeit, in der gerade die Begeisterung junger Menschen für Rassismus und Gewalt ausgeblendet wird. Nazis, das waren immer die anderen - finstere Gesellen, die einen eigentlich demokratischen Staat gekapert und ihre eigentlich anständigen Mitbürgerinnen und Mitbürger in den Krieg gestürzt haben. Diese Haltung mag die Vergangenheit erträglicher machen, doch sie verschleiert die unbequeme Wahrheit: Rassismus und Menschenverachtung waren und sind immer noch populär.

Seit 1993 - 20 Jahre ohne echtes Recht auf Asyl

So etwa in den ersten Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung: Exzessivem Nationalismus und Kampagnen gegen "Überfremdung" und "Asylbetrug" aus Politik und Medien folgten zahllose Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Wohnhäuser von ehemaligen Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern. Tote und Verletzte waren die Folge.

Erst nachdem mit der Streichung des Grundrechts auf Asyl aus dem Grundgesetz dem rassistischen Zorn stattgegeben wurde, wendeten sich der Staat und die Zivilgesellschaft gegen die eskalierende Gewalt. Im so genannten "Asylkompromiss" wurde dem einfachen Satz "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht" noch 271 einschränkende Worte hinzugefügt. Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung hat Deutschland dicht gemacht. Die Argumente dafür waren nicht mehr offen rassistisch; stattdessen wurde nun ein ökonomisches Vokabular gebraucht. Aus politisch Verfolgten wurden "Wirtschaftsflüchtlinge". Sie dürfen sich zwar um Asyl "bewerben", aber sich nicht mehr auf ein selbstverständliches Grundrecht berufen.

Die Folgen der Aufkündigung des Menschenrechts auf Asyl sind staatlich durchgesetzte "Maßnahmen": Residenzflicht, Abschiebung mit vorheriger Abschiebehaft, Isolationslager. Die Suche nach einem sicheren Leben wird als Verbrechen umgedeutet. Politisch Verfolgte dürfen keine Arbeit annehmen, erhalten Versorgung meist nur in Form von Sachmitteln und werden in gefängnisartigen Verhältnissen untergebracht. Sie werden systematisch vom Rest der Bevölkerung abgeschirmt mit Hilfe einer Bürokratie, die vor allem damit beschäftigt ist, ihnen nachzuweisen, dass sie nicht genug verfolgt wurden, um ein Recht auf Zuflucht geltend machen zu können. Der Erfolg dieser Bürokratie beziehungsweise der in der BRD für Flüchtlinge zuständigen Institutionen wird nicht an der Anzahl geretteter Menschen, sondern an der Anzahl der erfolgreichen Abschiebungen gemessen.

2013 - erstarkende Flüchtlingsproteste

Seit 2012 gibt es zunehmend Berichte über Flüchtlinge, die sich nicht mehr in die Rolle der internierten Almosenempfängerinnen und -empfänger drängen lassen. Doch ihre Stimmen dringen nur mühsam durch. Protestcamps in Berlin und Wien wurden von der Polizei brutal geräumt. Während Tausende Menschen in Berlin für ein Recht auf Bewegungsfreiheit eintreten, fordert der Innenminister "Maßnahmen gegen Asylmissbrauch". Und am selben Tag, an dem die Bundesregierung ein Mahnmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Roma einweiht, warnt ihr Innenminister vor "Armutszuwanderung" aus Osteuropa und empfiehlt die Einführung neuer Sondergesetze. Gemeint sind die in ihren Herkunftsländern von massiver Verfolgung und Ausgrenzung betroffenen Roma der Gegenwart. Auch nach 20 Jahren singt die Politik das immer gleiche populistische Lied.

Rassismus hat sich den Deckmantel ökonomischer Ideologie übergestreift und ist als solcher soweit in unser alltägliches Denk- und Sprachrepertoire übergegangen, dass er von der breiten Bevölkerung längst nicht mehr als solcher erkannt wird. Auf diese Zusammenhänge will das zum zehnten Mal bundesweit stattfindende festival contre le racisme aufmerksam machen. Seit 1993 wird es in verschiedenen Städten dezentral organisiert und bietet mit den unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten eine Plattform zur Thematisierung jeglicher Formen von Rassismus.


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- Sonntag, 2. Juni 2013 um 11.15 Uhr -


"Vor 80 Jahren brannten in Deutschland die Bücher" - Lesung in Erinnerung an die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933

- Es lesen Dr. Ulrike Santozki, Brigitte Rühle, Dr. Edgar Herrenbrück, Dieter Pfusch-Boegehold und Bernd Bruns.


Veranstaltungsort:

Stadtbücherei
Sudetenstraße 1
31785 Hameln

www.stadtbuecherei.hameln.de


In Erinnerung an die Bücherverbrennung vor 80 Jahren führt die Bibliotheksgesellschaft Hameln in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Hameln e.V. eine Lesung durch. Es werden Auszüge aus Werken jener Schriftstellerinnen und Schriftsteller vorgetragen, deren Werke am 10. Mai 1933 öffentlich verbrannt wurden.


Informationen unter: www.bg-hameln.de und www.gcjz-hm.de


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- Sonntag, 2. Juni 2013 von 14.00 bis 16.00 Uhr -


Ausstellung: "Herford gehört(e) dem Führer?" - Die Nazifizierung des Alltags im Raum Herford 1933 - 1939


Ausstellungsort:

Gedenk-, Dokumentations-
und Begegnungsstätte Zellentrakt
Rathausplatz 1
32052 Herford

www.zellentrakt.de


Ausstellungsdauer: 23. März bis 15. Dezember 2013, samstags und sonntags von 14.00 bis 16.00 Uhr.

- Führungen für Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung unter: info@zellentrakt.de


Aus Anlass der 80jährigen Wiederkehr der "Machtübernahme" wird in einer inszenierten Ausstellung mit zahlreichen Dokumenten, Fotografien, Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Originalexponaten aus der Region gezeigt werden, wie es nach der Machtergreifung gelang, die Mehrheit der Bevölkerung in Stadt und Kreis Herford dazu zu bringen, sich dem Regime anzupassen und keinen aktiven Widerstand entgegenzusetzen.

Dabei sollen der normale Alltag und die Eingriffe des NS-Regimes in diesem im Mittelpunkt stehen. In der Ausstellung sollen Faszination und Gewöhnung, Abstumpfung und aktives unkritisches Mittun, aber auch die Kehrseite der Verfolgung und Ausgrenzung aus der Gesellschaft thematisiert und erfahrbar gemacht werden.

Behandelt werden unter anderem:

- die Geschichte der NSDAP vor 1933,
- die Beeinflussung der Bürgerinnen und Bürger durch die Darstellung der Ereignisse der Jahre 1933 bis 1939 in der Presse,
- die "Gleichschaltung" der Verwaltungen,
- die Vernichtung der demokratischen Strukturen und Vereinigungen,
- die Organisation der NSDAP nach 1933 und ihre Durchdringung aller Lebensbereiche,
- die Indoktrinierung in den Schulen und Kindergärten,
- die Ausgrenzung jüdischer Kinder,
- die Einbeziehung der Jugend ins System von HJ und BDM,
- der ideologische Aufbau einer "Volksgemeinschaft" mit Feiern und Festen, Sammlungen, Sport, Siedlungsbau, Kultur und Medien,
- die Einbeziehung von Wirtschaft und Landwirtschaft in die NS-Wirtschaftsplanungen,
- die Verdrängung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden aus Wirtschaft und Öffentlichkeit,
- die Drangsalierung und Verfolgung von politisch, religiös, gesundheitlich, "rassisch" und sozial "unpassenden" Menschen und
- die beginnende Militarisierung der Gesellschaft.

Das Kuratorium "Erinnern - Forschen - Gedenken" will damit einen öffentlichen und pädagogischen Beitrag für ein Verständnis des zeittypisch geprägten Verhaltens damals leisten, die Besucherinnen und Besucher (insbesondere Schülerinnen und Schülern) dafür sensibilisieren, welche Methoden ein diktatorisches Regime zur Gewinnung der Mehrheiten anwendet und wie aus heutiger Sicht dagegen gehandelt werden könnte.

- Recherche und Texte: Helge Diestelmeyer, Christoph Laue, Gestaltung: Elke Brunegraf


Zur Ausstellung erscheinen pädagogisches Begleitmaterialen, die im Zellentrakt erhältlich sind.


Gedenkstätte Zellentrakt

Die heutige Gedenkstätte Zellentrakt, das frühere Herforder Polizeigefängnis, war von 1933 bis 1945 ein Ort der Verfolgung und Angst auch für viele jüdische Menschen aus Herford auf dem Weg in die Lager und den Tod.


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- Sonntag, 2. Juni 2013 um 15.00 Uhr -


Werkstattgespräch "Künstlerschicksale im Nationalsozialismus" mit Kurator Klaus Kösters durch die Sonderausstellung "Anpassung - Überleben - Widerstand. Künstler im Nationalsozialismus"


Veranstaltungsort:

Lippisches Landesmuseum Detmold
Ameide 4
32756 Detmold

www.lippisches-landesmuseum.de


Sonderausstellung vom 4. Mai bis 28. Juli 2013

Die Sonderausstellung zeigt Kunstwerke westfälischer Künstler, die vor 1933, während des Nationalsozialismus sowie nach 1945 tätig waren. Während der NS-Herrschaft wurden viele Künstler, die sich nicht anpassten, verfolgt, ins Exil oder in den Freitod getrieben. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Einzelschicksalen jener Künstler dieser "verschollenen Generation" und zeigt auf, wie diese auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Ausstellungs- und Arbeitsverbot reagierten.


Eine Ausstellung des LWL-Museumsamtes in Kooperation mit den Museen: Stadtmuseum Münster, Lippisches Landesmuseum Detmold, Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg1933 - 1945, Städtische Galerie Iserlohn, Museen der Stadt Lüdenscheid, Kunstmuseum Wilhelm-Morgner-Haus Soest.


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- Sonntag, 2. Juni 2013 von 15.00 bis 17.00 Uhr -


Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel


Ausstellungsort:

Dokumentations- und Begegnungsstätte
Frenkel-Haus
Echternstraße 70
32657 Lemgo

www.lemgo.net/3773.html


Neueröffnung der Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus in Lemgo

Am 24. August 2012 wurde die neue Ausstellung der Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus eröffnet. Im Zentrum der Ausstellung steht die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Geschichte der Familie Frenkel in Vergessenheit geraten. Mit ihrem Buch "Überleben" (1986) hat Karla Raveh, geb. Frenkel, an die Schicksale ihrer Eltern, Geschwister und Großeltern erinnert. Als Reaktion auf die große Resonanz, die das Buch gefunden hat, wurde 1988 im Erdgeschoß des Hauses die Dokumentations- und Begegnungsstätte eröffnet.

Nach mehr als zwanzig Jahren ist die Ausstellung im Jahre 2012 mit einem neuen Konzept grundlegend umgestaltet worden. Die neue biografische Ausstellung erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel von der Zuwanderung nach Lemgo im Jahre 1862 bis zur Deportation im Jahre 1942.

Die Ausstellung stellt darüber hinaus die Biografie der Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin Karla Raveh vor, die in Tivon (Israel) und Lemgo lebt. Mit Filmen und Audiozeugnissen vermittelt sie einen Eindruck von der Persönlichkeit und dem Wirken dieser beeindruckenden Frau, die als Holocaust-Überlebende nach langen Jahren des Schweigens das Erzählen und Erinnern zu ihrer Lebensaufgabe gemacht hat.


Die Ausstellung im Frenkel-Haus ist jeweils am Samstag und Sonntag in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Sonderöffnungen für Schulklassen und andere Gruppen sind nach Voranmeldung möglich. Das Städtische Museum bietet Führungen im Frenkel-Haus an, auch in Verbindung mit einer Stadtführung zur jüdischen Geschichte in Lemgo.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Sonntag, 2. Juni 2013


Am 1. Juni 2013 hat der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann angekündigt, die rechtspopulistische Partei "Alternative für Deutschland" zu verlassen und aus dem Bielefelder Kreisvorstand auszutreten.

Am 1. Juni 2013 fanden in Bielefeld zwei demonstrative Versammlungen als Reaktion auf die Räumung eines Protestcamps in einem Istanbuler Park statt.

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Bielefeld: Rechtspopulisten ohne Fermann - Austritt aus der AfD

Am 1. Juni 2013 hat der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann angekündigt, die rechtspopulistische Partei "Alternative für Deutschland" (AfD) zu verlassen und aus dem Bielefelder Kreisvorstand auszutreten. Darüber berichtet heute, am 2. Juni 2013, die Online-Ausgabe des Westfalen-Blattes.

Antisemitische Äußerungen

Zuvor, am 30. Mai 2013, hatte der neu gegründete Kreisverband Bielefeld der AfD Fermann auf Grund von Antisemitismus-Vorwürfen aufgefordert, die Partei wieder zu verlassen. Der 50-jährige Robin Fermann war im Mai 2013 als Beisitzer in den fünfköpfigen Vorstand des ostwestfalenweit ersten Kreisverbandes gewählt worden. Fermann war bereits Mitglied der SPD, der Partei "Die Linke" und der Piratenpartei. Am 9. Juli 2012 hatte Fermann unmittelbar vor der Sitzung des Schiedsgerichts der Piratenpartei in Bielefeld seinen Austritt aus der Partei erklärt. Ende April 2012 war das Parteiausschlussverfahren unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen eingeleitet worden. Fermann hatte unter anderem in einer Veröffentlichung geschrieben, dass "die Mehrheit der Juden die gesamte Welt für ihre Interessen opfern" würde.

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Bielefeld: Solidaritätskundgebungen mit Demonstrierenden in Istanbul

Am 1. Juni 2013 fanden in Bielefeld zwei demonstrative Versammlungen als Reaktion auf die Räumung eines Protestcamps in einem Istanbuler Park statt. Darüber berichten heute, am 2. Juni 2013, Radio Bielefeld, Radio Herford und Radio Lippe.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Westfalen-Blatt Online, 02.06.2013:
Fermann verlässt die AfD wieder

Radio Lippe, 02.06.2013:
Demonstrationen gegen die türkische Regierung

Radio Herford, 02.06.2013:
OWL-Reaktionen auf Istanbul-Proteste

Radio Bielefeld, 02.06.2013:
Friedliche Versammlungen

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Westfalen-Blatt Online, 02.06.2013:

Fermann verlässt die AfD wieder

02.06.2013 - 12.41 Uhr

Bielefeld (WB/St). Der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann ist aus der "Alternative für Deutschland" (AfD) ausgetreten und will in Kürze die "Alternative Wählergemeinschaft für Bielefeld" ins Leben rufen. Der 50-Jährige war vom Bezirksverband der AfD aufgefordert worden, die neue Partei zu verlassen.

"Seine Gedanken haben nicht zu unseren gepasst", erläutert Frank Albrecht, Sprecher des Bielefelder Kreisvorstandes der AfD, die Trennung von Fermann. Man habe, nachdem der Dornberger Bezirksvertreter zum Vorstandsmitglied des neuen Kreisverbandes gewählt worden war, "viel Schlechtes über ihn gehört". Darauf hin hatte AfD-Bezirkschef Marcus Pretzell Fermann zum Gespräch gebeten und ihn aufgefordert, die AfD umgehend wieder zu verlassen. Nach Aussagen von Robin Fermann wirft ihm die AfD-Führung Antisemitismus vor.

Fermann hat am Samstag mitgeteilt, die "Alternative für Deutschland" zu verlassen und aus dem Kreisvorstand auszutreten. Er bleibe aber Mandatsträger in Dornberg. Zusammen mit Freunden will er die "Alternative Wählergemeinschaft für Bielefeld" gründen. Diese Idee gebe es schon seit geraumer Zeit, er habe sie nur nach der Mitarbeit in der AfD zurückgestellt.

Vor seinem Engagement bei der AfD war Fermann bereits Mitglied in der SPD, bei den Linken und den Piraten. Auch innerhalb der Piraten-Partei war ihm Antisemitismus vorgeworfen worden. Kurz vor einem Ausschlussverfahren war Robin Fermann im vergangen Jahr ausgetreten.

Die "Alternative für Deutschland" wird zur Bundestagswahl im September erstmals in Bielefeld antreten.

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Radio Lippe, 02.06.2013:

Demonstrationen gegen die türkische Regierung

Die Demonstrationen gegen die türkische Regierung haben OWL erreicht. In Bielefeld zogen gestern Nachmittag 200 Menschen bei Protesten durch die Innenstadt.

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Radio Herford, 02.06.2013:

OWL-Reaktionen auf Istanbul-Proteste

Die Räumung eines Protestkamps in einem Park in Istanbul hat auch in Ostwestfalen erste Gegenreaktionen ausgelöst. Wie die Polizei berichtet, haben sich in Bielefeld hunderte Menschen versammelt, die überwiegend türkischer Herkunft waren. Eine Gruppe marschierte vom Jahnplatz zum Bahnhof, wo sie auf andere Protestler traf. Nach rund einer Stunde wurde die Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz beendet, gegen 18 Uhr. Ausschreitungen hat es nach Polizeiangaben nicht gegeben.

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Radio Bielefeld, 02.06.2013:

Friedliche Versammlungen

Die derzeit laufenden Proteste in der Türkei ziehen Kreise bis nach Bielefeld. Am Nachmittag fanden zwei friedliche Versammlungen statt. Zuerst versammelten sich 100 Menschen am Hauptbahnhof um auf die Situation in Istanbul aufmerksam zu machen. Später folgte eine zweite Versammlung auf dem Jahnplatz mit anschließendem Marsch zum Bahnhof. Insgesamt kamen zu beiden Veranstaltungen rund 300 Teilnehmer.

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