Der Patriot - Lippstädter Zeitung ,
23.10.2004 :
"Unsere Rechte einfordern" / Bauernverband der Vertriebenen trifft sich zur Landesarbeitstagung in Haus Düsse
Kreis Soest. "Wir sind gerne hier in Haus Düsse", erklärte Karl Fleige, Präsident des Bauernverbandes der Vertriebenen NRW, das 51. Treffen im Landwirtschafts-Zentrum. "Es gibt immer etwas neues zu entdecken." Insbesondere die Biogas-Anlage hatte es vielen Besuchern angetan. Darüber hinaus sei es für den Verband zu einer Tradition geworden, die Räumlichkeiten seien genau richtig und die Nähe zur Landwirtschaft spielt natürlich auch eine Rolle. "Obwohl gerade einmal drei Prozent unserer Mitglieder noch als Landwirte tätig sind", ergänzte Fleige.
Als besondere Gäste werden der Landwirtschafts-Kammerpräsident, Karl Melse, und der Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landesverbandes, Karl-Heinz Schulze zu Wiesch, erwartet. Außerdem seien sechs Mitglieder des schlesischen Bauernverbandes, zwei schlesische Landfrauen und zwei Frauen aus Ärmland (im ehemaligen Ostpreußen) extra zu der Tagung angereist. Zu dem schlesischen Bauernverband unterhalten die Vertriebenen aus NRW seit 1990 eine Patenschaft.
Auf ihrer jährlichen Tagung wollen die etwa 80 Kreisvertrauenslandwirte und deren Stellvertreter, die sich in Haus Düsse versammelt haben, auf die Verbandsarbeit zurückblicken und einen Ausblick in die Zukunft wagen. Zurzeit zählt der Verband 4.000 Personen in NRW. In seiner Rede pochte Fleige auf eine gerechte Behandlung der Vertriebenen: "Alle bisherigen Bundesregierungen haben unsere Forderung auf unser Recht auf Heimat und Eigentumsrecht abgelehnt. Dennoch werden wir nicht müde, unsere Rechte einzufordern." Es gehe dem Verband nicht um die Vertreibung der mittlerweile dort ansässigen Polen. "Denn schon unsere Vertreibung war eine Vertreibung zuviel." Trotzdem bleibe die Forderung nach Rückgabe des Vermögens bestehen. Kritisiert wurde in diesem Zusammenhang auch die Zusicherung des Bundeskanzler gegenüber Polen, von Entschädigungsforderungen abzusehen.
Mit Lippstadt verbindet den Verband eine besondere Geschichte. Der Begründer des Landesverbandes, Franz Weiß, ist nämlich ein Kind der Stadt.
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