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Zeitung für Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Harsewinkel / Westfalen-Blatt , 11.03.2013 :

Heimatverein will Stolpersteine setzen / Arbeitskreis arbeitet Geschichte jüdischer Bürger in der Stadt auf

Rheda-Wiedenbrück (de). Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter dem Heimatverein Wiedenbrück-Reckenberg. Die Angebote wurden stark nachgefragt - und zwar nicht nur von den 533 Mitgliedern.

Dies verdeutlichten die Berichte der Arbeitsbereiche. Der Vorsitzende Manfred Schumacher dankte für das Interesse an der Heimatarbeit und würdigte den Einsatz der Vorstandsmitglieder sowie der Heimatfreunde im Aufsichtsdienst des Wiedenbrücker Schule-Museums: "Für die Fortsetzung unserer Arbeit und für kommende Aufgaben benötigen wir weitere Mitglieder und Mitarbeiter."

Während der Mitgliederversammlung im Saal der Gaststätte Kleineaschoff stellte Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Witte den ehrenamtlichen Einsatz für die Heimat und insbesondere in der Führung mit Aufsicht im Museum heraus. Der Vorsitzende äußerte die Erwartung auf ein intensiveres Mitwirken in der Museumsarbeit durch die neuen Kräfte der zuständigen Flora Westfalica-Gesellschaft. Er betonte, der Heimatverein sei auch in Zukunft in der Lage, die Aufsicht ehrenamtlich zu übernehmen und für Führungen, besonders für Gruppen, zu sorgen. Das Haus bedürfe aber auch der Zuwendung bei notwendigen Erneuerungen, der Ergänzung der Technik und der werbewirksamen Aktivitäten.

Ein wichtiges Thema Schumachers war die Erweiterung des Arbeitskreises zur Erforschung der Kriegs- und ersten Nachkriegszeit, den er selbst leitet, durch den Beginn der Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Bürger in Wiedenbrück. Im Besitz des Heimatvereins Wiedenbrück stehe bereits eine Auflistung mit 18 Namen von Wiedenbrücker Juden in jener Zeit zur Verfügung. Die Forschung müsse weitergehen. Man werde versuchen, die Jugend des Ratsgymnasiums und der Osterrath-Realschule zur Mitwirkung zu gewinnen. Auch Zeitzeugen wolle man dazu und für alle Forschungen einladen. Zur Erinnerung an die Opfer dieser bösen Zeit gebe es in anderen Kommunen schon so genannte Stolpersteine, die an bestimmte Personen erinnern sollen.

Weiter ging es mit Berichten: Katharina Korsetzke sprach über den Plattdeutschen Krink. Das Thema "Radtouren" behandelte Hans-Josef Alke. Über das Angebot für alle Mitglieder referierte Margret Piorkowsky. Es reichte von Ausflügen, der Bonn-Fahrt, der Reise nach Dresden, bis zu den Traditionsterminen Grünkohlessen, Dreikönigswanderung, Emmausgang und Plattdeutsche Andacht. Über solide Finanzen sprach Horst Schauer. Er leitet in Zukunft auch den Bereich Reisen, den Jahrzehnte lang Rudolf Bresser betreute. Dieser pausiert aber aus gesundheitlichen Gründen.

Bildunterschrift: Manfred Schumacher (links) und Professor Dr. Wolfgang Schlüter bei der Versammlung.


guetersloh@westfalen-blatt.de

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