Lippische Landes-Zeitung ,
22.10.2004 :
Gegen das Vergessen / Pfarrer Otto Voget vor 60 Jahren verhaftet
Kreis Lippe/Detmold. Er war von 1933 bis 1951 Pfarrer in Heiligenkirchen: Otto Voget. Wegen seiner christlichen Überzeugung warfen ihn die Nationalsozialisten 1944 ins Gefängnis. Die Befreiung ein Jahr später erlebte er in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee. Die Lippische Landeskirche erinnert an den standhaften Pfarrer Otto Voget in ihrer Reihe "Kleine Schriften".
Im Mittelpunkt steht der Bericht des Pastors, in dem er sich an die Zeit vor der Verhaftung, die Monate im Gefängnis und die Heimkehr nach Heiligenkirchen erinnert.
"Warum gerade der so gar nicht kämpferische Dorfpastor von Heiligenkirchen?" fragt Otto Voget am Anfang seines Berichtes selbst. "Gewiss war er kein Widerstandskämpfer. Aber als widerständig wurde das Reden und Tun des Pastors von den Herrschenden erlebt, mangelnde Linientreue ließ ihn verdächtig erscheinen", so Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier. Denn der Pastor war unangenehm aufgefallen, weil er seinem Glauben öffentlich treu blieb. Eine Äußerung aus dem Konfirmandenunterricht lieferte schließlich den Grund für seine Verhaftung: "Nicht die Machthaber dieser Welt entscheiden letztlich über Krieg und Frieden, sondern der Herr Jesus Christus."
Dr. Gesine von Kloeden-Freudenberg und Dr. Matthias Freudenberg haben den Haftbericht von Pastor Otto Voget zeitgeschichtlich eingeordnet und kommentiert. Der Band ist in der Reihe "Kleine Schriften" (Nr. 13) erschienen und im Detmolder Landeskirchenamt, Leopoldstr. 27, kostenlos erhältlich.
detmold@lz-online.de
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