Nachrichten - Horn: Erneut völkische Tagung mit städtischer Unterstützung ,
23.01.2013 :
Tages-Chronologie von Mittwoch, 23. Januar 2013
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 23. Januar 2013
Am 27. Januar 2013 findet im Kammermusiksaal der Philharmonie Herford unter dem Titel "Bitte vergessen Sie mich nicht" ein Gedenkkonzert zum Tag der Befreiung von Auschwitz statt.
Aktuell wird in der Stadtbücherei Julie Hirschfeld in Horn zum Gedenken an die NS-Opfer am 27. Januar 2013 ein Büchertisch mit entsprechender themenbezogener Literatur aufgebaut.
Heute gedenkt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) mit einem Gottesdienst in Paderborn des Redakteurs der Arbeiterzeitung der KAB, Nikolaus Groß, der vor 68 Jahren hingerichtet wurde.
Am 7. Februar 2013 liest der Schriftsteller Klaus Peter Wolf in der Wewelsburg aus seinem Roman "Samstags, wenn Krieg ist", einer akribisch recherchierten Geschichte über junge Neonazis.
Seit dem 6. Oktober 2012 gewährt die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Lage / Lippe einer von Abschiebung bedrohten Familie aus Aserbaidschan Kirchenasyl.
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Herford: Erinnerung an das Frauenorchester von Auschwitz
Am 27. Januar 2013 findet im Kammermusiksaal der Philharmonie Herford unter dem Titel "Bitte vergessen Sie mich nicht" ein Gedenkkonzert zum Tag der Befreiung von Auschwitz statt. Darüber berichtet heute, am 23. Januar 2013, die Neue Westfälische.
Gedenken an Alma Rosé
Die musikalisch-literarische Aufführung will demnach die Erinerung an die Geschichte und das Schicksal des Frauenorchesters von Auschwitz unter der Leitung von Alma Rosé (1906 - 1944) lebendig erhalten.
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Horn-Bad Meinberg: Ambivalente Erinnerungskultur
Aktuell wird in der Stadtbücherei Julie Hirschfeld in Horn zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2013 ein Büchertisch mit entsprechender themenbezogener Literatur aufgebaut. Darüber berichtet heute, am 23. Januar 2013, die Lippische Landes-Zeitung.
Beides zusammen geht nicht
Vom 16. bis 20. Mai 2012 fanden die als völkisch kritisierten "46. Externstein-Vortragstage" des "Forschungskreis Externsteine e.V." im Rathaussaal der Stadt Horn-Bad Meinberg statt - dies war im Jahr 2012 mit weitem Abstand der größte Skandal in Ostwestfalen-Lippe im Umgang einer Kommune mit der extremen Rechten. Auch für die "47. Externstein-Vortragstage" vom 8. bis 12. Mai 2013 stellt die Stadt Horn-Bad Meinberg mit der "Burgscheune" wiederum ein städtisches Gebäude für extrem rechte Propaganda zur Verfügung. Die Repräsentanten der Stadt Horn-Bad Meinberg müssen sich schon entscheiden: Entweder sie geben einer Tagung mit völkischen Inhalten öffentliche Weihen - oder sie gedenken der Opfer der Shoa. Beides zusammen geht nicht!
Wir fordern daher weiterhin:
- die sofortige Einstellung jeglicher Unterstützung des "Forschungskreises Externsteine e.V." durch die Stadt Horn-Bad Meinberg - einschließlich der symbolischen Unterstützung, die durch ein Interaktionsverhältnis mit dem Verein, zum Beispiel durch Grußworte des Bürgermeisters entsteht,
sowie
- die sofortige Entziehung der Gemeinnützigkeit durch das zuständige Finanzamt.
Dokumentation: Arbeitskreis wider die völkischen Schwarmgeister an den Externsteinen, 29.05.2012:
Pressemitteilung / "46. Externstein-Vortragstage" des "Forschungskreises Externsteine e.V." / Eine Bilanz
Kein Abrücken von völkischen Vordenkern
Vom 16. bis 20. Mai 2012 fanden die zuvor als völkisch kritisierten "46. Externstein-Vortragstage" des "Forschungskreis Externsteine e.V." im Rathaussaal der Stadt Horn-Bad Meinberg statt. Der "Arbeitskreis wider die völkischen Schwarmgeister an den Externsteinen" zieht in seiner siebten Pressemitteilung seit Mai 2011 (1) eine ausführliche Bilanz:
Fast rief es der Referent Jürgen Mische in den Raum: "Die erwähnte Hauptthese (Wilhelm Teudts) ist astronomisch und fachmännisch untersucht worden und in der Sache richtig. Bis zur allgemeinen Anerkennung wird vielleicht noch einiges Wasser die Weser herunter fließen, aber die Wahrheit lässt sich nicht unterdrücken." Dass fast alle der zu diesem Zeitpunkt circa 50 Teilnehmenden der 46. Tagung des "Forschungskreises Externsteine e.V." angesichts dieses Bekenntnisses zu dem "Germanenkundler", der von sich selbst sagte, er sei ein Nationalsozialist "bis auf die Knochen", begeistert Beifall klatschten, belegte augenfällig, dass es sich beim "Forschungskreis Externsteine" bis heute um eine germanophile, völkischen Vorbildern folgende Gruppierung handelt.
Dieser Eindruck wurde noch durch die Aussage des Teilnehmers K. Walter Haug, der 2011 bei den "45. Externstein-Vortragstage" über "Das wahre Alter der Externsteine" referierte, bestärkt, der findet: "Teudt und Machalett sind immer noch die bedeutendsten Erforscher der Externsteine." (2)
Dass diese Tagung mit ihren völkischen Inhalten und mit ihrer extrem rechten Propaganda im Rathaus des kleinen, in der Nähe der Externsteine gelegenen Ortes Horn-Bad Meinberg stattfinden konnte - und somit öffentliche Weihen genoss, ist eine Provinzposse.
Von Teudt und Wirth zu Machalett
Der "Forschungskreis Externsteine" entstand 2007 aus einem 1968 gegründeten "Forschungskreis" von Walther Machalett, welcher nach einiger Zeit auch als "Forschungskreis Walther Machalett" fingierte. Machalett entwickelte eine eigene Deutung, nach der die Externsteine das Zentrum des Abendlandes sind. Die Bücher Machaletts wie beispielsweise der Band 5 seines Hauptwerks "Die EXTERNSTEINE - Das Zentrum des Abendlandes - Die Geschichte der weißen Rasse" (3) sind ethnozentristisch und rassistisch.
Im Kern versuchte er die Existenz einer prähistorischen Hochkultur der "weißen Rasse" zu belegen, die Externsteine waren ihm dabei ein Teil seiner "Beweiskette". Die Lehren Machaletts gehen zurück auf andere völkische Ideologen, die teilweise im Nationalsozialismus bedeutende Funktionen einnahmen, wie zum Beispiel Wilhelm Teudt oder Herman Wirth. Auch von den Mitgliedern des als Verein organisierten "Forschungskreises" wurden diese in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder rezipiert.
Wirth war sogar selbst Teilnehmer der 7. Tagung des Kreises. Ein späterer Bericht des Vereins erwähnt die Anwesenheit des "legendär(n) Ursymbolforscher(s) Herman Wirth, der den Tagungsteilnehmern neben seinem Vortrag wohl eine der spannendsten Führungen an den Externsteinen ermöglichte, die sie jemals erlebt haben dürften." (4)
Die im "Forschungskreis" vertretene rassistische Germanen-Ideologie sorgte für eine Reihe von Überschneidungen zum Bereich des militanten Neonazismus. So stand 1978 ein Vortrag von Heiko Oetker, der ab 1979 "Bundesfahrtenleiter" der "Wiking-Jugend" war, auf dem Programm der Tagung. Führende Mitglieder des "Forschungskreises" referierten mehrfach bei der neonazistischen "Hetendorfer Tagungswoche" oder veröffentlichten Artikel in Publikationen der extremen Rechten.
Kritik
Seit den 1990er Jahren machten antifaschistische Initiativen immer wieder auf den "Forschungskreis" aufmerksam und kritisierten die Tagungen. Allerdings verhinderte die Fixierung auf den militanten Neonazismus in der Vergangenheit eine genauere und kontinuierliche Auseinandersetzung. Erstmals 2011 wurde anlässlich der Tagung des Vereins eine detaillierte Kritik am "Forschungskreis" und der Vergabe öffentlicher Räume an diesen geäußert. Der Vereinsvorstand unter Führung des Vorsitzenden Matthias Wenger reagierte mit dem Versprechen, die Geschichte aufzuarbeiten und bestritt aktuelle Bezüge des Vereins zur extremen Rechten.
Aussagen, denen der kritisierende "Arbeitskreis wider die völkischen Schwarmgeister an den Externsteinen" angesichts der massiven Verstrickungen der Vereinsmitglieder und der langen völkischen Kontinuität ihrer führenden Repräsentanten keinen Glauben schenkte - auch nicht, da Wenger selbst eine eigene Geschichte im extrem rechten Neuheidentum hat. Zwar behauptete er selbst, sich Mitte der 1990er Jahre von der extremen rechten Version des Neuheidentums gelöst zu haben, da er jedoch zumindest bis 2004 Vorträge bei der extrem rechten Organisation "Ur-Europa" - der ehemaligen "Herman-Wirth-Gesellschaft" - hielt, bestanden begründete Zweifel daran, dass Wenger den Verein wirklich in eine emanzipatorische Richtung wenden wollte und will.
Immer wieder wies der "Arbeitskreis wider die völkischen Schwarmgeister an den Externsteinen" auf Verbindungen zur extremen Rechten und hochgradig problematische ideologische Aussagen aus dem Verein hin und forderte den Bürgermeister der Stadt Horn-Bad Meinberg auf, die Zusage für die öffentlichen Räume zurückzuziehen. Das wurde, gerade im Vorfeld der diesjährigen Tagung, mit Verweis auf den vermeintlichen Aufarbeitungsprozess abgelehnt.
Aufarbeitung
Tatsächlich hatte der Verein für die diesjährige Tagung eine umfangreiche Aufarbeitung angekündigt. In seinem Auftaktvortrag arbeitete Vereinsvorsitzender Matthias Wenger die Thesen des Gründers des "Forschungskreises" Walther Machaletts heraus und stellte fest, "dass Rasse für Machalett ein Fetisch ist", der mit Selektionsgedanken einher gehe. Er belegte die Verwobenheit mit im Nationalsozialismus wichtigen Ideologen wie Wilhelm Teudt und wichtigen Ideologien wie der "Welteislehre". Diese hätten Machalett in seinen durch "Erleuchtung" gewonnenen Überzeugungen bestätigt, dass es sich beispielsweise bei den Externsteinen um ein vorchristliches astronomisches Observatorium gehandelt habe.
Wenger verwarf Machaletts völkisch-rassistische Lehren, behauptete jedoch weiter, dass "die Externsteine auch schon ein heiliger Ort vor 10.000 Jahren" gewesen seien. Die Externsteine wolle er als "Hüter oder Wächter" bewahren, sie jedoch nicht als Ausdruck einer "imperialen Macht" - unter die er den Nationalsozialismus subsummiert - verstehen. Damit möchte Wenger die NS-Belastung des Themas überwinden, ohne jedoch die völkische Grundsubstanz zu reflektieren.
Die "neue" Aufgabe des Vereins sieht er darin, die "aus der Unrast des linearen Zeitbegriffs resultierenden Schäden zu heilen"; damit wendet er sich mit zivilisationskritischem Duktus gegen die Moderne und sucht sein "Heil" in der esoterischen Vorstellung eines völkischen Naturzustands.
Scheitern
Wenger hatte bezüglich des völkischen Denkens gesagt: "Wir lassen es für immer hinter uns." Schon der ihm folgende Referent, der bekennende Teudtianer Jürgen Mische, bewies das Gegenteil - nicht nur durch seine Anmerkung, dass sich "die Wahrheit" einen Weg bahnen werde, sondern auch durch seinen Vortrag. In diesem konstruierte er, perfiderweise mit Rückgriff auf den Initiator der Auschwitz-Prozesse Fritz Bauer, für die Germanen eine besondere Beziehung zu Demokratie und Widerstand. Er entwarf das Bild eines freiheitsliebenden, demokratischen Germanenvolkes, dem er die unterdrückenden Römer und Christen entgegensetzte, und verstieg sich zu der Aussage: "Gehorsam war den Deutschen ein fremder Begriff."
Renate Genth hingegen beschrieb in ihrem anschließenden Vortrag die Unterschiedlichkeit der Germanen-Bilder im Laufe der Zeit und verdeutlichte damit, dass es sich hier um eine Projektionsfläche handelt. Im Rahmen des Aufarbeitungsprozesses hatte der Vorstand des "Forschungskreises" im Anschluss einen Vortrag der Wissenschaftlerin Luitgard Löw über Herman Wirth vorgesehen. Diese war jedoch verhindert, so dass Dr. Karsten Wilke von der ebenfalls miteinbezogenen "Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold" ihren Vortrag verlas. Allerdings fokussierte der Vortrag auf die Biographie Wirths, was nicht zu einer Kontroverse unter den Anwesenden führte und leider auch keinen Bezug zum "Forschungskreis" nahm.
Als letztes Referat des Tages sollte der Vortrag von Rolf Speckner über "Die Grabungen an den Externsteinen in den Jahren 1934 bis 1936 aus heutiger Sicht" der Aufarbeitung dienen. Allerdings bagatellisierte Speckner den politisch-ideologischen Hintergrund dieser NS-Grabungen. Stattdessen arbeitete er sich Befund um Befund an der unzureichenden Dokumentation der 1930er Jahre ab, wobei er betonte, die Faktenlage sei komplex und eine vorchristliche Zeitstellung der Externsteine zumindest nicht auszuschließen. Speckner schloss mit der Aussage, es habe in den 1930er Jahren zwar "bei dem ein oder anderen" politische Gründe für eine Ausgrabung der Externsteine gegeben, heute habe aber "die Verschweigung der Grabung politische Hintergründe". In solchen Sätzen schwingt die verschwörungstheoretische Meinung Speckners mit, dass es eine Wahrheit gebe, die seit 1968/69 durch eine zunehmende Politisierung der Wissenschaft immer mehr unterdrückt würde. In Bezug auf die archäologischen Ausgrabungen an den Externsteinen kann das nur das Verschweigen einer uralten vorchristlichen Tradition sein.
Völkische Schwarmgeister im Rathaussaal
Die Aussagen von Mische und Speckner waren ein offener Affront gegen die zaghaften Modernisierungsversuche von Teilen des Vorstandes des "Forschungskreises". Der Applaus und vor allem die anschließende Diskussion ließen jedoch keinen Zweifel daran, dass die überdeutliche Mehrheit der Anwesenden diese Versuche ebenfalls nicht mittragen. Auch Wenger selbst mochte sich nicht in Gänze von den völkischen Ideologen distanzieren, das hätte wohl auch seine Position als Vereinsvorsitzender gefährdet.
So bleibt festzustellen, dass die ideologische Kontinuität völkischen Denkens in diesem Kreis anhält. Auch auf der organisatorischen Ebene war diese festzustellen: Mit Burkhard Weeke aus Horn-Bad Meinberg bot ein Verleger der extremen Rechten Literatur des vom Bundesamt für Verfassungsschutz als "rechtsextremistisch" eingestuften "Grabert Verlag" sowie ein Werk von Herman Wirth aus dem neonazistischen Wiener "Volkstum-Verlag" zum Kauf an. Bei der abendlichen Diskussion war passenderweise dann auch der langjährige neonazistische Kader Steffen Hupka anwesend, der auch schon als Teilnehmer bei Tagungen von "Ur-Europa" aufgefallen war.
Angesichts des während der Tagung offensichtlich werdenden Scheiterns der Aufarbeitung erwarten wir, dass die auch bisher schon unverständliche Raumvergabe an die völkischen Schwarmgeister durch die Stadt Horn-Bad Meinberg im nächsten Jahr nicht mehr stattfindet - weder im Rathaus noch in einem anderen öffentlichen Gebäude. Wir können uns auch nicht vorstellen, dass sich bei der Beratung der "Aufarbeitung der Vergangenheit" des "Forschungskreises Externsteine" durch die "Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold", auf die der Horn-Bad Meinberger Bürgermeister wiederholt hinwies, ebenfalls etwas anderes als ein nachhaltiges Scheitern heraus kristallisiert hat.
Der "Forschungskreis Externsteine e.V." sollte nun endlich durch die Verantwortlichen der Stadt Horn-Bad Meinberg als vom völkischen Denken tief durchdrungene Organisation wahrgenommen werden.
Wir fordern daher weiterhin:
- die sofortige Einstellung jeglicher Unterstützung des "Forschungskreises Externsteine e.V." durch die Stadt Horn-Bad Meinberg - einschließlich der symbolischen Unterstützung, die durch ein Interaktionsverhältnis mit dem Verein, zum Beispiel durch Grußworte des Bürgermeisters entsteht,
sowie
- die sofortige Entziehung der Gemeinnützigkeit durch das zuständige Finanzamt.
(1) Alle Mitteilungen dokumentiert in:
www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?limit=10&order=datum&richtung=DESC&z=1&id=34910
(2) Dokumentiert in: www.sinossevis.de/upload1/_Wider_die_Idiotie.pdf.
(3) 1970, Hallonen-Verlag.
(4) Fachmann, Wolfgang: Die Geschichte des Arbeitskreises in Bildern und Geschichten. In: Rückschau (2005 / 2006), S. 4 f.
Selbstdarstellung:
Der "Arbeitskreis wider die völkischen Schwarmgeister an den Externsteinen" ist ein Zusammenschluss interessierter Personen, der sich anlässlich der aktuellen Vorgänge im Bereich der Externsteine zusammen fand und umfangreiche Materialien zum Thema ausgewertet hat.
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Paderborn: Gedenken an Nikolaus Groß - Gottesdienst
Heute, am 23. Januar 2013, gedenkt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bezirk Paderborn / Höxter mit einem Gottesdienst des Chefredakteurs der Arbeiterzeitung der KAB Westdeutschlands, Nikolaus Groß, der vor 68 Jahren hingerichtet wurde.
Verbindung zum Widerstand des 20. Juli 1944
Nikolaus Groß wurde am 30. September 1898 in Hattingen geboren, war verheiratet und hatte sieben Kinder. Er war Jugendsekretär in der christlichen Bergarbeitergewerkschaft und wurde Chefredakteur der Westdeutschen Allgemeinen Arbeiterzeitung, dem Organ der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung. 1938 erfolgte das Verbot der Zeitung. Von da an gab Groß Schriften heraus, die helfen sollten, Glaubens- und Wertebewusstsein bei den Arbeitern zu stärken. Am 12. August 1944 wurde er in seiner Wohnung verhaftet; am 15. Januar 1945 erging das Todesurteil wegen seiner Verbindung zum Widerstand des 20. Juli 1944.
Schon 1930 vor dem Nationalsozialismus gewarnt
Als Redakteur des KAB-Organs schrieb Groß schon 1930: "Wir lehnen als katholische Arbeiter den Nationalsozialismus nicht nur aus unserer religiösen und kulturellen Haltung entscheidend ab." Ferner schrieb er nach Rom: "Wenn wir jetzt nicht unser Leben einsetzen, wie sollen wir dann vor Gott und unserem Volke bestehen?" Nach dem Verbot seiner Zeitung schloss sich Groß dem Widerstand an.
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Büren-Wewelsburg: Neonazis - Lesung mit Klaus Peter Wolf
Am 7. Februar 2013 liest der Drehbuchautor und Schriftsteller Klaus Peter Wolf im Kreismuseum Wewelsburg aus seinem Roman "Samstags, wenn Krieg ist", einer akribisch recherchierten Geschichte über junge Neonazis. Darüber berichtet heute, am 23. Januar 2013, die Neue Westfälische.
Informationen unter: www.wewelsburg.de
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Lage: Kirchenasyl für Familie aus Aserbaidschan
Seit dem 6. Oktober 2012 gewährt die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Lage / Lippe einer von Abschiebung bedrohten Familie aus Aserbaidschan Kirchenasyl. Darüber berichten heute, am 23. Januar 2013, der WDR.
Spendenkonto der Kirchengemeinde:
Sparkasse Detmold
Bankleitzahl: 47650130
Kontonummer: 70012224
Stichwort "Kirchenasyl"
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Neue Westfälische 09 - Herford, 23.01.2013:
"Wenn wir nicht gut spielen, gehen wir ins Gas" / Gedenktag an die Befreiung von Auschwitz: "Kuratorium Erinnern - Forschen - Gedenken" erinnert an Alma Rosé
Lippische Landes-Zeitung, 23.01.2013:
Büchertisch zum Gedenken / Stadtbücherei in Horn
Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 23.01.2013:
Gedenkgottesdienst zu Nikolaus Groß
Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 23.01.2013:
Samstags, wenn Krieg ist / Klaus-Peter Wolf über junge Neonazis
WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 23.01.2013:
Kirchenasyl für Aserbaidschanerinnen
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Neue Westfälische 09 - Herford, 23.01.2013:
"Wenn wir nicht gut spielen, gehen wir ins Gas" / Gedenktag an die Befreiung von Auschwitz: "Kuratorium Erinnern - Forschen - Gedenken" erinnert an Alma Rosé
Herford. Den diesjährigen Gedenktag an die Befreiung des Konzentrationslagers (KZ) Auschwitz widmet das "Kuratorium Erinnern - Forschen - Gedenken" stellvertretend Alma Rosé. Die Geschichte und das Schicksal des Frauenorchesters von Auschwitz unter der Leitung von Alma Rosé (1906 - 1944) sind literarisch und filmisch wiederholt behandelt worden.
Das Gedenkkonzert findet unter dem Titel "Bitte vergessen Sie mich nicht" am Sonntag, 27. Januar, ab 18 Uhr im Kammermusik-Saal der Philharmonie Herford im Schützenhof statt.
Ihr Vater Arnold ist Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und Primarius des berühmten Rosé-Quartetts, ihre Mutter Justine die Lieblingsschwester von Gustav Mahler, ihre Patentante heißt Alma Mahler-Werfel. Als sich die politische Landschaft verdüstert, und der "Anschluss" Österreichs erfolgt, emigrieren Vater und Tochter nach London.
Von dort reist Alma Rosé nach Holland, um mit illegalen Auftritten das dringend benötigte Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie verpasst die rechtzeitige Rückkehr nach London, geht in Holland eine Schein-Ehe ein, die eine Flucht ermöglichen soll, wird aber in Frankreich verhaftet und im Sommer 1943 nach Auschwitz deportiert.
Dort wird sie dazu ausersehen, das neugegründete Frauenorchester von Birkenau zu leiten, das im Gegensatz zum Männerorchester beinahe ausschließlich aus Amateuren besteht. Unermüdlich arbeitet Alma Rosé an "ihrem" Orchester. Dabei schont sie weder sich noch die Orchestermitglieder. Bewundert und gehasst zugleich, gestaltet sie ihr Orchester zu einem veritablen, hochangesehenen Klangkörper. "Wenn wir nicht gut spielen, werden wir ins Gas gehen" - das war ihr Credo.
Alma Rosé hat die Befreiung des Lagers Birkenau durch die Alliierten nicht mehr erlebt: Sie starb am 4. April 1944 an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.
Info / Programm
Begrüßung: Stellvertretender Bürgermeister Ralf Grebe, Dr. Wolfgang Otto (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Herford), Jutta Heckmanns (Kuratorium Erinnern - Forschen - Gedenken).
"Don’t forget me" (vergesst mich nicht): Eine musikalisch-literarische Erinnerungsreise, verbunden mit einer Tanzperformance; begleitend zu den biografischen Texten werden im ersten Programmteil Liedgruppen von Gustav Mahler und Alma Mahler-Werfel vorgestellt.
Im zweiten Programmteil folgt eine Tanzperformance zu den "Vier Liedern des Abschieds", die der 24-jährige Erich Wolfgang Korngold der 15-jährigen Alma Rosé gewidmet hat - mit Sabine Ritterbusch (Sopran), Heidi Kommerell (Klavier), Christine Grunert (Tanz)und Gunther Möllmann (Texte und Lesung).
Der Eintritt zu der Veranstaltung am Sonntag, 27. Januar, ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Bildunterschrift: In der Nazi-Zeit gefürchtet, heute ein weltbekanntes Mahnmal: Das Gleis, das direkt ins KZ Auschwitz führt, links und rechts zwei Wachtürme.
Bildunterschrift: Im Gedenken: Alma Rosé.
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Lippische Landes-Zeitung, 23.01.2013:
Büchertisch zum Gedenken / Stadtbücherei in Horn
Horn-Bad Meinberg. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar wird in der Stadtbücherei Julie Hirschfeld in Horn erneut ein Büchertisch mit entsprechender themenbezogener Literatur aufgebaut. Zusammengestellt werden Bücher, die sich mit Auschwitz und anderen Konzentrationslagern und mit den Menschen, die in den Jahren 1933 bis 1945 verfolgt wurden, beschäftigen. Dazu wird eine ergänzende Liste mit Titeln aus dem Bestand der Stadtbücherei - vom Kinderbuch bis zur sachlichen Aufarbeitung des Themas für Erwachsene - ausliegen.
Dienstag: 9 - 12 und 14 - 17 Uhr; Mittwoch: 9 - 13 Uhr; Donnerstag: 1 4- 18 Uhr; Freitag: 9 - 13 und 13.30 - 15 Uhr.
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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 23.01.2013:
Gedenkgottesdienst zu Nikolaus Groß
Paderborn. Wie in jedem Jahr gedenkt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB ) im Bezirk Paderborn / Höxter wieder am 23. Januar, des Chefredakteurs der Arbeiterzeitung der KAB Westdeutschlands, Nikolaus Groß. Groß wurde wegen seiner Kontakte zum Widerstand des 20. Juli 1944 vor genau 68 Jahren hingerichtet. Die Mitglieder und alle, die sich an Nikolaus Groß erinnern möchten, treffen sich deshalb um 18 Uhr zu einem Gottesdienst in der Busdorfkirche. Magdalena Brieden wird dort besonders auf die Frage eingehen, welche Rolle die Familie von Groß gespielt hat.
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Neue Westfälische 15 - Paderborn (Kreis), 23.01.2013:
Samstags, wenn Krieg ist / Klaus-Peter Wolf über junge Neonazis
Büren-Wewelsburg. In der Woche gehen die jungen Männer ganz normal ihren Berufen nach. Aber "Samstags, wenn Krieg ist", so der Titel des Buches von Klaus-Peter Wolf, mutieren sie zu den Ichtenhagener Ultras und terrorisieren eine Kleinstadt. Am Freitag, 8. Februar, liest der Drehbuchautor und Schriftsteller Klaus Peter Wolf um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg Auszüge daraus vor. Erzählt wird eine akribisch recherchierte Geschichte über junge Neonazis: Hart, verstörend und hochaktuell.
Der Bestsellerautor schreibt in "Samstags, wenn Krieg ist" über Hass und Gewalt, wie der Aufbau von Terrorgruppen funktioniert und die Arbeit von V-Leuten in der rechten Szene. Das Buch wurde bereits von Roland Suso Richter als "Polizeiruf 110" für die ARD verfilmt und versteht sich als Appell, genau hinzuschauen, um zu verstehen. Bewusstsein schaffen und Gegensteuern will auch das Kreismuseum Wewelsburg mit seiner Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS".
Klaus-Peter Wolf wurde 1954 in Gelsenkirchen geboren. Er lebt und arbeitet in der ostfriesischen Stadt Norden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für den "Tatort" und "Polizeiruf 110".
Eintritt 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Kartenvorverkauf: Bürgerbüros der Stadt Büren, Tel. (02951) 9700 und Salzkotten, Tel. (05258) 5070, beim Ticket-Center Paderborn, Tel. (05251) 299750 und im Kreismuseum Wewelsburg, Tel. (02955) 762221.
Bildunterschrift: Bestsellerautor: Klaus-Peter Wolf.
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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 23.01.2013:
Kirchenasyl für Aserbaidschanerinnen
Die Lippische Landeskirche schützt eine Familie aus Aserbaidschan vor der Abschiebung. Zwei Frauen und ein achtjähriges Mädchen sind in einem Gemeindehaus in Lage untergebracht. Die ältere der Frauen ist schwer krank. Vorerst akzeptiert der Kreis Lippe das Kirchenasyl. Die Frau leidet unter schwerem Diabetes. Als Folge sind ihre Nieren geschädigt und es mussten mehrere Zehen amputiert werden. Die Diagnose reichte aber nicht für Asyl aus gesundheitlichen Gründen. Die Kirche fürchtet, dass die Frau in Aserbaidschan sterben könnte. Die Familie kann das Gemeinde-Grundstück in Lage nicht verlassen, sonst droht die Abschiebung. Das Mädchen darf aber zur Schule gehen. Die Gemeinde sammelt Spenden für die Familie und kümmert sich um die medizinische Versorgung. Über den Asylantrag soll in zweiter Instanz das Oberverwaltungsgericht Münster entscheiden.
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