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Veranstaltung / Nachrichten - Detmold: NS-Parolen und Schüsse gegen Sinti-Familie , 11.07.2012 :

Tages-Chronologie von Mittwoch, 11. Juli 2012

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Veranstaltungskalender:




- Mittwoch, 11. Juli 2012 um 19.30 Uhr -


Informationsveranstaltung Info-Café Bambule: Widerstand gegen den neonazistischen "Trauermarsch" in Bad Nenndorf


Veranstaltungsort:

Autonomes Kultur-
und Kommunikationszentrum
alte Pauline
Bielefelder Straße 3
32756 Detmold

http://altepauline.blogsport.eu/
www.slowmotion.blogsport.de
www.krabang.noblogs.org


Für den 4. August 2012 ruft die Initiative "Kein Nazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf" dazu auf, den neonazistischen "Trauermarsch" in Form von Massenblockaden auf der Strecke zu verhindern.


Informationen im Internet:

- www.badnenndorf-blockieren.mobi
- www.badnenndorf.blogsport.de
- www.bad-nenndorf-ist-bunt.com


Info-Café Bambule: diskutieren - vernetzen und aktiv werden. Organisiert vom Plenum der Detmolder Antifa-Gruppen.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 11. Juli 2012


Am 25. Juni 2012 las Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, in Minden aus dem Buch "Von Arisierung bis Zwangsarbeit. Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945".

Am 10. Juli 2012 jährte sich zum 70. Mal der Tag, an dem vom Bielefelder Hauptbahnhof aus ein Deportationszug mit 78 jüdischen Frauen, Männern und Kindern nach Auschwitz aufbrach.

Heute verstarb Elsa Pins im Alter von 78 Jahren in Israel.

Heute fährt die Frauengruppe der "Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen", Kreisverband Herford, Mitglied im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV), nach Bad Nenndorf.

Am 7. Juli 2012 hat die Polizei neben Wohnungen in Berlin und Brandenburg auch die Räume des "Z-Versand" des einschlägig verurteilten Neonazis Meinolf Schönborn in Herzebrock-Clarholz durchsucht.

Heute referierte der Holocaust-Leugner Rigolf Hennig aus Verden für die "Europäische Aktion" im NPD-"Kulturraum", ein ehemaliges Hotel, in Lübtheen zum Thema "Bewegung für ein freies Europa".

Am 16. Juli 2012 zeigt das Kino Bad Nenndorf in Anwesenheit des Regisseurs Peter Ohlendorf den Dokumentarfilm "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis" (Deutschland 2012, 87 Minuten).

Gegen den am 4. August 2012 in Bad Nenndorf geplanten neonazistischen "Trauermarsch" formiert sich ein vielfältiger Protest.

Am 7. Juli 2012 wurde in Bad Münder ein Hakenkreuz auf die Friedhofskreuzung geschmiert, die Polizei ermittelt wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Am 9. Juli 2012 hat der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann unmittelbar vor der Sitzung des Schiedsgerichts der Partei in Bielefeld seinen Austritt aus der Piraten-Partei erklärt.

In der Nacht zu heute wurde auf einem Parkplatz im Detmolder Ortsteil Pivitsheide eine Sinti-Familie von einer Gruppe Jugendlicher mit neonazistischen Parolen beschimpft und mit Softair-Waffen beschossen.

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Minden: Von Arisierung bis Zwangsarbeit - Lesung mit Ulrich Sander

Am 25. Juni 2012 las Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, in Minden aus dem Buch "Von Arisierung bis Zwangsarbeit. Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945". Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, das Mindener Tageblatt.

Die Vortrags– und Diskussionsveranstaltung der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) - Kreisvereinigung Minden-Lübbecke e.V. fand im Bildungswerk für Friedensarbeit statt.

Ulrich Sander (Hrsg.): "Von Arisierung bis Zwangsarbeit. Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945", Köln 2012, 347 Seiten, 16,90 Euro, ISBN 978-3-89438-489-0.

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Bielefeld: Lesung am 70. Jahrestag der Deportation nach Auschwitz

Am 10. Juli 2012 jährte sich zum 70. Mal der Tag, an dem vom Bielefelder Hauptbahnhof aus ein Deportationszug mit 78 jüdischen Frauen, Männern und Kindern nach Auschwitz aufbrach. Darüber berichten heute, am 11. Juli 2012, die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt.

Es war der erste Familientransport aus dem Kerngebiet des Deutschen Reiches in das neue Zentrum der Massenvernichtung. Alle Deportierten wurden kurz nach der Ankunft in Auschwitz mit Zyklon B erstickt.

Jede Ermordete, jeder Ermordete hat einen Namen

Aus diesem Grund fand eine Namenslesung am Mahnmal zur Erinnerung an die Deportation der ostwestfälischen Jüdinnen und Juden vor dem Hauptbahnhof statt. Gelesen wurden die Namen der Ermordeten und auf der Basis bisher unveröffentlichter Dokumente so an ihre Verfolgung erinnert.

Eine weitere Namenslesung anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation von Bielefeld nach Theresienstadt findet am 31. Juli 2012 vor dem Mahnmal am Bahnhof statt.

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Israel / Höxter: Elsa Pins starb im Alter von 78 Jahren

Heute, am 11. Juli 2012, verstarb Elsa Pins im Alter von 78 Jahren in Israel.

Die Lebensgefährtin von Jacob Pins übernahm es nach dessen Tod im Jahr 2005, seinen künstlerischen Nachlass, den er seiner Geburtsstadt Höxter gestiftet hatte, zu sichten und auf den Weg nach Höxter zu schicken. Zur Eröffnung des Forums Jacob Pins im April 2008 kam sie nach Höxter.

Der jüdische Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Januar 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Seinen Eltern gelang die Ausreise nicht, sie wurden 1941 ins Ghetto Riga deportiert und später vergast.

Pins hatte schon 1959 erstmals seine Heimatstadt wieder besucht und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.

Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft - Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten.

Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Jüdinnen und Juden aus Höxter, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wach zu halten.

Monographie über Jacob Pins

Die Monographie "Jacob Pins - Künstler Sammler Freund" von Christine Longère und Dr. Manfred Strecker kann über den Buchhandel oder bei der Jacob Pins Gesellschaft bezogen werden:

www.jacob-pins.de

Einmal im Monat bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Räume und die Ausstellung. Jeweils am ersten Samstag eines Monats um elf Uhr startet die Führung, die über Pins, seine Kunst, das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter und die Geschichte des Adelshofes informiert. Es wird auch ein Filmporträt des israelischen Fernsehens über Pins angeboten.

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Kreis Herford: "Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen"

Heute, am 11. Juli 2012, fährt die Frauengruppe der "Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen", Kreisverband Herford, Mitglied im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV), nach Bad Nenndorf. Darüber berichtet aktuell die Neue Westfälische.

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Berlin / Brandenburg / Herzebrock-Clarholz: Durchsuchungen - Bildung einer bewaffneten Gruppe

Am 7. Juli 2012 hat die Polizei unter Leitung des Landeskriminalamts Brandenburg und der Staatsanwaltschaft Neuruppin neben Wohnungen und Büros in Berlin und Brandenburg unter anderem auch die Räume des "Z-Versand" des einschlägig verurteilten Neonazis Meinolf Schönborn in Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh) durchsucht. Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, der Blick nach Rechts.

Demnach werfen die Ermittlungsbehörden fünf Neonazis einen Verstoß gegen das Waffengesetz sowie die Bildung einer bewaffneten Gruppe vor. Zwei Durchsuchungen gab es in Herzebrock-Clarholz, ermittelt wird hier gegen Meinolf Schönborn und dessen Lebensgefährtin Brigitte Hell.

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Lübtheen / Verden: Holocaust-Leugner Rigolf Hennig bewirbt "Europäische Aktion"

Heute, am 11. Juli 2012, referierte der 76-jährige Antisemit und Holocaust-Leugner Rigolf Hennig aus Verden für die "Europäische Aktion" (EA) im NPD-"Kulturraum", ein ehemaliges Hotel, in Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) zum Thema "Bewegung für ein freies Europa". Die "Europäische Aktion" soll demnach einen Gegenpol bilden zur "derzeitigen EU-Diktatur".

Zu den über 20 Gästen gehörten unter anderem auch Marianne und Udo Pastörs. Der NPD-Kreisvorsitzende Andreas Theißen sicherte gemeinsam mit dem aus Amt Neuhaus stammenden Silvio Will die Eingangstür. Am 10. Juli 2012 hatten NPD-Anhänger Rundbriefe mit der Veranstaltungsankündigung in den Haushalten in Lübtheen verteilt. Im Glaskasten vor dem -"Kulturraum" hing ein offener Aushang.

"Mitteilungsblatt" der "Landesleitung BRD" der "Europäischen Aktion"

Im Mai 2012 war ein "Mitteilungsblatt" der "Landesleitung BRD" der "nationalsozialistisch, rassistisch und antisemitisch" (Verfassungsschutz Niedersachsen) ausgerichteten "Europäischen Aktion" erschienen.

Demnach beklagt die EA die "unwürdige Kriecherei Europas vor der amerikanisch-zionistischen Politik", die nur deshalb möglich sei, "weil Deutschland und ganz Europa der Holocaust-Religion frönen". Deshalb sie die "freie Holocaustforschung" zu unterstützen, um "den dritten Weltkrieg zu verhindern".

"Landesleiter BRD"

Presserechtlich verantwortlich für das "Mitteilungsblatt" zeichnet der "Landesleiter BRD" der EA, Rigolf Hennig. Am 20. April 2012 hatte Hennig Mandate im Stadt- und Kreisrat für die NPD in Verden aus Alters- und Gesundheitsgründen abgegeben.

Maßgeblicher Initiator und Ansprechpartner der "Europäischen Aktion" ist der Schweizer Holocaust-Leugner Bernhard Schaub aus Dornach, der früher Vorsitzender des am 7. Mai 2008 vom Bundesinnenminister verbotenen "Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten" (VRBHV) war.

Ein weiterer Ansprechpartner der EA ist Arnold Höfs aus dem niedersächsischen Bennigsen, der ebenfalls beim VRBHV aktiv war. Beworben wird die "Europäische Aktion - Die Bewegung für ein freies Europa" unter anderem auf der Internetseite des Mindener Neonazis Mathias Schwier, ein langjähriger Wegbegleiter der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck-Wetzel aus Vlotho.

Haverbeck-Wetzel wurde ursprünglich auf einer Tagung am 12. und 13. Juni 2010 in der Schweiz zusammen mit Rigolf Hennig und Patrick Wagner (Schweiz) als "Sprecher" der "Europäischen Aktion" gewählt. Ursula Haverbeck-Wetzel und Rigolf Hennig verbindet unter anderem auch die regelmäßige Autorenschaft in der im fünften Jahr unbehelligt erscheinenden "Stimme des Reiches", der Nachfolge-Publikation der "Stimme des Gewissens" des ebenfalls am 7. Mai 2008 verbotenen "Collegium Humanum".

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Bad Nenndorf: "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis"

Am 16. Juli 2012 zeigt das Kino Bad Nenndorf in Anwesenheit des Regisseurs Peter Ohlendorf den Dokumentarfilm "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis" (Deutschland 2012, 87 Minuten). Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, die Online-Ausgabe der Schaumburger Nachrichten.

Eine Veranstaltung der Bundestagsabgeordneten Katja Keul und des Kreisverbandes Schaumburg von Bündnis 90 / Die Grünen in Kooperation mit Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus e.V.

Informationen im Internet: www.bad-nenndorf-ist-bunt.com

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Bad Nenndorf: Proteste gegen den neonazistischen "Trauermarsch"

Gegen den am 4. August 2012 in Bad Nenndorf geplanten neonazistischen "Trauermarsch" formiert sich ein vielfältiger Protest. Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, die Schaumburger Zeitung.

Ankündigung

Angemeldet von Matthias Schultz aus Verden, wollen die Neonazis ab 12.00 Uhr vor dem Bahnhof der Samtgemeinde den "7. Marsch der Ehre" unter dem Motto "Der Opfer gedenken und die Täter beim Namen nennen!" durchführen.

Rückblick 2011

Am 6. August 2011 protestierten über 1.200 Menschen mit einer Demonstration und zahlreichen Privat-Partys gegen den neonazistischen "Trauermarsch". Zum sechsten Mal in Folge seit dem Jahr 2006 zogen Neonazis an diesem Tag durch Bad Nenndorf, um an angebliche "Nachkriegsverbrechen" im Verhörzentrum Wincklerbad zu erinnern. Innerhalb der Szene erwies sich die Demonstration allerdings erneut als Rückschlag: Demnach nahmen anstelle der bis zu erwarteten 1.200, nur 640 Neonazis und NS-Nostalgiker an der demonstrativen NS-Verherrlichung teil, die von über 2.000 Polizistinnen und Polizisten geschützt und ermöglicht wurde.

Ausblick 2012

Unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund - Region Niedersachsen-Mitte, "Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus" und die Jüdische Gemeinde Bad Nenndorf rufen zu einer Demonstration "Nazis entgegentreten! Bunt statt braun!" um 10.30 Uhr auf, der Auftakt ist in der Bornstraße. Eine Abschlusskundgebung ist um 12.00 Uhr am Gedenkstein für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Bad Nenndorf in der Kurhausstraße.

Das Bündnis "NS-Verherrlichung stoppen!" hat eine antifaschistische Demonstration unter dem Motto "Gegen den Nazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf, Nationalismus und NS-Verherrlichung!" um 10.00 Uhr am Bahnhof angemeldet.

Vom 23. bis zum 25. März 2012 lud die Initiative "Kein Nazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf!" mit über siebzig Teilnehmenden zu einer Aktivierungskonferenz in die Universität Hannover ein. Als zentrales Ergebnis der Konferenz wurde eine Resolution verabschiedet, die es zum Ziel erklärt, "den Aufmarsch in Bad Nenndorf mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams in Form von Massenblockaden auf der Strecke zu verhindern".

Informationen im Internet:

- www.bad-nenndorf-ist-bunt.com
- www.badnenndorf.blogsport.de
- www.badnenndorf-blockieren.mobi

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Bad Münder: Hakenkreuz auf Friedhofskreuzung geschmiert

Am 7. Juli 2012 wurde in Bad Münder ein Hakenkreuz auf die Friedhofskreuzung geschmiert, die Polizei ermittelt wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, die Polizei Hameln-Pyrmont / Holzminden.

Demnach wurden weitere Zeichen und drei Worte auf die Fahrbahn der Kreuzung der Bundesstraße 442 und der Hannoverschen Straße mit weiß-silberner Farbe gesprüht.

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Bielefeld: Antisemitische Äußerungen - Austritt aus der Piraten-Partei

Am 9. Juli 2012 hat der Dornberger Bezirksvertreter Robin Fermann unmittelbar vor der Sitzung des Schiedsgerichts der Partei in Bielefeld seinen Austritt aus der Piraten-Partei erklärt. Darüber berichtet heute, am 11. Juli 2012, die Neue Westfälische.

Bielefelder Piraten hatten Ende April 2012 ein Parteiausschlussverfahren gegen Robin Fermann (früher "Die Linke") unter anderem wegen antisemitischer Äußerungen eingeleitet. Fermann hatte unter anderem in einer Veröffentlichung geschrieben, dass "die Mehrheit der Juden die gesamte Welt für ihre Interessen opfern" würde.

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Detmold-Pivitsheide: NS-Parolen und Schüsse gegen Sinti-Familie

In der Nacht zu heute, 11. Juli 2012, wurde auf einem Parkplatz im Detmolder Ortsteil Pivitsheide eine Sinti-Familie von sieben Jugendlichen, vier Jungen und drei Mädchen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren, mit neonazistischen Parolen beschimpft und mit Softair-Waffen beschossen. Darüber berichten aktuell die Polizei Lippe, die Online-Ausgabe der Lippischen Landes-Zeitung und Radio Lippe.

Demnach hat der Polizeiliche Staatsschutz für Ostwestfalen-Lippe die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei Lippe bezeichnete die Sinti-Familie in ihrer Mitteilung als "Landfahrer", Radio Lippe zusätzlich als "das fahrende Volk".

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Mindener Tageblatt, 11.07.2012:
Ulrich Sander beleuchtet die deutsche Wirtschaft im Dritten Reich

Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.07.2012:
"Klares Zeichen gegen Rechtsextremismus" / Gedenken an die Deportation von 78 Juden

Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 11.07.2012:
Gedenken an die Deportierten

Neue Westfälische 09 - Herford, 11.07.2012:
Frauengruppe fährt zur Mooshütte

Blick nach Rechts, 11.07.2012:
Umtriebiger brauner "Widerstandskämpfer"

Schaumburger Nachrichten Online, 11.07.2012:
Dokumentarfilm / Innenansichten der Nazi-Szene

Schaumburger Zeitung, 11.07.2012:
Vier Gegendemos möglich - Linken-Fraktion will tagen

Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden, 11.07.2012:
Farbschmiererei

Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 11.07.2012:
Fermann tritt aus - Piraten erleichtert

Radio Lippe, 11.07.2012:
Landfahrer beschossen

Lippische Landes-Zeitung Online, 11.07.2012:
Jugendliche schießen mit Softair-Waffen auf Sinti-Familie / Staatsschutz ermittelt nach rassistischen Äußerungen in Pivitsheide

Polizei Lippe, 11.07.2012:
Detmold-Pivitsheide: Landfahrer angegangen

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Mindener Tageblatt, 11.07.2012:

Ulrich Sander beleuchtet die deutsche Wirtschaft im Dritten Reich

Minden (lkp). Mit seinen Recherchen zu Verstrickungen der Wirtschaft in die Arisierung jüdischer Firmen und die Ausbeutung von Zwangsarbeitern hat sich Ulrich Sander nicht nur Freunde gemacht.

( ... )

Weiter auf:

www.mt-online.de/lokales/minden/6871317_Ulrich_Sander_beleuchtet_die_deutsche_Wirtschaft_im_Dritten_Reich.html

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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 11.07.2012:

"Klares Zeichen gegen Rechtsextremismus" / Gedenken an die Deportation von 78 Juden

Bielefeld (sb). Es sind die Namen von 78 jüdischen Frauen, Männern und Kindern, die gestern Abend auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs vorgelesen werden. Die Menschen eint ein Schicksal: Sie wurden am 10. Juli 1942 - genau vor 70 Jahren - von Bielefeld nach Auschwitz deportiert. Niemand von ihnen überlebte.

"Vergessen kann man so etwas nicht. Wir müssen damit leben", sagt Raphaela Kula. Als Mitglied der Initiative Mahnmal hat sie die Gedenkveranstaltung mitorganisiert. Eigentlich sei das Gedenken immer am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz. Doch auf Grund des 70. Jahrestages der Bielefelder Deportation sei das Gedenken in diesem Jahr auf den 10. Juli verlegt worden.

Und so versammeln sich etwa 100 Personen am Mahnmal für die deportierten Juden auf dem Bahnhofsvorplatz. Darunter sind unter anderem auch die evangelische Superintendentin Regine Burg, Bürgermeister Detlef Helling und die grüne Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann, die meint: "Das Gedenken ist ein klares Zeichen gegen Faschismus und Rechtsextremismus."

Bildunterschrift: Kathrin Dallwitz (Mitte), Raphaela Kula und Fritz Bornemeyer haben die Gedenkveranstaltung am Mahnmal organisiert.

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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 11.07.2012:

Gedenken an die Deportierten

Bielefeld (ari). Gegen das Vergessen: Gestern vor 70 Jahren wurden 78 Juden von Bielefeld nach Auschwitz deportiert. Am Mahnmal vor dem Hauptbahnhof haben am Abend Bielefelder Bürger die Namen der Ermordeten vorgelesen. "Wir wollen an sie erinnern", sagt Raphaela Kula von der Initiative Mahnmal. Sie hat die Gedenkveranstaltung gemeinsam mit Martin Decker und Fritz Bornemeyer initiiert. Knapp 100 Menschen waren gekommen, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Britta Haßelmann (Grüne). "Es ist wichtig, ein Zeichen zu setzen", sagt sie. "Den Toten dieses brutalen NS-Regimes gehört unsere Aufmerksamkeit." Nur wenige Tage vor dem 10. Juli 1942 waren die jüdischen Frauen und Männer ins Sammellager Kyffhäuser am Kesselbrink gebracht worden. Fünf Frauen hatten vor der Abfahrt oder noch im Zug Postkarten geschrieben, darunter auch die Bielefelder Geschäftsfrau Thekla Lieber. Auch ihr Schicksal war gestern Abend Thema.

Bildunterschrift: Erinnern: Kathrin Dallwitz (links) und Raphaela Kula von der Initiative Mahnmal lesen die Namen der Deportierten vor. Knapp 100 Menschen waren gekommen.

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Neue Westfälische 09 - Herford, 11.07.2012:

Frauengruppe fährt zur Mooshütte

Herford. Die Ost- und Westpreußische Frauengruppe fährt am heutigen Mittwoch, 11. Juli, zur Mooshütte nach Bad Nenndorf. Abfahrt ist um 13 Uhr ab Pagenmarkt, 13.15 Uhr ab Bahnhof.

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Blick nach Rechts, 11.07.2012:

Umtriebiger brauner "Widerstandskämpfer"

Von Andrea Röpke

Die Polizei ermittelt gegen den ehemaligen NF-Gründer Schönborn wegen bewaffneter Gruppe - er und ein weiterer verdächtiger Neonazi könnten zudem Unterstützer aus dem NSU-Netzwerk kennen.

Meinolf Schönborn wird seit Jahrzehnten dem militanten braunen Spektrum zugerechnet, doch er versteht es, im Hintergrund zu wirken. Nach langer Zeit wurde die Öffentlichkeit durch den plötzlichen Tod eines seiner Kameraden wieder auf den umtriebigen Drahtzieher aus Ostwestfalen aufmerksam gemacht.

Bereits im März war der Berliner Neonazi Jörg Lange an einem Herzinfarkt in der von Schönborns Lebensgefährtin Brigitte H. gepachteten Pension "Weißes Haus" im brandenburgischen Herzberg verstorben. Überraschenderweise wurden in Langes Gepäck scharfe Waffen sichergestellt. Weil ein Großteil der aufgefundenen Munition nicht zu Pistole und umgebautem Karabiner mit Zielfernrohr passte, vermutete die zuständige Staatsanwaltschaft irgendwo ein Waffenlager und ordnete in der vergangenen Woche eine Razzia wegen der möglichen Bildung einer bewaffneten Gruppe an.

"Nationalistische Front" galt als gefährliches militantes Zentrum

Betroffen waren vier Männer und eine Frau in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen. Hausbesuch bekamen unter anderem Meinolf Schönborn als Hauptbeschuldigter, dessen Lebensgefährtin sowie seine Ex-Ehefrau und der bekannte Neonazi Jan Gallasch aus Berlin. Der hatte den 45-Jährigen in der als Schulungszentrum geplanten Immobilie in der Prignitz tot aufgefunden und gilt seit Jahren als Kumpel von Schönborn. Weitere scharfe Waffen konnten nicht gefunden werden, zahlreiche Computer wurden beschlagnahmt. Gegenüber der "taz" bezeichnete Schönborn die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als "völligen Blödsinn". Mit Wehrsportgruppen habe der Hardliner angeblich "nie etwas anfangen können".

Verwunderlich, galten doch gerade Schönborn und seine "Nationalistische Front" (NF) mit dem Schulungszentrum in Detmold-Pivitsheide Anfang der 90er Jahre als gefährliches militantes Zentrum.

Gemeinsam wirkten die Neonazis zuletzt im Umfeld der Gruppe "Neue Ordnung" ("Ordo Mundi"). Der verstorbene Lange zeichnete für deren Flugblätter mit Parolen wie "Heimat Arbeit Zukunft - Statt BRD-System" verantwortlich, sei aber nach diversen Medienberichten ohnehin polizeibekannt. Demzufolge genoss der aus Mecklenburg-Vorpommern stammende Neonazi in der Szene auf Grund seiner Kampferfahrungen als Söldner im Jugoslawien-Krieg auf kroatischer Seite sowie als Computerfachmann Anerkennung. Wenige Wochen vor seinem Tod hatte Lange in der ehemaligen Pension eingecheckt.

Gründung von "Nationalen Einsatzkommandos"

Meinolf Schönborn, ehemaliger Mitbegründer der äußerst militanten "Nationalistischen Front" (NF), gilt seit deren Verbot 1992 und einer verbüßten Haftstrafe szene-intern als "Deutscher Widerstandskämpfer". Im September 2011 referierte er bei der NPD in Rheinland-Pfalz über die "Möglichkeiten des politischen Widerstandes trotz staatlicher Repression". Schönborn, der sich in seinem Facebook-Account stolz als "Deutscher Reichsbürger" präsentierte, macht keinen Hehl aus seiner Radikalität und kündigte die Gründung von "Ordo Mundi" öffentlich an. In einem Interview hieß es auch, er wolle keine "verbesserte Bundesrepublik, sondern das Deutsche Reich!".

Der 57-Jährige aus Herzebrock-Clarholz betreibt den einschlägigen "Z-Versand", veranstaltet in Thüringen oder Hessen Brauchtumsfeiern und Schulungsveranstaltungen und gehörte lange zum Kreis des verbotenen Collegium Humanum in Vlotho. Bereits im Alter von 16 Jahren wird er nach eigenen Angaben "aktenkundig", als er der JN in Bielefeld beitritt und das rechte Schülermagazin "Klartext" gründet. Schönborn bringt sich in der NPD ein, zerstreitet sich mit der damaligen Führung und verlässt die Partei. Mit der Gründung der "Nationalistischen Front" strebt er dann "ein neues politisches Konzept" an: Die Heranbildung von Kadern steht im Mittelpunkt der Arbeit. Auf dem Bundesparteitag der Kleinstpartei am 9. November 1991 wird demnach die Gründung von internen "Nationalen Einsatzkommandos" (NEK) beschlossen. Diese bundesweit aktiven Ordnergruppen sollen Veranstaltungen schützen. Wegen der NEK leitet der Generalbundesanwalt ein - allerdings erfolgloses - Verfahren wegen des Verdachts der Gründung einer rechtsterroristischen Vereinigung ein.

Ehemalige Kameraden mutmaßen heute, dass auch der thüringische Neonazi und spätere NSU-Terrorist Uwe Mundlos in jungen Jahren Kontakt zur NF aufgebaut hatte. 1992 erfolgte das Verbot der NF. Auch nach der Haftzeit machte Schönborn weiter. Sein Ziel scheint nach wie vor: das verhasste "BRD-System ein Ende" finden zu lassen.

"Artgemeinschaft" bot Militanten Unterschlupf

Zu Schönborns Kameradenkreis zählt seit langem Jan Gallasch aus Berlin. Gemeinsam besuchten sie auch Treffen der "Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft", einer äußerst konspirativen heidnisch-rassistischen Gruppierung unter langjähriger Führung von Jürgen Rieger, die immer wieder auch als Auffangbecken für führende Mitglieder verbotenen Organisationen fungiert haben soll. Der in Weißwasser geborene Gallasch engagierte sich in den letzten Jahren nicht nur in der Altnazi-Organisation "Berliner Kulturgemeinschaft Preußen", sondern soll auch beim 2006 verbotenen "Schutzbund Deutschland" und dessen Nachfolgerin, der "Bewegung Neues Deutschland" (BND) die Finger im Spiel gehabt haben. Laut interner Behördenangaben fungierte der 38-Jährige als Inhaber von deren E-Mail-Adresse.

Pikanterweise wurde damals der Zwillingsbruder eines inzwischen zum NSU-Unterstützernetzwerk zählenden Neonazis als presserechtlich Verantwortlicher für die "Bewegung Neues Deutschland" von den Behörden ausgemacht, einem mutmaßlichen Pseudonym für die Gruppierungen "Schutzbund Deutschland" und "Bewegung Neue Ordnung".

Auch Maik E. war wie Gallasch bei den Jungen Nationaldemokraten in Berlin-Brandenburg aktiv. Noch weniger verwunderlich auch, dass Schönborn und Gallasch dieselbe Sonnenwendfeier wie die Zwillingsbrüder E., ursprünglich aus dem sächsischen Erzgebirge stammend, besuchten. Denn die "Artgemeinschaft" bot vielen Militanten Unterschlupf.

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Schaumburger Nachrichten Online, 11.07.2012:

Dokumentarfilm / Innenansichten der Nazi-Szene

11.07.2012 - 15.54 Uhr

Der Film "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis", wird am Montag, 16. Juli, um 19.30 Uhr im Kino Bad Nenndorf, Hauptstraße 4, gezeigt. Der Dokumentarfilm ist das Ergebnis von neun Jahren verdeckter Recherche und liefert erschütternde und entlarvende Innenansichten der Nazi-Szene im Untergrund, die so noch nie zu sehen waren.

Bad Nenndorf (r). "Der Sänger grölt: "Blut muss fließen, knüppelhageldick, und wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik." Nazis toben, und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß - Szenen eines geheimen Neonazi-Konzertes irgendwo in Deutschland. Vertonter Aufruf zum Mord, zu Volksverhetzung und Menschenverachtung", so wird eine Szene des Films in einer Pressemitteilung beschrieben.

Im Vorfeld des Nazi-Aufmarsches am 4. August hat die heimische Bundestagsabgeordnete Katja Keul den Produzenten des Films, Peter Ohlendorf, nach Schaumburg eingeladen. Unterstützt vom Kreisverband der Grünen und in Kooperation mit dem Bündnis Bad Nenndorf ist bunt wird "Blut muss fließen" auch an Schulen gezeigt. Weitere interessierte Schulen können sich noch für einen Vorführungstermin unter (05021) 9229255 oder katja-keul@wk.bundestag.de an Keuls Büro wenden.

Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren - diese Masche zieht auch in Schaumburg und den umliegenden Regionen. Der Film zeige, wie die Musik als Einstiegsdroge wirkt und den Nährboden rechter Gewalt bereitet: Mit den konspirativen Bedingungen des Konzertbesuches, dem verbindenden Gefühl der Gemeinschaft, dem Hass auf die Demokratie.

Nach der Filmvorführung können die Kinogäste mit dem Produzenten Peter Ohlendorf, Mitgliedern von Bad Nenndorf ist bunt und Katja Keul diskutieren: Spenden zugunsten von "Bad Nenndorf ist bunt" sind willkommen. Das Spendenkonto hat die Nummer 647140400, Bankleitzahl 251 900 01 (Hannoversche Volksbank).

Bildunterschrift: Der Film "Blut muss fließen" zeigt Einsichten in die Nazi-Szene, wie es sie bislang nicht für Außenstehende zu sehen gegeben hat.

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Schaumburger Zeitung, 11.07.2012:

Vier Gegendemos möglich - Linken-Fraktion will tagen

Bad Nenndorf (gus). Nach aktuellem Stand ist mit vier Demonstrationen gegen den Nazi-Aufmarsch am Sonnabend, 4. August, in Bad Nenndorf zu rechnen. Mit dieser Mitteilung hat Samtgemeindebürgermeister Bernd Reese eine Informationsveranstaltung zum Thema eröffnet. Eine neue Gegendemo sei erst am Montag angemeldet worden.

Es sei weiterhin nicht möglich, die Demonstration zu verbieten. So müsse Bad Nenndorf auch in diesem Jahr mit den ungebetenen Besuchern leben. Wie unübersichtlich es in der Kurstadt zugehen könnte, lässt sich daran ablesen, dass noch immer nicht feststeht, welche Protest-Aktionen gegen Rechts es an welchen Stellen geben wird.

Die unterschiedlichen Demonstrationen sollen zeitlich und räumlich voneinander getrennt werden. Nach Worten von Ordnungsamtsleiter Kurt Junior könnte in Bad Nenndorf sogar eine Fraktionssitzung der Linken-Fraktion des Niedersächsischen Landtags unter freiem Himmel abgehalten werden. Bereits am Freitag vor dem Nazi-Aufmarsch ist erneut eine Menschenkette vom Winklerbad bis zum Bahnhof geplant.

Wegen der Baustellen in Bad Nenndorf seien Umleitungen für die Gegendemonstrationen nötig. Genaues werde erst noch festgelegt. Die Nazis marschieren wohl auf "der kurzen Strecke", also Bahnhof - Wincklerbad - Bahnhof. Entlang dieser Strecke soll wieder eine "Partymeile" entstehen, um die "Trauerfeier" mit Musik und Gesang bewusst zu stören.

Der VfL Bad Nenndorf beteiligt sich daran nach Worten Sigrid Bades in gewohntem Umfang. Eine Theatergruppe des Gymnasiums und die Theaterkiste spielen ein thematisch passendes Stück. Transparente, die über die Bahnhofstraße gespannt werden sollen, sind am Donnerstag, 19. Juli, ab 18 Uhr bei der Feuerwehr abzugeben. Am Dienstag, 31. Juli, soll um 19 Uhr das Kleben der Plakate starten. Treffen ist am Vereinsheim.

Gerhard Bücker vom Landespräventionsrat rechnet damit, dass beim Aufmarsch der Rechtsextremen auch wieder führende Köpfe von Gruppierungen wie "Snevern Jungs" und "Besseres Hannover" dabei sind. Eine Prognose darüber, wie viele Neonazis diesmal in Bad Nenndorf aufmarschieren, falle schwer. Bücker geht davon aus, dass es zumindest "nicht deutlich mehr" werden als in 2011. Vor einem Jahr wurden etwa 600 Rechte gezählt. Es war das erste Jahr, in dem die Vorjahresteilnehmerzahl zurückgegangen war. In 2010 sollen 950 Nazis in die Kurstadt gereist sein.

Um die eigenen Aktionen zu finanzieren, setzt "Bad Nenndorf ist bunt" betont auf Spenden. Jürgen Uebel monierte das Fehlen von Sponsoren. Wer den Protest gegen Rechts unterstützen möchte, wird gebeten, auf das Spendenkonto 647140400, Bankleitzahl 251 900 01 bei der Hannoverschen Volksbank, zu überweisen.

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Polizei Hameln-Pyrmont/Holzminden, 11.07.2012:

Farbschmiererei

Hameln (ots) - (Bad Münder). Unbekannte Täter schmierten am Samstag, 07.07.2012, zwischen O und 18 Uhr, ein Hakenkreuz auf die Friedhofskreuzung.

Zudem wurden weitere Zeichen und drei Worte auf die Fahrbahn der Kreuzung der Bundesstraße 442 und der Hannoverschen Straße mit weiß-silberner Farbe gesprüht.

Die Polizei ermittelt nun wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Eventuell wurden die Täter bei der Tatausführung beobachtet - Hinweise bitte an die Polizei Hameln (05151 / 933-222) oder die Polizei Bad Münder (Telefon 05042 / 93310).

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Neue Westfälische 01 - Bielefeld West, 11.07.2012:

Fermann tritt aus - Piraten erleichtert

Bielefeld (bast). Robin Fermann (50) hat seinen Austritt aus der Piraten-Partei erklärt. Seinen Sitz in der Bezirksvertretung Dornberg will er jedoch als Parteiloser behalten. Damit haben die Bielefelder Piraten nun keinen Mandatsträger mehr in einem kommunalpolitischen Gremium.

Vorausgegangen war ein von den Landtagskandidaten der Piraten, Michael Gugat und Christoph Tacke beantragtes Parteiausschlussverfahren gegen Fermann. Sie hatten ihm unter anderem antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Am Montagabend tagte das Schiedsgericht der Partei, wenige Stunden zuvor kündigte Fermann seine Mitgliedschaft.

"Wir sind erleichtert, er war eine Belastung für die Partei, keiner stand mehr zu ihm", kommentiert Michael Gugat den Austritt Fermanns.

Fermann selbst erklärt, in der Piraten-Partei keine demokratische Basis mehr gesehen zu haben. Bei der überwiegenden Zahl der Mitglieder handele es sich um "Luftprediger" und "Hasadeure", so der beruflich als Dolmetscher tätige Politiker in einem Brief. Er war der Piraten-Partei erst im Oktober 2011 beigetreten. Zuvor saß er als Vertreter der Linken in der Bezirksvertretung Dornberg.

Bildunterschrift: Kein Pirat mehr: Robin Fermann.

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Radio Lippe, 11.07.2012:

Landfahrer beschossen

In Detmold-Pivitsheide sind Fahrzeuge von Landfahrern mit Druckluftwaffen beschossen worden. Laut Polizei belästigten gestern Abend mehrere Jugendliche und junge Erwachsene das fahrende Volk. Dabei äußerten sie auch rassistische Parolen. Wer Angaben zu der Gruppe von Rollerfahrern und Fußgängern machen kann, die gestern Abend auf dem Parkplatz am ehemaligen Eichenkrug die Landfahrer belästigt haben, meldet sich bitte bei der Polizei.

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Lippische Landes-Zeitung Online, 11.07.2012:

Jugendliche schießen mit Softair-Waffen auf Sinti-Familie / Staatsschutz ermittelt nach rassistischen Äußerungen in Pivitsheide

Von Seda Hagemann

Detmold-Pivitsheide. Für die Frankes wird die Nacht zum Mittwoch immer in grauenvoller Erinnerung bleiben. Die Sinti-Familie, die am Freitag mit Genehmigung der Behörden ihr Lager für eine Woche auf dem Parkplatz am ehemaligen "Eichenkrug" in Pivitsheide aufgeschlagen hatte, wurde von einer Gruppe Jugendlicher mit Nazi-Parolen beschimpft und mit Softair-Waffen beschossen.

Eine Gruppe von drei Mädchen und vier Jungs im Alter zwischen 16 und 18 Jahren hielt sich am späten Dienstagabend nach Schilderung der Sinti-Familie am Parkplatz auf, wo auch sie selbst lagerten. "Es war gegen Mitternacht. Erst hat die Gruppe uns heftig beschimpft und später hörten wir dann die Schüsse in unsere Richtung", beschreibt Vater Franke die Vorfälle in der Nacht. Daraufhin alarmierte die Familie die Polizei. Als die aber eintraf, waren die Jugendlichen bereits mit ihren Rollern in Richtung Stratenweg und Umgebung verschwunden. Die Beamten nahmen den Vorfall auf und fuhren davon.

Nur kurze Zeit später kam die Gruppe zurück und schoss erneut mit Luftdruckwaffen auf die Wohnwagen der Familie. "Einer von uns wurde von einer abprallenden Kugel in die Rippen getroffen. Der hatte schlimme Schmerzen", erzählt der Vater. Am Mittwochnachmittag künden lediglich die Dellen in den Fahrzeugen noch vom nächtlichen Angriff.

Das Oberhaupt der Sinti-Familie mit insgesamt 24 Mitgliedern, darunter sind auch zehn Kinder, kann noch immer nicht verstehen, dass die Situation derart eskalierte. "Wir hatten allesamt Angst. Keiner von uns hat gestern Nacht wirklich geschlafen. Es war schrecklich." Die Familie rief nach dem zweiten Vorfall erneut die Polizei, die konnte jedoch - trotz Fahndung - wieder keinen der Täter auffinden. Vor Ort stellte die Polizei aber Plastikkugeln sicher, die aus so genannten Softair-Waffen abgeschossen worden waren. Auch Polizeihunde waren laut der Familie Franke im Einsatz, um die Richtung, aus der die Schüsse abgefeuert wurden, herauszufinden.

Eine Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, beschreibt die Ereignisse der vergangenen Nacht als "erschreckend". "Ich bin noch immer ein wenig durcheinander. Es gab hier noch nie Probleme mit Ausländerfeindlichkeit und jetzt so etwas." Der Vorfall bewege ganz Pivitsheide. "Jeder spricht hier darüber. Die Familie ist schon seit Freitag hier und es gab keinerlei Probleme. Ich kann nicht verstehen, dass so etwas gerade hier passiert ist", so die junge Frau, die selbst Mutter ist.

Für Familie Franke ist der Aufenthalt in Pivitsheide nach dem Vorfall beendet. "Wir haben am Mittwochmorgen angefangen unsere Sachen zusammenzupacken. Wir wollen hier nicht mehr bleiben und werden weiterziehen", so der Vater.

Nun ermittelt auch der Staatsschutz Bielefeld. Die Beamten bitten nun um Hinweise aus der Bevölkerung. "Wer kann Angaben zu der Gruppe von Rollerfahrern und Fußgängern machen, die am "Eichenkrug" aufgetaucht sind? Wer hat beobachtet, wie Schüsse aus Softair-Waffen abgefeuert wurden?", fragen die Ermittler. Alle Hinweise an: 0521 - 5450.

Bildunterschrift: Nichts wie weg aus Pivitsheide.

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Polizei Lippe, 11.07.2012:

Detmold-Pivitsheide: Landfahrer angegangen

11.07.2012 - 13.13 Uhr

Lippe (ots). Am späten Dienstagabend kam es zu einem Vorfall auf dem Parkplatz (Kirmesplatz) am ehemaligen "Eichenkrug", für den die Polizei nun Zeugen sucht. Etliche Landfahrer hatten sich mit behördlicher Genehmigung dort für einen befristeten Zeitraum niedergelassen und wurden gegen 23.45 Uhr von einer Gruppe Jugendlicher oder Heranwachsender, die größtenteils mit Rollern dort umher fuhren, verbal angegangen und beschimpft. Dabei sind auch rassistische Parolen gegenüber den rastenden Reisenden geäußert worden. Danach verschwand die Gruppe in Richtung Stratenweg und Umgebung.

Einige Minuten später waren in der Nähe des Parkplatzes Knallgeräusche zu hören, begleitet von Tönen, wie sie entstehen, wenn Fahrzeuge beworfen oder beschossen werden. Zeugen erkannten das typische Geräusch von abgefeuerten Luftdruckwaffen. Die Polizei wurde gerufen und nahm den Vorfall auf. Etwa eine halbe Stunde später wurde offenbar erneut gezielt auf Fahrzeuge der Landfahrergruppe geschossen und die Beamten fahndeten sofort in der Umgebung. Der oder die Täter waren jedoch verschwunden. Vor Ort konnten Plastikkugeln gefunden werden, die aus so genannten Softair-Waffen abgeschossen worden waren.

Der Staatsschutz Bielefeld hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet nun um Hinweise. Wer kann Angaben zu der Gruppe von Rollerfahrern und Fußgängern machen, die dort gegen 23.45 Uhr aufgetaucht sind? Wer hat beobachtet, wie Schüsse aus Softair-Waffen abgefeuert wurden? Auch andere weitere sachdienliche Hinweise erbitten die Ermittler unter der Bielefelder Rufnummer 0521 / 5450.

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info@hiergeblieben.de

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