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Veranstaltungen / Nachrichten , 07.09.2011 :

Tages-Chronologie von Mittwoch, 7. September 2011

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Veranstaltungskalender:



- Mittwoch, 7. September 2011 um 10.00 Uhr -


Rechtsstreit: Unerlaubtes Plakatieren durch "pro NRW" - Az.: 3 K 1426/10 - I


Ort der Verhandlung:

Verwaltungsgericht
3. Kammer
Königswall 8
32423 Minden

www.vg-minden.nrw.de


Bürgerbewegung pro Nordrhein-Westfalen (pro NRW) ./. Stadt Herford

Die Klägerin soll Gebühren dafür zahlen, dass die Stadt Herford Wahlplakate zur Landtagswahl 2010, die die Klägerin - unerlaubterweise - im Innenstadtbereich Herford (zwischen den Wällen) aufgehängt hatte, wieder abgehängt hat.


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- Mittwoch, 7. September 2011 um 19.00 Uhr -


"The Storyteller" (Deutscher Titel: "Zwischen Heimat und Zuhause"): Filmvorführung mit Dr. Lilach Naishtat-Bornstein über die Holocaust-Überlebende Karla Raveh


Veranstaltungsort:

Volkshochschule
- Alte Abtei -
Breite Straße 10
32657 Lemgo


"The Storyteller" wurde von Dr. Lilach Naishtat-Bornstein in Kooperation mit dem deutschen Filmemacher Hans-Peter Lübke produziert. Dokumentiert wird ein Leben zwischen drei Identitäten: jüdische, deutsche und israelische. Der Streifen wurde am 17. Februar 2011 in Israel uraufgeführt.


Im Anschluss an die Filmvorführung wird Dr. Lilach Naishtat-Bornstein ihr gleichnamiges Buchprojekt "The Storyteller" vorstellen, in dem sie sich ausführlich mit Karla Ravehs außergewöhnlichem Engagement beschäftigt und das parallel zum Film entstanden ist.


Seit 25 Jahren verlässt Karla Raveh ihr Haus im israelischen Tivon in jedem Sommer, um für mehrere Monate in ihre Heimatstadt Lemgo zu reisen. Vor zwei Jahren hat die israelische Literaturwissenschaftlerin Lilach Naishtat-Bornstein Karla Raveh in Tivon kennen gelernt und war fasziniert von ihrem Leben in zwei Welten - "zwischen Heimat und Zuhause". Bis dahin ist das besondere Engagement Ravehs in Lemgo, die seit 1988 Ehrenbürgerin und seit 1997 die Namensgeberin der "Karla-Raveh-Gesamtschule" ist, in Israel kaum wahrgenommen worden.

Dr. Lilach Naishtat-Bornstein und Hans-Peter Lübke haben Karla Raveh in Tivon besucht und bei ihrer Reise nach Lemgo 2010 begleitet. Der Film ist eine Annäherung an das ungewöhnliche Leben der Holocaust-Überlebenden Karla Raveh in Israel und in Deutschland aus der Perspektive einer israelischen Autorin und eines deutschen Filmemachers.


Karla Raveh, geborene Frenkel, wurde im Mai 1927 als zweitälteste Tochter von Walter Frenkel und seiner Frau Herta in Lemgo, Echternstraße 70, geboren. Ihre Schwester Helga war zwei Jahre älter; später kamen noch zwei Brüder dazu. Am 9. November 1938 wurden der Vater und der Onkel von Karla Raveh verhaftet. Die Kinder der Familie mussten die Schule verlassen und zur jüdischen Schule nach Detmold fahren. Am 27. Juli 1942 wurde die Familie Frenkel über Bielefeld in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Ihre Großmutter, Laura Frenkel, starb dort sehr bald nach der Ankunft. 1944 wurde die Familie nach Auschwitz gebracht.

Nur Helene Rosenberg, Karlas andere Großmutter, blieb in Theresienstadt und überlebte, weil sie in einen Transport in die Schweiz kam. Dort traf sie ihre Enkelin nach dem Krieg wieder. Helene starb jedoch 1950 in der Schweiz.

Karla Raveh hat als einzige ihrer Familie Auschwitz wieder verlassen können, alle anderen Familienmitglieder bis auf ihre Großmutter wurden ermordet. Sie kam über Bergen-Belsen in eine Munitionsfabrik in Salzwedel. Dort arbeitete sie unter härtesten Bedingungen, bis sie 1945, von den Amerikanern befreit, in die Schweiz gehen konnte. 1949 kam sie noch einmal nach Lemgo zurück, heiratete Szmuel Raveh, der ebenfalls als einziger einer großen Familie überlebt hatte, und ging mit ihm nach Israel. Heute lebt sie, leider verwitwet, in einem Ort in der Nähe Haifas. Sie hat zwei Söhne und fünf Enkelkinder.

Karla Raveh kommt seit 1986 regelmäßig jeden Sommer nach Lemgo und wohnt in der Echternstraße 70, in dem Haus, in dem ihre Familie bis 1942 gelebt hat. Sie ist inzwischen Ehrenbürgerin von Lemgo geworden. Unterhalb ihrer Wohnung in Lemgo ist eine Dokumentationsstätte eingerichtet:

Bei der Dauerausstellung "Jüdisches Leben in Lemgo" in der Dokumentations- und Begegnungsstätte Frenkel-Haus soll künftig die Geschichte der jüdischen Familie Frenkel im Mittelpunkt stehen. Zum Herbst 2011 ist der Beginn der Umbau- und Neueinrichtungsmaßnahmen im Frenkel-Haus geplant.

Das Frenkel-Haus zeigt seit 1988 eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Lemgo. Zur Sammlung gehören Objekte aus dem religiösen und dem Alltagsleben der Gemeindemitglieder.


Eine Veranstaltung der Volkshochschule der Alten Hansestadt Lemgo in Kooperation mit dem Städtischen Museum Lemgo.


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- Mittwoch, 7. September 2011 um 20.00 Uhr -


Über Maßstäbe und Maßlosigkeiten: OWL-Autorinnen lesen sich durch die Wirklichkeit


Veranstaltungsort:

Bunker Ulmenwall
Kreuzstraße 1
33602 Bielefeld

www.bunker-ulmenwall.de


Es lesen die Autorinnen Christiane Höhmann, Mechtild Borrmann, Antje Doßmann, Bärbel Setzepfand und Franziska Röchter, die die Lesung zugleich moderiert. Begleitet wird die Lesung von der Jungband "Kranplatz".


Die Verler Poetry-Slammerin und Lyrikerin Franziska Röchter ist Siegerin des Lyrikpreises "Hochstadter Stier 2011" und trat mit dem Gedichtband "Hummeln im Hintern" an die Öffentlichkeit. Christiane Höhmann aus Paderborn gewann unter anderem den Akademiepreis Wolfenbüttel in der Sparte Literatur und ist Mitglied im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur. Antje Doßmann arbeitet als freie Autorin und ist aktiv bei der Bielefelder Autorengruppe. Die Bielefelder Autorin Mechtild Borrmann hat bislang vier Kriminalromane veröffentlicht, und ihr Krimi "Wer das Schweigen bricht" erklomm jüngst den 1. Platz der KrimiZeit-Bestenliste bei ARTE TV. Bärbel Setzepfand, wie Antje Doßmann Mitglied der Bielefelder Autorengruppe, präsentierte ihr Schaffen unter anderem bei den Bielefelder Nachtansichten.


Was die Zuhörerinnen und Zuhörer von der Lesung erwarten dürfen, ist ein lebendiges und vielschichtiges literarisches Ereignis, das einen exemplarischen Einblick liefert in das vielseitige Schaffen von Autorinnen in OWL, das von experimenteller Literatur über raffinierte Alltagsgeschichten bis hin zu politischer Dichtung reicht. Vielfalt zeigen ist zugleich das Motto des Literaturmagazins Tentakel, das mittlerweile mehr als einhundert Autoren und Autorinnen aus OWL veröffentlicht hat und damit einen repräsentativen Einblick bietet in das literarische Spektrum dieser Region.


Eine Lesung von: Buchhandlung Mondo, Ca ira - Gesellschaft für Kunst, Kultur und Sozialkritik e.V. und OWL-Literaturmagazin Tentakel.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Mittwoch, 7. September 2011:


Am 11. September 2011 findet eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 statt.

Am 8. September 2011 trifft sich der Ortsverband Lemgo im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV).

Am 11. September 2011 begeht der Kreisverband Paderborn im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) in der Stadthalle Salzkotten den so genannten "Tag der Heimat".

Am 19. Juli 2011 hat sich der Rat der Samtgemeinde Nenndorf auf Antrag der CDU mit elf zu zehn Stimmen dafür ausgesprochen, die Grabstelle der NS-Dichterin Agnes Miegel zu erhalten.

Am 5. September 2011 lud der Bürgermeister der Stadt Minden im Namen von Rat und Verwaltung zu einer Auftaktveranstaltung zum "Lokalen Aktionsplan" in das Preußen-Museum ein.

Heute klagte die rechtspopulistische Gruppierung "pro NRW" vor dem Verwaltungsgericht Minden gegen eine Gebührenrechnung, die sie von der Stadt Herford für unerlaubtes Plakatieren erhalten hatte.

Am 11. September 2011 tritt die Rechtsrock-Band "Sleipnir" um Marco Laszcz aus Verl (Kreis Gütersloh) auf einer Kundgebung der NPD am S-Bahnhof Schöneweide in Berlin auf.

Mit Beschluss vom 25. Juli 2011 hat die Vergabekammer der Bezirksregierung den Vertrag der Stadt Bielefeld mit dem Betreiber der Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge für unwirksam erklärt.

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Büren-Wewelsburg: Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"

Am 11. September 2011 findet eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 statt. Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, das Paderborner Blatt.

Die Dauerausstellung bietet - ausgehend von den Ereignissen 1933 bis 1945 in und um Wewelsburg - eine umfangreiche museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS und ihrer Verbrechen. Während der Führung werden Geschichte und Struktur der SS, ihr Personal und dessen Ideologie und Selbstverständnis sowie die zahlreichen Verbrechen der SS thematisiert. Das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht.

Informationen im Internet: www.wewelsburg.de

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Lemgo: Meene Heemte - Treffen des BdV-Ortsverbandes

Am 8. September 2011 trifft sich der Ortsverband Lemgo im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV). Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, die Lippische Landes-Zeitung.

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Kreis Paderborn: BdV-Kreisverband begeht "Tag der Heimat"

Am 11. September 2011 begeht der Kreisverband Paderborn im revanchistischen "Bund der Vertriebenen" (BdV) in der Stadthalle Salzkotten den so genannten "Tag der Heimat". Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, die Neue Westfälische.

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Bad Nenndorf: Agnes Miegel - Mehrheit für Kontinuität der NS-Verherrlichung

Am 19. Juli 2011 hat sich der Rat der Samtgemeinde Nenndorf auf Antrag der CDU mit elf zu zehn Stimmen dafür ausgesprochen, die Grabstelle der NS-Dichterin und Hitler-Verehrerin Agnes Miegel zu erhalten. Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, das Schaumburger Wochenblatt.

Anlässlich der "Agnes-Miegel-Tage" am 11. und 12. März 2011 forderten Teilnemende der Tagung vehemment den Erhalt des Grabes und der Bronzefigur der bekennenden Nationalsozialistin, die als Denkmal im Kurpark steht. Mit Erfolg: Die CDU-Fraktion von Bad Nenndorf stellte einen entsprechenden Antrag und deklarierte das Grab als eine "kulturhistorische Gegebenheit".

Während der NS-Zeit war Agnes Miegel eine bekennende Verehrerin Adolf Hitlers. Sie wurde 1933 Mitglied der NS-Frauenschaft und nach der "Säuberung" Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie der Dichtung, einer Unterabteilung der Preußischen Akademie der Künste. Im Oktober 1933 gehörte sie zu den 88 deutschen Schriftstellern, die das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichneten. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg unterschrieb sie den Aufruf der Kulturschaffenden zur "Volksbefragung" wegen der Zusammenlegung des Amtes des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. 1939 nahm sie das Ehrenzeichen der Hitlerjugend entgegen; 1940 wurde sie Mitglied der NSDAP.

Als bekannte ostpreußische Heimatdichterin wurde sie zu einem literarischen Aushängeschild des NS-Regimes. Während der NS-Zeit erhielt sie den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkrieges, wurde sie von Hitler in die Sonderliste der "Gottbegnadetenliste" mit den sechs wichtigsten deutschen Schriftstellern aufgenommen.

In der Bundesrepublik publizierte Miegel im neonazistischen Umfeld, so etwa in der Monatszeitschrift "Nation und Europa", die 1951 von dem ehemaligen SS-Sturmführer Arthur Erhardt und dem ehemaligen SA-Obersturmführer Herbert Böhme gegründet wurde.

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Minden: Auftaktveranstaltung zum "Lokalen Aktionsplan"

Am 5. September 2011 lud der Bürgermeister der Stadt Minden im Namen von Rat und Verwaltung zu einer Auftaktveranstaltung zum "Lokalen Aktionsplan" in das Preußen-Museum ein. Darüber berichten heute, am 7. September 2011, das Mindener Tageblatt und das Mindener Blatt.

Dort gab es Informationen und Gespräche über die Fördermöglichkeiten und -bedingungen für Mindener Projekte zum Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Das Programm hat bundesweit ein Volumen von 24 Millionen Euro. Minden erhält hieraus - über drei Jahre verteilt - voraussichtlich 230.000 Euro. Die Mittel sollen an Einzelprojekte vergeben werden, die entsprechend der Ziele des Bundesprogramms und der für Minden noch zu spezifizierenden Ziele ausgerichtet sind.

Ein "Lokaler Aktionsplan" (LAP) soll am 20. Oktober 2011 vom Rat verabschiedet werden soll. Seit dem 15. Juni 2011 gibt es den Verein "Minden - Für Demokratie und Vielfalt e.V.", bei dem auch die externe Koordinierungsstelle angesiedelt ist.

Informationen im Internet: www.lap-minden.de

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Herford: Unerlaubtes Plakatieren - "pro NRW" schließt Vergleich mit der Stadt

Heute, am 7. September 2011, klagte die rechtspopulistische Gruppierung "pro NRW" vor dem Verwaltungsgericht Minden gegen eine Gebührenrechnung, die sie von der Stadt Herford für unerlaubtes Plakatieren erhalten hatte. Darüber berichten aktuell das Westfalen-Blatt, Radio Herford und NRW rechtsaußen.

Für die selbsternannte "Bürgerbewegung" war demnach ausschließlich die "pro NRW"-Schatzmeisterin Judith Wolter als Rechtsvertreterin ihrer Partei bei der Verhandlung anwesend.

Auf Vorschlag des Gerichts einigten sich die Stadt Herford und "pro NRW" auf einen Vergleich: Die Gebührenrechnung wurde um die Hälfte auf 210 Euro reduziert und jede Seite trägt ihre Verfahrenskosten; die Gerichtskosten werden geteilt.

Aktenzeichen: 3 K 1426/10 - I

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Verl: Rechtsrock-Band "Sleipnir" auf Berliner NPD-Kundgebung

Am 11. September 2011 tritt die Rechtsrock-Band "Sleipnir" um Marco Laszcz aus Verl (Kreis Gütersloh) auf einer Kundgebung der NPD am S-Bahnhof Schöneweide in Berlin auf. Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, der Störungsmelder.

Demnach sprechen unter anderem NPD-Parteivorsitzender Udo Voigt und der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern auf der polizeilich genehmigten Versammlung unter dem Motto "Sicherheit durch Recht und Ordnung".

"Sleipnir" ist das Pseudonym des neonazistischen Liedermachers Marco Laszcz und gleichzeitig der Name der Band, dessen Kopf er ist. Die Band wurde Anfang der 1990er Jahre in Verl gegründet und ist seitdem in unterschiedlichen Besetzungen aktiv. Sie unterhält Kontakte zum verbotenen Blood and Honour-Netzwerk, zur Szene der Freien Kameradschaften und zur NPD.

1996 erschien das erste Album von Marco Laszcz mit dem Titel "Mein bester Kamerad". Es wurde 1998 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert, mit der Begründung, die Lieder hetzten "in menschenverachtender Weise gegen Ausländer". Die Band "Sleipnir" veröffentlichte gemeinsam mit der Band "Patriot 19/8" im Jahr 1999 ihr erstes Album ("Das rechte Wort"), das ebenfalls indiziert wurde.

Vor allem seit den 2000er Jahren ist die Band sehr aktiv. Außerdem tritt Laszcz weiterhin mit Soloprojekten in Erscheinung. Jährlich erscheinen ein oder zwei Alben von "Sleipnir", zuletzt 2010 das insgesamt sechzehnte Album mit dem Titel "Unverbesserlich". Dazu kommen Live-Aufnahmen, gemeinsame Produktionen mit anderen Rechtsrock-Bands sowie Samplerbeiträge, unter anderem auch auf Schulhof-CDs. Einige der Aufnahmen wurden indiziert.

Songs von "Sleipnir" heißen beispielsweise "Mein deutsches Volk", "Bomber über Dresden" oder "Für mein Land". Sie handeln häufig vom "Stolz" auf das "Vaterland", das im Niedergang begriffen ist, und von der Notwendigkeit gegen das ungerechte "System" zu rebellieren. Dabei rufen sie zu einer gemeinsamen neonazistischen Bewegung auf. In den Texten wird auch NS-Symbolik mobilisiert, wie im Lied "Der nationale Widerstand". Dort heißt es mit Anspielung auf die Reichsflagge: "Alt und jung, Hand in Hand für das deutsche Vaterland! Siegesgewiß und voller Mut weht das schwarz-weiß-rote Band."

"Sleipnir" ist häufiger Gast bei großen Rechtsrock-Konzerten, wie dem NPD-Event "Rock für Deutschland" in Gera oder dem "Fest der Völker" in Jena. Auch international ist die Band sehr beliebt und tritt bei Konzerten auf.

Seit 2003 betreibt Marco Laszcz mit anderen Mitgliedern von "Sleipnir" das Record-Label "Boundless Records" und den Onlineshop "Wolfszeit", der rechtsextreme Tonträger, Kleidung und Devotionalien vertreibt.

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Bielefeld: Neues Vergabeverfahren - Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge

Mit Beschluss vom 25. Juli 2011 hat die Vergabekammer bei der Bezirksregierung in Detmold den Vertrag der Stadt Bielefeld mit dem Betreiber der Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge für unwirksam erklärt und die Stadt Bielefeld verpflichtet, den Auftrag in einem förmlichen Vergabeverfahren neu zu vergeben. Darüber berichtet heute, am 7. September 2011, das Westfalen-Blatt.

Demnach hat die Betriebsgesellschaft beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen die Entscheidung der Bezirksregierung eingelegt.

In der Erstaufnahme-Einrichtung am Südring in Brackwede haben sich Flüchtlinge wiederholt beispielsweise über schimmeliges Brot und extreme Enge beschwert.

Anstatt fünf bis sieben bleiben Asylsuchende zur Zeit außerdem bis zu 14 Tage in der Erstaufnahme-Einrichtung, bis das Registrierungsverfahren in der Zentralen Ausländerbehörde (ZAB) und der Außenstelle des Nürnberger Bundesamtes für Migration abgeschlossen ist.

Am 3. Dezember 2010 hatte das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen per Erlass die Stadt Bielefeld beauftragt, wieder eine Unterkunft für die Erstaufnahme von Flüchtlingen ab dem 1. Februar 2011 zu betreiben: Bei der ZAB haben sich seit Anfang Februar 2011 über 2.000 Flüchtlinge gemeldet.

In der ZAB stünden die Räume, die bis Mitte 2006 für die Erstaufnahme benutzt wurden, unverändert zur Verfügung, teilte Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) noch im Dezember 2010 mit.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Paderborner Blatt, 07.09.2011:
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"

Lippische Landes-Zeitung, 07.09.2011:
Vertriebene treffen sich

Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 07.09.2011:
Tag der Heimat / Am Sonntag, 11. September, in Salzkotten

Schaumburger Wochenblatt, 07.09.2011:
Agnes-Miegel-Grab soll erhalten bleiben / Kosten trägt weiterhin die Stadt / Knappe Mehrheit im Rat stimmt für den CDU-Antrag

Mindener Blatt, 07.09.2011:
Projektauftakt: Minden will Toleranz, Demokratie und Vielfalt fördern

Mindener Tageblatt, 07.09.2011:
Erfolgreicher Auftakt für Lokalen Aktionsplan Minden

NRW rechtsaußen, 07.09.2011:
Herford: Stadt sammelte Plakate ein - "pro NRW" muss 210 Euro zahlen

Herford, 07.09.2011:
Rechte sehen Stadt im Unrecht

Herforder Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 07.09.2011:
Rechtsextreme wollen Gebühren nicht zahlen / Verwaltungsgericht urteilt über unerlaubtes Plakatieren

Störungsmelder, 07.09.2011:
Nazi-Konzert als Wahlkampfprogramm

Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 07.09.2011:
Asylheim-Streit geht weiter

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Paderborner Blatt, 07.09.2011:

Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"

Büren-Wewelsburg (Kreis Paderborn). Am Sonntag, den 11. September lernen Besucher der Wewelsburg mit Hilfe der Museumspädagogen die neue Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" kennen. Eine öffentliche Führung startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer im ehemaligen Wachgebäude.

Der Rundgang beginnt im ehemaligen Turn- und Fechtsaal der SS. Schautafeln und Infosäulen ermöglichen den Besuchern die Betrachtung des Schlüsseljahres 1941. Thematisiert werden unter anderem das Gruppenführertreffen in Wewelsburg, die Vereinnahmung der Burg durch die SS und die Ernennung des KZ Niederhagen zum Hauptlager.

Rund 1.000 Exponate, darunter viele Originale, wie beispielsweise Visitenkarten oder der Terminkalender von Heinrich Himmler haben auf 850 Quadratmetern in der Ausstellung einen Platz gefunden. Ebenso Biographien, Organigramme und Strukturüberblicke, welche die SS in ihrer Vielschichtigkeit und ausufernden Dynamik veranschaulichen.

Auch den gesellschaftlichen Umgang mit Angehörigen, Tätern und Opfern der SS nach 1945 erleben die Teilnehmer der öffentlichen Führung an diesem Nachmittag. Dokumentiert werden zudem Erinnerungen von Überlebenden des Konzentrationslagers Niederhagen.

Vorbei an einem 1941 von KZ-Häftlingen gebauten Weinkeller gehen die Besucher am Nachmittag in den Schlossgraben der Burg. Von dort aus können die erhaltenen SS-Räume "Gruft" und "Obergruppenführersaal" besichtigt werden.

Bei der Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" handelt es sich um die einzige museale Gesamtdarstellung der Geschichte und Verbrechen der SS.

Inhaltlich endet die Dauerausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.

Entgelt für die Führung: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.

Infos im Internet unter www.wewelsburg.de.

Bildunterschrift: Ein Blick in die Dauerausstellung.

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Lippische Landes-Zeitung, 07.09.2011:

Vertriebene treffen sich

Lemgo. Nach der Sommerpause trifft sich der Bund der Vertriebenen am Donnerstag, 8. September. Die Monatsversammlung beginnt um 15 Uhr im Gemeinschaftsraum Süd des Stifts St. Marien, Echternstraße 131.

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Neue Westfälische 14 - Paderborn (Kreis), 07.09.2011:

Tag der Heimat / Am Sonntag, 11. September, in Salzkotten

Kreis Paderborn. Der Tag der Heimat im Bereich des Kreises Paderborn wird am Sonntag, 11. September, ab 14 Uhr, in der Stadthalle Salzkotten begangen. Der Tag der Heimat steht in diesem Jahr unter dem Motto. "Wahrheit und Dialog - Schlüssel der Verständigung". Die Festrede hält die Landesvorsitzende der Frauenarbeitsgemeinschaft und Mitglied im BdV Landesvorstand Waltraud Hentschel aus Siegen.

Das Programm beginnt um 14 Uhr mit einer volkstümlichen Heimat- und Brauchtumsstunde, die von der Musikgruppe "Tacet" aus Delbrück und der Chorgemeinschaft der St. Dionysiusgemeinde Bentfeld gestaltet wird. Nach dem Prolog von Heinz Finger, der Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden Rainer Hippauf folgen Grußworte der Ehrengäste und vom Partnerschaftskreis Altenburg in Thüringen.

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Schaumburger Wochenblatt, 07.09.2011:

Agnes-Miegel-Grab soll erhalten bleiben / Kosten trägt weiterhin die Stadt / Knappe Mehrheit im Rat stimmt für den CDU-Antrag

Bad Nenndorf (pd). Die Debatte nahm einige Zeit in Anspruch, die abschließende Entscheidung im Rat fiel knapp aus: Mit elf Ja- und zehn Nein-Stimmen hat die Politik entschieden, die Grabstelle der umstrittenen ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel auf dem Bad Nenndorfer Friedhof auch über die reguläre Liegezeit hinaus zu erhalten. Die Kosten für die Pflege des Grabes soll die Stadt übernehmen. Der Vorstoß zu dieser Entscheidung kam in Form eines Antrages der CDU-Fraktion.

Die Liegezeit für das Miegel-Grab ist bereits 2010 ausgelaufen, daher war eine Neureglung notwendig geworden.

Die CDU ist der Auffassung, dass die Grabstelle auf Dauer erhalten bleiben müsse. Wie die CDU weiter in ihrem Antrag begründet, sei Agnes Miegel als Dichterin unumstritten und daher müsse ihre letzte Ruhestätte auch aus kulturhistorischer Sicht erhalten bleiben.

Sie habe den verbrecherischen Charakter des NS-Regimes zu lange nicht erkannt. Und diesen Irrtum mit dem dauernden Verlust der Heimat, einer gefährlichen Flucht und einer Internierung in Dänemark "bitter bezahlen müssen".

Wegen dieses Schicksals, dass sie mit dem vieler Flüchtlinge und Vertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten teilen musste, sei sie zu einer Symbolfigur für viele Deutsche geworden.

"Diese Gefühle sollte Bad Nenndorf nicht verletzen", forderte Fraktionssprecher Friedhelm Brandes.

Die von Kritikern geäußerten Befürchtungen, das Grab von Agnes Miegel könne in der Zukunft als weitere "Wallfahrtsstätte" für Neonazi-Aufmärsche missbraucht werden, nannte die CDU in ihrem Antrag "unredlich".

Die SPD sah das anders. SPD-Fraktionssprecher Volker Busse sprach sich dafür aus, dass die Agnes-Miegel-Gesellschaft die Kosten für das Grab übernimmt. "Eine so unumstrittene Dichterin ist Agnes Miegel nicht gewesen", stellte Busse fest.

Zumindest nach 1945 hätte sie sich von der NS-Zeit distanzieren müssen. Das sei nicht geschehen.

Andreas Fedler (FDP) warnte davor, noch weiter die Vergangenheit der Dichterin ins Spiel zu bringen. "Sonst haben wir hier noch ein zweites Wincklerbad."

Die Wählergemeinschaft Nenndorf (WGN) hatte eine andere Sicht der Dinge und sprach sich für den CDU-Antrag aus. Miegel sei Ehrenbürgerin gewesen und ihre Werke hätten einen hohen historischen und literarischen Wert, konstatierte WGN-Sprecher Frank Steen. "Und diese Leistung möchte ich als Ratsherr gewürdigt wissen", führte er weiter aus.

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Mindener Blatt, 07.09.2011:

Projektauftakt: Minden will Toleranz, Demokratie und Vielfalt fördern

Minden. Ein erster Meilenstein ist am Montag, 5. September, bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" in Minden gesetzt worden.

Mehr als 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger ließen sich im Ständersaal des Preußen-Museums über das gleichlautende Bundesprogramm, die laufenden Vorbereitungen für den "Lokalen Aktionsplan" (LAP) und Förderbedingungen informieren. Auch wurden bereits in Frage kommende Projekte vorgestellt und weitere Ideen gesammelt.

Minden erhält aus einem Bundesprogramm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Fördermittel. Das Programm zielt darauf ab, ziviles Engagement, demokratisches Verhalten sowie den Einsatz für Vielfalt und Toleranz im Rahmen zu fördern. Für Projekte in Minden sollen in den Jahren 2011 bis 2013 voraussichtlich 230.000 Euro zur Verfügung stehen. Hierfür ist ein "Lokaler Aktionsplan" aufzustellen, der voraussichtlich im Dezember vom Rat verabschiedet werden soll. Derzeit wird eine Situations- und Ressourcenanalyse erstellt, die ebenfalls in den LAP einfließen soll.

"Wir müssen uns darauf konzentrieren, wo wir gemeinsam hinwollen", zitierte Bürgermeister Michael Buhre den Schriftsteller Karl W. Deutsch und nannte damit gleichzeitig ein Ziel für den Lokalen Aktionsplan. Mindens Engagement für Demokratie und Vielfalt werde von vielen Bürgerinnen und Bürger getragen, so Buhre weiter. Die Stadt habe mit zahlreichen Aktionen gegen Rechtsextremismus und Gegendemonstrationen zu Neonazi-Aufmärschen in den Jahren 2006 und 2007 deutlich gemacht, dass sie tolerant und "bunt" ist. 2008 wurde ein Bündnis für Demokratie und Vielfalt gegründet. Seit dem 15. Juni 2011 gibt es den Verein "Minden - Für Demokratie und Vielfalt e.V ".

Über die Förderbedingungen für das Bundesprogramm informierten Karl-Heinz Ochs (externe Koordinierungsstelle) und Karsten Martin-Borrego (interne Koordinierungsstelle bei der Stadt Minden zusammen mit Sabrina Bornemann). Geld für erste Projekte soll noch in diesem Jahr fließen. Maximal 20.000 Euro können für ein einzelnes Projekt beantragt werden. Über die Vergabe der Fördermittel für Minden entscheidet der Begleitausschuss, ein Gremium aus engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung.

Erste in Frage kommende Projekte wie der "Interkulturelle Garten" in Bärenkämpen, ein Sprachen-Projekt für Babys und Kleinkinder der Elterninitiative Bollerwagen, ein Musik-Projekt der Jugendeinrichtung "Juxbude" sowie ein Projekt zu präventiver Erinnerung des Mindener Geschichtsvereins wurden von den Akteuren vorgestellt. In einer abschließenden Ideenbörse kamen weitere Vorschläge aus dem Publikum.

Mit dem Lokalen Aktionsplan können Projekte von Vereinen und Initiativen gefördert werden, die sich nachhaltig gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus, Extremismus und Demokratiefeindlichkeit einsetzen. Beraten werden Interessierte von der externen Koordinierungsstelle www.lap-minden.de.

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Mindener Tageblatt, 07.09.2011:

Erfolgreicher Auftakt für Lokalen Aktionsplan Minden

Minden (cko). Mit der Auftaktveranstaltung im Preußen-Museum ist am Montagabend das Projekt "Lokaler Aktionsplan Minden" (LAP) an den Start gegangen. "Die hohe Resonanz macht uns sehr zuversichtlich", sagte Moderator und Koordinator Karl-Heinz Ochs (r.) ...

Weiter auf:

www.mt-online.de/lokales/minden/4943223_Erfolgreicher_Auftakt_fuer_Lokalen_Aktionsplan_Minden.html

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NRW rechtsaußen, 07.09.2011:

Herford: Stadt sammelte Plakate ein - "pro NRW" muss 210 Euro zahlen

Herford/Minden. 210 Euro muss "pro NRW" zahlen, weil Mitglieder der selbst ernannten "Bürgerbewegung" vor der Landtagswahl im vorigen Jahr Plakate in Herforder Straßen aufgehängt hatten, in denen das Plakatieren gar nicht erlaubt ist.

Die Stadt Herford sammelte die Plakate am Bahnhof und in der Goebenstraße wieder ein und schickte "pro NRW" eine Gebührenrechnung über 420 Euro, umgerechnet rund 25 Euro je städtisch abgehängtem Plakat. Dagegen war die extrem rechte "Bürgerbewegung" vor Gericht gezogen.

Vor der 3. Kammer des Verwaltungsgerichts Minden folgten heute die Stadtverwaltung sowie "pro NRW"-Schatzmeisterin Judith Wolter als Rechtsvertreterin ihrer Partei nach einer 45-minütigen Verhandlung einem Vergleichsvorschlag von Richter Bernhard Gieselmann. Die Gebührenrechnung wurde auf die Hälfte reduziert. Ihre jeweiligen Anwaltskosten müssen beide Parteien selbst tragen; die Gerichtskosten werden geteilt. (red.)

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Radio Herford, 07.09.2011:

Rechte sehen Stadt im Unrecht

Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Gruppierung "pro NRW" wehrt sich gegen eine Rechnung von der Stadt Herford. Die fordert für das unerlaubte Aufhängen von Wahlplakaten im Jahr 2010 rund 420 Euro. Heute wird der Fall vor dem Verwaltungsgericht in Minden verhandelt.

Die Stadt Herford hatte die unerlaubten Wahlplakate entfernt und sie der Gruppierung anschließend in Rechnung gestellt. Die Rechten von pro NRW zogen vors Verwaltungsgericht. Sie kritisieren, dass die Stadt ihnen nicht genügend Zeit gegeben habe, um die Plakate selbst abzuhängen. Außerdem seien Gebühren von je 25 Euro zu hoch.

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Herforder Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 07.09.2011:

Rechtsextreme wollen Gebühren nicht zahlen / Verwaltungsgericht urteilt über unerlaubtes Plakatieren

Herford (pjs). Das Verwaltungsgericht Minden entscheidet heute über eine Klage der Bürgerbewegung "pro NRW" gegen die Stadt Herford. Die vom Verfassungsschutz beobachtete und als rechtsextrem geltende Kleinpartei weigert sich, der Stadt 420 Euro Gebühren zu überweisen. Hintergrund ist, dass die Gruppierung 2010 unerlaubt im Bereich zwischen den Wällen für die Landtagswahl plakatiert und die Plakate nicht entfernt haben soll. Die städtischen Satzung sieht für diesen Bereich eine Art "Bannmeile" vor, innerhalb derer politische Plakatwerbung untersagt ist. Das ist beispielsweise in der Goebenstraße und im Bahnhofsumfeld der Fall. Im Wege der so genannten "Ersatzvornahme" entfernte die Stadt die Plakate selbst und stellte die Kosten "pro NRW" in Rechnung. Die Kleinpartei wendet ein, dass die Gebühren zu hoch seien und ihr nicht ausreichend Zeit für die Entfernung der Plakate eingeräumt wurde. Der Termin vor der 3. Kammer beginnt um 10 Uhr.

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Störungsmelder, 07.09.2011:

Nazi-Konzert als Wahlkampfprogramm

07.09.2011 - 19.48 Uhr

Ein öffentliches Nazi-Konzert will die NPD am Sonntag am S-Bahnhof Schöneweide in Berlin veranstalten. Ab 12 Uhr ist eine Kundgebung unter dem Motto "Sicherheit durch Recht und Ordnung" angemeldet. Auftreten sollen unter anderem der rechtsextreme Liedermacher Toralf Wegner und die bekannte Neonazi-Band Sleipnir. Mehrere Alben der Band stehen wegen rassistischer Hetze auf dem Index.

Das Album "Das rechte Wort" wurde 2004 verboten und auf die Liste zur Beschlagnahmung gesetzt. Das erste Album des Sleipnir-Sängers Marco Laszcz "Mein bester Kamerad" wurde 1998 indiziert, weil die Lieder "in menschenverachtender Weise gegen Ausländer" hetzen, indem der Sänger "sie zu Parasiten herabwürdigt, die kein Recht hätten in Deutschland zu leben".

Als Redner werden Parteichef Udo Voigt, Nazi-Kader Sebastian Schmidtke und der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Antifa-Gruppen rufen zu Protestaktionen gegen das Konzert auf. Um 18 Uhr beginnt zudem am S-Bahnhof Ostkreuz eine Demonstration nach Lichtenberg, die sich gegen das neue Nazi-Zentrum in der Lückstraße richtet.

Bildunterschrift: Nazi-Rock kommt bei den "Kameraden" immer gut an.

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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 07.09.2011:

Asylheim-Streit geht weiter

Bielefeld (WB/peb). Gegen die Entscheidung der Bezirksregierung Detmold, die im Februar in Bielefeld in Betrieb genommene Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge hätte von der Stadt ausgeschrieben werden müssen, wehrt sich nun der private Betreiber. Die Betriebsgesellschaft hat beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde gegen die Entscheidung eingelegt. Die war ergangen, nachdem sich die Malteser in Detmold beklagt hatten.

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