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Veranstaltung / Nachrichten - Mahn- und Gedenkveranstaltung in Lippstadt , 23.04.2011 :

Tages-Chronologie von Samstag, 23. April 2011

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Veranstaltungskalender:



- Samstag, 23. April 2011 um 11.00 Uhr -


Mahn- und Gedenkveranstaltung an ermordete Zwangsarbeiter


Veranstaltungsort:

Union-Stein
Gedenkstein für die Opfer des Faschismus
St.-Joseph-Kirche
Josefstraße 27
59557 Lippstadt


Zur Mahnung und zum Gedenken sprechen Bürgermeister Christof Sommer, die DGB-Kreisvorsitzender Holger Schild sowie Norbert Schilff vom Rombergpark-Komitee. Musikalisch wird die Veranstaltung durch den Liedermacher Klaus Amoneit und dem Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt begleitet.

Zur Erinnerung an die sechs Arbeiter und sieben französischen Zwangsarbeiter der Union-Werke, die im März 1945 im Dortmunder Rombergpark von der Gestapo ermordet worden waren: Die sechs deutschen "Uniöner" und sieben französischen Zwangsarbeiter waren verhaftet worden, weil die Deutschen ihr Brot mit den Zwangsarbeitern geteilt hatten.

Verhaftet im Dezember 1944, wurden sie am Karsamstag 1945 mit insgesamt über 300 anderen Menschen noch ermordet, als die US-Truppen gerade 15, 16 Kilometer entfernt waren.

Eine Gedenkfeier von Deutscher Gewerkschaftsbund - Kreisverband Soest und der Stadt Lippstadt.


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- Samstag, 23. April 2011 um 13.00 Uhr -


Entrüstet euch! - Ostermarsch Senne

- Aktuelle Informationen: www.initiative-gegen-krieg-paderborn.de


Treffpunkt:

Schranke am Truppenübungsplatz
Kreuzung Sennestraße / Panzerringstraße
33161 Hövelhof


Auf der Kundgebung sprechen:

Dr. Angelika Claußen, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie aus Bielefeld. Sie ist zuständig für die Region OWL im Ärzteverein IPPNW - Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.

Hubert Kniesburges, Vorsitzender des Arbeitskreises Blumen für Stukenbrock.


Ostern in die Senne - mehr als 100 Jahre Übungsplatz für das Militär sind genug! Für Frieden und eine gerechte Weltordnung - gegen Krieg, Rüstung und Militär!


Militär: Zeit zu gehen …

… aus Afghanistan

Der nun schon zehn Jahre dauernde Krieg eskaliert: 2010 war das blutigste Jahr. Und er wird noch intensiviert: Inzwischen sind 140.000 NATO-Soldaten im Kriegseinsatz, hinzukommen noch 130.000 Mitarbeiter privater Militärfirmen. Über 9.000 britische Soldaten nehmen an den derzeitigen Angriffen der NATO im Süden Afghanistans teil. Für das Frühjahr 2011 bereiten deutsche Truppen gemeinsam mit US-Truppen Offensiven gegen Aufständische im Norden vor - Soldaten aus Augustdorf sind dabei:

1.500 Soldaten der Panzerbrigade 21 "Lipperland" bilden den Hauptteil des deutschen Einsatzkontingentes. 75 Soldaten des ABC-Abwehrbatallion 7 aus Höxter wurden Ende Januar ebenfalls nach Afghanistan "verabschiedet".

Die NATO ist für die gegenwärtige Eskalation verantwortlich! Wir fordern die NATO auf, den Krieg sofort zu beenden und die Armeen abzuziehen! So wie die britische Antikriegsbewegung den sofortigen Abzug der britischen Truppen aus Afghanistan verlangt, sagen wir: Bundeswehr raus aus Afghanistan!

… aus der Senne

Krieg fängt mit Üben an: hier bei uns in der Senne. Fast jeder britische Soldat, der in Paderborn, Herford oder Gütersloh stationiert ist, hat im Irak-Krieg an der Seite von US-Truppen in der "Koalition der Willigen" gekämpft (zur Erinnerung: Hunderttausend Iraker sind getötet worden) oder wird turnusmäßig nach Afghanistan verlegt.

Für diese Kriege übte und übt die britische Armee auf dem größten Teil des Truppenübungsplatzes Senne - ein kleinerer Teil bei Augustdorf wird von der Bundeswehr zum Kriegs-Training verwendet. Die Anwohner der Senne müssen seit ahren den Gefechtslärm, Schießereien, Hubschrauberüberflüge und einiges andere ertragen.

Seit Anfang dieses Jahres übt das britische Militär in Kampfdörfern auf dem Truppenübungsplatz bei Hövelhof, Hövelriege und Schlangen intensiv und "realitätsnah" den Häuserkampf gegen die aufständische Bevölkerung in Afghanistan.

Sagen wir Nein zu diesem Treiben, machen wir uns also auf den Weg, verfolgen wir unser Ziel und beziehen einen klaren Standpunkt: Sofortige Einstellung der Kriegsübungen in der Senne! Abbau der Kampfdörfer! Für eine Senne ohne Militär! Ein Nationalpark Senne ist besser als ein Truppenübungsplatz Senne!

Militär: Zeit zu gehen …

… aus unserem Leben

Für die britische Armee sind Kriegseinsätze für globale westliche- und britische Machtinteressen selbstverständlich. Der gegenwärtige Umbau der deutschen Bundeswehr zur "Armee im Einsatz" holt dies für Deutschland nach. Ziel der deutschen Armee-Reform ist die Verdoppelung der Truppen für weltweite Kriegseinsätze. Die bisherige Selbstrechtfertigung der Bundeswehr als "Verteidigungsarmee" entfällt.

Über "Wirtschaftskriege" wird in der Öffentlichkeit verstärkt diskutiert. Das Massaker von Kunduz war kein Unfall, sondern die Konsequenz der verstärkt offensiven Kriegsführung der Bundeswehr in Afghanistan, die vom Großteil der Bundeswehrführung und von "Kriegswissenschaftlern" begrüßt wird.

Um die Zustimmung der Bevölkerung zur Kriegsführung zu erlangen, aber auch um Soldaten zu rekrutieren, verstärkt die Bundeswehr ihre Werbekampagnen. Ein Kooperationsabkommen mit der Landesregierung NRW verschafft der Bundeswehr den Zugang zu Schulen - und auch zur Lehrerausbildung. Bei Messen und Festen, vor und in Arbeitsagenturen ist die Armee präsent: In Paderborn sitzt die Bundeswehr direkt in Büros der Agentur für Arbeit; kaum ein Monat vergeht, in dem nicht ein "Karrieretruck" der Bundeswehr vor einer Berufsschule in Bielefeld steht; nur wenige Schützenvereine im Kreis Gütersloh oder im Kreis Lippe ohne eine Patenschaft mit einem Truppenteil aus Augustdorf; der Landrat im Kreis Paderborn wirbt zusammen mit "Soldatenkameradschaften" und Reservistenverbänden für das Tragen von "gelben Schleifen" aus "Verbundenheit mit unseren Soldaten im Afghanistan-Einsatz"; für Armeeeinheiten aus Augustdorf ist das öffentliche Gelöbnis und das Verabschieden zum Kriegseinsatz auf dem Marktplatz in Lemgo schon Gewohnheit; … weitere Beispiele kann jeder leicht finden.

Wir sind entschieden gegen die Militarisierung der Gesellschaft! Rüstung und Militär sind in unseren Augen keine Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit! Ideen, Finanzmittel, Infrastrukturen müssen in zivilen Unterstützungsprojekten landen!


Zum Ostermarsch Senne 2011 rufen auf:

Britta Agwa, Detmold; Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold; Arbeitskreis Blumen für Stukenbrpck; Arne Bürger, Bad Wünnenb.; Ayhan Bakir, Detmold; Jürgen Bäumer, Bielefeld; Heinz Bauer, Emsdetten, Juliane Baxmann, Detmold, ver.di-Bezirksvorstand; Kristina Berkenberg, Paderborn, Walter Böhmer, Detmold; Reinhard Borgmeier, Paderborn, Walter Brinkmann, Detmold, ver.di-Ortsverband; Büren-Gruppe, Paderborn; Inne Dahlmann, Paderborn; Demokratische Initiative Paderborn (DIP); Reinhild und Wolfgang Deppe, Detmold; Gerd Detering, Horn-Bad Meinberg; Detmolder Alternative; DKP OWL; Dr. Eugen Drewermann, Theologe und Psychotherapeut; Dr. Ursula Engelen-Kefer, Berlin, DGB; Fritz Ehlert, Blomberg, ver.di-Sekretär, Hedwig Eisenhardt, Detmold; Wolfram Fiedler, Belle; Rene Fongeros, Lage; Friedensinitiative Kyritz-Ruppiner Heide; Barbara Funke, Paderborn; Wilfried Gerbsch, Detmold; Michael Gröne, Lemgo; Christel Grote, Detmold; Elke Güse, Detmold; Elfriede Haug, Bielefeld; Georg Höcker, Detmold; Inge Höger, Herford, MdB Partei Die Linke; Werner Höner, Porta Westfalica; Mechthild Humpert, Lage; Infoladen BDP, Paderborn; Jacob-Reisinger, Ursula, Lage; Manfred Jäger, Pax Christi Paderborn; Rainer Johanterwage, Herzebrock-Clarholz; Marianne Kaletta, Lage, Gerd Kaulvas, Detmold; Heinrich Kaup, Paderborn, Traudel Kayser, Detmold; Dr. Hans-Joachim Keil, Detmold; Eva Kevekordes, Bad Wünnenb.; Ludger Klein-Ridder, Gütersloh; Bärbel Klock, Detmold; Prof. Dr. Arno Klönne, Paderborn, Soziologe; Gabriele Kloppenburg, Bad Wünnenb.; Jochen Köhler, Detmold; Anne Kraschinski, Lemgo; Andreas Krüger, Detmold; Elke, Albert und Malina Lange, Detmold, Reiner Liebau, Minden, Linkes Forum Paderborn; Hartmus Linne, Paderborn; Andrea und Wolfgang MacGregor, Augustdorf; Stefan Marx, Paderborn, DGB-Sekretär; Marxistisches Forum Lippe; Bernd Mehrhoff, Minden, ver.di-Ortsverband Herford-Minden; Evelin Menne, Detmold; Felix Moschner, Bad Driburg; Gesine Niebuhr, Detmold; Charlotte Niedernolte, Detmold; Edeltraud Nülle, Detmold; Karl-Heinz Ochs, Minden; Paderborner Initiative gegen den Krieg; Partei Die Linke, Gliederungen OWL; Percy Pflüger, Bielefeld, Julia Raiß, Bielefeld; Katja Rechelhamm, Büren; Elke Redeker, Blomberg; Josef Redeker, Bielefeld; Gudrun Rehmann, Detmold; Jürgen Reuß, Extertal; Christel Rücker, Detmold; Frank Rüther, Bielefeld; Wilfried Sadwski, Detmold; Karl-Josef Schad, Bad Arolsen; Ingrid Schäfer, Detmold; Barbara Schmidt, Bielefeld, Fraktionsv. PdL Bielefeld; Ursula Schmitt, Detmold; Martina Schu, Paderborn, ver.di-Sekretärin; Matthias Schult, Detmold; Sichelschmiede, Werkstatt für Friedensarbeit in der Kyritz-Ruppiner Heide; Dieter Sprute, Detmold, Aktion sozialer Widerstand; Milandinka Stancic, Detmold; Elke Stein, Detmold; Ursel und Dieter Stockmeyer, Detmold; Betty Stroop, Delbrück; Ursula und Günter Stukenbrok, Detmold; Edelgard Stüwer, Horn-Bad Meinberg; Marianne Tölle, Detmold; Sabine Unger, Detmold, GEW OWL; Karin und Daniel van`t Hull, Detmold; Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.; Kathrin Vogler, Emsdetten, MdB Partei Die Linke; Alexander Wagner, Paderborn; Martina Wehrmann, Detmold; Christina Wesemann, Blomberg; Karla Wieben, Detmold; Michael Wiebusch, Bad Salzuflen; Joachim Wiebusch, Bad Salzuflen; Dr. Peter Witte, Borchen, Pax Christi Paderborn; Heinrich Witte, Delbrück; Bernd Wobig, Lemgo; Wolfgang Wrobel, Schloß Holte-Stukenbrock, Elisabeth und Dr. Johannes Wolf, Pax Christi Paderborn; IPPNW OWL; Maria und Günter Hoffmann, Paderborn; Annette Fieseler, Paderborn; Bettina Hagebölling-Erdmann und Jürgen Erdmann, Paderborn; Monika Hoffmann, Galeristin, Paderborn; Wilfried Hagebölling, Bildhauer, Paderborn.

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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Samstag, 23. April 2011:


Heute erinnerten die Stadt Lippstadt, der DGB und das Rombergpark-Komitee an 13 Arbeiter der Union-Werke, die am Karsamstag 1945 in Dortmund von der Gestapo ermordet worden waren.

Am 27. April 2011 wird Jan Raabe in Horn-Bad Meinberg den Hintegrund des Vereins "Ur-Europa e.V." und seine Bedeutung für die extreme Rechte beleuchten.

Heute nahmen 120 Menschen am Ostermarsch Senne in Hövelhof teil und forderten die sofortige Einstellung der Kriegsübungen in der Senne und eine zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes.

Am 22. April 2011 feierten circa 200 Menschen vor dem Bielefelder Rathaus eine Reclaim the streets-Party.

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Lippstadt: Mahn- und Gedenkveranstaltung - Ermordete Arbeiter der Union-Werke

Heute (23. April 2011) erinnerten die Stadt Lippstadt, der Deutsche Gewerkschaftsbund - Kreisverband Soest und das Rombergpark-Komitee Dortmund an die sechs Arbeiter und sieben französischen Zwangsarbeiter der Union-Werke, die von Lippstadt nach Dortmund verschleppt worden waren und im März 1945 im Dortmunder Rombergpark von der Gestapo ermordet worden waren.

Die sechs deutschen "Uniöner" und sieben französischen Zwangsarbeiter waren verhaftet worden, weil die Deutschen ihr Brot mit den Zwangsarbeitern geteilt hatten. Verhaftet im Dezember 1944, wurden sie am Karsamstag 1945 mit insgesamt über 300 anderen Menschen - die Hände mit Stacheldraht gefesselt und vor Bombentrichtern kniend - erschossen und verscharrt, als die US-Truppen nur noch 16 Kilometer entfernt waren.

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Horn-Bad Meinberg: Ein Museum der "arischen Ur-Europäer"

Am 27. April 2011 wird Jan Raabe in Horn-Bad Meinberg den Hintegrund des Vereins "Ur-Europa e.V." und seine Bedeutung für die extreme Rechte beleuchten, heißt es heute (23. April 2011) in einer Pressemitteilung.

Im März 2011 hatte Paul Rohkst, der Ehrenvorsitzende des Vereins "Ur-Europa e.V.", sein Interesse an der städtischen Immobilie "Geisesches Haus" in der Burgstraße in Horn-Bad Meinberg bekundet. "Ur-Europa e.V." wolle laut Rohkst in den zum Verkauf stehenden Gebäude eine "Ausstellung mit Darstellungen der europäischen Kulturgeschichte" unterbringen. Die Stadt Horn-Bad Meinberg lehnte den Verkauf der Immobilie an "Ur-Europa e.V." ab und positionierte sich öffentlich.

"Ur-Europa e.V." befasst sich vorgeblich mit urgeschichtlicher Archäologie und gibt sich ein wissenschaftliches Image. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es sich dabei um eine Vereinigung handelt, die sich mit Rassenkunde und Germanen-Verehrung an der Ideologieproduktion der extremen Rechten beteiligt.

"Die deutsche Vorgeschichte - eine hervorragende nationale Wissenschaft" lautete der Titel eines Buches 1912 erschienenen Buches. Der Titel verweist auf die Bedeutung, die der Archäologie bei der Konstruktion von "Völkern", "Lebensräumen" oder gar von "Menschenrassen" zukommt. So lieferte diese Art der angeblich wissenschaftlichen Forschung schon vor und ganz besonders im Nationalsozialismus die ideologische Begründung für Herrenmenschentum und rassische Auslese.

Kein Wunder also, dass gerade in diesem Bereich völkische Ideologen mit fantastischen Theorien auftreten. In den 1930er Jahren waren besonders Herman Wirth und Wilhelm Teudt populär, obwohl ihre völkisch-esoterischen Thesen keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhielten. So gründete Herman Wirth zusammen mit dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler die "Forschungsgemeinschaft deutsches Ahnenerbe", Wilhelm Teudt erhielt durch die SS die Möglichkeit, Ausgrabungen an den Externsteinen zu unternehmen - Aktivitäten, die der Untermauerung der nationalsozialistischen Ideologie dienten.

Nach 1945 wurden die Vertreter dieser Theorien zwar kaum noch öffentlich wahrgenommen, sie blieben jedoch weiterhin aktiv und finden bis heute Anhänger. Auch der Verein "Ur-Europa" gehört zu diesen Gruppierungen. Er geht zurück auf die 1957 wieder gegründete "Herman-Wirth-Gesellschaft" und bezieht sich schon in seinem Namen auf dessen Versuche, an Hand von Felsritzungen eine "ur-europäische" (arische) Rasse nachzuweisen.

Vereine wie "Ur-Europa" sind bis heute ein integraler Bestandteil der extremen Rechten - und nicht etwa harmlose, etwas verschrobene Senioren.

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Hövelhof: Protest gegen Krieg und Militär / Ostermarsch Senne

Heute (23. April 2011) nahmen 120 Menschen am Ostermarsch Senne in Hövelhof teil und forderten die sofortige Einstellung der Kriegsübungen in der Senne und eine zivile Nutzung des Truppenübungsplatzes.

Zum Abschluss des Ostermarsches wurde ein "Hövelhofer Appell" verabschiedet:

"Seit mehr als einhundert Jahren wird in der Senne Krieg geübt, werden Menschen vorbereitet auf militärische Einsätze, vom Ersten und Zweiten Weltkrieg bis zum Krieg in Afghanistan. Es ist an der Zeit, ein Ende zu machen mit dieser Militärgeschichte der Senne.

Wir fordern:

• sofortige Einstellung der Kriegsübungen in der Senne und Abbau der Kampfdörfer;

• Schluss mit dem Krieg in Afghanistan;

• eine zivile Zukunft für die Senne;

• Schutz für Mensch und Natur!

Die einzigartige Senne-Landschaft bietet die Chance, einen Raum zu schaffen, in dem die Natur erhalten und gedeihen kann und in dem Menschen sich erholen können, ungestört von der Militärmaschinerie. Darin liegen auch die Möglichkeiten wirtschaftlicher Entwicklungen der Senne-Gemeinden. Deshalb fordern wir: Eine Entscheidung gegen die militärische Nutzung der Senne - jetzt!"

Auf der Internetseite www.initiative-gegen-krieg-paderborn.de sind die Ansprachen von Helmut Adolf (Bürgerinitiative Offene Heide), Dr. Angelika Claußen (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) und Hubert Kniesburges (Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock) dokumentiert.

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Bielefeld: Reclaim the streets-Party vor dem Rathaus

Am 22. April 2011 feierten circa 200 Menschen vor dem Bielefelder Rathaus eine Reclaim the streets-Party, berichtet heute (23. April 2011) die Autonome Antifa Bielefeld.

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Lippe 1, 23.04.2011:
Museum der "arischen Ur-Europäer" in Horn-Bad Meinberg?

WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 23.04.2011:
Ostermarsch in der Senne

Autonome Antifa Bielefeld, 23.04.2011:
Warm-Up 2011

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Lippe 1, 23.04.2011:

Museum der "arischen Ur-Europäer" in Horn-Bad Meinberg?

In Horn-Bad Meinberg versucht der Verein "Ur-Europa", ein Haus zu kaufen und dort ein Museum zu eröffnen. "Ur-Europa" befasst sich vorgeblich mit urgeschichtlicher Archäologie und gibt sich ein wissenschaftliches Image. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es sich dabei um eine Vereinigung handelt, die sich mit Rassenkunde und Germanen-Verehrung an der Ideologieproduktion der extremen Rechten beteiligt.

"Die deutsche Vorgeschichte - eine hervorragende nationale Wissenschaft" lautete der Titel eines Buches 1912 erschienenen Buches. Der Titel verweist auf die Bedeutung, die der Archäologie bei der Konstruktion von "Völkern", "Lebensräumen" oder gar von "Menschenrassen" zukommt. So lieferte diese Art der angeblich wissenschaftlichen Forschung schon vor und ganz besonders im Nationalsozialismus die ideologische Begründung für Herrenmenschentum und rassische Auslese.

Kein Wunder also, dass gerade in diesem Bereich völkische Ideologen mit fantastischen Theorien auftreten. In den 1930er Jahren waren besonders Herman Wirth und Wilhelm Teudt populär, obwohl ihre völkisch-esoterischen Thesen keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhielten. So gründete Herman Wirth zusammen mit dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler die "Forschungsgemeinschaft deutsches Ahnenerbe", Wilhelm Teudt erhielt durch die SS die Möglichkeit, Ausgrabungen an den Externsteinen zu unternehmen - Aktivitäten, die der Untermauerung der nationalsozialistischen Ideologie dienten.

Nach 1945 wurden die Vertreter dieser Theorien zwar kaum noch öffentlich wahrgenommen, sie blieben jedoch weiterhin aktiv und finden bis heute Anhänger. Auch der Verein "Ur-Europa" gehört zu diesen Gruppierungen. Er geht zurück auf die 1957 wieder gegründete "Herman-Wirth-Gesellschaft" und bezieht sich schon in seinem Namen auf dessen Versuche, an Hand von Felsritzungen eine "ur-europäische" (arische) Rasse nachzuweisen.

Vereine wie "Ur-Europa" sind bis heute ein integraler Bestandteil der extremen Rechten - und nicht etwa harmlose, etwas verschrobene Senioren.

Aus dem aktuellen Anlass des versuchten Hauskaufs von "Ur-Europa" in Horn-Bad Meinberg (Ortsteil Horn) wird der Referent und Kenner der Szene Jan Raabe den Hintergrund dieser Organisation und ihre Bedeutung für die extreme Rechte genauer beleuchten.

Eine Veranstaltung von: Arbeitskreis gegen Nazis.

Mittwoch, 27. April 2011 um 19.00 Uhr, Vortrag von Jan Raabe: Ein Museum der "arischen Ur-Europäer" in Horn-Bad Meinberg?

Veranstaltungsort:

Burgmuseum
Rittersaal
Burgstraße 13
32805 Horn-Bad Meinberg
Stadtteil Horn

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WDR-Nachrichten aus Ostwestfalen-Lippe, 23.04.2011:

Ostermarsch in der Senne

Beim "Ostermarsch Senne" wollen Bürger in Bielefeld und am Truppenübungsplatz in Hövelhof im Kreis Paderborn heute für Frieden demonstrieren. Zu der Veranstaltung aufgerufen haben Friedensgruppen und Mitglieder von Gewerkschaften, DKP und Die Linke. Der Truppenübungsplatz Senne müsse stillgelegt und die Kampfdörfer abgebaut werden, fordern die Ostermarschierer. Sie lehnen den Krieg in Afghanistan ab und meinen, er beginne schon mit den Kampfübungen in der Senne. Hier trainieren viele in Paderborn, Herford und Gütersloh stationierte britische Soldaten für ihren Einsatz am Hindukusch - und auch die Bundeswehr. Die sei immer präsenter, kritisieren die Demonstranten, etwa durch öffentliche Gelöbnisse in Lemgo, werbende Jungoffiziere in Schulen oder Patenschaften zwischen Augustdorfer Truppen und Schützenvereinen der Region.

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Autonome Antifa Bielefeld, 23.04.2011:

Warm-Up 2011

23.04.2011 - 14.24 Uhr

Ungeachtet des christlichen Feiertages Karfreitag und der damit einhergehenden absurden Verbote jeglicher Musik- und Tanzveranstaltungen, feierten circa 200 Menschen vor dem Bielefelder Rathaus ein Reclaim the streets. Ausgelassene Stimmung, Soundsystem, Kicker, Kleinkunst etc. sorgten für eine Party bis in die frühen Abendstunden. Die Bullen beschränkten sich erstaunlicherweise auf die Beobachtung der Veranstaltung, genauso wie der örtliche Staatsschutz, der auch nur zu einer kurzen Visite vorbeikam.

Die Reclaim the streets war ein Startschuss, ein Zeichen, dass wir uns nicht zurückdrängen lassen und keine Lust haben den alltäglichen Scheiß zu akzeptieren. Wir werden auch weiterhin da auftreten, wo ihr es nicht erwartet und mit ungeahnter Konsequenz Salz in eure Wunden streuen. Wir werden die öffentlichen Räume nach unseren Vorstellungen nutzen und diese nach und nach zürück erobern. Es gibt noch viel zu tun, nicht nur hier …

… am nächsten Wochenende "Keinen Meter" den Nazis in Bremen und für den Erhalt der Roten Flora in Hamburg auf die Straße gehen.

Für ein selbstbestimmtes Leben!
Für einen rebellischen Sommer 2011!

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