Veranstaltung / Nachrichten ,
23.11.2010 :
Tages-Chronologie von Dienstag, 23. November 2010
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Veranstaltungskalender:
- Dienstag, 23. November 2010 von 10.00 bis 18.00 Uhr -
Ausstellung "Kein Kinderspiel - Jüdische Kinder während des Zweiten Weltkrieges"
Ausstellungsort:
Bielefelder Bauernhaus-Museum
Dornberger Straße 23
33619 Bielefeld
www.bielefelder-bauernhausmuseum.de
Ausstellungsdauer:
Vom 12. September bis 19. Dezember 2010, dienstags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr und samstags und sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr.
Ausstellung "Kein Kinderspiel"
In der Ausstellung geht es um die schlimmen Lebensumstände jüdischer Mädchen und Jungen in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die Ausstellung wurde von der "Stichting Vrienden van Yad Vashem Nederland" und Joop Levy, der als Kind selbst vor den Nationalsozialisten in den Niederlanden untertauchen musste, zusammengestellt. Auf 15 Tafeln ist die trostlose Lebensgeschichte jüdischer Kinder vor dem und während des Zweiten Weltkrieges dargestellt. Auch diese Mädchen und Jungen wurden während der NS-Herrschaft als minderwertig diffamiert, vom Leben in ihren Wohnorten abgeschnitten, öffentlich beschimpft und verstoßen und zum Schluss sogar, wie fast alle ihre Verwandten, deportiert. Viele kamen dann in den Konzentrationslagern um, andere wiederum überlebten die Verfolgung in Verstecken.
Nur ganz wenige kümmerliche Spielzeuge dieser Kinder sind erhalten geblieben. Aber gerade die in der Ausstellung gezeigten Exponate aus verschiedenen Ländern Europas - versehen mit "Erzähltexten" der Kinder und ergänzt um Fotos - vermitteln eindringliche Geschichten: Von dem jüdischen Puppenfabrikanten, der plötzlich nur noch Puppen für jüdische Kinder machen durfte und an die Kleider dieser Puppen einen gelben Stern nähen musste; vom "Ghettopoly" (einem Monopolyspiel über das Ghetto Theresienstadt) und von einem Knuffelbären, der auch eine Lagerkleidung tragen musste.
Oft war dies das einzige Spielzeug der Kinder - eine Erinnerung an das Leben vor dem Nazi-Terror und Trost in einsamen Stunden.
Für die Begleitung der Ausstellung zeichnet Joop Levy von der "Stichting Vrienden van Yad Vashem Nederland" verantwortlich. Sein Spielzeug, ein Holzflugzeug, ist in der Ausstellung zu sehen.
Zur Ausstellung wurde auch didaktisches Material erarbeitet, unter anderem eine DVD mit dem Titel "Ich bin ein echter Glücksvogel", in der Joop Levy in Bezug auf sein Holzflugzeug mit drei Schülerinnen über seine von schlimmen Erlebnissen geprägte Jugendzeit spricht.
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www.hiergeblieben.de - Zusammenfassung - Dienstag, 23. November 2010:
Am 25. November 2010 referiert Ralf-Markus Lehmann in Rinteln zum Kriegsende in Bad Eilsen und Umgebung.
Vom 29. November bis zum 10.Dezember 2010 findet anlässlich des 100. Geburtstages von Willy Langenberg, Arbeitersportler und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, eine Veranstaltungsreihe mit Ausstellung in der Lemgoer Rathaushalle statt.
Das monatliche Erzählcafé für NS-Verfolgte findet am 24. November 2010 im Gemeindehaus der Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde statt.
Am 16. November 2010 fand im Bielefelder Historischen Museum eine Veranstaltung unter dem Titel "Schwierige Erinnerung - Zwangsarbeit bei Dürkopp und Kochs Adler" statt. Auf die NW-Berichterstattung vom 19. November bezieht sich eine Zuschrift in der heutigen Ausgabe der Neuen Westfälischen
Am 24. November 2010 referiert der Leiter der Gedenkstätte Majdanek in Lublin, Wieslaw Wysko, in Bielefeld über NS-Gedenkstätten in Polen.
Die Ausstellung "Kein Kinderspiel - Jüdische Kinder während des Zweiten Weltkrieges" im Bielefelder Bauernhaus-Museum ist heute zur Besichtigung geöffnet.
Die Debatte um die Gedenkrede von Wolfgang Weigel (SPD) am Paderborner Mahnmal auf dem Platz der ehemaligen Synagoge am 9. November 2010 wird weiterhin in der Neuen Westfälischen kontrovers diskutiert.
Am 28. November 2010 findet eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 statt.
Am 25. November 2010 hält Wulff E. Brebeck einen Vortrag unter dem Titel "Der Streit um die Erinnerung an die NS-Geschichte - Das Beispiel Wewelsburg".
Der "Ostdeutsche Kreis" lädt am 25. November 2010 in Bad Salzuflen zu einem Vortrag von Werner Richter über "Kriegsgräberfürsorge im Osten" ein.
Am 22. November 2010 eröffnete Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann im Hamelner Viktoria-Luise-Gymnasium die Wanderausstellung "Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus".
Frank Böning, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der Oerlinghauser CDU, gründete am 16. November 2010 mit Dirk Endres eine neue Ratsfraktion: die "Union".
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Bad Eilsen / Rinteln: Vortrag zum Kriegsende in Bad Eilsen
Am 25. November 2010 referiert Ralf-Markus Lehmann vor dem Hintergrund der bis zum 2. Januar 2011 verlängerten Sonderausstellung "1945. Der Wesergebirgskessel und das Kriegsende zwischen Minden, Hameln und dem Steinhuder Meer" zum Kriegsende in Bad Eilsen und Umgebung. Das berichtet heute die Schaumburger Zeitung
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Lemgo: Veranstaltungsreihe zum 100. Geburtstages des Widerstandskämpfers Willy Langenberg
Vom 29. November bis zum 10.Dezember 2010 findet anlässlich des 100. Geburtstages von Willy Langenberg, Arbeitersportler und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, eine Veranstaltungsreihe mit Ausstellung in der Rathaushalle statt. Das berichtet heute Lippe-News.
Seit März befindet sich am Braker Friedhof eine Gedenktafel für Willy Langenberg. Der Braker kam als Jugendlicher Ende der 1920er Jahre über den Sport mit der Politik in der ausgehenden Weimarer Republik in Berührung. Er sympathisierte mit der KPD und stellte sich Konfrontationen mit Nationalsozialisten. Dies brachte ihn in den 1930-er Jahren für vier Jahre ins Zuchthaus. 1941 entschied sich Langenberg, in die Illegalität zu gehen. Vor hier aus startete er zum Teil spektakuläre Aktionen, die ihn im März 1944 das Leben kosteten. Willy Langenberg wurde nur 34 Jahre alt. 1953 erhielt er den offiziellen Status eines Widerstandskämpfers.
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Bielefeld: Erzählcafé für NS-Verfolgte
Am 24. November 2010 bieten der Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel und die Jüdische Kultusgemeinde NS-Verfolgten wieder den Erfahrungsaustausch im monatlichen Erzählcafé an. Das berichten heute das Westfalen-Blatt und die Neue Westfälische.
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Bielefeld: Schwierige Erinnerung – Zwangsarbeit bei Dürkopp und Kochs Adler
Am 16. November 2010 fand im Historischen Museum eine Veranstaltung unter dem Titel "Schwierige Erinnerung - Zwangsarbeit bei Dürkopp und Kochs Adler" statt. Auf die NW-Berichterstattung vom 19. November bezieht sich eine Zuschrift in der heutigen Ausgabe der Neuen Westfälischen:
Veranstaltungsteilnehmer Uwe Horst plädiert darin - "angesichts einer zum Teil erstarrten und normierten Erinnerungskultur" - für neue Formen des Gedenkens, "da die traditionellen Formen die heranwachsende vierte Generation nach dem Krieg immer weniger erreichen".
Mehr als 2.000 Menschen, meist aus der damaligen Sowjetunion, waren im Nationalsozialismus gezwungenermaßen in der Rüstungsproduktion bei Dürkopp und Kochs Adler im Einsatz. Sie wurden als "Ostarbeiter" gekennzeichnet und als "rassisch minderwertig" eingestuft. Ihre Unterbringung erfolgte in mehreren Lagern, von denen dasjenige auf dem Johannisberg das größte war.
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Bielefeld: NS-Gedenkstätten in Polen - Herausforderungen und Perspektiven
Am 24. November 2010 referiert der Leiter der Gedenkstätte Majdanek in Lublin, Wieslaw Wysko, über NS-Gedenkstätten in Polen, berichtet heute die Neue Westfälische.
Der Titel des Vortrages lautet: "NS-Gedenkstätten in Polen: Herausforderungen und Perspektiven".
Wieslaw Wysok ist wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich der Gedenkstättenarbeit im Staatlichen Museum in Majdanek und zugleich Leiter der Bildungsabteilung in Majdanek. Er ist an der Umgestaltung der Gedenkstätte Majdanek beteiligt und kennt die internationale Diskussion.
Seit vielen Jahren betreut er Geschichtsprojekte Bielefelder Schülerinnen und Schüler in Lublin. Neben Themen zur Theorie und Praxis der Gedenkstättenpädagogik hat er unter anderem zur Geschichte der Lubliner Jüdischen Gemeinde publiziert.
Wieslaw Wysok, der in Lublin und Berlin Germanistik studiert hat und fließend Deutsch spricht, war schon mehrfach zu Gast in Bielefeld. 2006 zum Beispiel referierte er im Rahmenprogramm der Ausstellung über den Schoah-Überlebenden Henryk Mandelbaum über Majdanek und den Holocaust.
Veranstalter sind die Deutsch-Israelische Gesellschaft, Bielefeld, Deutsch-Polnische Gesellschaft, Bielefeld, Friedensgruppe der Altstädter Nicolai-Kirchengemeinde, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Trägerkreis "Schoah-Gedenkstätten in Polen" sowie die Volkshochschule Bielefeld.
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Bielefeld: Ausstellung "Kein Kinderspiel - Jüdische Kinder während des Zweiten Weltkrieges"
Die Ausstellung, die heute im Bielefelder Bauernhaus-Museum zu besichtigen ist, thematisiert auf 15 Tafeln die Lebensumstände jüdischer Mädchen und Jungen in der Zeit des Nationalsozialismus. Oft war dies das einzige Spielzeug der Kinder - eine Erinnerung an das Leben vor dem Nazi-Terror und Trost in einsamen Stunden.
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Paderborn: Debatte zur Gedenkrede am 9. November
Die Debatte um die Gedenkrede von Wolfgang Weigel (SPD) am Paderborner Mahnmal auf dem Platz der ehemaligen Synagoge am 9. November 2010 wird in der Neuen Westfälischen von heute weiterhin kontrovers diskutiert.
Weigel hatte anlässlich des 72. Jahrestages der Pogromnacht 1938 gesagt, dass es nicht erlaubt sei, von einer deutschen Leitkultur zu sprechen.
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Büren-Wewelsburg: Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"
Am 28. November 2010 findet eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" in der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 - 1945 statt, heißt es heute in einer Pressemitteilung.
Die Dauerausstellung bietet - ausgehend von den Ereignissen 1933 bis 1945 in und um Wewelsburg - eine umfangreiche museale Gesamtdarstellung der Geschichte der SS und ihrer Verbrechen. Während der Führung werden Geschichte und Struktur der SS, ihr Personal und dessen Ideologie und Selbstverständnis sowie die zahlreichen Verbrechen der SS thematisiert. Das Schicksal der Opfer der SS-Gewalt wird am Beispiel des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg verdeutlicht.
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Büren-Wewelsburg: Der Streit um die Erinnerung an die NS-Geschichte
Am 25. November 2010 hält Wulff E. Brebeck einen Vortrag unter dem Titel "Der Streit um die Erinnerung an die NS-Geschichte - Das Beispiel Wewelsburg". Das berichtet heute das Paderborner Blatt.
Wulff E. Brebeck ist Historiker und Museumsleiter des Kreismuseums Wewelsburg. Als Leiter der wissenschaftlichen Projektgruppe zur neuen Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" hat er unter anderem den Bereich "Die Auseinandersetzung um die Erinnerung" konzipiert.
Die Veranstaltung bildet den Schlusspunkt der Vortragsreihe 2010 "Wewelsburg, die KZ-Häftlinge und die SS: Erinnern, Erforschen, Ausstellen" im Eröffnungsjahr der neuen Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS".
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Bad Salzuflen: "Ostdeutscher Kreis" informiert über "Kriegsgräberfürsorge im Osten".
Der "Ostdeutsche Kreis" lädt am 25. November 2010 zu einem Vortrag von Werner Richter über "Kriegsgräberfürsorge im Osten" ein. Das berichtet heute die Lippische Landes-Zeitung.
Die "lockere Zusammenkunft von ehemaligen Bewohnern der Ostdeutschen Provinzen" trifft sich regelmäßig, unter ihnen auch "Flüchtliche aus Ostpreußen". Im Februar 2010 referierte der extrem rechte Bekenntnis-Vertriebene Stephan Grigat aus Detmold über "Kreis und Stadt Goldap (östliches Ostpreußen)".
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Hameln: Wanderausstellung "Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus".
Am 22. November 2010 eröffnete Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann im Viktoria-Luise-Gymnasium die Wanderausstellung "Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus". Das berichtet heute radio aktiv e.V.
"Ziel der Ausstellung ist es den Schülern zu zeigen, wie sie sich vor Rechts- und Linksextremismus schützen können", so das Radio.
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Oerlinghausen: Schwarz-braun ist die Haselnuss ...
Frank Böning, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der CDU, gründete am 16. November 2010 mit Dirk Endres, der ebenfalls aus der CDU ausgetreten war, eine neue Ratsfraktion: die "Union". Das berichten heute die Neue Westfälische, die Lippiscche Landes-Zeitung und Radio Lippe.
Frank Böning war aus der CDU ausgetreten, in der er jahrelang unwidersprochen extrem rechte Positionen - auch als Fraktionsvorsitzender - bezogen hatte, nachdem Kritik an seinem Umgang mit der selbst ernannten "Bürgerbewegung pro NRW" laut geworden war. Der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende hatte am 19. Febraur 2010 den Programmparteitag der rechtspopulistischen Partei "pro NRW" in Leverkusen besucht.
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Artikel-Einträge in der Datenbank:
Schaumburger Zeitung, 23.11.2010:
Kriegsende in Bad Eilsen
Lippe-News, 23.11.2010:
Arbeitskreis Geschichte für morgen lädt ein / "Ich handelte, wie ich handeln musste"
Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 23.11.2010:
Erzählcafé öffnet wieder
Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Erzählcafé für NS-Verfolgte
Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Neue Formen des Gedenkens
Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
NS-Gedenkstätten in Polen
Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Gewaltige Heuchelei
Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Wehret den Anfängen
Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
"CDU auf Suche nach deutscher Leitkultur" / SPD-Stadtverband reagiert auf Koch-Äußerungen
Lippe 1, 23.11.2010:
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"
Paderborner Blatt, 23.11.2010:
Erst schweigen, dann verdrängen: Der Streit um die Erinnerung an NS-Geschichte am Beispiel der Wewel
Lippische Landes-Zeitung, 23.11.2010:
Kriegsgräber im Osten
radio aktiv e.V., 23.11.2010:
Wanderausstellung im Viktoria-Luise-Gymnasium zum Thema Rechts- und Linksextremismus
Radio Lippe, 23.11.2010:
Union ist in Oerlinghausen nicht gleich CDU
Lippische Landes-Zeitung, 23.11.2010:
Zwei sind eine Einheit / Ex-CDU-Ratsherren bilden eine neue Fraktion im Bergstädter Rat mit provokantem Namen
Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Zwei bilden eine Einheit / Neue Fraktion im Bergstädter Rat mit provokantem Namen
Neue Westfälische, 23.11.2010:
Neue Fraktion im Oerlinghauser Rat
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Schaumburger Zeitung, 23.11.2010:
Kriegsende in Bad Eilsen
Rinteln (rd). Vor dem Hintergrund der bis zum 2. Januar 2011 verlängerten Sonderausstellung "1945. Der Wesergebirgskessel und das Kriegsende zwischen Minden, Hameln und dem Steinhuder Meer" referiert der Buchholzer Ralf-Markus Lehmann zum Kriegsende in Bad Eilsen und Umgebung. In diesem Zusammenhang stellt er am Donnerstag, 25. November, um 19.30 Uhr, im Museum Rinteln auch das neu erschienene Buch des Heimat- und Kulturvereins zur Besatzungszeit in Bad Eilsen vor. Der Eintritt ist frei.
Zum Inhalt des mit Lichtbildern begleiteten Vortrags: Die letzten Monate in den Focke-Wulf Zeichenbüros in Bad Eilsen unter ihrem Chefkonstrukteur und Direktor Kurt Tank. Das Kriegsende im Raum Bad Eilsen und die Kämpfe bei Luhden und an der Arensburg. Außerdem die Besetzung Bad Eilsens durch ein britisches Sonderkommando, der Einzug der Royal Air Force (RAF) und die ersten Weichenstellungen der Besatzungsmacht nach dem Krieg.
Bildunterschrift: Der Focke-Wulf-Chefkonstrukteur Kurt Tank.
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Lippe-News, 23.11.2010:
Arbeitskreis Geschichte für morgen lädt ein / "Ich handelte, wie ich handeln musste"
Lemgo. Seit diesem Jahr befindet sich am Braker Friedhof eine Gedenktafel für den Arbeitersportler und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime Willy Langenberg. Zu seinem 100. Geburtstag findet vom 29.11. bis 10.12.2010 eine Veranstaltungsreihe mit Ausstellung in der Lemgoer Rathaushalle statt. Langenberg-Biograph Eike Stiller hat mit seinen Schülern eine Ausstellung vorbereitet, die das Wirken und Fortwirken Langenbergs in den Blick nimmt. Eröffnung ist am Montag, 29.11. um 11 Uhr im Rathaus.
Zwei Tage später liest am 01.12. der Detmolder Schauspieler Joachim Ruczinsky aus dem Buch "Willy Langenberg. Lemgoer Arbeitersportler und Widerstandskämpfer". Beginn ist um 19 Uhr.
Was hat uns die Geschichte heute zu sagen? Was heißt "Gelebte Erinnerung" heute? Über diese Frage diskutieren am Mittwoch, 08.12., 19 Uhr vier LemgoerInnen.
Abgerundet wird die Reihe durch die Gedenkfeier zum 100. Geburtstag Langenbergs am Braker Friedhof. Bürgermeister Dr. Austermann wird dort an das Wirken des Widerstandskämpfers erinnern.
Willy Langenberg stammte aus einfachen Verhältnissen. Als Jugendlicher kam er Ende der 1920er Jahre über den Sport mit der Politik in der ausgehenden Weimarer Republik in Berührung. Er sympathisierte mit der KPD und stellte sich Konfrontationen mit Nationalsozialisten. Diese Aktivitäten brachten ihn in den dreißiger Jahren für 4 Jahre ins Zuchthaus. 1941 entschied sich Langenberg in die Illegalität zu gehen. Vor hieraus startete er einige zum Teil spektakuläre Aktionen, die ihm letztlich im März 1944 das Leben kosteten. Willy Langenberg wurde nur 34 Jahre alt.
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Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 23.11.2010:
Erzählcafé öffnet wieder
Bethel (WB). Der Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel und die Jüdische Kultusgemeinde bieten NS-Verfolgten den Erfahrungsaustausch im Erzählcafé an. Das Café befindet sich im Gemeindehaus der Synagoge, Detmolder Straße 107, und ist am Mittwoch, 24. November, ab 15.30 Uhr geöffnet.
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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Erzählcafé für NS-Verfolgte
Bielefeld. Das nächste Erzählcafé für NS-Verfolgte findet am Mittwoch, 24. November, um 15.30 Uhr im Gemeindehaus der Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde, Detmolder Straße 107, statt. Jeden Monat treffen sich im Erzählcafé Menschen, denen Unrecht durch das NS-Regime widerfahren ist, mit Angehörigen, Freunden und interessierten Bürgern, um gemeinsam Erinnerungen aufzuarbeiten. Unterstützt wird das Erzählcafé vom Stiftungsbereich Altenhilfe Bethel und der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld. Informationen unter Tel. (0521) 1441888.
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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Neue Formen des Gedenkens
Geht die Dürkopp-Ausstellung im Historischen Museum zu wenig auf das Thema Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs ein? In einer Diskussionsveranstaltung ging es um diese Frage ("Museumsleiter räumt Fehler ein", NW, 19. November 2010). Uwe Horst von der Arbeitsgemeinschaft Zeitgeschichte im Historischen Verein macht einige ergänzende Anmerkungen zu unserer Berichterstattung:
Der Titel der Veranstaltung lautete "Schwierige Erinnerung - Zwangsarbeit bei Dürkopp und Kochs Adler". Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag deshalb auch nicht auf dem "Fehler" des "Museumsleiters" (wie die Überschrift suggeriert), sondern auf der Darstellung Wolfgang Herzogs zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen der fast 3.000 Zwangsarbeiter bei Dürkopp und im wichtigsten Lager auf dem Johannisberg.
An der Veranstaltung nahm als Vertreter der Dürkopp Adler AG Herr Kottmann, Generalbevollmächtigter der Firma, teil. Er räumte Versäumnisse im Umgang mit dem Thema Zwangsarbeit ein und sagte eine erneute Befassung im Vorstand zu.
Neue Formen des Gedenkens sind angesichts einer zum Teil erstarrten und normierten Erinnerungskultur notwendig, da die traditionellen Formen die heranwachsende vierte Generation nach dem Krieg immer weniger erreichen. In meinem Beitrag habe ich dazu ausgeführt, dass es - vor dem Hintergrund einer breiten Duldung bzw. Gleichgültigkeit gegenüber dem Holocaust während der NS-Zeit - darum geht, in zukunftsweisender Absicht nach gesellschaftlichen / politischen Bedingungen für die Bereitschaft nach Ausgrenzung, Diskriminierung und Tötungsabsicht zu fragen.
Uwe Horst
Bielefeld
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Bielefelder Tageblatt (BW) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
NS-Gedenkstätten in Polen
Bielefeld. Über NS-Gedenkstätten in Polen gibt es am Mittwoch, 24. November, einen Vortrag. Ab 20 Uhr referiert im Murnausaal der Ravensberger Spinnerei der Leiter der Gedenkstätte Majdanek in Lublin, Wieslaw Wysko.
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Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Gewaltige Heuchelei
Betrifft: Kritik von Friedhelm Koch an Wolfgang Weigel, der sich in seiner Gedenkrede zur Pogromnacht gegen den Begriff der deutschen Leitkultur ausgesprochen hatte. Koch verteidigte in dem NW-Artikel vom 15. November den Begriff der Leitkultur.
Friedhelm Koch, der Vorsitzende der CDU-Mittelstandvereinigung, hat den Begriff der Leitkultur gegenüber dem diesjährigen Redner beim Gedenktag an die Reichspogromnacht, Herrn Weigel, verteidigt und sich auf "christlich-jüdische Traditionen" bezogen.
Was genau soll das sein? Das reden von christlich-jüdischen Traditionen stellt eine gewaltige Heuchelei dar. Die christlich-jüdische Geschichte besteht vor allem in der Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung von Juden und ihren Traditionen. Erst nachdem die Nationalsozialisten sechs Millionen Juden erschlagen, erschossen und vergast hatten, begann (auf amerikanischen Druck hin) das, was christlich-jüdische "Versöhnung" heißt.
Herr Koch wird auch konkreter: er nennt Grundgesetz, die Rechte der Frauen und Glaubensfreiheit als Teil dieser Traditionen. Dabei unterschlägt er, dass Menschen- und Frauenrechte erst mühsam gegen die von ihm hochgehaltenen christlichen Traditionen erkämpft werden mussten, da die Gebote von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit dem christlichen Machtanspruch entgegenstanden.
Wohin seine Äußerungen führen, davon zeugt die Aussage, dass - wenn überhaupt (!) - Christen in muslimischen Ländern verfolgt würden. Er springt damit auf den Sarrazin-Zug der pauschalen Verächtlichmachung von Muslimen auf. Die Verfolgung von Christen in einigen Ländern dieser Welt wird bei ihm, ebenso wie die Unterdrückung von Frauen, zu einem Wesenszug "des Islam", während die blutige Geschichte des Christentums und die deutschen Traditionen zu einer positiven Leitkultur aus Freiheit und Menschenrechten umgedeutet werden. Hier werden keine Menschen- und Frauenrechte verletzt, doch nicht bei uns, das ist doch die Spezialität der "Anderen"!
Was Nächstenliebe mit Blick auf den Abschiebeknast heißt
Diese christliche Leitkultur bekommen wir durch den Abschiebeknast in Büren jeden Tag demonstriert. Nächstenliebe heißt hier: Flüchtlinge einzusperren und hin und wieder einmal in Folter und Tod abzuschieben. Dass ausgerechnet eine Rede anlässlich eines Gedenktages an die Ermordung von Juden in Deutschland von Herrn Koch genutzt wird, um auf diese Weise antimuslimischen Rassismus zu verbreiten, stellt eine ungeheure Provokation dar. Wenn das Ihre Leitkultur ist, Herr Koch, dann kann sie uns gestohlen bleiben.
Sandro Azzelini
Für den Bund Deutscher PfadfinderInnen
Paderborn
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Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Wehret den Anfängen
Betrifft: Beiträge zur Rede von Wolfgang Weigel bei der Gedenkstunde zur Pogromnacht am 9. November.
Mag ja sein, dass Herr Weigel nicht ausreichend über das gesprochen hat, was im Mittelpunkt des 9.November steht: Ausgrenzung und Vernichtung der Juden. Das kann ich nicht beurteilen, da wir seit einigen Jahren in Bad Lippspringe unsere eigene kleine Gedenkfeier haben.
Aber erstens: Kritik an einem Redner zu solch einem Anlass sollte man sich sehr überlegen. Bei der Erschütterung über die Vorgänge des 9 November 38, die jeder schon in sich hat, der zur Feierstunde kommt, soll ja der Vortragende auf Grund seiner eigenen Wirkungskraft diesem Abend seinen eigenen Akzent geben.
Zweitens: Herr Weigel darf und muss darüber sprechen, was ihn in dieser Zeit bewegt. Ja, es gibt die Parallelen im Vorfeld der Verfolgung. Seit Jahrzehnten unter uns lebend, werden die Muslime und zwar alle für Sachverhalte beschuldigt, für die sie nicht verantwortlich sind. Gleich welche Minderheiten: Juden, Muslime, Sinti und Roma wurden und werden in Sippenhaft genommen für etwas, mit dem sie genau sowenig zu tun haben wie wir.
Wir alle sollten, wie Herr Weigel, dazu stehen: Wehret den Anfängen, dass es nicht wieder geschehe.
Bernhard Krewet
Bad Lippspringe
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Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 23.11.2010:
"CDU auf Suche nach deutscher Leitkultur" / SPD-Stadtverband reagiert auf Koch-Äußerungen
Paderborn. "Es macht keinen Sinn, wenn Vertreter der CDU, wie jüngst wieder Friedhelm Koch, die Begriffe `deutsche Leitkultur` oder `christliches Menschenbild` oder `christlich-jüdische Tradition` wie eine Monstranz vor sich her tragen oder gar als Argumentationswaffe gegen politische Gegner anwenden. Es macht deswegen keinen Sinn, weil Herr Koch sich sehr schwer täte, auf Anfrage diese Begriffe inhaltlich zu füllen. Für sich persönlich mag er das können; aber er erweckt den Eindruck, als habe seine Partei eine programmatische Formel zur Hand, mit der die genannten Begriffe zu füllen seien. Wie sehr er da irrt, ist leicht nachzuweisen." So beginnt eine Erklärung, mit der der SPD-Stadtverband auf jüngste Äußerungen des CDU-Mittelstands-Vorsitzenden Friedhelm Koch reagiert. In einer öffentlichen Stellungnahme greift Koch den Redner bei der Gedenkstunde an die Pogromnacht, Wolfgang Weigel, scharf an wegen dessen Aufforderung, auf den Gebrauch des Begriffs "deutsche Leitkultur" zu verzichten.
"Was meint Herr Koch und was meinen seine politischen Freunde, wenn sie von `christlichem Menschenbild` als Maßstab für CDU-Politik sprechen?", heißt es weiter in der vom Vorsitzenden des Stadtverbandes Rainer Rings unterzeichneten SPD-Erklärung. "Meinen sie z.B., christlichem Menschenbild entspreche die Ablehnung der Laufzeitverlängerung für AKWs oder die Ablehnung von Hartz 4 durch den Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Schneider? Oder meinen sie die katholisch-christlichen Vorstellungen von der Unauflöslichkeit der Ehe? Fordern sie die politische Umsetzung des Papst-Verbotes empfängnisverhütender Mittel zur Aids-Bekämpfung oder zur Geburtenregelung? Wenn das nicht gemeint ist, wer bestimmt dann eigentlich, was `christlich` Politik ist und was nicht?"
Wie schwierig die Beantwortung der Frage sei, müsste doch spätestens jetzt klar geworden sein, "als sich auf dem Parteitag der CDU bei der Suche nach christlichen Werten die Delegierten exakt spalteten bei der Frage nach dem Für und Wider von Gentests an Embryonen: eine Hälfte war christlich dafür, die andere war christlich dagegen. Die Leitkultur scheint hier ein theoretisches und nicht praxistaugliches Gerüst darzustellen", meint Rings und fragt abschließend: "Wäre es angesichts dieses Dilemmas nicht doch besser, wenn sich die CDU schlicht auf unser bewährtes Grundgesetz als `Leitkultur` bezöge? Wäre es nicht sinnvoll, politische Entscheidungen am eigenen Gewissen zu orientieren und den Anhängern anderer Parteien zuzugestehen, dass auch deren Gewissen christlich geprägt sein kann?"
Die SPD fordert die CDU auf, ihre ideologischen Grabenkämpfer zu zügeln. Das wäre ein wichtiger Beitrag zugunsten der Glaubwürdigkeit von Politik und politischer Rede, ist Rings überzeugt.
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Lippe 1, 23.11.2010:
Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS"
Kreis Paderborn. Besucher der Wewelsburg können am Sonntag, 28. November mit Hilfe der Museumspädagogen die neue Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" kennen lernen. Die öffentliche Führung startet um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer im umgebauten, ehemaligen Wachgebäude.
Der Rundgang führt durch die historischen Räume im ehemaligen Wachgebäude, in denen die Ausstellung auf 850 Quadratmetern die lokale Geschichte der SS in Wewelsburg und des hiesigen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel einbettet. Die Führung beinhaltet auch die Besichtigung von zwei im Nordturm der Wewelsburg befindlicher und in NS-Architektur erhaltener Räume.
Bei der Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" handelt es sich um die einzige ständige Ausstellung, welche ausführlich sowohl die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel als auch deren radikale und verbrecherische Konsequenzen darstellt. Inhaltlich endet die Dauerausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet unter anderem die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern.
Entgelt für die Führung: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro.
www.wewelsburg.de
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Paderborner Blatt, 23.11.2010:
Erst schweigen, dann verdrängen: Der Streit um die Erinnerung an NS-Geschichte am Beispiel der Wewel
Kreis Paderborn (krpb). Von Oktober 1941 bis April 1943 war Otto Preuss als Häftling im Konzentrationslager in Wewelsburg interniert. In den 1970er Jahren kehrte er dorthin zurück und fand - nichts. Keine Lagerbaracken, kein Stacheldrahtzaun, keine Gedenkstätte, kein Mahnmal. In der Wewelsburg erkundigte er sich nach dem Verbleib des ehemaligen Konzentrationslagers. "Da hat man mir gesagt, das hätte es hier nie gegeben", erinnert sich Preuß.
Von Schweigen und Verdrängen handelt dann auch der Vortrag von Wulff E. Brebeck am Donnerstag, 25. November um 19 Uhr im Burgsaal der Wewelsburg. Brebeck zieht einen Bogen von frühem Gedenken in Wewelsburg bei gleichzeitiger Relativierung über den langjährigen öffentlichen Streit über die Erinnerung an die hiesigen KZ-Opfer bis hin zur heutigen Erinnerungs- und Gedenkstätte und ihrer Stellung im Dorf.
Brebeck ist seit 1980 Leiter des Kreismuseums und hat die Kontroverse um das Gedenken miterlebt. Dabei hatte es in Wewelsburg zunächst sogar eins der bundesweit ersten Mahnmale für die Opfer der NS-Diktatur gegeben: Bereits 1950 war in der "Gruft" im Nordturm der Burg ein Gemäldezyklus des Bürener Malers Jo Glahé als Mahnmal eingeweiht worden. Weitestgehend unbeachtet und vielfach angefeindet verrotteten die Gemälde jedoch in dem feuchten Raumklima und wurden 1973 schließlich ganz entfernt. Der sich anschließende Paderborner Mahnmal-Streit erregte bundesweites Aufsehen.
"Die Auseinandersetzung um die Erinnerung an den Nationalsozialismus in Wewelsburg kann als Spiegel der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung angesehen werden. Die Prozesse von Trauer und Sprachlosigkeit, Schuldabwehr und Scham, Verdrängen und Schweigen, Aufarbeitung und Gedenken sind weder bundesweit noch in Wewelsburg abgeschlossen oder abschließbar", sagt Brebeck.
Otto Preuss indes machte seinen Frieden mit Wewelsburg. Bis zu seinem Tode im Jahr 2003 nahm er an Überlebenden-Treffen teil und versuchte, Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte mit seinen Zeitzeugenberichten zum Nachdenken anzuregen.
Die Veranstaltung bildet den Schlusspunkt der Vortragsreihe 2010 "Wewelsburg, die KZ-Häftlinge und die SS: Erinnern, Erforschen, Ausstellen" im Eröffnungsjahr der neuen Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS". Der Eintritt ist frei.
Die Wewelsburg im Internet: www.wewelsburg.de.
Bildunterschrift: Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer des KZ Niederhagen/ Wewelsburg, das nach langer Kontroverse im Jahr 2000 errichtet wurde.
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Lippische Landes-Zeitung, 23.11.2010:
Kriegsgräber im Osten
Bad Salzuflen. Die Mitglieder des Ostdeutschen Kreises versammeln sich am Donnerstag, 25. November, um 14.30 Uhr im kleinen Saal der Gelben Schule. Werner Richter hält einen Lichtbildvortrag über "Kriegsgräberfürsorge im Osten".
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radio aktiv e.V., 23.11.2010:
Wanderausstellung im Viktoria-Luise-Gymnasium zum Thema Rechts- und Linksextremismus
Eröffnet wurde die Ausstellung gestern von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann. Ziel der Ausstellung ist es den Schülern zu zeigen, wie sie sich vor Rechts- und Linksextremismus schützen können. Schünemann hob die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Thema in der Schule hervor. Die Wanderausstellung zeigt, wie Extremisten versuchen Jugendliche zu manipulieren. Den Schülern werden die Gefahren des Extremismus aufgezeigt und wie sie sich dagegen schützen können, sagte der Leiter des Viktoria-Luise-Gymnasiums, Rainer Starke.
Die Ausstellung "Verfassungsschutz gegen Rechtsextremismus" ist zwei Wochen lang im Viktoria-Luise-Gymnasium zu sehen.
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Radio Lippe, 23.11.2010:
Union ist in Oerlinghausen nicht gleich CDU
Der Oerlinghauser Rat besteht ab sofort aus sechs Fraktionen. Zwei bislang fraktionslose Ratsherren haben die Fraktion "Union" angemeldet. Dafür reichen zwei Ratsangehörige und die entsprechenden Statuten. Die ehemaligen CDU-Männer Frank Böning und Dirk Endres haben die neue Fraktion in der vergangenen Woche angemeldet, sagte der Oerlinghauser Hauptamtsleiter Gerhard Mosik im Radio Lippe-Gespräch. Der neue Fraktionsvorsitzende Frank Böning musste vor nicht allzu langer Zeit heftige Kritik einstecken, er besuchte einen Parteitag der rechtsgerichteten "pro NRW".
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Lippische Landes-Zeitung, 23.11.2010:
Zwei sind eine Einheit / Ex-CDU-Ratsherren bilden eine neue Fraktion im Bergstädter Rat mit provokantem Namen
Von Gunter Held
Im Rat der Bergstadt sind ab sofort sechs Fraktionen vertreten. Am vergangenen Dienstag meldete Ratsmitglied Frank Böning die neue Fraktion unter dem Namen "Union" an.
Oerlinghausen. Diese neue Fraktion besteht aus zwei Mitgliedern: Böning, der auch als Fraktionsvorsitzender fungiert, und Dirk Endres als Bönings Stellvertreter.
Frank Böning war im Sommer aus der CDU ausgetreten. Er hatte den Programmparteitag der rechtslastigen "pro NRW" besucht - nach eigenen Angaben ein reiner Informationsbesuch. Dennoch sah die CDU-Fraktion das Vertrauensverhältnis zu ihrem damaligen Fraktionsvorsitzenden gestört. Er war zunächst als Fraktionsvorsitzender abgelöst worden. Dann trat er aus der CDU aus, behielt sein Ratsmandat jedoch. Endres trat kurz darauf ebenfalls aus der CDU aus. Auch er behielt sein Ratsmandat. Da beide Politiker bei der Kommunalwahl 2009 über die Reserveliste - Böning stand auf Platz 2, Endres auf Platz 7 - an ihr Ratsmandat kamen, waren sie parteiübergreifend kritisiert worden, weil sie ihren Sitz nicht der Partei zurückgaben.
Formal aber haben sie das Recht, ihr Mandat und die Sitze in den Ausschüssen weiter auszufüllen, weil das Ratsmandat an die Person gebunden ist. Als Fraktion können sie im Rat den Antrag auf Aufnahme eines Tagesordnungspunktes stellen. Auch gibt es bestimmte Rechte hinsichtlich der Akteneinsicht sowie das Antragsrecht auf geheime Abstimmung. Zudem stehen einer Fraktion höhere finanzielle Zuwendungen zu.
Erich Schmitt, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, ist verärgert. "Nach meiner Ansicht muss jetzt geprüft werden, ob die neue Fraktion den Namen `Union` überhaupt verwenden darf, denn im allgemeinen Sprachgebrauch wird die CDU als Union bezeichnet. "
"Ich habe damit gerechnet, es aber nicht für möglich gehalten", sagt Günter Augustin, Fraktionschef der SPD. Die neue Konstellation erleichtere die Ratsarbeit nicht. Er sieht einen Unterschied darin, ob ein Politiker direkt in den Rat gewählt wurde oder über die Reserveliste hineingekommen ist. "Das müssen die Leute mit sich ausmachen. Ob das gegenüber den Wählern opportun ist, ist fraglich." Zum Namen sagte er: "Man hätte sich deutlicher abgrenzen können."
"Wenn ich Mitglied der CDU wäre, würde ich den Namen als Provokation empfinden", sagt Thomas Reimeier, stellvertretender Fraktionssprecher der Grünen. Er nimmt den Namen als Indiz dafür, dass noch persönliche Animositäten vorhanden sind. Reinhard Meyer, FDP-Fraktionschef, sieht es pragmatisch: "Man kann sich nicht dagegen wehren." Man müsse abwarten, wie sich die beiden in die politische Diskussion einbringen, meinen er und Freie-Wähler-Fraktionschef Dieter Freyer.
Bildunterschrift: Wieder Fraktionsschef: Frank Böning.
Bildunterschrift: Der zweite Mann: Dirk Endres.
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Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 23.11.2010:
Zwei bilden eine Einheit / Neue Fraktion im Bergstädter Rat mit provokantem Namen
Von Gunter Held
Oerlinghausen. Im Rat der Bergstadt sind ab sofort sechs Fraktionen vertreten. Am vergangenen Dienstag meldete Ratsmitglied Frank Böning die neue Fraktion unter dem Namen "Union" an. Diese neue Fraktion besteht aus zwei Mitgliedern: Böning, der auch als Fraktionsvorsitzender fungiert, und Dirk Endres als Bönings Stellvertreter.
Frank Böning war im Sommer aus der CDU ausgetreten. Er hatte den Programmparteitag der rechtslastigen "pro NRW" besucht - nach eigenen Angaben ein reiner Informationsbesuch. Dennoch sah die CDU-Fraktion das Vertrauensverhältnis zu ihrem damaligen Fraktionsvorsitzenden gestört. Er war zunächst als Fraktionsvorsitzender abgelöst worden. Dann trat er aus der CDU aus, behielt sein Mandat jedoch als unabhängiges Ratsmitglied. Endres trat kurz darauf ebenfalls aus der CDU aus. Auch er behielt sein Ratsmandat.
Da beide Politiker bei der Kommunalwahl 2009 über die Reserveliste an ihr Ratsmandat kamen - Böning stand auf Platz 2, Endres auf Platz 7 - , waren sie parteiübergreifend kritisiert worden, weil sie ihren Sitz nicht der Partei zurückgaben.
Formal aber haben sie das Recht, ihr Mandat und die Sitze in den Ausschüssen weiter auszufüllen, weil das Ratsmandat an die Person gebunden ist. Doch warum bilden die beiden jetzt eine Fraktion? Hauptamtsleiter Gerhard Mosig erläutert die Vorteile einer Fraktion: "Im Rat hat eine Fraktion das Recht, den Antrag auf Aufnahme eines Tagesordnungspunktes zu stellen. Zudem gibt es bestimmte Rechte hinsichtlich der Akteneinsicht sowie das Antragsrecht auf geheime Abstimmung." Als Fraktion stehen den beiden außerdem höhere finanzielle Zuwendungen zu. Im Moment bekommt jeder von ihnen eine Aufwandsentschädigung für Ratsmitglieder in Höhe von 100,80 Euro pro Monat. Zudem ein Sitzungsgeld von 17,30 Euro pro Sitzung.
Jetzt bekommen sie gemäß der Hauptsatzung der Stadt Fraktionszuwendungen in Höhe von 510 Euro pro Jahr als Grundbetrag und zusätzlich 245 Euro pro Jahr und Fraktionsmitglied. Frank Böning erhält als Fraktionsvorsitzender eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 374,60 Euro.
Erich Schmitt, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, ist verärgert. "Nach meiner Ansicht muss jetzt geprüft werden, ob die neue Fraktion den Namen `Union` überhaupt verwenden darf, denn im allgemeinen Sprachgebrauch wird die CDU als Union bezeichnet. Das Ganze hat sicherlich ein Geschmäckle. Wir haben allerdings noch nicht in der Fraktion darüber gesprochen."
"Ich habe damit gerechnet, es aber nicht für möglich gehalten", sagt Günter Augustin, Fraktionschef der SPD. Die neue Konstellation erleichtere die Ratsarbeit nicht. Er sieht einen Unterschied darin, ob ein Politiker direkt in den Rat gewählt wurde oder über die Reserveliste hineingekommen ist. "Das müssen die Leute mit sich ausmachen. Ob das gegenüber den Wählern opportun ist, ist fraglich." Zum Namen sagte er: "Man hätte sich deutlicher abgrenzen können."
"Wenn ich Mitglied der CDU wäre, würde ich den Namen als Provokation empfinden", sagt Thomas Reimeier, stellvertretender Fraktionssprecher der Grünen. Er nimmt den Namen als Indiz dafür, dass noch persönliche Animositäten vorhanden sind. Auch er sieht die Ratsarbeit erschwert. Reinhard Meyer, FDP-Fraktionschef, sieht es pragmatisch: "Man kann sich nicht dagegen wehren." Man müsse jetzt abwarten, wie sich die beiden in die politischen Diskussion einbringen. "Bisher haben sie sich sehr zurückgehalten."
Ähnlich sieht es Dieter Freyer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler: "Im Grunde hat sich nicht viel geändert. es bleibt abzuwarten, ob sich beide jetzt in Diskussionen einbringen."
Das sagt Frank Böning
Warum haben Sie die Fraktion gegründet und welche politische Richtung vertreten Sie?
Frank Böning: Unsere Ziele sehen wir in der Verwirklichung bürgerschaftlicher Selbstverwaltung.
Warum haben Sie den Namen "Union" gewählt?
Böning: Weil wir, Dirk Endres und Frank Böning, uns einig sind.
Was steht im Statut?
Frank Böning: Die Fraktionssatzung dient im Wesentlichen der inneren und äußeren Selbstverwaltung.
Bildunterschrift: Wieder Fraktionschef: Frank Böning.
Bildunterschrift: Der zweite Mann: Dirk Endres.
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Neue Westfälische, 23.11.2010:
Neue Fraktion im Oerlinghauser Rat
Oerlinghausen. Frank Böning, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der CDU, hatte das Vertrauen in der Partei verspielt, weil er den Programmparteitag der rechtslastigen "pro NRW" besuchte. Er trat aus der Partei aus. Jetzt gründete er mit Dirk Endres, der ebenfalls aus der CDU ausgetreten war, eine neue Ratsfraktion, die "Union".
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