www.hiergeblieben.de

Veranstaltungen / Nachrichten , 07.08.2010 :

Tages-Chronologie von Samstag, 7. August 2010

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Veranstaltungskalender:


Samstag, 7. August 2010 um 11.00 Uhr:

Führung durch das Jacob-Pins-Forum

Veranstaltungsort:

Forum Jacob Pins im Adelshof
Westerbachstraße 35 - 37
37671 Höxter

www.jacob-pins.de/

Einmal im Monat bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Räume und die Ausstellung. Jeweils am ersten Samstag eines Monats um elf Uhr startet die Führung, die über Pins, seine Kunst, das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter und die Geschichte des Adelshofes informiert. Es wird auch ein Filmporträt des israelischen Fernsehens über Pins angeboten.

Jacob Pins

Der jüdische Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Januar 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Seinen Eltern gelang die Ausreise nicht, sie wurden 1941 ins Ghetto Riga deportiert und später vergast. Pins hatte schon 1959 erstmals seine Heimatstadt wieder besucht und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.

Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten.

Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Jüdinnen und Juden aus Höxter, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wach zu halten.

Monographie über Jacob Pins

Die Monographie "Jacob Pins – Künstler Sammler Freund" von Christine Longère und Dr. Manfred Strecker kann über den Buchhandel oder bei der Jacob Pins Gesellschaft bezogen werden.



Samstag, 7. August 2010 um 15.00 Uhr:

Themenstadtführung mit Elisabeth Petzholdt: Jüdische Leben in Vlotho

Treffpunkt:

Rathaus
Lange Straße 60
32602 Vlotho

Elisabeth Petzholdt informiert bei dem Rundgang durch die Innenstadt über die Stolpersteine und das einstige jüdische Leben in Vlotho.



Samstag, 7. August 2010 um 17.30 Uhr:

Kundgebung und Demonstration gegen das 37. "Sommerbiwak" der 1. Panzerdivision Hannover

- Aktuelle Informationen unter: www.antimilitarismus.blogsport.de/

Auftaktkundgebung vor dem:

Congress Centrum
Theodor-Heuss-Platz 1
30175 Hannover

www.hcc.de

Aufruf des Antimilitaristischen Aktionskreis Region Hannover (AMAK)

Kundus-Affäre - tote SoldatInnen - planfreies Bombardieren - Heldengedanken - ramponierte Soldatenmänner und Soldatenfrauen - Ablehnung des Kriegseinsatzes durch die Bevölkerung - Untersuchungsausschüsse - Beerdigungen - 8 Jahre Kriegseinsatz in Afghanistan - volle Bundeswehrkrankenhäuser - sinnloses Gemetzel - Rücktritt des "Verteidigungsministers" - unbekannte, nie genannte afghanische Opfer …

Das ist kein Widerspruch für die Führung der Bundeswehr, auch in diesem Jahr wieder zu "Europas schönstem Gartenfest" einzuladen!

"La Luna"! Je blutiger das Gemetzel des Krieges, desto romantischer das Motto des Kriegsfestes: Am 7.August 2010 findet das 37. "Sommerbiwak" der 1. Panzerdivision statt.

Die Bundeswehr sagt:

Unsere "1. Panzerdivision der Eingreifkräfte" verfügt seit 2009 über eine Stärke von rund 19.000 Soldatinnen und Soldaten: zu 80 Prozent Berufs- und Zeitsoldaten. Im Einsatz plant und führt "unsere Erste" hochintensive, multinationale, vernetzte Operationen weltweit durch: sie ist 2011 Leitdivision in Afghanistan. Wir stellen Kräfte zur deutschen Beteiligung an NATO- und EU-Eingreifkräften bereit.

Aus der Idee, ein Sommerfest für Soldaten der 1. Panzerdivision mit dem zivilen Umfeld zu feiern, hat sich erfreulicherweise eine Traditionsveranstaltung entwickelt, die über einen großen Gästestamm verfügt und einen festen Platz im Terminkalender der Landeshauptstadt Hannover besitzt.

Wir sagen:

Dieser feste Patz im Terminkalender gehört abgeschafft. Die Stadt Hannover ist die einzige Landeshauptstadt, die sich eine Patenschaft mit einer Bundeswehr-Truppe leistet. Seit zwi Jahren ist die Stadt sogar Mitveranstalterin des "Sommerbiwak". Damit verklärt auch sie, was im offiziellen Jargon "hochintensive, multinationale, vernetzte Operationen" genannt wird, im Klartext jedoch "militärischer Angriff" ist.

Keine Feier mit der 1. Panzerdivision! Kein Frieden mit der Bundeswehr!

Jahrelang hat die Politik behauptet, unsere SoldatInnen kämpften für Demokratie, Freiheit und Frauenrechte. Inzwischen wird Klartext geredet; nicht nur in den "verteidigungspolitischen Richtlinien" oder "Weißbüchern": In dem von Commerzbank und 1. Panzerdivision initiierten Celler Appell heißt es: "Als rohstoffarmes, exportorientiertes Land ist Deutschland auf Stabilität und Sicherheit angewiesen."

Und als sich auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos "Verteidigungsminister" von Guttenberg mit den 30 führenden deutschen Managern traf, sei es vor allem um "sicherheitspolitische Aspekte" gegangen, etwa um die Sicherheit wichtiger Ressourcen wie Öl und Gas, um den Schutz von Handelswegen und natürlich auch um Afghanistan.

Da war es auch kein Fauxpas, als Ex-Bundespräsident Horst Köhler betonte, "dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege".

Diese Interessen weltweit durchzusetzen, bedeutet weltweit Krieg zu führen, ein Krieg, der die Form der Aufstandsbekämpfung annimmt. Diese Form des Krieges ist die mit den höchsten Opferzahlen in der Zivilbevölkerung. Die offizielle Sprache ist verräterisch. Von "Vernichtung der In's" (Insurgents) redete der deutsche Oberst Klein nach der Bombardierung der Tanklaster. Von "feigen hinterhältigen Anschlägen" reden die Politiker nach Aktionen gegen das deutsche Militär.

Das ist die gleiche Sprache, wie die der Wehrmacht bei der Partisanen-Bekämpfung. Es ist die gleiche Sprache, wie die der Franzosen in Algerien und es ist die gleiche Sprache, wie die der USA in Vietnam.

Während Politik und Militär den Beginn des Rückzuges aus Afghanistan für das Jahr 2011 behaupten, schaffen sie gleichzeitig zunehmend schweres Kriegsgerät wie Panzerhaubitzen und Panzerabwehrraketen dorthin. Die Gewaltspirale dreht sich immer schneller: Deutschland führt Krieg am Hindukusch!

Gewöhnung an deutsche Kriegseinsätze

Trotz aller Kritik an deutschen Kriegseinsätzen: im Alltag betreffen sie uns bisher kaum. Der Krieg ist weit weg. Mit militärstrategischen Debatten wird die Wirklichkeit des Krieges wegrationalisiert.

Und wenn Särge mit toten Soldaten zurückkommen, wird mit Trauerfeiern, Pathos, Heldengedenken und "Dankbarkeit und Anerkennung" nicht gespart. Kanzlerin und "Verteidigungsminister" erklären herablassend den Angehörigen der Toten, wie wichtig ihr Tod fürs Heimatland war. "Ruht in Frieden, Soldaten, und seid in Gottes Segen geborgen", so Guttenberg.

Damit wird versucht, die Bevölkerung auf mehr Tote und härtere Einsätze einzuschwören. Und wer dies kritisiert, wird der Empathielosigkeit oder gar der Menschenverachtung bezichtigt, als seien die KritikerInnen für den Tod in Afghanistan und anderswo verantwortlich.

Ablehnung allein verändert nichts:

Wer es falsch findet, dass Krieg als ein übliches Mittel der Außenpolitik betrachtet wird, muss etwas dagegen tun.

Wer für den sofortigen Rückzug der deutschen Soldaten aus ihren weltweiten Kriegseinsätzen ist, sollte dem Ärger öffentlich Gehör verschaffen.

Wer denkt, dass ein Etat von 31 Milliarden Euro besser für Anderes als Krieg ausgegeben werden sollte, muss auf die Straße gehen!

Wer nicht will, dass, im Namen aller HannoveranInnen, die Stadtregierung die BW hofiert, muss öffentlich protestieren!

Wer gegen die kriegerische Normalität ist, muss Widerstand leisten!

Wer schweigt, stimmt zu!

Sagt mit uns als antimilitaristische Bewegung deutlich "Nein" dazu, dass sich die1. Panzerdivision in die Öffentlichkeit drängt. Versuchen wir, sie in ihre Kasernen zurückzuverweisen, ihnen die Legitimität zu entziehen. Wenn der hannoversche Oberbürgermeister in seinem alljährlichen Grußwort zum Sommerbiwak erklärt, dies sei eine ausgezeichnete Möglichkeit die Beziehungen zwischen Wirtschaft, Militär und Politik zu pflegen und zu verbessern, so hat er recht: hier kommt zusammen, was zusammen gehört.

Wenn am 7. August 2010 die 1. Panzerdivision mit 6.000 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Militär feiern will, dann ist dies unsere Möglichkeit, diejenigen, die von Krieg und Ausbeutung profitieren, mit sichtbarem und hörbarem Protest und Widerstand zu konfrontieren.

Sie feiern, damit sie Krieg führen können! Vermiesen wir ihnen ihr Fest!

- Schluss mit dem Sommerbiwak der 1. Panzerdivision!
- Sofortige Aufkündigung der Patenschaft Hannovers mit "der 1."!
- Bundeswehr raus aus Afghanistan!

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Artikel-Einträge in der Datenbank:


Zusammenfassung:


Vlothoer Zeitung / Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:
Tageskalender


Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Bethel gedenkt ermordeter Patienten


Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Suche nach Zeitzeugen / Ausstellung über das Luftwaffenbekleidungsamt


Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Brok besucht Workcamp / Europaparlamentarier bei der Kriegsgräberfürsorge


Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
"Schlaft, Genossen!" / Historiker Oliver Nickel hat ein neues Buch über den Soldatenfriedhof geschrieben


Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt, 07./08,08.2010:
Mit Heimaterde durch halb Europa / Raissa Demjanowa besucht das Grab ihres Vaters auf dem Ehrenfriedhof in Stukenbrock-Senne


Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:
Heimaterde für den Vater


Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Unbürokratische Hilfe / Eine alte Dame findet viele Schutzengel


Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Odyssee zum Grab des Vaters / Vom unbändigen Drang der 72-jährigen Raissa Demjanowa


Lippische Landes-Zeitung, 07./08.08.2010:
Ohne Not / Zur andauernden Diskussion um den Hindenburgplatz in Blomberg


Höxtersche Kreiszeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:
Der Vergangenheit auf der Spur / Heimat- und Geschichtsverein fährt zur Wewelsburg


Warburger Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:
Neues Buch über den Friedhof


NPD-BLOG.INFO, 07.08.2010:
Auflagen für Proteste erleichtern Neonazi-"Trauermarsch"


Schaumburger Wochenblatt, 07.08.2010:
Der DGB moniert Auflagen für geplante Protestaktion / Klage gegen die Bestimmungen für Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch


Schaumburger Wochenblatt, 07.08.2010:
Polizei wünscht sich reibungslosen Ablauf / Schutz friedlicher Versammlungen / Konsequent gegen Straftäter und Störer


NRW rechtsaußen, 07.08.2010:
Warendorf: Anklageschrift für Ahlener Neonazis

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Vlothoer Zeitung / Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:

Tageskalender

Themenstadtführung: 15 Uhr Treffpunkt am Rathaus. Elisabeth Petzholdt informiert bei dem Rundgang durch die Innenstadt über die Stolpersteine und das einstige jüdische Leben in Vlotho.

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Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Bethel gedenkt ermordeter Patienten

Bielefeld/Krakau. In Krakau in Polen gedachte der Vorstand der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel jetzt der 600 Patientinnen und Patienten des Neuropsychiatrischen Józefa-Babinski-Krankenhauses, die im Zweiten Weltkrieg Opfer der Nationalsozialisten wurden. Am Mahnmal für die Opfer legten der Vorstandsvorsitzende Pastor Ulrich Pohl und Dr. Günter Wienberg Blumen nieder.

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Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Suche nach Zeitzeugen / Ausstellung über das Luftwaffenbekleidungsamt

Von Laura Düllmann

Bielefeld. Wie sah es hier eigentlich vor 70 Jahren aus? Diese Frage möchte Dagmar Buchwald mit einer Ausstellung beantworten. Der Gebäudekomplex am Stadtholz 24 - 26 diente in der ersten Hälfte der 1940er Jahre als Produktions- und Logistikzentrum für die Luftwaffe. Die Mitarbeiterin des Museums Wäschefabrik sucht Menschen, die die Jahre 1938 bis 1945 im Luftwaffenbekleidungsamt miterlebt haben.

1.200 Frauen und Männer aus Bielefeld versorgten die Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg mit Kleidung und Schuhwerk. In den hohen Sälen wurde genäht und gestanzt. Die fertige Ware verluden die Arbeiter direkt im Gebäude auf Lastwagen oder Züge. Anschlussgleise der Reichsbahn reichten bis in die Verladehalle.

Bielefeld war neben Berlin (Industriepalast) und Sonneberg (Kaufhaus mit Anbau) einer von drei Standorten mit Luftwaffenbekleidungsämtern im Reich. "Dieses Gebäude ist der einzige Neubau", erklärt Buchwald. 1938 begannen die Bauarbeiten und wurden zwei Jahre später, während des Krieges, abgeschlossen.

Ab 1939 waren die Wäschefabrik Schmitz (Feilenstraße / Herbert-Hinnendahl-Straße) und die Wäschefabrik Winkel (das ist unter anderem ein Anknüpfungspunkt für Buchwald) eine Kriegsbetriebsgemeinschaft eingegangen, um weiterhin für das Amt produzieren zu können.

Mit dem Ende des Krieges stoppte die Produktion im Luftwaffenbekleidungsamt. Die Bielefelder litten große Not, viele drangen in das Gebäude in, um sich mit Schuhen, Hemden oder Stoffen zu versorgen. Die britische Besatzungsmacht nutzte es von 1945 bis 1992 als Kaserne.

Frank Wellenbrink hat den Zustand des denkmalgeschützten Baukomplexes fotografisch dokumentiert. Seine Bilder werden auch Teil der Ausstellung im Museum Wäschefabrik sein.

Heute sind die ehemaligen Produktionshallen Anlaufstelle für Flüchtlinge, Migranten und Fachhochschulstudenten.

Im rückwärtigen Bereich des imposanten roten Klinkerbaus wird gebaut. Das hat Buchwald zu der Ausstellung veranlasst, denn "jetzt ist nichts mehr so, wie es einmal war".

Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt. Das Ziel der bundesweiten Tagesveranstaltung ist, in der Öffentlichkeit die Bedeutung des kulturellen Erbes zu fördern und auf die Wichtigkeit der Denkmalpflege aufmerksam zu machen. Dieses Jahr steht der 12. September (Sonntag) unter dem Motto "Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr".

Bildunterschrift: Mit Gleisanschluss: Dagmar Buchwald zeigt, wo die Güterwaggons in das Gebäude fuhren. Das von dem englischen "Royal Engineers" gebastelte Modell des Produktionskomplexes soll ein Mittelpunkt der Ausstellung werden.

Bildunterschrift: Die Verladehalle: Die Gleisanschlüsse, die nach dem Auszug der Briten abgebaut wurden, liegen auf der anderen Seite.

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Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Brok besucht Workcamp / Europaparlamentarier bei der Kriegsgräberfürsorge

Gütersloh (NW). Der ostwestfälische CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok hat jetzt das internationale Workcamp des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Gütersloh besucht. Campleiter Werner Dürdoth hatte den Politiker eingeladen.

Unter dem Motto "Arbeit für den Frieden - Versöhnung über den Gräbern" pflegen seit gut zwei Wochen 25 Jugendliche aus zwölf Nationen im Alter von 16 bis 25 Jahren Kriegsgräber des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Gütersloh.

Brok dankte den Jugendlichen für Ihren ehrenamtlichen Einsatz und hob hervor, wie wichtig solche Aktionen für den Frieden in Europa sind. Dabei erinnerte Brok daran, dass die Europäische Einigung auch die Antwort auf zwei Weltkriege in Europa ist: "Die Europäische Union ist der Garant für den seit 65 Jahren andauernden Frieden in Europa."

Dieser Friede habe erst Errungenschaften wie freies Reisen, die freie Arbeitsplatzwahl und die freie Studienplatzwahl innerhalb der EU ermöglicht. Dies alles sei nicht selbstverständlich, fügte Brok hinzu.

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Paderborner Kreiszeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

"Schlaft, Genossen!" / Historiker Oliver Nickel hat ein neues Buch über den Soldatenfriedhof geschrieben

Von Sabine Kubendorff

Kreis Paderborn. Post aus den USA: Ted Lobby hat an die Dokumentationsstätte Stalag 326 ein Paket geschickt mit Fotos und Dokumenten aus dem Nachlass seines Vater, der 1945 das Kriegsgefangenenlager in der Senne aufgelöst hatte. Eines der Fotos zeigt den Obelisken mit der handschriftlichen Notiz von Captain Lobby. Für Oliver Nickel ist diese Notiz "eine kleine Sensation".

Captain Lobby hatte den Obelisken als "Monument für 50.000 tote Russen" bezeichnet. Direkt nach der Befreiung des Lagers hatten die Amerikaner von 15.000 Toten gesprochen. Nach russischen Angaben waren es 65.000 bis 100.000. Die Dokumentationsstätte, die Oliver Nickel leitet, hat bislang 10.000 identifiziert. "Die neue Zahl", sagt der Historiker, "wird die Diskussion wieder anheizen".

Das Foto von Captain Lobby ist eines der wichtigsten Dokumente, die sich in der neuen 49 Seiten starken Broschüre im Taschenformat finden, die Oliver Nickel über den Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter geschrieben hat und jetzt vom tpk-Verlag (Sennestadt) herausgegeben worden und im Buchhandel erhältlich ist. "Ich wollte die ganze Geschichte des Friedhofs erzählen", erklärt Nickel. "Der Leser soll für alles, was man dort sieht, eine Erklärung finden." Denn der Friedhof und sein Obelisk haben sich in den vergangenen 65 Jahren immer wieder verändert, wie die vielen Bilder dokumentieren.

Ohnehin liegt der Schwerpunkt auf den Fotos. 49 sind es, etwa die Hälfte ist zum ersten Mal zu sehen. Darunter ein erschütterndes Bild aus dem Fotoalbum eines Wachmannes: "Der Tod hält Ernte. Aufladen der Toten", so der zynische Originaluntertitel. Nickel und sein Verleger Thomas Kiper haben darauf geachtet, dass der Tote nicht zu erkennen ist, und dennoch "ist dieses Foto wirklich aussagekräftig", so Nickel. Ganz besonders in Kombination mit den vielen Originalschilderungen Überlebender. "Doch das Sterben ging weiter", erinnerte sich beispielsweise Fjodor Ivanovic Cumakov. "Viele Gefangene waren schon so ausgehungert, dass es uns nicht gelang, sie wieder aufzupäppeln. Der Magen-Darm-Trakt hatte schon die Fähigkeit zur Verdauung verloren, ein Zuviel an Nahrungsaufnahme beschleunigte gar den Tod. Das Beerdigungskommando hatte weiter viel zu tun." Auf einem der Grabsteine auf dem Friedhof steht: "Schlaft, Genossen!"

"Für relativ breites Publikum schreiben"

Oliver Nickel hatte vor fünf Jahren seine Magisterarbeit über das Stalag und den Friedhof geschrieben. Darauf basiert der Text der Broschüre, befreit vom Ballast wissenschaftlicher Ausführlichkeiten. "Mir war klar, dass ich dafür kaum Leser finden würde", sagt Nickel über seine Magisterarbeit. Und auch sein Verleger ermunterte ihn dazu, "für ein relativ breites Publikum zu schreiben", so Thomas Kiper, der nach der Lektüre sagt: "Ich habe eine Menge gelernt, obwohl ich schon viel wusste."

Oliver Nickel, "Der Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter in Stukenbrock Senne", 7,50 Euro, tpk-Regionalverlag, ISBN 978-3-936359-39-8.

Mit leichter Verzögerung

Eigentlich sollte die Broschüre schon vor einem Jahr erscheinen, doch dann stieß Oliver Nickel auf neue Fotos und Dokumente, weitere Zeitzeugen meldeten sich. Darauf wollte der Historiker nicht verzichten. 2.300 Euro haben die 250 Hefte gekostet, "wobei uns der Verlag sehr entgegengekommen ist", betont Nickel. Mit 1.000 Euro hat sich die Stadt beteiligt, der Rest wurde aus Spenden finanziert.

Bildunterschrift: Druckfrisch: Verleger Thomas Kiper (l.) und Autor Oliver Nickel zeigen die neue Broschüre, auf deren Titel ein Winter-Foto von einem Grabstein mit rotem Stern zu sehen ist. Im Hintergrund Fotodokumente von den Grabsteinen.

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Zeitung für Schloß Holte-Stukenbrock / Westfalen-Blatt, 07./08,08.2010:

Mit Heimaterde durch halb Europa / Raissa Demjanowa besucht das Grab ihres Vaters auf dem Ehrenfriedhof in Stukenbrock-Senne

Von Matthias Kleemann

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Durch halb Europa ist Raissa Demjanowa aus der Republik Udmurtien, westlich des Urals, nach Stukenbrock-Senne in Ostwestfalen gereist, um einmal das Grab ihres Vaters zu sehen.

Pavel Demjanow, geboren im Jahr 1909 in einem kleinen Dorf, 1.800 Kilometer östlich von Moskau, gestorben am 26. Februar 1942 im Stalag 326 IV K in Stukenbrock-Senne, er ist jetzt seiner Heimat wieder ganz nah: Tochter Raissa, inzwischen selbst 72 Jahre alt, hat Erde mitgebracht.

"Drei Jahre alt bin ich gewesen, als er in den Krieg musste. Danach habe ich ihn nie mehr gesehen. Er hat mir aus Leningrad geschrieben, dass er wohl nie mehr seine Heimaterde sehen wird." Seit dem Kriegsende habe sie um ihn getrauert. Aber das Weinen ist vorbei. Raissa Demjanowa hat das Grab ihres Vaters gefunden. Sie hat dafür unglaubliche Strapazen auf sich genommen.

Fünf Tage ist sie unterwegs gewesen. Als sie am Freitag früh morgens von einem Taxifahrer vor dem Gebäude der Autobahnpolizei in Stukenbrock-Senne abgesetzt wird, ist ihre Barschaft komplett verbraucht. Dabei sieht die kleine Frau aus wie eine Babuschka, die nur eben gerade mal von ihrer Küchenarbeit weggegangen ist: buntes Kleid und buntes Kopftuch, die Füße mit dicken Wollstrümpfen in Stoffschuhen, nur mit einer kleinen Reisetasche ausgestattet, so ist sie durch halb Europa gereist.

"Geh nicht nach Deutschland, du wirst nie wieder kommen", haben haben sie bei ihr im Dorf gesagt. Dann aber haben sie gesammelt, 10.000 Rubel. Raissas Sehnsucht war zu groß, jetzt, wo sie wusste, wo der Vater begraben liegt. Denn seit einigen Jahren stellen auch die russischen Behörden die gescannten Registrierkarten der gefallenen Soldaten ins Internet. Sohn Semjon (47) hat dort recherchiert und die Karte gefunden. Und damit war auch klar: Pavel Demjanow wurde in Demjansk gefangen genommen, kam nach Stukenbrock-Senne und starb dort im Lager.

Bei allem jahrzehntelangen Schmerz ist Raissa Demjanowa eine fröhliche, mutige und positiv denkende Frau. Sie hat sich durchgeschlagen. Allein zwölf Stunden hat die Zugfahrt nach Moskau gedauert. Am Papierkrieg beim Antrag auf ein Visum im deutschen Konsulat wäre sie beinahe gescheitert. Dann aber habe sie drei Frauen getroffen, die ihr geholfen haben. "Das waren meine Schutzengel." Mit einem Fernbus erreicht sie schließlich Bielefeld. Da sie kein Wort Deutsch kann, erklären ihre Mitreisenden dem Taxifahrer, wo sie hin will.

"Jetzt hat mein Vater endlich seinen Frieden. Ich bete, dass nie wieder Krieg herrscht."
Raissa Demjanowa

Die Polizei in Stukenbrock-Senne verständigt die Wache in Schloß Holte und das Ordnungsamt. Raissa kann in der Pension Ottenheide untergebracht werden. Oliver Nickel von der Dokumentationsstätte Stalag 326 wird benachrichtigt. Im Rathaus entscheidet man sich zu unbürokratischer Hilfe. Die Stadt übernimmt die Unterkunftskosten und bezahlt die Fahrkarte für die Rückfahrt nach Moskau. Und dann kann Raissa Demjanowa endlich an das eigentliche Ziel ihrer Reise.

Als sie Friedhof betritt, übermannt sie der Schmerz. Erschüttert geht sie von Stein zu Stein, liest die Inschriften und klagt laut. Als Oliver Nickel auf dem großen Gräberfeld, das nur durch Kopfsteine gekennzeichnet ist, erklärt, wo der Vater ungefähr liegen muss, geschieht ein kleines Missverständnis. Raissa Demjanowa glaubt wohl, Nickel meine das angrenzende Feld, auf dem Soldaten liegen, die später umgebettet wurden, jedenfalls geht sie dorthin. Unwichtig. Sie öffnet den Beutel mit Heimaterde und den Beutel mit Erde vom Grab der Mutter und verteilt den Inhalt. "Jetzt hat mein Vater endlich seinen Frieden. Ich bete, dass nie wieder Krieg herrscht." Von einem Busch am Rande des Friedhofs bricht sie blühende Zweige ab, um den Strauß anschließend am Obelisken niederzulegen. Ein Foto von ihr vor dem Obelisken, das möchte sie noch haben, damit alle zu Hause sehen, dass sie auch wirklich da gewesen ist. Allen Beteiligten dankt sie überschwänglich Jeder wird umarmt und geküsst. "Ich hätte nie geglaubt, dass ich hier so freundlich behandelt werde", sagt sie.

"Wir hatten schon viele bemerkenswerte Besucher, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt Oliver Nickel. Seit das Internet den Bekanntheitsgrad von Friedhof und Dokumentationsstätte weltweit gesteigert hat, nehmen auch die Anfragen zu. Die einen steigen in Frankfurt im Fünf-Sterne-Hotel ab, um sich vom Chauffeur nach Stukenbrock-Senne fahren zu lassen, die anderen kommen aus dem hintersten Winkel des ehemaligen Sowjetreiches und haben sich die Reise vom Munde abgespart. Allen ist aber eines gemein: Sie suchen die Gewissheit. Was ist passiert mit dem Vater oder Bruder? Wenn sie gehen, fühlen sie sich von einer großen Last befreit. Oliver Nickel sagt, allein das zeige schon, wie wichtig die Arbeit der Dokumentationsstätte ist.

Bildunterschrift: Raissa Demjanowa hat Erde aus ihrem Heimatdorf mitgebracht und verteilt sie über den Gräbern. Jetzt hat ihr Vater endlich Frieden. Dessen ist sie sich sicher.

Bildunterschrift: Brigitte Barz, Mitarbeiterin der Dokumentationsstätte, tröstet Raissa Demjanowa.

Bildunterschrift: Ein Gruppenbild vorm Obelisken als Erinnerung war wichtig (von links): Dolmetscherin Olga Heptin, Oliver Nickel, Raissa Demjanowa und Brigitte Barz.

Bildunterschrift: Diese Registrierkarte hat Raissas Sohn im Internet gefunden.

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Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:

Heimaterde für den Vater

Raissa Demjanowa aus einem kleinen Dorf in der russischen Republik Udmurtien hat das Grab ihres Vaters gefunden - 68 Jahre, nachdem er im Stalag 326 in Stukenbrock-Senne gestorben ist. Weil die russischen Behörden seit einiger Zeit die Registrierkarten der Gefangenen im Internet veröffentlichen, hat ihr Sohn den Sterbeort seines Großvaters recherchieren können. Ausgestattet mit 10.000 Rubel und viel Mut hat sich Raissa Demjanowa auf eine fünftägige Reise begeben. In Stukenbrock-Senne stand sie dann früh morgens vor dem Gebäude der Autobahnpolizei. Mitarbeiter der Dokumentationsstätte Stalag 326 haben ihr am Freitag den sowjetischen Ehrenfriedhof gezeigt und erklärt, wo der Vater ungefähr begraben liegt. Dort verteilte sie Heimaterde.

Lokalteil

Bildunterschrift: Raissa Demjanowa beim Dokumentenstudium mit Oliver Nickel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dokumentationsstätte Stalag 326.

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Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Unbürokratische Hilfe / Eine alte Dame findet viele Schutzengel

Schloß Holte-Stukenbrock (SL). Ordnungsamtschef Ferdinand Lakämper musste gestern Morgen unerwartet früh aufstehen. Gegen 5 Uhr morgen informierte ihn die Polizei, dass eine mittellose Russin Hilfe benötigt. Die 72-Jährige hat eine mehrtägige Reise hinter sich, weil sie unbedingt das Grab ihres Vaters besuchen möchte, der im Zweiten Weltkrieg im Strafgefangenenlager (Stalag 326) in Stukenbrock-Senne zu Tode gekommen ist. (Lesen Sie den ausführlichen Bericht auf unserer Seite Ostwestfalen-Lippe.)

Ferdinand Lakämper bringt Raissa Demjanowa, so der Name der alten Dame aus dem fernen Udmurtien, in der Pension an der Ottenheide unter. Bis Mittags kümmert er sich gemeinsam mit Walburga Fortkord aus der Verwaltung darum, dass die Frau wieder nach Hause kommt. Sie organisieren die Fahrt mit dem Taxi nach Bielefeld und dem Zug "Euro-Night" nach Moskau. Weil es von dort bis ins Heimatdorf von Raissa Demjanowa immer noch ein weiter Weg ist, gibt es einige Rubel dazu, die Oliver Nickel besorgt. Der Historiker der Dokumentationsstätte Stalag 326, Mitarbeiterin Brigitte Bartz und Dolmetscherin Olga Heptin helfen der 72-Jährigen ebenfalls, ihren größten Wunsch zu erfüllen.

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Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Odyssee zum Grab des Vaters / Vom unbändigen Drang der 72-jährigen Raissa Demjanowa

Von Susanne Lahr

Schloß Holte-Stukenbrock. Das Leben schreibt einfach die unglaublichsten Geschichten. Und jene von Raissa Demjanowa gehört dazu. Die 72-jährige Russin hat sich mit umgerechnet 250 Euro und einer kleinen Reisetasche auf eine 3.800 Kilometer lange Reise nach Stukenbrock-Senne begeben, um das Grab ihres Vaters auf dem dortigen Ehrenfriedhof sowjetischer Kriegstoter zu suchen.

Gestern gegen 5 Uhr strandet die alte Dame mittellos nach fünftägiger Odyssee zunächst bei der Autobahnpolizei in Stukenbrock-Senne. Der städtische Ordnungsamtsleiter besorgt am frühen Morgen ein Pensionszimmer, informiert den Leiter der Dokumentationsstätte Stalag 326, den Historiker Oliver Nickel. Und mit ihm besucht Raissa Demjanowa am Mittag die letzte Ruhestätte ihres Vaters Pawel, den sie zuletzt im Alter von drei Jahren gesehen hat.

Kurz nachdem die 72-Jährige das schmiedeeiserne Tor des Ehrenfriedhofs durchschritten hat, überwältigen sie die Gefühle. Sie betet und spricht mit ihrem Vater in ihrem Heimatdialekt, den auch Dolmetscherin Olga Heptin kaum versteht. Immer wieder bleibt sie an den Gedenksteinen stehen, die die Stirnseiten der jeweils 116 Meter langen Massengrabreihen kennzeichnen. Kauert sich zusammen, streichelt den Stein. In der Hand hat sie zwei kleine weiße Stoffbeutel, die sie fest umklammert. Darin hat Raissa Demjanowa Erde aus ihrem 200-Seelen-Dorf in der russischen Teilrepublik Udmurtien (westlich des Urals gelegen). Ein Beutel enthält Erde vom Grab ihrer Mutter. Als die 72-Jährige den Friedhofsbereich erreicht, in dem Grabsteine aufgestellt sind, verstreut sie die Erde in der Senne, auch wenn dies nicht der Ort ist, an dem Pawel Demjan im Alter von 32 Jahren von den Deutschen verscharrt worden ist. Dieser liegt irgendwo in einem der ersten Massengräber.

Ihre Tränen fließen jetzt. "Vater, siehst du mich?", ruft sie. "Jetzt bin ich bei dir." Raissa weint angesichts der vielen Grabsteine auch um die zahlreichen Kinder, die wie sie ihre Väter nie wiedergesehen haben. Brigitte Bartz, Mitarbeiterin der Dokumentationsstätte, nimmt sie in die Arme, tröstet sie, versucht die sehr bewegte Frau zu beruhigen. Ihr Leben lang habe sie sich gewünscht, sagt Raissa Demjanowa, dass ihr Vater, dessen Briefe aus Leningrad (St. Petersburg) 1941 das letzte Lebenszeichen waren, zurückkehrt. All die Jahre habe sie nicht gewusst, wo ihr Vater gestorben sei, die russischen Behörden hätten ihr trotz zahlreicher Nachfragen nicht geholfen.

Erst die Öffnung der Archive auch in Russland und das Internet haben die mutige Reise der 72-Jährigen jetzt möglich gemacht. Ihr Sohn Semjon (47) hat vor kurzem im Netz die Registerkarte des Stalag 326 mit dem Namen des Vaters gefunden. Von da an gibt es für Raissa Demjanowa nur noch ein Ziel: Sie will nach Deutschland. Auch wenn ihr alle Freunde im Dorf abraten, befürchten, dass sie nicht zurückkehrt. Und doch sammeln sie Geld, damit ihre Freundin und Nachbarin fahren kann.

Mit 10.000 Rubel bricht die alte Dame am Montag auf, zunächst ins ferne Moskau. Sie braucht ein Visum. Ihre Papiere sind aber nicht in Ordnung, daher wird die 72-Jährige zunächst abgewiesen. Drei fremde Frauen hätten sich ihrer angesichts ihrer Verzweiflung angenommen. Mit ihrer Hilfe bekommt sie im deutschen Konsulat die notwendigen Papiere. Mit dem Bus geht es dann von Moskau nach Bielefeld, mit dem Taxi nach Stukenbrock-Senne.

Die Mitarbeiter der Dokumentationsstätte begleiten Raissa Demjanowa durch den Tag, abends um 23.51 Uhr geht ihr Zug nach Moskau. Die Kosten für Unterbringung und Rückfahrt übernimmt die Stadt. "Es ist, als hätte ich die Welt an einem Tag erlebt", sagt die Russin, und ihre braunen Augen strahlen dankbar. "Spasiba!"

Stalag 326

Das Kriegsgefangenen-Stammlager (Stalag) 326 in Stukenbrock-Senne entstand kurz nach Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion (Juni 1941). Bis zur Befreiung durch die Amerikaner am 2. April 1945 waren mindestens 310.000 sowjetische Soldaten unter katastrophalen Verhältnissen dort interniert, darüber hinaus Angehörige anderer Nationen. Die Zahl der Toten ist schwer zu ermitteln, sie schwankt zwischen 10.000 und 100.000. Ein neues, kürzlich aufgetauchtes Dokument spricht von 50.000 toten sowjetischen Soldaten.

Bildunterschrift: Bewegt: Raissa Demjanowa beugt sich zu einem Gedenkstein mit kyrillischer Schrift hinunter, in der Hand zwei Säckchen Erde.

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Lippische Landes-Zeitung, 07./08.08.2010:

Ohne Not / Zur andauernden Diskussion um den Hindenburgplatz in Blomberg

Aus meiner Sicht wurde die Diskussion um die Person des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Blomberger Platz künstlich und ohne Not auf die Tagesordnung gesetzt. Namensgeber öffentlicher Straßen und Plätze sollten sich in besonderer Weise um Demokratie und Gesellschaft verdient gemacht haben, so die SPD-Ratsfraktion in einem Schreiben an den Blomberger Bürgermeister.

Dem kann man zustimmen. Aber da wurde noch eine weitere Forderung der Mehrheitsfraktion aufgestellt. Gemeinden, sofern sie immer noch Straßen, Plätze usw. nach Paul von Hindenburg benannt haben, eines fatalen Irrtums zu zeihen und mit Schande zu überziehen, ist mit Verlaub eine gehörige Unanständigkeit. Die Erkenntnisse des Herrn Pyta kommen für politisch korrekte Menschen wie gerufen nach dem Motto: Wir geben nicht auf; auch bei den drei Punischen Kriegen muss ein Deutscher zu finden sein, der sie angezettelt hat.

Besser wäre es gewesen, die SPD-Ratsfraktion hätte sich auch bei gestandenen Wissenschaftlern erkundigt als da sind: Prof. Dr. Walter Hubatsch, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Herzfeld, Prof. Dr. Karl Dietrich Bracher und andere.

Friedrich Foht
Heckenrosenweg 3,
Blomberg

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Höxtersche Kreiszeitung / Neue Westfälische, 07./08.08.2010:

Der Vergangenheit auf der Spur / Heimat- und Geschichtsverein fährt zur Wewelsburg

Holzminden (nw/das). Das Kreismuseum Wewelsburg und die dort neugestaltete Erinnerungs- und Gedenkstätte "Ideologie und Terror der SS 1933 - 1945" sind das Ziel einer Busexkursion des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden. Die Fahrt in Kooperation mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben ist für Samstag, 14. August, geplant.

In den Jahren ab 1933 sollte die Wewelsburg unter der Leitung des "Reichsführers" der SS, Heinrich Himmler, zu einem ideologischen Zentrum der Schutz-Staffel ausgebaut werden. Gigantische Bauvorhaben sollten von KZ-Häftlingen des eigens für diesen Zweck im Ort eingerichteten Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg realisiert werden. Die Dauerausstellung beleuchtet die lokale Geschichte im Rahmen einer umfangreichen Gesamtdarstellung der SS.

Der Leiter des Museums Wulf E. Brebeck wird in zwei Etappen, unterbrochen durch eine Mittagspause im Burgrestaurant, durch die Ausstellung in Wachgebäude, Burg und den Ort führen.

Der gebuchte Bus startet am 14. August um 8.30 Uhr am Haarmannplatz an der Bushaltestelle Richtung Fürstenberger Straße und um 8.45 Uhr bei der Firma Ostermann. Gegen 18 Uhr ist die Rückkehr nach Holzminden geplant. Der Heimat- und Geschichtsverein bittet um Anmeldungen bis 10. August bei Marlies Grebe, unter Tel. (05531) 2369 oder per E-Mail an Grebe.Hol@t-online.de. Der Fahrpreis beträgt ohne Mittagessen rund 20 Euro.

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Warburger Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 07./08.08.2010:

Neues Buch über den Friedhof

Warburg/Diemelstadt (NW/pur). In Diemelstadt-Rhoden wird am kommenden Freitag, 13. August, das jüngste Buch in der Schriftenreihe des Waldeckischen Geschichtsvereins, eine Dokumentation über den jüdischen Friedhof Rhoden, vorgestellt. Die Veranstaltung beginne nach Mitteilung der Organisatoren um 16 Uhr mit einer Besichtigung des jüdischen Friedhofs. Treffpunkt sei der Parkplatz neuer Friedhof Rhoden. Der offizielle Teil beginne dann um 17 Uhr im Gasthaus "Zum Krug". An dem Treffen wirke unter anderem der Posaunenchor Rhoden mit.

"Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. Der Vorstand der Bezirksgruppe Diemelstadt im Waldeckischen Geschichtsverein weist darauf hin, das während der Veranstaltung die vorbestellten Exemplare der Dokumentation ausgegeben werden. Selbstverständlich ist es möglich, das Buch dort zu erwerben oder eine Bestellung an den Waldeckischen Geschichtsverein in Bad Arolsen abzugeben", so die Veranstalter.

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NPD-BLOG.INFO, 07.08.2010:

Auflagen für Proteste erleichtern Neonazi-"Trauermarsch"

07.08.2010 - 12.33 Uhr

Rund 1.000 Neonazis wollen am 14. August 2010 in Bad Nenndorf gegen die "Lüge der Befreiung" aufmarschieren. Die Gegner kriegen "kaum einhaltbare" Auflagen, berichtet die taz. Zum Beispiel, dass sie keine schwarze Kleidung tragen dürfen. Der DGB-Regionalvorsitzende Sebastian Wertmüller vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" sagte der taz, die eine Auflage fordere, dass sich alle Ordner einer polizeilichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen müssen. Eine weitere Auflage schreibe vor, das keine Personen schwarze Bekleidung von Mütze bis Hose tragen. Tun sie es doch, dürfen sie nicht nebeneinander laufen. "Wir sollen dem einzelnen sagen, du läufst nicht dort, sondern du läufst da. Das kann nicht funktionieren", sagt Wertmüller. Mit einer Klage will der DGB, der Teil des Bündnisses ist, beim Verwaltungsgericht Hannover die Auflagen senken und erreichen, dass Gegendemonstranten in Bezug auf Gefährlichkeit und Gewaltbereitschaft nicht mit den Rechten gleichgesetzt werden.

Sigrid Bade, zweite Vorsitzende des Sportvereins VfL Bad Nenndorf ist dem Bericht zufolge ebenso verwundert. Die Jugendabteilung des Sportvereins wollte demnach auf seinem Gelände an der Route der Neonazis sichtbar ein Fest feiern. Ihr Motto: "Bad Nenndorf bewegt sich. Sportler gegen Rassismus und Gewalt". Trillerpfeifen-Lärm oder gar "Nazis raus"- Rufe bleiben den Neonazis aber erspart. Das Fest müsse dank eines weiteren Auflagenbescheids auf dem rückwärtigen Geländeteil stattfinden, berichtet die taz.

Das Gegenbündnis hofft, dass trotz der Auflagen 5.000 Gegendemonstranten kommen. "Der an den DGB ergangene Bescheid ist eine 14-seitige Zusammenstellung von Auflagen, mit der friedliche und couragierte Proteste gegen die Nazis massiv eingeschränkt werden", erklärt der der rechtspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Helge Limburg gegenüber der taz: "Das ist völlig überzogen." Die Proteste vor Ort seien stets bunt und friedlich gewesen. Warnungen vor angeblichen Gewalttätern, schürten unnötig Angst und Misstrauen.

In diesem Jahr war der "Trauermarsch" ursprünglich für Anfang August geplant, wurde aber um zwei Wochen verschoben. Der Aufmarsch befindet sich nun in bedenklich zeitlicher Nähe zum 17. August, dem Todestag des Hitler Stellvertreters Rudolf Heß. Damit wächst die Gefahr, dass die extrem rechte Veranstaltung im Kreis Schaumburg zu einer realistischen Alternative für den Wallfahrtsort in Wunsiedel werden könnte. Schon jetzt vereint der spektrenübergreifende Aufmarsch Neonazis aus verschiedenen Bundesländern und teilweise dem europäischen Ausland in ihrem Bemühen, die Geschichte in ihrem Sinn umzudeuten.

Am 31. Juli 2010 konnten Neonazis ungestört durch Anklam ziehen, da die Behörden eine Protestdemonstration zunächst verboten hatten - und erst wenige Tage vor dem geplanten Aufmarsch wieder erlaubten.

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Schaumburger Wochenblatt, 07.08.2010:

Der DGB moniert Auflagen für geplante Protestaktion / Klage gegen die Bestimmungen für Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch

Bad Nenndorf (bb). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) will gerichtlich gegen die Auflagen vorgehen, welche ihm die Genehmigungsbehörde für die von ihm organisierte Demonstration gegen den so genannten Trauermarsch von Rechtsradikalen in Bad Nenndorf auferlegt. Das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" und sein Mitglied DGB betonen, dass die Bestimmungen gegenüber dem Vorjahr verschärft worden seien.

"Bad Nenndorf ist an diesem Tag weder eine freie noch eine ungeteilte Stadt. Das ist doch eine unzumutbare Situation, die wir den Neonazis zu verdanken haben", erklärte Jürgen Uebel vom Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt". Gemeinsam mit DGB-Sekretär Steffen Holz und weiteren Vertretern des Bündnisses informierte Uebel über die geplanten Demonstrationen gegen den Marsch der Rechtsextremen. Holz, Versammlungsleiter der Gegendemonstration für den offiziellen Anmelder DGB erläuterte, dass der DGB beim Verwaltungsgericht Hannover gegen die Auflagen klagen werde, die der Landkreis als zuständige Behörde festgelegt hat.

Die Kritik richtet sich gegen die Streckenführung der Gegendemonstranten, gegen die Auflagen für die Ordner und weitere Punkte. Ursprünglich hatte das Bündnis geplant, dass die Gegendemonstranten ihren Zug mit einem Besuch des vom VfL Bad Nenndorf organisierten Sportfestes beenden. Der VfL, ebenfalls Mitglied des Bündnisses, richtet auf seinem Gelände ein Fest als Aktion gegen den so genannten Trauermarsch der Rechtsextremen aus. Um dorthin zu gelangen, müsste der Zug der Gegendemonstranten die Bahnhofstraße überqueren, oder einen deutlichen Umweg in Kauf nehmen. Polizei und Landkreis sind jedoch bestrebt, beide Demonstrationszüge stets durch einen großen Sicherheitsabstand voneinander getrennt zu halten, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern. Deshalb sehen die Auflagen vor, dass die Gegendemonstranten nur etwa bis zum Thermalbad gehen dürfen. Eine Querung der Bahnhofstraße werde auch deshalb verboten, um Sitzblockaden zu verhindern, erklärten Holz und Uebel. Das Bündnis strebe jedoch einen rein friedlichen Protest an, die Konfrontation mit der Polizei werde in keiner Weise gesucht. Die Klage wird sich also gegen die Streckenführung richten, hinzu kommen weitere Punkte. So seien die Melde-Auflagen für die Ordner des DGB gegenüber dem Vorjahr verschärft worden, berichtete Holz. Weiterhin seien die Auflagen aus dem Bereich Uniformierungsverbot deutlich ausgeweitet worden. Der DGB solle dafür sorgen, dass Zusammengehen von Gruppen in dunkler "suggestiv bedrohlich und militant wirkender Kleidung" zu vermeiden. Ziel sei es, "schwarze Blöcke" nicht entstehen zu lassen. Die Erwartung der Behörde, den Demonstranten auf diese Weise eine Marschordnung vorzugeben, sei kaum praktikabel, erklärte Holz. Der VfL erhielt für sein Sportfest ebenfalls eine Reihe von Auflagen. Er darf für das Fest etwa nur das Sportplatzgelände, nicht etwa die Rasenfläche vor der Sporthalle nutzen.

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Schaumburger Wochenblatt, 07.08.2010:

Polizei wünscht sich reibungslosen Ablauf / Schutz friedlicher Versammlungen / Konsequent gegen Straftäter und Störer

Bad Nenndorf (em). "Die Bescheide an die jeweiligen Versammlungsleiter sind verschickt", so die Dezernentin beim Landkreis Schaumburg, Ursula Müller-Krahtz zum Sachstand hinsichtlich der Demonstrationen am zweiten Augustwochenende in Bad Nenndorf. Beim Landkreis Schaumburg sind für den 13. und 14. August vier Anmeldungen eingegangen, mit denen verschiedene versammlungsrechtliche Aktionen angekündigt werden. Gegen den so genannten Trauermarsch mit Teilnehmern des rechtsextremistischen Spektrums am Sonnabend haben der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der VFL Bad Nenndorf sowie das Bürgerbüro Rodenberg entsprechende Gegenveranstaltungen angemeldet. Am Freitag findet, wie im Vorjahr, eine Straßenmalaktion an der Bahnhofstraße statt, die ebenfalls durch den DGB angemeldet wurde und der sich viele andere Organisationen und Gruppierungen anschließen wollen.

"Für ein Verbot des Trauermarsches fehlen die Voraussetzungen", so Müller-Krahtz. Für den erneut angemeldeten Marsch zum Wincklerbad und für die Gegenveranstaltung gelten gleichermaßen strenge Auflagen. "Wir wollen damit den Schutz der Versammlungen sicherstellen und einen möglichst reibungslosen Veranstaltungsablauf gewährleisten", so Frank Kreykenbohm, Polizeiinspektionsleiter und Gesamteinsatzleiter. Auf der Grundlage der Einsatzkonzepte der vergangenen Jahre bereitet sich die Polizei intensiv auf den bevorstehenden Einsatz vor. Auf Grund der Aufklärungsergebnisse rechnen Polizei und Versammlungsbehörde mit höheren Teilnehmerzahlen als 2009 und damit auch mit einem erhöhten Konfliktpotential.

"Vor diesem Hintergrund werden wir jegliche Konfrontation zwischen rivalisierenden Gruppen unterbinden und konsequent gegen Straftäter und Störer vorgehen", so der Gesamteinsatzleiter. Durch umfangreiche Kontrollen, insbesondere im Vorfeld der Veranstaltungen sollen potentielle Gewalttäter frühzeitig erkannt werden, um sie gleich von der Teilnahme auszuschließen. Ein besonderes Augenmerk werden die Polizeibeamten dabei auch auf verbotene oder gefährliche Gegenstände legen.

"Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion über die Zulässigkeit von Blockaden zur Verhinderung von rechtsextremistischen Aufmärschen kann ich nur zur Zurückhaltung auffordern. Blockaden mit dem Ziel der Verhinderung von anderen versammlungsrechtlichen Aktionen sind Straftaten, die die Polizei verfolgen muss und verfolgen wird. Da gibt es keinen Ermessenspielraum", so der Einsatzleiter abschließend.

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NRW rechtsaußen, 07.08.2010:

Warendorf: Anklageschrift für Ahlener Neonazis

Ahlen. Unangenehme Post fanden Ahlener Neonazis heute in ihren Briefkästen. Wie Ahlens "Autonome Nationalisten" selbst berichten, erhielten "etliche Kameraden" eine Anklageschrift ins Haus.

Vor Gericht verhandelt werden sollen nach dem Willen der Staatsanwaltschaft Vorfälle bei einer "Mahnwache" der Neonazis am 11. März auf dem Marienplatz. Wie berichtet

(www.nrwrex.wordpress.com/2010/03/12/waf-drei-neonazis-im-polizeigewahrsam/),

hatte die Polizei seinerzeit mitgeteilt, dass es kurz nach Beginn der Veranstaltung zunächst zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den rund zehn Rechts-"Autonomen" und etwa 25 Gegendemonstranten und anschließend zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. Wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung waren Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Während der "Mahnwache" hatte die Polizei drei 17, 18 und 19 Jahre alte Neonazis aus Bönen, Unna und Hamm vorläufig in Gewahrsam genommen.

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